Im Klammergriff des Haftalltags

Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Interessierter » 19. Oktober 2016, 13:54

Die jungen Leute im märkischen Premnitz, die Lehrlinge im Chemiefaserwerk waren begeistert. Vor kurzem hatten sie einen neuen Sender mit Highlights der Rolling Stones und der Beatles auf ihren Transistorradios entdeckt. Im Sommer 1970 gab sich die am Premnitzer See versammelte Jugend ausschließlich diesem Hörgenuss hin. Eine lockere Moderation hatte sie eingestimmt: »Hier spricht Radio Rasendes Europa am verkannten Wegrand! Ihr hört nun die heißeste Musik der 60er und 70er Jahre!« Urheber des Rock-Musik-Vergnügens war der Student der Elektrotechnik an der TU Dresden Alwin Lache, 21 Jahre alt und in den Semesterferien wieder in Prem-nitz zu Hause. Über einen selbstgebauten Sender ließ er Tonbänder laufen, auf denen englischsprachiger Rock zu hören war, überspielt von AFN oder BFBS, den amerikanischen und britischen Rundfunksendern, oder auch von RIAS, SFB und NDR.

Diese Ungeheuerlichkeit hatte die Kreisdienststelle des MfS in Rathenow alarmiert. Am 7. Juli 1970 wurde Alwin Lache festgenommen und in die Potsdamer Untersuchungshaftanstalt des MfS gebracht. Das Gefängnis hieß im Volksmund »Lindenhotel«, denn es lag in der Lindenstrasse, die dann in DDR-Zeiten den Namen Otto-Nuschke-Strasse bekam.

Alwin Lache, der erfolgreiche Rundfunkbastler, wurde laut offizieller Urteilsbegründung »wegen Beeinträchtigung der Sicherheit im Funkverkehr – Vergehen gem. § 205 StGB – zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr« verurteilt. Dem geheimen Operativ-Vorlauf der Stasi-Kreisdienststelle Rathenow zufolge wurde er jedoch »wegen illegalen Betreibens eines 20 Watt-Senders und der damit verbundenen politisch-ideologischen Zersetzungstätigkeit« und Hinweisen auf »staatsfeindliche Hetze« inhaftiert. In vergleichbaren Fällen hatten Geldstrafen ausgereicht, doch dieser »staatsfeindliche« Lache gehörte hinter Gitter; das MfS bestimmte das Maß der Strafe. Solche Informationen sowie längere Auszüge aus den persönlichen Stasi-Akten sind als Ergänzung allen Erlebnisberichten angefügt. So ergibt sich ein umfassendes Bild des jeweiligen Falles und Schicksals, wird die subjektive Ebene um aufschlussreiche, historisch belegbare Hintergründe ergänzt. Hier bietet das Buch mehr als vergleichbare pure Opferberichte.

Die Auswahl der Interviewpartner ist alles andere als einseitig. Sie reicht vom 14-jährigen Schüler Peter Runge, der im russischen Geheimdienstgefängnis zu Lagerhaft in Sachsenhausen verurteilt wurde, weil er bei der Maidemonstration weiße Nelken trug, bis hin zum Betriebsdirektor Hermann F., der vier Jahre vor seiner Verhaftung 1982 noch aus der Hand Erich Honeckers den Nationalpreis für Wissenschaft und Technik erhalten hatte. Als Direktor eines großen Maschinenbaubetriebes fand Hermann F. für aus der BRD importierte mit der Lieferfirma, um notwendige Ersatzteile rasch zu beschaffen. Prinzipienstarre, Bürokratismus und ein tief verwurzeltes Misstrauen des MfS sorgten für eine Verurteilung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen »Verletzung des Außenhandelsmonopols der DDR.«

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... 323-rohde/

Das sind weitere Beispiele wie Menschen unter dieser DDR - Diktatur teilweise, willkürlich und völlig unangemessen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Hinzu kommt noch, dass teilweise vom MfS das Strafmass vorgegeben wurde.
So sah die unabhängige Justiz in dieser Diktatur aus. PFUI DEIBEL
Interessierter
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Olaf Sch. » 19. Oktober 2016, 14:28

das kann ja gar nicht sein. In dieser DDR gab es keine Missstände. Schon gar nicht in der Justiz! Die war die Gerechtigkeit überhaupt. Da könnt ihr jeden fragen in der DDR.
Olaf Sch.
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2016, 21:08

