Russlandfeldzug 1812

Kriegsgeschichte der Epoche von 1792 bis 1815.

Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Juli 2020, 18:10

Edelknabe hat geschrieben:Wo kamen die denn alle auf einmal her?

Rainer Maria


Woher?
Schlafzimmer. Kondome wie heute gab es noch nicht. [laugh]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon augenzeuge » 3. Juli 2020, 18:28

Edelknabe hat geschrieben: Frage, wie schaffte man(der Franzose) eigentlich zu der Zeit, also innerhalb von gerade einmal 4/5 Monaten diese Neurekrutierungen von gut 70.000 Soldaten? Wo kamen die denn alle auf einmal her?

Rainer Maria


Schau mal:
Nach dem geltenden Konskriptionsgesetz vom 5. September 1798, das eine Wehrpflicht für alle unverheirateten Männer vom 20. bis zum 25. Lebensjahr vorsah, war das Rekrutenkontingent im Kriegsfall auf jährlich 60.000 Mann beschränkt worden. Auf Grundlage dieses Gesetzes waren zwischen 1802 und 1805 insgesamt 200.000 Mann einberufen worden (also 20.000 mehr als nach dem Gesetz eigentlich vorgesehen war). Überdies hatte der Senat 1805 einer zusätzlichen Aushebung von 80.000 Mann zugestimmt. Da es in Frankreich, einschließlich der neuerworbenen Gebiete, pro Jahrgang jedoch weit mehr junge Männer gab, als nach dem Konskriptionsgesetz für den Wehrdienst eingezogen werden sollten, erfolgte die Auswahl der eingezogenen Rekruten durch das Los.

Da das Gesetz sowohl den Verkauf der Lose als auch die Stellung eines Stellvertreters gestattete, entzogen sich viele Angehörige der besitzenden und der gebildeten Schichten dem Dienst in der Armee, was viele der tatsächlich Eingezogenen als ungerecht empfanden. Nicht zuletzt aus diesem Grund desertierten zwischen 1802 und 1805 jedes Jahr im Durchschnitt etwa acht bis zehn Prozent der Soldaten, vornehmlich neu eingezogene Rekruten. In einigen Einheiten entzogen sich sogar mehr als ein Viertel der eingezogenen Soldaten durch Fahnenflucht dem Waffendienst.[5]

Dieses Ausmaß an Fahnenflucht, das höher war als zu Zeiten der Berufsheere während des 18. Jahrhunderts, steigerte die Bedeutung der langdienenden Freiwilligen in der Armee, die dadurch zwangsläufig den Kern der Einheiten bildeten. Dieses Problem führte dazu, dass der (damalige) Erste Konsul Bonaparte bereits im Herbst 1803 die Errichtung von einem Dutzend Strafbataillonen für die réfractaires[6] anordnete.[7]

Nominell war die französische Armee eine Konskriptionsarmee. Zur Bekämpfung des Widerwillens gegen den Wehrdienst setzte die Armeeführung nicht nur auf länger dienende Freiwillige, sondern auch auf die Anwerbung von Ausländern, die, meist getrennt nach Nationalitäten (vor allem Deutsche, Schweizer, Italiener, Polen und Iren) in mehreren „Fremdenregimentern“ oder „Legionen“ („régiments d’étrangers“ oder „légions d’étrangers“) zusammengefasst wurden (vgl. auch „Grande Armée von 1812“).


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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon pentium » 3. Juli 2020, 18:32

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: Frage, wie schaffte man(der Franzose) eigentlich zu der Zeit, also innerhalb von gerade einmal 4/5 Monaten diese Neurekrutierungen von gut 70.000 Soldaten? Wo kamen die denn alle auf einmal her?

Rainer Maria


Schau mal:
Nach dem geltenden Konskriptionsgesetz vom 5. September 1798, das eine Wehrpflicht für alle unverheirateten Männer vom 20. bis zum 25. Lebensjahr vorsah, war das Rekrutenkontingent im Kriegsfall auf jährlich 60.000 Mann beschränkt worden. Auf Grundlage dieses Gesetzes waren zwischen 1802 und 1805 insgesamt 200.000 Mann einberufen worden (also 20.000 mehr als nach dem Gesetz eigentlich vorgesehen war). Überdies hatte der Senat 1805 einer zusätzlichen Aushebung von 80.000 Mann zugestimmt. Da es in Frankreich, einschließlich der neuerworbenen Gebiete, pro Jahrgang jedoch weit mehr junge Männer gab, als nach dem Konskriptionsgesetz für den Wehrdienst eingezogen werden sollten, erfolgte die Auswahl der eingezogenen Rekruten durch das Los.

