DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 26. September 2013, 09:55

Fernreisen, Autos und Einfamilienhäuser kann man essen .......

Da haben wir wohl leicht unterschiedliche Auffassungen zum Thema.

Nur führen Deine Lobpreisungen des Materiellen und des Konsums etwas vom Thema weg aber was solls, es ist die Welt für die Du "gekämpft" hast und in der Du glücklich bist. Hoffentlich ist Dir bewußt das sich Dein Wohlstand auf der Armut großer Teile der Weltbevölkerung aufbaut und Dein vielgepriesener Kapitalismus wird daran ums verrecken seiner selbst nicht viel ändern wollen ........

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 26. September 2013, 10:37

Thoth hat geschrieben: Hoffentlich ist Dir bewußt das sich Dein Wohlstand auf der Armut großer Teile der Weltbevölkerung aufbaut und Dein vielgepriesener Kapitalismus wird daran ums verrecken seiner selbst nicht viel ändern wollen ........


Wo er recht hat hat er recht,der Thoth,eine"sterbende Gesellschaftsordnung"halt, der Kapitalismus.ABER es ist ein"schöner Tod"das ist die"Droge"die uns schon so lange beherrscht und ein wirkungsvolles,und besonders glaubwürdiges Mittel zum Entzug haben wir noch nicht gefunden,WEIL, es geht uns gut,wir fühlen uns wohl mit der Droge,wem will man also verübeln das wir uns von der"Droge"nicht verabschieden.
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 26. September 2013, 11:39

Es ist nur die Frage ob es wirklich ein schöner Tod ist wenn ca. 400 Mill. Menschen in Teilen von Europa, Nordamerika und dem Rest der Reichen in der übrigen Welt auf Kosten von "Rest", also Rund 6,5 Milliarden Menschen leben .....

Andererseits ist es eine Illusion zu glauben das der Mitteleuropäische Standard so nach und nach im Rest der Welt zu realisieren sei .......

Mal zurück zum Thema:

Was mich an dem Filmausschnitt über eine "realistische" Schulstunde in der DDR stört ist einmal die Tatsache das die Person welche die Lehrerin mimt mit den Schülern, angeblich 3. Klasse, redet als ob sie eine Gruppe grenzdebiler vor sich hat. Dieser Märchentantenton, nun staunt mal alle schön was ich euch für eine freudige Botschaft überbringe, war jedenfalls zu meiner Schulzeit nicht an der Tagesordnung.
Auch saßen wir im regulären Unterricht nicht mit Pionierhalstuch rum und später auch nicht im FDJ Hemd. Also sehr "realistisch".
Genauso ist die Szene des; Neudeutsch; Mobbings eines Schülers weil er nicht Mitglied bei den Pionieren war so in meiner Schulzeit nicht vorgekommen. In meiner Klasse waren mehrer Schüler nicht in der Pionierorganisation, konfessionelle Bindung war ein Grund dafür. Von diesen Schülern nahmen damals welche nicht an der Jugendweihe teil, ein oder zwei machten sowohl als auch .....
Den nicht bei den Pionieren/FDJ organisierten Schülern war es frei gestellt an den Pioniernachmittagen teilzunehmen was sie in der Regel auch taten.

Stabü gab es wenn ich mich recht erinnere ab achte Klasse und dann eine Stunde pro Woche. In Geschichte hatten wir uns in der Achten bis zum Mittelalter vorgearbeitet und Biologie lernten wir alles über das Liebesleben von Einzellern ....., ebenso in Physik, Chemie wo wir uns wahlweise mit dem Periodensystem der Elemente etc. beschäftigten.
Auch im Musikunterricht trällerten wir nicht ausschließlich Kampf- und Arbeiterlieder .....
.... und Sport hatten wir auch und das wohl auch mehr für die allgemeine Fitness und Gesundheit und nicht unter dem Aspekt der Wehrertüchtigung ......

Ein landesweiter, flächendeckender Lehrplan ist der schlechteste nicht wie ich aus eigenem Erleben weiß. Ich wechselte 2x während eines laufenden Schuljahres die Schule und zwar jeweils in einen anderen Bezirk im Land. Vom Stoff variierte der Fortschritt +/- ein paar Tage, es war also für mich als Kind völlig problemlos dort einzusteigen.

