Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Alles über die Schulsysteme, die Hochschulen und Universitäten in der DDR/BRD u.s.w.

Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon Berliner » 12. Mai 2013, 14:19

Fand diese interessante Webseite. Habe mir die Links (Podcast) noch nicht angehoert, sieht aber vielversprechend aus: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Berliner [hallo]
Nichts auf dieser Welt kann die Beharrlichkeit ersetzen.
Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
Genie kann es nicht - unbelohntes Genie ist nahezu ein Sprichwort.
Ausbildung kann es nicht - Die Welt ist voll von ausgebildeten Obdachlosen.


Beharrlichkeit und Ausdauer alleine sind allmaechtig.


-Calvin Coolidge
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon Danny_1000 » 12. Mai 2013, 15:41

Hallo Berliner,

ich freue mich natürlich, hier mal wieder etwas von dir lesen zu können. DANKE für den eingestellten Link. Die einzelnen Podcasts sind recht unterhaltsam. Hier erzählen u.a. 2 Ossis in Interviewform über ihr Leben in der DDR ohne Schnörkel und den sonst üblichen ideologischen Ballast.

Interessant der Audiobeitrag von Lutz Fischer über seinen Grundwehrdienst bei den Grenztruppen der DDR

Wie immer einen netten Gruß über den Großen teich von
Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 12. Mai 2013, 23:56

Berliner hat geschrieben:Fand diese interessante Webseite. Habe mir die Links (Podcast) noch nicht angehoert, sieht aber vielversprechend aus: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Berliner [hallo]


hi Berliner,
klasse tipp und danke dafür!

wenn man sich schon mit diesem thema DDR beschäftigt, sollte man diese möglichkeit durchaus nutzen, sich mal die zeit nehmen und zuhören.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 14. Mai 2013, 00:08

Danny_1000 hat geschrieben:Hallo Berliner,

ich freue mich natürlich, hier mal wieder etwas von dir lesen zu können. DANKE für den eingestellten Link. Die einzelnen Podcasts sind recht unterhaltsam. Hier erzählen u.a. 2 Ossis in Interviewform über ihr Leben in der DDR ohne Schnörkel und den sonst üblichen ideologischen Ballast.

Interessant der Audiobeitrag von Lutz Fischer über seinen Grundwehrdienst bei den Grenztruppen der DDR

Wie immer einen netten Gruß über den Großen teich von
Danny


hi Danny,
fandest du den gesamten beitrag interessant?

nachdem er erwähnte bei einer granatwerfer- einheit gedient zu haben, las ich hinter den zeilen und es wurde teilweise eher traurig.

gruß vs
vs1400
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon Interessierter » 20. Mai 2013, 10:12

Hier erzählt ein Zeitzeuge über seinen Aufsatz im Fach Staatsbürgerkunde aus dem Jahr 1967:

MEIN AUFSATZ IN STAATSBÜRGERKUNDE

Hallo, ich bin Christian M, geboren 1952 im Erzgebirge.

Ich möchte eine kleine wahre Geschichte erzählen die besonders den jungen Menschen die - DDR Realität - erklärt.


Es war 1967 ich war im 8. Schuljahr. Im Schulfach, ich glaube es hieß damals schon -Staatsbürgerkunde -, sollten wir einen Aufsatz schreiben zum Thema: Warum ist das DDR Wirtschaftsmodell gut, richtig und modern und warum ist das westdeutsche Wirtschaftssystm alt, unmodern und dem Untergang geweiht.

Ich sah da endlich einmal eine Möglichkeit meine Meinung zum DDR-System niederzuschreiben. So schrieb ich damals wörtlich: "Die Frage ist falsch gestellt, richtig müsse die Frage lauten. Warum ist das DDR Wirschaftssystem unmodern, unproduktiv und dem Untergang geweiht, und warum ist das westdeutsche Wirtschaftssystem effektiv, modern und zukunftsfähig". Da dies die letzte Schulstunde an diesem Tag war gab ich meinen Aufsatz frühzeitig ab und durfte nach Hause gehen. Meine lieben Mitschüler damals schrieben aber brav die Parolen die sie mit den Jahren auswendig lernten. So zum Beispiel: In der DDR gibt es keinen Klassenkampf, keine Streiks, keine Überproduktion, keinen Konkurenzkampf, keinen Preisdruck und der Sieg des DDR Systems sei eingeplant und werde ohnehin bald erreicht werden. Wer diese Parolen am besten auswendig lernte und am besten heuchelte und wiedergab der durfte zum Abitur und später sogar studieren.

Nach dem 8. Schuljahr mußte ich die Schule verlassen, Abitur durfte ich nicht machen, ich war nicht bei den Pionieren, nicht in der FDJ, wurde konfirmiert und lehnte aus Überzeugung die sozialistische Jugendweihe ab.