Da das Gesetz sowohl den Verkauf der Lose als auch die Stellung eines Stellvertreters gestattete, entzogen sich viele Angehörige der besitzenden und der gebildeten Schichten dem Dienst in der Armee, was viele der tatsächlich Eingezogenen als ungerecht empfanden. Nicht zuletzt aus diesem Grund desertierten zwischen 1802 und 1805 jedes Jahr im Durchschnitt etwa acht bis zehn Prozent der Soldaten, vornehmlich neu eingezogene Rekruten. In einigen Einheiten entzogen sich sogar mehr als ein Viertel der eingezogenen Soldaten durch Fahnenflucht dem Waffendienst.[5]

Dieses Ausmaß an Fahnenflucht, das höher war als zu Zeiten der Berufsheere während des 18. Jahrhunderts, steigerte die Bedeutung der langdienenden Freiwilligen in der Armee, die dadurch zwangsläufig den Kern der Einheiten bildeten. Dieses Problem führte dazu, dass der (damalige) Erste Konsul Bonaparte bereits im Herbst 1803 die Errichtung von einem Dutzend Strafbataillonen für die réfractaires[6] anordnete.[7]

Nominell war die französische Armee eine Konskriptionsarmee. Zur Bekämpfung des Widerwillens gegen den Wehrdienst setzte die Armeeführung nicht nur auf länger dienende Freiwillige, sondern auch auf die Anwerbung von Ausländern, die, meist getrennt nach Nationalitäten (vor allem Deutsche, Schweizer, Italiener, Polen und Iren) in mehreren „Fremdenregimentern“ oder „Legionen“ („régiments d’étrangers“ oder „légions d’étrangers“) zusammengefasst wurden (vgl. auch „Grande Armée von 1812“).


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Wir sind aber kurz vor der Völkerschlacht....die Grande Armee war gerade untergegangen.
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon pentium » 3. Juli 2020, 18:36

Liste der französischen Truppen in der Völkerschlacht bei Leipzig
Truppen

Französisches Kaiserreich

125.708 Infanteristen
28.294 Kavalleristen
624 Kanonen, bedient von 15.928 Kanonieren und Trainsoldaten[1]

169.930 Mann = 81,7 % der Gesamtkräfte

Truppen der Satellitenstaaten

Königreich Italien:

4463 Infanteristen
540 Kavalleristen
26 Kanonen, bedient von 478 Kanonieren und Trainsoldaten

5481 Mann = 2,6 % der Gesamtkräfte

Königreich Sachsen

4369 Infanteristen
1084 Kavalleristen
39 Kanonen, bedient von 665 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 6118 Mann = 2,9 % der Gesamtkräfte

Herzogtum Warschau

7706 Infanteristen
4978 Kavalleristen
48 Kanonen, bedient von 774 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 13.458 Mann = 6,5 % der Gesamtkräfte

Königreich Westphalen

1691 Infanteristen
92 Kavalleristen
12 Kanonen, bedient von 156 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 1939 Mann = 0,9 % der Gesamtkräfte

Königreich Neapel

1185 Infanteristen
254 Kavalleristen
6 Kanonen, bedient von 78 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 1517 Mann = 0,7 % der Gesamtkräfte

Großherzogtum Baden

4467 Infanteristen
0 Kavalleristen
8 Kanonen, bedient von 157 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 4626 Mann = 2,2 % der Gesamtkräfte

Großherzogtum Hessen

2555 Infanteristen
92 Kavalleristen
3 Kanonen, bedient von 40 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 2683 Mann = 1,2 % der Gesamtkräfte