Die Schule in der DDR auf politisch/ideologische Indoktrination und massive Benachteiligung "Andersdenkender" und Kinder aus den "falschen" Elternhäusern zu reduzieren ist einfach unzulässig, entspricht aber dessen was heute wahrzunehmen sei wenn über die Schule in der DDR gesprochen wird.
Man zeige mir übrigens ein Bildungssystem in dem es keine Ungerechtigkeit, keine Behinderung gibt,sondern die angebliche totale Chancengleichheit ...... Interessiert mich wirklich wo das sein soll.

Thoth
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Edelknabe » 26. September 2013, 11:52

Meine Red Thoth, meine Rede seit ...ne ne nicht seit 1945.Ich bin erst 1953 geboren. Also ich stimme dir zu mit der Schilderung über den DDR-Unterricht.So wars und nicht anders...Punkt um, das war die Realität. Lassen wir Verfasser seine Wandzeitungen schreiben und damit ist gut, der Kerl ist doch nur auf den schnöden Mammon fixiert.

Also wenn ich hier meine Kleingartenbilder aus DDR-Zeiten einstelle,(aus der sozialistischen Moderne, einer Neugründeranlage) dann kann er mit seiner Markise-Veranda und den paar grünen Gewächsen einpacken. Dann noch dieser alte BMW diese Schmette, älter wie das Rosental in Leipzig Mitte, ich muss da unbedingt mal meinen Benz (den nach der Wende) hier reinhauen, das war ein Auto mensch.

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 26. September 2013, 11:54

Thoth hat geschrieben:Es ist nur die Frage ob es wirklich ein schöner Tod ist wenn ca. 400 Mill. Menschen in Teilen von Europa, Nordamerika und dem Rest der Reichen in der übrigen Welt auf Kosten von "Rest", also Rund 6,5 Milliarden Menschen leben .....


Na ja Thoth,"Erst kommt das Fressen,dann die Moral"etwas von der Denke haben wir wohl alle in uns.Wenn auch der Eine etwas mehr,der Andere etwas weniger.Und das man so tickt,ganz tief drin,kaum einer gibt das öffentlich zu,man möchte ja ein Guter sein,wenigstens so erscheinen. [wink]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon augenzeuge » 26. September 2013, 17:04

Edelknabe hat geschrieben: Also ich stimme dir zu mit der Schilderung über den DDR-Unterricht.So wars und nicht anders...
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Mag sein, dass ihr es nicht so erlebt habt. Später war es aber so. Ich sag, meine Generation hat es oft genauso erlebt. Natürlich nicht bei jedem Lehrer. Aber bei Vielen.
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Hausfreund » 26. September 2013, 19:52

Thoth hat geschrieben:In meiner Klasse waren mehrer Schüler nicht in der Pionierorganisation, konfessionelle Bindung war ein Grund dafür. Von diesen Schülern nahmen damals welche nicht an der Jugendweihe teil, ein oder zwei machten sowohl als auch .....
Den nicht bei den Pionieren/FDJ organisierten Schülern war es frei gestellt an den Pioniernachmittagen teilzunehmen was sie in der Regel auch taten.

Möchte ich bestätigen: In der Grundschule "vergaß" ich paar Jahre die Pionierorganisation, keine Jugendweihe, Studium problemlos, Stabü war eine formale / lustlose Übung wie ... Meßgebete halt. FDJ-Leben hing stark von den Beteiligten ab, konnte spannend oder öde sein. Man grüße den Geßlerhut (Maidemo, Wahlbeteiligung usw.) und hatte ansonst seine Ruhe. Ich halte das auch für normal: Man möchte was vernünftiges lernen, eine interessante Arbeit, Lebensgenuß, nette Kinder usw. - und von denen da oben einfach nur in Ruhe gelassen werden.
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Verfasser » 26. September 2013, 21:12

Edelknabe hat geschrieben:Verfasser, du hattest mich bestimmt etwas mißverstanden, denn ich meinte mit meinem Satz im Vortext deinen heutigen Kampf gegen den Kommunismus.Und da so nehme ich gut an sind dir die staatlichen "Opferfördertöpfe" näher wie das eigene Hemd, soll besser heißen du machst es nicht für lau, im Gegenteil, hinter deinem vehemenden Kampf steht ein Ziel und zwar ne ordentliche Opferente.