Den ganzen Beitrag findet man hier:
http://www.ddr-zeitzeugen.de/html/mein_ ... gerku.html
Interessierter
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 20. Mai 2013, 15:07

hi Wilfried,
erwähnen möchte ich dazu noch, die stabü- lehrer waren schon ne klasse für sich, zumindest zu meiner zeit.

gruß vs [hallo]
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon pentium » 20. Mai 2013, 17:50

Da muss ich dir zustimmen @ VS!
Das waren schon besondere Typen. Unser Stabü-Lehrer war auch noch der Klassenlehrer und für Geschichte zuständig. Aber haben wir das, was uns in Stabü vermittelt wurde, wirklich ernst genommen?
Das lief doch bei mir in der Schulzeit eher nach dem Motto: Wenn alles schläft und einer spricht! Dann ist Staatsbürgerkundeunterricht!
Oder so ähnlich ging doch der Spruch?!

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2013, 18:04

@Pentium, wie bei uns.
Mein Klassenlehrer war auch unser Sport- Deutsch- und Geschichtslehrer. Er war ein feiner Lehrer, mit dem wir viele Wochenendwanderungen machten. Er war Neulehrer und ein echter Enthusiast. Der opferte seine ganze Freizeit für uns Schüler.
Nun, dass er als Kommunist, das was er in Staatsbürgerkunde uns so vermitteln sollte, wohl selbst manchmal anders sah, ließ er nie durchblicken. Ich kenn aber keinen Schüler, der wegen dummer/provozierender Fragen seinetwegen Ärger bekam. Unser Kurt Henkel ist immer ein Mensch geblieben. Den habe ich gemocht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 20. Mai 2013, 20:52

also unserer war auch recht locker, der kam in den großen pausen mit in den heizungskeller und schnorrte sich gelegentlich ne kippe.
dann hat er mal mit kreide nach mir geworfen und ich "gab" sie ihm auf gleicher weise zurück, da ist nix gekommen.
nur einmal hat er mich indirekt vorgeführt, es war nach ner wahl.
mein vater ließ sich ja immer durch die vp zur wahl abholen und dass in einem ort mit knapp 5000 einwohnern.
unsere lehrer wertete also die wahl aus, mit 99,99 % beteiligung und erwähnte, so beiläufig eben und mich anstarrend, dass es bürger im ort gibt die erst ihrer pflicht durch aufforderung der vp nachkommen. ab da war er für durch.

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon pentium » 20. Mai 2013, 20:58

So was macht man nicht! Schon gar nicht vor der ganzen Klasse. Aber zurück zum Stabü. Man hat das einfach über sich ergehen lassen. Weil man brauchte ja das Fach. Bei der Berufsausbildung, beim Abi und beim Studium!? So wars halt bei mir.

mfg
pentium
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 20. Mai 2013, 21:25

in stabü haben wir ne arbeit geschrieben oder war ne kurzkontrolle ... . egal, sinngemäß schrieb ich nur wir sind die beste ddr der welt und hoch lebe die partei.
hab trotzdem noch ne 4 bekommen. [laugh]

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon pentium » 20. Mai 2013, 21:31

Dann warst du nicht glaubhaft genug @ VS!
Scherz!
Es war schon schwer, diese vermittelte Theorie mit dem waren Leben in Einklang zu bringen. Etwas über den Sieg des Sozialismus zu hören und dann war das Klopapier….!

mfg
pentium
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Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Mai 2013, 21:51

Also ich habe dort was gelernt! [wink]
Bei schriftlichen Kontrollen floss mir dieser politische "Müll" nur so aus der Feder. Hatte da nie Probleme, aber war immer faul in der Schule. In jedem Fach außer Deutsch und Erdkunde. Der Knoten platzt erst in der Lehre.
Den Jux mit dem sozialistischen Gelaber hab ich mir aber zur Erheiterung vieler Menschen bewahrt. Ich beschrieb ja meinen Fernseherkauf. Ich habe die Behörden mit meinen Texten so überfrachtet, dass denen oft nur wohlwollende Bescheide an mich blieben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Staatsbürgerkunde - vom Leben in der DDR

Beitragvon vs1400 » 20. Mai 2013, 23:49

pentium hat geschrieben:Dann warst du nicht glaubhaft genug @ VS!
Scherz!
Es war schon schwer, diese vermittelte Theorie mit dem waren Leben in Einklang zu bringen. Etwas über den Sieg des Sozialismus zu hören und dann war das Klopapier….!

mfg
pentium


... ja pentium,
dass wurde dann durch die freiheit ( heute mz= mitteldeutsche zeitung) ersetzt, vorm einsatz geschickt gerollt und es war aufnahmefähiger. [grin]

damals war es für mich nicht schwer nen stabü lehrer zu befriedigen und ne note 1, in stabü, hätte ich nie haben wollen.
der konnte mir ja nichts.
ich war damals bu bewerber. [wink] [grin]

gruß vs
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