Hallo Wilfried,
ich habe mir ja das "Lindenhotel" ausgiebig angeschaut, schrieb ja schon darüber. Eine dicke Broschüre über Häftlinge, in beiden nacheinander folgenden Diktaturen, habe ich dort mitgenommen. Der Runge-Fall ist ebenso dabei. 16 war er "schon" etwa, als ihn das alles ereilte. Er stammt übrigens auch aus Halle/ Saale, wie der Heiko Runge.
Ich schicke Dir dieses Heft. Erschütternd, was man da an Einzelschicksalen erfährt. Unterschiede zur NS-Zeit gibt es kaum, denn viele Insassen verschwanden jeweils auf Nimmerwiedersehen, später nicht mehr in KZs, dafür aber wurden sie zur Erschießung nach Moskau verbracht. Zumindest bei allen Politischen ist immer nur Willkür im Spiel gewesen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Interessierter » 24. Februar 2018, 14:12

Häftlingsprotest in der DDR - "Beten Sie mit uns, dass das hier friedlich abläuft"

Hilfeschrei in letzter Minute: Hunderte Häftlinge besetzten in den letzten Tagen der DDR die Dächer ihrer Gefängnisse. Sie fürchteten, im Wiedervereinigungstaumel vergessen zu werden.

Bild
Verhandlung: Wenige Tag vor der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 besetzten Hunderte Strafgefangene in der ganzen DDR die Dächer ihrer Strafanstalten. Das Foto zeigt Innenminister Peter-Michael Diestel auf dem Dach der Untersuchungshaftanstalt in Leipzig bei Verhandlungen im Juli 1990.

Eigentlich wollte Johannes Drews über "Glaubens- und Lebensfragen" diskutieren. Wie es der katholische Pfarrer seit Monaten in der Strafvollzugseinrichtung Brandenburg an der Havel tat. Doch an diesem Abend des 19. September 1990 wollte sich keine Ruhe einstellen.

Gegen 22 Uhr verließ Drews die Haftanstalt. Es war bereits nach Mitternacht, als das Telefon in seiner Wohnung schrillte. Gerade hatten die Wachen die vermissten Häftlingen entdeckt - im Licht eines Scheinwerfers saßen sie hoch oben auf dem alten Verwaltungsgebäude der Haftanstalt.

Drews raste mit seinem roten Wartburg zum Gefängnis. Bis heute hat er die Worte eines Häftlings im Kopf: "Na, Pfarrer, jetzt können Sie nur noch mit uns beten, dass das hier friedlich abläuft."

In den folgenden Tagen besetzen Hunderte Gefangene in der gesamten DDR Dächer von Haftanstalten oder traten in den Hungerstreik. Sie hatten Angst, im Wiedervereinigungstaumel vergessen zu werden.

"Menschenunwürdig"

Fast 25.000 Verurteilte saßen im März 1989 in den Gefängnissen des Arbeiter- und Bauernstaates ein. Und machten die DDR zumindest in diesem Bereich zum Spitzenreiter. Während in der Bundesrepublik nur 66 von 100.000 Bürgern inhaftiert waren, waren es in Ostdeutschland 149.

DDR-Richter verhängten gemäß dem ideologisch beeinflussten Strafgesetzbuch hohe Freiheitsstrafen - gerade bei politischen Straftaten wie der versuchten Republikflucht. Von rechtsstaatlichen Verhältnissen war das Land weit entfernt: Die Stasi erpresste in manchen Fällen Geständnisse, ein freier Zugang zu einem Anwalt war nicht gewährleistet.

Die Strafgefangenen fristeten ihr Leben in maroden und überfüllten Haftanstalten wie etwa in Brandenburg an der Havel. Einst für rund 1900 Häftlinge errichtet, pferchte der DDR-Strafvollzug bisweilen bis zu 3000 Männer in das größte Gefängnis des Landes ein. Bei einer Pressekonferenz am 5. Dezember 1989 durfte Drews, der seit über einem Jahr dort Gefängnisseelsorger war, zum ersten Mal die Zellen der Gefangenen sehen. "Die Unterbringung war menschenunwürdig", erinnert er sich im Gespräch mit einestages. "Ein kleiner Haftraum war mit zwölf Gefangenen belegt. Dreistockbetten, ein kleiner Tisch und vier Stühle."