Königreich Württemberg

800 Infanteristen
1119 Kavalleristen
12 Kanonen, bedient von 160 Kanonieren und Trainsoldaten

Total: 2079 Mann = 1,0 % der Gesamtkräfte

Königreich Bayern

505 Infanteristen
0 Kavalleristen
0 Kanonen

Total: 505 Mann = 0,2 % der Gesamtkräfte

Spanien

330 Infanteristen
0 Kavalleristen
0 Kanonen

Total: 330 Mann = 0,1 % der Gesamtkräfte

Großherzogtum Berg

0 Infanteristen
448 Kavalleristen
6 Kanonen

Total: ca. 490 Mann = 0,15 % der Gesamtkräfte

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... ei_Leipzig
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon Zicke » 3. Juli 2020, 18:46

Liste der Koalitionstruppen in der Völkerschlacht bei Leipzig
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_in_der_Völkerschlacht_bei_Leipzig
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon augenzeuge » 3. Juli 2020, 18:49

Wir sind aber kurz vor der Völkerschlacht....die Grande Armee war gerade untergegangen.


Spielt kaum ne Rolle. Oder erfolgte die Rekrutierung plötzlich anders?
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon augenzeuge » 3. Juli 2020, 18:50

Zicke hat geschrieben:Liste der Koalitionstruppen in der Völkerschlacht bei Leipzig
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_in_der_Völkerschlacht_bei_Leipzig


Diese Seite existiert nicht. [flash]

So gehts:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... 6xjazGLnn3
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon pentium » 3. Juli 2020, 19:24

Napoleon stellt eine neue Armee auf

Aber auch Napoleon war in dieser Zeit nicht untätig. Nachdem er im Dezember seine Truppen in Russland verlassen hatte und am 18. Dezember in Paris eintraf, begann er sofort mit der Aufstellung einer neuen Armee. Der Senat genehmigte bereits am 11. Januar und nochmals im April die Aushebung neuer Truppen. Rein rechnerisch hätte die Armee über 500.000 Mann betragen, aber auch die Franzosen und deren Verbündete waren kriegsmüde. So entzogen sich viele der jungen Männer durch Fahnenflucht dem Dienst. Trotzdem gelang es Napoleon innerhalb kürzester Zeit eine schlagkräftige Truppe aufzustellen. Diese hatte eine Stärke von 230.000 Mann und 500 Geschützen* (Quelle Buch Großgörschen 2. Mai 1813 von Theodor Rehtwisch). Diese neu ausgehobene Armee wurde mit den erfahrenen Kämpfern der früheren Jahre gemischt und auf dem Marsch ausgebildet. Dazu ließ er auch aus Spanien ca. 40.000 altgediente Kämpfer kommen, denn er wusste die Entscheidung über Sieg oder Untergang musste in Deutschland erkämpft werden. Dies unterstreicht auch ein Zitat, welches er nach seiner Ankunft in Weimar sagte: „Ich werde diesen Feldzug als General Bonaparte und nicht als Kaiser machen. Er sagte dies als er seine Reisekutsche verließ und auf sein Pferd stieg. Während des gesamten Frühjahrsfeldzuges ritt er nur auf dem Pferd und fuhr nicht in der Reisekutsche. Eine sehr wertvolle Ergänzung waren die Soldaten der Marine welche nun in den Dienst der Armee eingesetzt wurden und auch in Großgörschen zum Einsatz kamen. Trotz allem hatte diese neue Armee aber nicht mehr die Kampfkraft früherer Jahre. Gründe dafür waren, wie schon erwähnt, kampfunerfahrene Rekruten, die schlechte Moral der Truppe und die geringe Zahl guter Offiziere. Besonders schmerzlich war der Verlust großer Teile der Kavallerie im Russlandfeldzug. Als vorzüglich ist allerdings die Artillerie einzuschätzen, auf die Napoleon als ehemaliger Artillerist große Stücke hielt.

Letztendlich versammelte Napoleon im März 1813 ca. 130.000 Mann und 320 Geschütze um sich und zog von Frankreich über Mainz, Erfurt und Naumburg nach Mitteldeutschland. Gleichzeitig befahl er seinem Stiefsohn, Vizekönig Eugen Beauharnais, ihm mit seiner Nordarmee von 48.000 Mann saaleabwärts entgegenzukommen. Weiterhin zog die Division Girard der Mainarmee saaleaufwärts Napoleon entgegen.