Ich kämpfe gegen den Kommunismus aus Überzeugung, nicht wegen der “Opferfördertöpfe” . Bei der CDU-Veranstaltung:

Eindrucksvolle und würdige Gedenkveranstaltung der Seniorenunion NRW zusammen
mit der Jungen Union NRW zum 52. Tag des “Mauerbaues” in Berlin am 13. August 2013
in der Landeshauptstadt Düsseldorf


Bild

habe ich eine Flasche Rotwein und ein Programm-Heft der Jungen Union geschenkt bekommen. Mehr nicht. Das Fahrgeld habe ich auch selber bezahlt.

Edelknabe hat geschrieben:Für mich bist du auch kein Opfer im herkömmlichen Sinne, denn du hast mit Vorsatz den Staat DDR, seine Organe, hier das MfS herausgefordert.

Ich war ein Opfer, weil ich den Staat "DDR" und seine "Organe" herausfordern musste. Ich war übrigens nicht der Einzige. Warum taten es denn so viele andere auch? Letztenendes tat es das ganze Volk, das in Leipzig wagte, den Staat "DDR" und seine "Organe" herauszufordern - mit der ständigen Gefahr, Opfer zu werden. Ich hatte ja auch gehofft, dass es für mich nicht so schlimm wird, leider wurde es bei mir noch schlimm. Ich war ein Vorreiter.

Bild
Demonstration im Herbst 89 auf dem Leipziger Ring
Foto: Gerhard Gäbler

Stadt Leipzig hat geschrieben:"Wir sind das Volk"
Das entscheidende Ereignis der Friedlichen Revolution war die große Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig. 70 000 Demonstranten überwanden ihre Angst und stellten sich mit dem Ruf "Wir sind das Volk" den bewaffneten Sicherheitskräften entgegen. Die Friedliche Revolution war nicht mehr aufzuhalten. Damit hatten die Demonstranten in Leipzig entscheidend zum Sturz des DDR-Regimes beigetragen.

Edelknabe hat geschrieben:Deswegen schrieb ich schon öfters sinngemäß:"Du hattest den Tiger gereitzt und zwar solange, bis er sprang" Normalerweise hättest du damals in der DDR sehen müssen, was passiert aber du wolltest es garnicht sehen, wolltest einfach mit dem Kopf durch die Staatswand, dachtest vielleicht fälschlicherweise auch, die Kirche boxt dich da wieder raus aus dem Strafvollzug.

Natürlich hat mich die internationale Öffentlichkeit, wozu auch die Kirche und die Bundesregierung gehörten, da "rausgeboxt":

Eine westdeutsche evangelische Patengemeinde meiner ostdeutschen Kirchengemeinde, wo ich im Gemeindekirchenrat als gewählter Ältester tätig war, kannte mich und meine politische Tätigkeit (OPK-Akte „Verfasser“) im kirchlichen Bereich (eigenständige kirchliche Friedensbewegung in der DDR).

Weil diese Patengemeinde sich um meine Freilassung bemühte (sie schrieb an Weizsäcker), kannte mich auch die Bundesregierung. Sie trug mich in die Freikaufswunschliste ein. Heinrich Windelen (1969 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, von 1983 bis 1987 Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen) bestätigte in einem Schreiben einem westdeutschen Verwanden meiner Frau, dass ich in die besonderen humanitären Bemühungen der Bundesregierung einbezogen wurde:

Bild

Edelknabe hat geschrieben:Also wenn ich hier meine Kleingartenbilder aus DDR-Zeiten einstelle,(aus der sozialistischen Moderne, einer Neugründeranlage) dann kann er mit seiner Markise-Veranda und den paar grünen Gewächsen einpacken.

Also es ging um den kommunalen Plattenbau in der DDR und die Bevormundung durch Vermieter im Westen, dem man durch Bau eines Eigenheims entrinnen konnte. Die Betonung liegt auf "Eigen".

Edelknabe hat geschrieben:Dann noch dieser alte BMW diese Schmette, älter wie das Rosental in Leipzig Mitte, ich muss da unbedingt mal meinen Benz (den nach der Wende) hier reinhauen, das war ein Auto mensch.

Es ging um das James-Bond-Auto, das man mal zu seiner Zeit fahren konnte, als er noch ein modernes Spitzen-Modell (Baujahre:1986 - 1994, meiner Dez 92) war und das man heute nur noch zum Ansehen (im Winter abgemeldet) und nur gelegentliches Fahren hat (wenn die Tochter den Kleinwagen braucht), weil man mit einem zweiten, neuen, vor allem sparsamen Kleinwagen fährt, der in der Beschleunigung (1.036 kg / 120 PS) aber fast genauso gut wie der BMW (2.235 kg / 300 PS) ist und 200 km/h schnell ist.