Bild
Unwürdig: Strafgefangene lebten in DDR-Gefängnissen meist unter unwürdigen Bedingungen. Die Zellen waren klein und überbelegt, die Bausubstanz oft marode. Das Bild wurde 1990 in einer Berliner Untersuchungshaftanstalt aufgenommen.

Mit dem Bericht und weiteren Fotos geht es hier weiter:
http://www.spiegel.de/einestages/dachbe ... 52979.html
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Interessierter » 1. Februar 2019, 13:16

Hölle DDR-Knast: Ex-Häftlinge mahnen

120 politische Häftlinge waren in der DDR im Stahlwerk Brandenburg unter unwürdigen Bedingungen zu Zwangsarbeit eingesetzt worden. Es gab körperliche Gewalt und Todesdrohungen. Die Interessengemeinschaft ehemaliger politischer Brandenburger Häftlinge hat Betroffene und Sachverständige zur Tagung ins Industriemuseum eingeladen.


„Man sieht uns nichts an. Seelische Verletzungen hinterlassen keine sichtbaren Spuren“, sagt Jürgen Sydow von der Interessengemeinschaft ehemaliger politischer Brandenburger Häftlinge 1945-1989. Die Öffentlichkeit auf die Leiden der Betroffenen aufmerksam zu machen, ist das Anliegen der Interessengemeinschaft, die sich im Juni 2015 gegründet hat.

Bei ihrer Tagung am Samstag im Industriemuseum haben Betroffene und Sachverständige die Problematik aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. „120 politische Häftlinge sind im Stahlwerk Brandenburg unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Zwangsarbeit eingesetzt worden. Dieses Thema wurde überhaupt noch nicht aufgearbeitet“, sagte Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Roland Garve, ehemaliger politischer Häftling, las aus seinem Buch „Unter Mördern. Gefängnisalltag in der DDR“.

Erardo Rautenberg, Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg, berichtete über die Strafverfolgung von übergriffigen Justizvollzugsbediensteten. Zwei von ihnen aus der Strafvollzugsanstalt Cottbus mit den Spitznamen „Roter Terror“ und „Arafat“ seien wegen schweren Gefangenenmisshandlungen – unter anderem Scheinexekutionen - jeweils zu mehrjährigen Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt worden. Zehn weitere kamen mit Bewährungsstrafen davon. 92 verdächtige Todesfälle könnten wohl nie mehr aufgeklärt werden, da die Leichen ausnahmslos verbrannt worden seien, so Rautenberg.

Jürgen Sydow hat zehn Monate als politischer Häftling in mehreren Gefängnissen der ehemaligen DDR eingesessen, unter anderem sechs Monate im berüchtigten Stasiknast Cottbus, davon drei Monate in Isolationshaft. Er habe nach seiner Haftzeit – Sydow wurde 1975 von der Bundesrepublik Deutschland frei gekauft – nie wieder einem Menschen vertrauen können.

Obwohl in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, war Sydow in der FDJ und bei den Jungen Pionieren. Er feierte Erfolge als erfolgreicher Sportler im Schießsport. Er hat Bauingenieurwesen in Cottbus studiert und durfte als 22-jähriger Student schon selbstständig Projekte bearbeiten. Doch er hatte einen kritischen Geist. „Der Amtskirche habe ich schon länger kritisch gegenüber gestanden.“ Nachdem Sydow mehrmals Zeuge wurde, wie in der DDR Vergehen mit zweierlei Maß gemessen wurden, stand er auch dem Staatswesen kritisch gegenüber. Im Urlaub in Ungarn traf er sich öffentlich mit einem Mitarbeiter der Botschaft der BRD, um die Möglichkeiten einer Ausreise zu erkunden. Auf dem Weg zu einer Freundin, die in Ungarn nahe der Grenze zu Österreich wohnte, wurde er lange vor der Grenze von einer Streife angehalten und verhaftet. Drei Wochen Isolationshaft in Budapest, dann Überstellung in die DDR. Da er kein Geständnis unterschrieb, erpresste man ihn damit, dass man seinen Vater inhaftieren würde, der Beweismittel versteckt habe. Da unterschrieb Sydow, wohl wissend, dass es solche Beweismittel gar nicht gab.

http://www.maz-online.de/Lokales/Brande ... nge-mahnen
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Interessierter » 28. Februar 2020, 11:51

Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR: Häftlingszwangsarbeit und Häftlingstransport

Etwa 500 Strafgefangene mussten jährlich für die Reichsbahn der DDR Zwangsarbeit leisten. Für die Strafgefangenen und insbesondere die politischen Gefangenen der DDR musste das zynisch erscheinen - aus dem „Recht auf Arbeit“ wurde der „Zwang zur Arbeit“.

