Das Knastregime des Fritz Ackermann

Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2020, 09:59

Alte Brandenburger kennen den Spruch: „Die drei wichtigsten Männer der Stadt sind Dieckmann, Windischmann und Ackermann“ – also der Bestatter, der frühere Chefarzt der Suchtklinik und der ehemalige Leiter des Strafvollzugs auf dem Görden. Fritz Ackermann, der zuletzt in Klein Kreutz lebte, ist am vergangenen Freitag ( 2014 ) im Alter von 93 Jahren gestorben.

Brandenburg an der Havel

Fritz Ackermann, der schillernde Brandenburger hat das Gefängnis auf dem Görden zu DDR-Zeiten geprägt wie kein zweiter. Von Oktober 1958 bis Oktober 1982 stand er an der Spitze der Anstalt.
Folgt man den Historikern, die sich mit der Geschichte der Anstalt befasst haben, so hat der Major der Volkspolizei das zeitweise größte Gefängnis der DDR nicht nur geleitet, sondern regelrecht beherrscht. Bedienstete klagten: „Überall wird der Stalinismus beseitigt, nur in unserer Dienststelle nicht“. So lautet auch der Titel eines wissenschaftlichen Beitrages von Tobias Wunschik aus dem Jahr 2001, der sich dem „autokratisches Regime“ des Fritz Ackermann in der Haftanstalt Görden widmet. Dort war Ackermann vom 1. Oktober der Historiker, der Stasi-Unterlagenbehörde BStU, der unter anderem Akten der Stasi und der Volkspolizei gesichtet und ausgewertet hat.

Wunschik zieht folgendes Fazit: „Der Autokrat Fritz Ackermann diktierte fast 25 Jahre lang das Geschehen in „seiner“ Haftanstalt Brandenburg. Kompetenzen „von oben“ versuchte er zu umgehen, wenn sie ihm nicht genehm waren. Er verbat sich, die Einflussnahme durch Dritte – und sei es durch das Ministerium für Staatssicherheit. Deren Mitarbeitern erschwerte er das Leben so gut er nur konnte – nicht etwa weil er die geheimpolizeilichen Maßnahmen ablehnte, sondern weil der MfS-Überwachungsapparat ihn in seiner alleinigen Macht als Anstaltsleiter einschränkte und das unabhängige Berichtssystem des Mielke-Apparates ihn am Vertuschen von Vorfällen hinderte.“

Ackermann schaffte es über Jahre hinweg, sich über Vorschriften hinwegzusetzen, die Stasi auszutricksen und sich selbst und der Führungsmannschaft Vorteilen zu verschaffen. Seinen Job verlor er nach einem einmaligen Schurkenstück. Wie Wunschik nach Auswertung der Akten berichtet, ließ er Ende der 70-er Jahre seine gefangenen nahe der Anstalt zehn Eigenheime für Offiziere bauen. Er verschob Investitionsmittel zwischen verschiedenen Konten der Anstalt und finanzierte so den Bau seines eigenen Hauses im Gördenwald.

Förmlicher Eigentümer war die Volkspolizei, die ihm das Haus aber auf Lebenszeit „wegen dessen besonderer Verdienste“ vermietete. Die Bezirksdirektion ahnte allerdings nicht, dass Ackermann sich für 500.000 Mark ein Luxushaus bauen ließ mit Sauna, Swimmingpool und anderen Sonderausstattungen. Als er aufflog, wurde er zwar nicht strafverfolgt, jedoch vorzeitig pensioniert.

Seinen guten Draht zu Innenminister Friedrich Dickel versuchte er laut Wunschik noch zu nutzen, um in der „Erbfolge“ seinen Sohn als neuen Anstaltsleiter zu installieren. Das misslang.


https://www.maz-online.de/Lokales/Brand ... -gestorben
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Januar 2020, 10:56

Ja Wilfried, das liest sich wie eine Räuberpistole, doch ist es die Wirklichkeit gewesen....

Bei der NVA erlebte ich ja selbst, wie Pioniere am Haus des Politniks zu werkeln hatten. Ob die Bezahlung stets rechtens war, ist unereheblich, da hatten wir wahrlich nie Einblick.
Dass wir 100kg -Zuckersäcke auf einen Hamburger Binnenkahn verladen mussten, stimmt. Auch dass wir Geld dafür bekamen. Ich meine immer noch, es war etwas über 2 Mark pro Stunde, ein Kumpel von mir , der heute in Ansbach wohnt, meint es wären 5 gewesen... Jemand der nicht mit schleppen musste, aber das "Geschäft" einfädelte, hat jedenfalls nicht ganz uneigennützig sozialistische Hilfe organisiert.
In meiner Straße bauten Knaster aus Thale gegen einen Miniobolus das Kellergeschoss eines Stralsund-Eigenheimes.

So war es überall in der DDR. Die Oberen hatten nie Probleme, ihre Dinge preiswert abzuwickeln.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 17. Januar 2020, 11:25

Schön, wie die Stasi ihre eigene gespielte Unfähigkeit im Umgang mit dem Mann dokumentiert hat.