Bild

Verfasser K.
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 26. September 2013, 21:48

Sind wir endlich beim Thema:

Mein Haus, mein Boot, mein Auto, mein Zweitwagen, meine Frau, meine Geliebte .....

angelangt?


Thoth
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon pentium » 26. September 2013, 22:06

Worüber diskutiert ihr?

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Interessierter » 27. September 2013, 08:27

Zitat Verfasser:
Am 30. September 1988 wurden Schüler der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Pankow relegiert (von der Schule geworfen), weil sie sich offen gegen Militärparaden und Rechtsextremismus in der DDR ausgesprochen hatten.


Dieser vom Verfasser erwähnte Vorgang zeigt auf, wie es eben an dieser Schule noch im Jahre 1988 ablief. Das war wirklich keine Empfehlung für das DDR - Schulsystem sondern eine typische Verhaltensweise eines menschenverachtenden, diktatorischen Regimes.

Hier ein Auszug vom Ablauf:
Vor 25 Jahren, am 30. September 1988, flogen Schüler der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Pankow von der Schule, weil sie sich offen gegen Militärparaden und Rechtsextremismus in der DDR ausgesprochen hatten. Schule, Leitung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und Elternrat nötigten, maßregelten und demütigten die Betroffenen. Doch anders als ähnliche Fälle, wurde dieser öffentlich. Es regte sich offener Protest.

Am 11. September 1988 nahmen die Schüler Phillip Lengsfeld, Benjamin Lindner, Shenja-Paul Wiens und Alexander Krohn an der offiziellen Kundgebung für die Opfer des Faschismus auf dem Ostberliner Bebelplatz teil. Auf selbstgemachten Plakaten bezogen sie Stellung "Gegen faschistische Tendenzen" und forderten "Neonazis raus". Am Tag darauf veröffentlichten Lindner und Wiens einen Artikel an der Wandzeitung der Schule. Dort durften sich die Schüler auf eine Intiative der FDJ und unter Erlaubnis des Schuldirektors offen und unzensiert äußern. Der Text trug den Titel "So sehen wir das. Anmerkungen zur derzeitigen Situation in der VR Polen" und endete mit folgendem Satz: "Wir meinen, dass eine Machtbeteiligung der Solidarnosć und anderer oppositioneller Kräfte unerlässlich ist, damit diese Reformen nicht, wie so oft in der 40jährigen Geschichte der Volksrepublik Polen, im Sande verlaufen."

Am 14. September brachte ein anderer Schüler, Kai Feller, einen weiteren Artikel an. Darin forderte er einen Verzicht auf Militärparaden zum Jahrestag der DDR. Die Schüler diskutierten darüber lebhaft. 38 der 160 Schüler der EOS brachten sogar den Mut auf, sich in eine Unterschriftenliste gegen die Parade einzutragen. Am 21. September gelang es Lengsfeld, Lindner und Krohn noch, eine Lobeshymne auf eine Kalaschnikow aus der Zeitung "Volksarmee" anzubringen und mit einem ironischen Kommentar zu versehen.

Schülerprotest wird zur Staatsangelegenheit


Die oppositionellen Aktivitäten schlug hohe Wellen und wurde auch außerhalb der Schule publik. Schon am 17. September hatte die Stadtbezirksschulrätin die Unterschriftensammlung verboten. Nach dem Kalaschnikow-Artikel wurden die Schüler scharf attackiert. Es kam zu Verhören, tribunalähnlichen Versammlungen und Diffamierungen. Von den 38 Unterschriften wurden auf Druck der Schule, SED und Elternhäuser 30 zurückgezogen. Die verbliebenen acht Unterzeichner wurden hart bestraft: Kai Feller, Katja Ihle, Phillip Lengsfeld und Benjamin Lindner wurden von der Schule geworfen. Ein Studium in der DDR wurde ihnen dadurch unmöglich gemacht. Georgia von Chamier und Shenja-Paul Wiens wurden strafversetzt. Die anderen beiden erhielten einen Schulverweis.