Bild
Der letzte noch existierende Gefangenentransportwagen der DDR, der „Grotewohl-Express“, am Hauptbahnhof in Leipzig 2002 (© picture-alliance / ZB - Fotoreport Waltraud Grubitzsch)

Bis heute ist der Arbeitseinsatz von Häftlingen in nahezu allen Ländern ein wesentlicher Bestandteil des Strafvollzugs. Und bis heute ist die Haftarbeit infolge eines gerichtlich angeordneten Freiheitsentzuges die einzige Form der Zwangsarbeit, die auch durch die Vereinten Nationen legitimiert ist. Unter den bereits 1955 beschlossenen und inzwischen mehrfach neu formulierten Mindeststandards für die Behandlung von Gefangenen befindet sich auch die Empfehlung, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Doch bleibt die Gefangenenarbeit immer ein ausgesprochen sensibler Bereich der Menschenrechtsfragen, denn dort, wo der Mensch seiner Freiheitsrechte beraubt ist, ist der Grat zwischen sinnvoller Gefangenenarbeit und der Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern schmal. Dies gilt umso mehr, wenn – wie im Fall der DDR – elementare Säulen der Rechtsstaatlichkeit wie eine funktionierende Gewaltenteilung sowie unabhängige Straf- und Verwaltungsgerichte fehlen.

Die fehlende Rechtsstaatlichkeit und der Arbeitskräftemangel in der DDR förderten die Entstehung eines Systems der Haftzwangsarbeit im Strafvollzug der DDR. Haftzwangsarbeit wurde zu einem festen Bestandteil der sozialistischen Planwirtschaft, von dem Strafvollzug, volkseigene Betriebe und Außenhandel gleichermaßen profitierten.[1] Auch die Deutsche Reichsbahn war in dieses System eingebunden. Anders als die Betriebe der Konsumgüter- oder der Chemie- und Schwerindustrie war sie aber Dienstleister und Profiteur des Strafvollzugs zugleich: Dienstleister, indem sie den Gefangenentransport mit sicherstellte und sich an dem Bau von Strafvollzugseinrichtungen beteiligte; Profiteur, da sie Häftlingszwangsarbeiter beschäftigte.


Der Gefangenentransport für den Strafvollzug


Der Transport von Häftlingen mit der Bahn hatte seine Anfänge im 19. Jahrhundert. Selbstverständlich war es für Polizei und Justiz bequemer, Häftlinge mit der Eisenbahn zu verlegen als mit Pferdekutschen. So gab es bereits im Kaiserreich eigene Gefangenenwagenkursbücher, die den Strafvollzugsanstalten und der Polizei zur Verfügung standen, um ihre Gefangenentransporte zu planen. Anders als in der Bundesrepublik, wo der Gefangenentransport Mitte der 1950er Jahre aus Kostengründen nur noch mit Kraftfahrzeugen erfolgte, hielt die DDR an dem vergleichsweise langwierigen und demütigenden Verfahren der Verlegung von Gefangenen mit der Eisenbahn fest. Dafür wurden Zellenwagen an normale Reisezüge gekoppelt, die nach festgelegten Routen die Orte mit den Strafvollzugseinrichtungen anfuhren. Politische Gefangene der DDR nannten die Transporte per Bahn bald „Grotewohl-Express“.[2]

Gegen Ende der DDR existierten noch fünf solcher Zellenwagen, die nach den Vorgaben des Ministeriums des Inneren konstruiert worden waren.

Die einzelnen Zellen in einem Wagen hatten eine Abmessung von 1,34 x 1 Meter, in denen bis zu fünf Gefangene untergebracht werden sollten.