Napoleon war bekannt das die Verbündeten Russen und Preußen im Raum Leipzig standen und er Ihnen zahlenmäßig überlegen war. Er versuchte daher seine Armeen südlich von Leipzig zusammenzuziehen und mit einem schnellen Schlag den Gegner zu vernichten. Er wollte dadurch Österreich beeindrucken und davon abhalten auf die Seite der Verbündeten zu wechseln.

https://www.scharnhorstkomitee.de/html/ ... slage.html
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon Edelknabe » 4. Juli 2020, 06:58

Volker mit dem hier:

"Kondome wie heute gab es noch nicht"Textauszug ende

Kann nicht ganz stimmen. Ich las irgendwo mal von Kondomen aus Schaf/Lammleder? Das Zeugs muss aber auch recht geschmeidig gewesen sein, weil wärs anders gewesen war Frau bestimmt nicht gerne Willens....

Weg von die Kondome hin zum Kaiser und seinen Soldaten (nach Russlandfeldzug) Ich nehme mal an Soldat war damals noch Soldat und nicht nur dahergelaufener Bauersbursche, und das völlig ohne Ausbildung. Bissel komisch ist das schon innerhalb 4/5 Monaten die eigene Truppe mit gut 70.000 Mann aufzurüsten. Soldaten, die dann auch noch recht ordentlich mit dem Säbel,der Muskete/Kanone umgehen konnten? Ein Pferd reiten konnte damals bestimmt "jeder Dumme" nur eben das Kriegshandwerk zu beherrschen.....?

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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon Volker Zottmann » 4. Juli 2020, 09:52

Warum sollten die grandios ausgebildet sein? Zum Sterben sind sie eingezogen worden.
Auf allen Seiten war das so. Da reichte doch ein Säbelhieb, dann Wundbrand oder sofortiges Verbluten.

Gruß Volker
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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon Edelknabe » 4. Juli 2020, 10:49

Nee nee Volker, Soldat war auch stolzer Soldat damals. Der Rainer hat zum Bsp. ne Biografie/Tagebuch vom Infanteristen Joseph Deifel. Also dieser Bayer hat den Russlandfeldzug mit viel Glück überlebt und er beschreibt das sehr gut, was dem Soldaten unter Napoleon alleine an Ausrüstung und ordentlichem Wehrsold zugestanden hatte.Auch ein Pionier ist dabei in meiner Sammlung,eben da ja selber mal Pionier gewesen. Ich sag mal mit viel Humor, "solche Halbsoldaten wie dich" hatten die damals noch nicht.
Und klar, gestorben wurde ohne Ende, auch an Erschöpfung.

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Re: Russlandfeldzug 1812

Beitragvon pentium » 4. Juli 2020, 12:04

Edelknabe hat geschrieben:Nee nee Volker, Soldat war auch stolzer Soldat damals. Der Rainer hat zum Bsp. ne Biografie/Tagebuch vom Infanteristen Joseph Deifel. Also dieser Bayer hat den Russlandfeldzug mit viel Glück überlebt und er beschreibt das sehr gut, was dem Soldaten unter Napoleon alleine an Ausrüstung und ordentlichem Wehrsold zugestanden hatte.Auch ein Pionier ist dabei in meiner Sammlung,eben da ja selber mal Pionier gewesen. Ich sag mal mit viel Humor, "solche Halbsoldaten wie dich" hatten die damals noch nicht.
Und klar, gestorben wurde ohne Ende, auch an Erschöpfung.

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In Schillers Reiterlied aus »Wallensteins Lager« heißt es: »Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! / Ins Feld, in die Freiheit gezogen./ Im Felde, da ist der Mann noch was wert, / da wird das Herz noch gewogen./ Da tritt kein anderer für ihn ein,/ auf sich selber steht er da ganz allein … / Und setzet ihr nicht das Leben ein,/ nie wird euch das Leben gewonnen sein.«
Dann weiter:
Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist, man sieht nur noch Herren und Knechte; die Falschheit herrscht und die Hinterlist bei dem feigen Menschengeschlechte.
Der dem Tod ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann.

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