Den ganzen Beitrag findet man hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Bundesbeauft ... etzky.html

" Der Interessierte "
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 27. September 2013, 10:53

Ist der Schüler Phillip Lengsfeld der Sohn DER Frau Lengsfeld oder ist der Name Zufall?
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Icke46 » 27. September 2013, 11:03

Richtig, Kristian, Philipp Lengsfeld ist der Sohn von Vera Lengsfeld und mittlerweile CDU-Politiker.

Übrigens nehme ich auch an, das Shenja-Paul Wiens der Sohn von Maja Wiens und Enkel von Paul Wiens ist. Letzterer hatte Ende der 70er-Jahre eine eigene Sendung im DDR-Fernsehen, die ich immer recht gerne gesehen habe - nur der Titel der Sebdung fällt mir nicht mehr ein [mad] .

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 27. September 2013, 11:24

Ich habe es fast schon befürchtet [flash] und denke mir wieder meinen Teil.Und frage mich schon wieder wieso der Sohn einer Funtamentaloppositionellen in der DDR einen Platz auf einem Gymnasium,das früher EOS hieß,bekommen hat.Irgendwas passt doch da nicht zusammen,oder bin ich voreingenommen?Und hoffentlich schiebe ich damit nicht schon wieder eine"Mützendiskussion" an. [flash]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 27. September 2013, 11:42

Jetzt lese ich der Sohn von Egon Krenz war auch auf der Schule.War das dann etwas was man heute als Eliteschule bezeichnen würde?Und wenn ja,werden meine Fragen immer drängender,kann es auch nicht ändern. [grin]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Icke46 » 27. September 2013, 11:43

Naja, wenn man das so betrachtet, war die Ossietzky-Schule ja eine Eliteschule, daher der Sohn von Krenz und der Enkel von Wiens.
Und der Vater von Frau Lengsfeld war ja als hauptamtlicher Offizer des MfS bei der HVA tätig, insofern wohl auch kein kleines Licht,

Von daher war schulmässig sicher einiges machbar [wink] .

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Icke46 » 27. September 2013, 11:47

Da haben sich unsere Texte überschnitten [wink] .

Übrigens hat zum 25-jährigem Jubkiläum der Angelegenheit eine Diskussion der seinerzeitigen Schüler stattgefunden, unter anderem auch mit dem Sohn von Krenz. Philipp Lengsfeld hat Krenz ausdrücklich vor den Gerüchten in Schutz genommen, er hätte diese ganze Sache bei seinem Vater "gepetzt".

Übrigens sind die beiden ein schönes Beispiel dafür, wie zwei, die auf unterschiedlichen Seiten standen, miteinander ins Reine kommen können.

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 27. September 2013, 11:48

Dann warte ich mal,was es da so für Meinungen zu gibt.Bloß gut,dass Frau Merkel da schon aus der Schule war,sonst wäre die auch dort gewesen [flash] .Dann wäre aller Glauben von mir abgefallen. [flash]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 27. September 2013, 11:51

@karnak, da Du es erwähnst ......, nach der allgemein gültigen Lesart hier über die generelle Benachteiligung, dem verwähren des Zuganges an höhere Bildungseinrichtungen; hier EOS; der Kinder von Pastoren, konfessionell gebundenen und/oder in offener Opposition zur DDR stehenden Eltern hätte der Sohn von V. Lengsfeld, ehem. Wollenberger nie und nimmer eine EOS von innen sehen dürfen.
Wer weiß welch fiese Kräfte da im Hintergrund wirkten um den EOS Besuch zu ermöglichen.
Leistung kann es nicht gewesen sein, denn einzig zählte doch das "richtige" Elternhaus, die "richtige" politisch/ideologische Einstellung und besonders bei Jungs die selbstverständliche Verflichtung mindestens drei Jahre zu dienen wenn nicht gar sich gleich als Berufoffizier zu verpflichten. Ohne diese Voraussetzung lief doch überhaupt nichts.