Sicherheitshalber verlangte die Wagenentwicklungsabteilung für die enge Anordnung der Sitze – je zwei an den Zellenwänden und ein Klappsitz am Fenster – die Zustimmung des medizinischen Dienstes des Ministeriums des Inneren, um diese menschenunwürdige Konstruktion dann umzusetzen. Die Gefangenentransporte fanden in aller Öffentlichkeit statt. Transportkommandos der Volkspolizei führten die Gefangenen zu den Bahnsteigen, an denen die Züge mit dem Zellenwagen bereitstanden.[3]

Bild
In Anstaltskleidung und mit Handschellen demonstriert ein ehemaliger Häftling 2004 die Beförderung im „Grotewohl-Express“ (© picture-alliance / dpa-Bildarchiv, Foto: Wolfgang Kumm)

Der interessant Beitrag geht hier weiter:
https://gerdkeil.de/Reichsbahn-und-Strafvollzug
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2020, 17:22

Und da gibts heute Zeitgenossen, die streiten ab, dass es diese Waggons gegeben hat. [denken]

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon karnak » 28. Februar 2020, 17:29

Wer streitet das eigentlich ab und ist es überhaupt vorstellbar, dass es keine Gefangenentransporter gibt, man Gefangene in 1. Klasseabteilen transportiert, oder wie hätte das sonst stattfinden sollen?
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Nostalgiker » 28. Februar 2020, 17:37

Bis heute ist der Arbeitseinsatz von Häftlingen in nahezu allen Ländern ein wesentlicher Bestandteil des Strafvollzugs. Und bis heute ist die Haftarbeit infolge eines gerichtlich angeordneten Freiheitsentzuges die einzige Form der Zwangsarbeit, die auch durch die Vereinten Nationen legitimiert ist.
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2020, 17:43

karnak hat geschrieben:Wer streitet das eigentlich ab


Wenn ich an die Diskussionen hier denke, gehörten hier einige User dazu. Nicht wahr Nostalgiker? Es gab sogar einen user aus dem Norden, der meinte, er hätte im Barkas enger gesessen als die Verhafteten.

Vermutlich glauben jene mfs-insider mehr:

"Was der sog. "Grotewohl-Express" mit der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des MfS zu tun hat, bleibt ebenfalls ein Geheimnis. Untersuchungshäftlinge des MfS wurden zu keinem Zeitpunkt per Eisenbahn sondern immer in speziellen Gefangenentransportwagen auf der Straße transportiert." W. Schmidt


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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon karnak » 28. Februar 2020, 17:49

Die Frage ist auch berechtigt, was hat dieser Zug mit dem MfS zu tun?
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2020, 17:55

karnak hat geschrieben:Die Frage ist auch berechtigt, was hat dieser Zug mit dem MfS zu tun?


Politische Gefangene der DDR nannten die Transporte per Bahn „Grotewohl-Express“. Die trennten doch gar nicht (konnten sie es?), wer gerade die Verantwortung für welchen Knast hatte.

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon karnak » 28. Februar 2020, 18:01

Kann ja sein und die Anderen wahrscheinlich auch, aber was hat denn das Problem politische Häftlinge mit den Transportmitteln für Strafgefangene zu tun? Fakt ist, irgendwie müssen die und die Anderen irgendwie transportiert werden.
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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Nostalgiker » 28. Februar 2020, 18:07

augenzeuge hat geschrieben:[

@Nostalgiker
Warum schreibst du so groß?


Damit du die Gelegenheit hast genau diese Frage zu stellen. [wink]
Bei anderen "Großschreibern" versäumst du es bekanntlich regelmäßig.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Unbewaffneter 60jähriger Mann erschossen

Beitragvon Edelknabe » 15. Dezember 2020, 17:18

Akku mit dem hier:

"Der Staat DDR selbst war der Haupttäter, und dem kann man nun ja alles vorwerfen. Von ......... Sklaven- und.......handel."Textauszug ende

Bitte Akku, das geht irgendwie zuweit? Du holst hier Dinger raus von vor hundert Jahren?

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Re: Unbewaffneter 60jähriger Mann erschossen

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Dezember 2020, 17:41

@Rainer vor hundert Jahren? War 1920 - da gab es ne DDR? Das Dritte Reich? Wovon schreibst Du? Ach du meinst den Sklavenhandel? Na dann nenn es Menschenhandel.

@Nostalgiker - wo habe ich mich beschwert? das war AZ... bitte sachlich bleiben
Olaf Sch.
 

Re: Unbewaffneter 60jähriger Mann erschossen

Beitragvon Edelknabe » 15. Dezember 2020, 17:57

Die....deine Unterstellung Akku? Du hattest der DDR Sklavenhandel unterstellt. Bitte Mann, bitte nicht übertreiben.Wenn das ein Schüler liest, dem kommen womöglich Kinobesuche in den Sinn wo man die Schwarzen, Neger,bzw. Pikmentierten unter Deck in Ketten liegend eingepfercht hatte? Oder gerade weil Weihnachtszeit ist und "Fackeln im Sturm"in mancher Familie bestimmt mal wieder ein Muss im abendlichen DVD Programm werden wird?