Thoth

PS.: @icke, nicht nur die beiden von Dir genannten Kinder, auch der Sohn von Stefan Hermlin besuchte besagte Schule und einige andere 'Prominentenkiner' mehr .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nov65 » 27. September 2013, 12:16

Pastorenkinder hatten nur über Hintertüren Zugang zur EOS,
so meine Erfahrungen. Einem mit mir befreundeten Pastorensohn wurde der Zugang zur EOS verwehrt. Papa strengte alle Wege an und brachte den Sohn in einem Westberliner Gymnasium unter. Das war kurz vor dem Mauerbau. Ein anderer Freund von mir, ebenso Pastorensohn, durfte erst ab 10. Klasse auf die EOS. Wer zu einer Konfession gezählt wurde und die staatliche Begleitmusik(Pio-Organisation, Jugendweihe, FDJ) an der Schule ausließ, wurde als Außenseiter betrachtet. Lehrern war es untersagt, mit Pastoren Gespräche zu führen(Meine Erlebnisse als Lehrer).
Für Schüler, deren Eltern Ausreiseanträge gestellt hatten, kümmerte sich das MfS(Nachfragen, Erkundigungen an der Schule, im Internat). Auch meine Erfahrungen als Lehrer.
Gruß Andreas
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Icke46 » 27. September 2013, 12:28

Die Frage ist aber, ob man das, was Andreas beschreibt, verallgemeinernd auf die ganze DDR beziehen kann? Wenn man das tut, drängt sich doch automatisch die Frage auf, durch welche Hintertür Frau Merkel als Pastorentochter auf die EOS kam, Physik studieren konnte und dann bis 1989 bei der Akademie der Wissenschaften der DDR arbeitete.

Gruss

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Wosch » 27. September 2013, 13:28

icke46 hat geschrieben:Die Frage ist aber, ob man das, was Andreas beschreibt, verallgemeinernd auf die ganze DDR beziehen kann? Wenn man das tut, drängt sich doch automatisch die Frage auf, durch welche Hintertür Frau Merkel als Pastorentochter auf die EOS kam, Physik studieren konnte und dann bis 1989 bei der Akademie der Wissenschaften der DDR arbeitete.

Gruss

icke



In der Zeit von der Andreas berichtet (vor dem Mauerbau) war es schon üblich daß man von staatswegen darauf achtete daß eine bestimmte Bevölkerungsgruppe von einer höheren Schulbildung bzw. vom Studium ausgeschlossen werden sollte. Daß trotzdem Einige dieser mit Absicht "Benachteiligten" weiterführenden Weg gehen konnten, lag in erster Linie daran, daß sie couragierte Fürsprecher oder couragierte Eltern hatten, die wie im Falle meiner 3 Geschwister bis nach Berlin zum Staatsrat "vordrangen" und erreichten daß Diese (obwohl sie keine "Arbeiter-und Bauernkinder" waren, was damals Voraussetzung für Oberschule und Studium war) studieren durften. In den 50er Jahren wurde die Auswahl Derjenigen die studieren durften nicht von den Eltern getroffen sondern unter anderem auch davon abhängig gemacht, wie weit die "Beziehungen" reichten und da waren "intelligente" und in Rhetorik bewanderte Nichtarbeiter-und Bauern einigen Anderen durchaus im Vorteil, wenn sie es mit den damals zum Teil "beschränkten" Partei-Fuzzi´s zu tun hatten.
Als man mir am 2. Januar 1962 zwangsweise meine "freiwillige" Verpflichtung zur NVA abkasperte, sagte man mir wörtlich: "Du glaubst doch nicht, daß wenn Du nicht bereit bist etwas für uns zu tun, wir Dich auf die "ABF" (Arbeiter-und Bauernfakultät) "delegieren", man mag es glauben oder auch nicht, so war es damals jedenfalls.
Das sind meine persönlichen Erfahrungen, daß man mich 4 Jahre vorher mit der Begründung "ich wäre nicht würdig auf eine sozialistische Mittelschule zu gehen" von dieser Geschmissen hatte, erwähnte ich ja schon des öfteren.

Nun mag der "Thoth" wegen mir wieder seine geistreichen Kommentare abgeben, an den Fakten ändert es aber nichts.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Zuletzt geändert von Wosch am 27. September 2013, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Hausfreund » 27. September 2013, 13:36

Eine frühere Diskussion bezüglich Relegierung an der Ossietzky Schule usw. mfG
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 27. September 2013, 13:44

@wosch den magst gerne bekommen.
Meiner Einer hat über eine, nämlich meine, Schulzeit Ende der Fünfziger bis Ende der Sechziger geschrieben ......
Was sich knapp 10 Jahre davor abspielte, also Deine Zeit kann ich entweder aus Zeitzeugenberichten und/oder wissenschaftlichen Publikationen zur Thematik entnehmen.
Die Achtziger Jahre hingegen habe ich wieder dahingehend mehr in der Erinnerung des 'Erziehungsberechtigten' eines Schulkindes ......

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Hausfreund » 27. September 2013, 13:47

Thoth hat geschrieben:bei Jungs die selbstverständliche Verflichtung mindestens drei Jahre zu dienen wenn nicht gar sich gleich als Berufoffizier zu verpflichten. Ohne diese Voraussetzung lief doch überhaupt nichts.

Diese ironische(?) Bemerkung soll vermutlich und richtigerweise unterstreichen, daß pauschale Aussagen über DDR Verhältnisse nur mit der Kohlenzange anzufassen sind? So oder so. Ich war zum Beispiel Zeuge, wie der offenkundige Betrugsversuch eines Schüler in der Abschlußarbeit vom Prüfungsverantwortlichen vertuscht wurde; es ging um einen Offiziersanwärter. [mad]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon augenzeuge » 27. September 2013, 13:50

Thoth hat geschrieben:@karnak, da Du es erwähnst ......, nach der allgemein gültigen Lesart hier über die generelle Benachteiligung, dem verwähren des Zuganges an höhere Bildungseinrichtungen; hier EOS; der Kinder von Pastoren, konfessionell gebundenen und/oder in offener Opposition zur DDR stehenden Eltern hätte der Sohn von V. Lengsfeld, ehem. Wollenberger nie und nimmer eine EOS von innen sehen dürfen.


Im Fall von Philipp Lengsfeld sollte man berücksichtigen, dass sein Vater Chefredakteur einer Zeitschrift und SED Mitglied war. Der neue Lebensgefährte bespitzelte sie eh...von A-Z. nach ihrem Berufsverbot. Man hatte also alles unter Kontrolle.....
Wenn man dem Jungen nun den Zugang verweigert hätte, wäre es noch schlimmer gekommen, als es eh schon war..... [wink]

Man hatte hier also kaum eine Wahl. Und als es dann am Ende doch ganz dicke kam, sorgte man dafür, das Philipp weg kam......Vorhersehen konnte man das ja wirklich nicht. Nicht mal beim MfS. [grins]

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Hausfreund » 27. September 2013, 14:00

icke46 hat geschrieben:[...]drängt sich doch automatisch die Frage auf, durch welche Hintertür Frau Merkel als Pastorentochter auf die EOS kam, Physik studieren konnte und dann bis 1989 bei der Akademie der Wissenschaften der DDR arbeitete.

Ganz nebenbei: Es gab in der DDR solche und solche Pastoren ... [grins]
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon karnak » 27. September 2013, 14:03

[denken] Aber dass der Sohn dann ausgerechnet auf diesen"Edelladen"gelassen wurde, dass ist schon ungewöhnlich,soll er wirklich bis zu dem beschriebenen"Eklat"völlig"unauffällig"gewesen sein?Auch das ist für mich ungewöhnlich,denn JEDER in der DDR wusste mit was man rechnen musste,wenn man sich mit sowas hervortat. Und Chefredakeur von welcher Zeischrift?
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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Nostalgiker » 27. September 2013, 14:08

@Hausfreund, wir waren alle Zeugen von irgendwas. Nur darauf zu schließen, auf Dein Beispiel bezogen, das vielleicht irgendwelche "Mächte" die Order oder Anweisung gab das Betrugsversuche bei Abschlußarbeiten von Offiziersanwärtern nicht ahnden seien, also sie sind zu vertuschen , das möchtest Du doch mit Deinem Beispiel nicht suggerieren .....

@AZ, kann es sein das Du die Männer der guten Vera da verwechselst? Ihr erster Mann würde sehr viel später, nämlich 1991, Chefredakteur der Zeitschrift bei der er ab 1984 arbeitete .....

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Re: DDR-Schulstunde à la 1985...Die Ex-Lehrerin: "Ich schäme mich dafür"

Beitragvon Wosch » 27. September 2013, 14:15

karnak hat geschrieben:[denken]
"...............................denn JEDER in der DDR wusste mit was man rechnen musste,wenn man sich mit sowas hervortrat..........."


Auch Die, die "angeblich" von NICHT´s gewußt bzw von Nicht´s mitbekommen haben wollen?
Also, mir hat Dein diesbezüglicher Satz sehr gut gefallen, muß ich mal in aller Deutlichkeit sagen. Wenn nicht Du, wer denn sonst könnte es besser formeliert haben??
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