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Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Dezember 2020, 18:09

politische Häftlinge, die unter menschenunwürdigen Bedingungen Waren für den Westen produziert haben, als was würdest du die denn nennen? Subbotnikaner?
Olaf Sch.
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Edelknabe » 15. Dezember 2020, 19:10

Subbot.....was? Und nee Akku, das ua. im DDR-Knast gearbeitet wurde war kein Sklavenhandel noch sonstwas?

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Dezember 2020, 21:06

hast du in den letzten 10 Jahren hier im Forum überhaupt etwas gelesen? [muede]
Olaf Sch.
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Dezember 2020, 22:10

Edelknabe hat geschrieben:Subbot.....was? Und nee Akku, das ua. im DDR-Knast gearbeitet wurde war kein Sklavenhandel noch sonstwas?

Rainer Maria


Du Ahnungsloser weltfremder DDR-Bürger.
Hättest mal im Garten der Villa Schöningen in Potsdam bei sein müssen, als Felixbonobo über seine Zwangsarbeit und den Knastalltag sprach. Wärst sicher still gewesen. (Alexander Arnold ist Derjenige, der wegen der Sklavenarbeit für den IKEA-Konzern im DDR-Knast klagte und für viele Berechtigte Anerkennung und mögliche Haftentschädigungen erstritt.)

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ieren.html

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon HPA » 15. Dezember 2020, 22:35

AkkuGK1 hat geschrieben:hast du in den letzten 10 Jahren hier im Forum überhaupt etwas gelesen? [muede]


Zwischen "gelesen haben" und "Gelesenes erfassen und verarbeiten" liegen halt manchmal Welten
HPA
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Edelknabe » 16. Dezember 2020, 17:56

"Schlaukopp HPA, der Erfasser schlechthin?" Geh besser ne Bockwurst an der Tanke essen,und zwar mit genug Senf dazu, damit du hier nicht immer mit deinem Senf deine Forenfreunde unterstützen musst.

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Nostalgiker » 16. Dezember 2020, 18:07

HPA hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:hast du in den letzten 10 Jahren hier im Forum überhaupt etwas gelesen? [muede]


Zwischen "gelesen haben" und "Gelesenes erfassen und verarbeiten" liegen halt manchmal Welten


Prima das du deine ureigensten Erfahrungen mit uns teilst.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon HPA » 16. Dezember 2020, 18:35

Edelknabe hat geschrieben:"Schlaukopp HPA, der Erfasser schlechthin?" Geh besser ne Bockwurst an der Tanke essen,und zwar mit genug Senf dazu, damit du hier nicht immer mit deinem Senf deine Forenfreunde unterstützen musst.

Rainer Maria


Sehr geehrter Herr Edelknabe,

wo ich meine Senf hinzugebe, entscheide immer noch ich und nur ich!


Können Sie diesen Satz erfassen ,verarbeiten und verinnerlichen?

[ich auch]

Mit freundlichen Grüßen
HPA
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Nostalgiker » 16. Dezember 2020, 18:42

Arrogante Null.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon HPA » 16. Dezember 2020, 18:48

Ist das herrlich, einen Hosentaschenkläffer einfach mal stummgeschaltet zu haben. [grins]
HPA
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Olaf Sch. » 17. Dezember 2020, 00:09

es wäre schön, wenn Du Rainer, dich mal mehr mit dem Thema auseinander setzen würdest und Nostalgiker, statt dich in deinem Hass zu suhlen, erkenne doch wenigstens Fakten an, aber ich habe den Eindruck, der Eine kann es mental gar nicht erfassen, der ist einfach nicht dazu in der Lage, während Nostalgiker schlau genug ist, aber aus Klassenkrampf darauf verzichtet. [mundzu]
Olaf Sch.
 

Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Nostalgiker » 17. Dezember 2020, 06:50

Welche Fakten? oder sind für dich populistische Propagandasprüche a la AfD "Fakten"?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Im Klammergriff des Haftalltags

Beitragvon Olaf Sch. » 17. Dezember 2020, 09:01

Verarsche doch deine Genossen aus dem Salon.
Olaf Sch.
 

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