Die wollten dieses System des Mannes gar nicht ändern.

AZ
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 08:48

Und wieso kamen solche nach der Wende straffrei davon? Der big Deal?
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 09:42

Erst denken, dann losplappern ......

Welches "Verbrechen" hat er in der DDR begangen das dieses nach 1990 in der BRD als zu verfolgender Strafbestand galt?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 09:51

Wenn du nur die Hälfte von dem machen würdest, was du von anderen erwartest oder verlangst... Geh doch bitte Volker auf den Sack und nicht mir.
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 10:18

Wirst etwas frech mein Lieber.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Interessierter » 18. Januar 2020, 10:25

AkkuGK1 » 18. Januar 2020, 09:51
Wenn du nur die Hälfte von dem machen würdest, was du von anderen erwartest oder verlangst... Geh doch bitte Volker auf den Sack und nicht mir.
[laugh]

Moin Olaf,
manche wurden eben statt Realitätsversteher
einfach nur " AufdenSackgeher "

Wünsche dir ein schönes Wochenende

Wilfried
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 10:27

Was zu beweisen war. Dir kann man gar nicht frech kommen.
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 12:03

Die "natürliche" Intelligenzia unter sich beim geistigen Austausch.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 12:07

Ich lösche erst nachmittags. Bis dahin.... [hallo]

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 12:44

Um mal eines klarzustellen; was dieser Typ gemacht hat, Investbetrug, wird in der Regel überall bestraft wenn sich ein Kläger findet.
Hier war aber offenbar eine Connection aus Mitarbeitern des MdI und des MfS zu Gange welche kein Interesse hatte diese Dinge damals zur Anklage zu bringen.
Aus welchen Gründen auch immer wurde er wohl als 'Bauernopfer' in die Wüste; sprich Rente; geschickt.

Zu fordern das er wegen dieser zu DDR Zeiten begangenen Wirtschaftsvergehen in der BRD zur Rechenschaft gezogen wird ist einfach absurd und offenbart die niederen Instinkte derer die so etwas fordern.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon pentium » 18. Januar 2020, 12:58

De mortuis nil nisi bene
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 13:07

Mir ging es nicht um seine Korruption, sondern Verbrechen die er Häftlingen angetan hat.

Und wir reden einem Toten nicht schlecht.
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon pentium » 18. Januar 2020, 13:09

AkkuGK1 hat geschrieben:Mir ging es nicht um seine Korruption, sondern Verbrechen die er Häftlingen angetan hat.

Und wir reden einem Toten nicht schlecht.


Was hat er den für Verbrechen den Häftlingen angetan?
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 13:35

Folgt man den Historikern, die sich mit der Geschichte der Anstalt befasst haben, so hat der Major der Volkspolizei das zeitweise größte Gefängnis der DDR nicht nur geleitet, sondern regelrecht beherrscht. Bedienstete klagten: „Überall wird der Stalinismus beseitigt, nur in unserer Dienststelle nicht“. So lautet auch der Titel eines wissenschaftlichen Beitrages von Tobias Wunschik aus dem Jahr 2001, der sich dem „autokratisches Regime“ des Fritz Ackermann in der Haftanstalt Görden widmet. Dort war Ackermann vom 1. Oktober der Historiker, der Stasi-Unterlagenbehörde BStU, der unter anderem Akten der Stasi und der Volkspolizei gesichtet und ausgewertet hat.

Wunschik zieht folgendes Fazit: „Der Autokrat Fritz Ackermann diktierte fast 25 Jahre lang das Geschehen in „seiner“ Haftanstalt Brandenburg. Kompetenzen „von oben“ versuchte er zu umgehen, wenn sie ihm nicht genehm waren. Er verbat sich, die Einflussnahme durch Dritte – und sei es durch das Ministerium für Staatssicherheit. Deren Mitarbeitern erschwerte er das Leben so gut er nur konnte – nicht etwa weil er die geheimpolizeilichen Maßnahmen ablehnte, sondern weil der MfS-Überwachungsapparat ihn in seiner alleinigen Macht als Anstaltsleiter einschränkte und das unabhängige Berichtssystem des Mielke-Apparates ihn am Vertuschen von Vorfällen hinderte.“

und über einen Stalinisten kann man gar nicht schlecht reden. Der ist per se schlecht. Und gib bitte nicht mit Latein an. Por favor! Es una cosita muy stupido, comprende Senor?
Zuletzt geändert von Olaf Sch. am 18. Januar 2020, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 13:59

Es cosita muy stupido


Ganz so klein ist sie nicht. [wink]

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon zonenhasser » 18. Januar 2020, 14:01

Nostalgiker hat geschrieben:Zu fordern das er wegen dieser zu DDR Zeiten begangenen Wirtschaftsvergehen in der BRD zur Rechenschaft gezogen wird ist einfach absurd und offenbart die niederen Instinkte derer die so etwas fordern.
Diese Verbechen (bei der Höhe der in Rede stehenden Summen kommt ein Vergehen nicht mehr in Betracht) aus den 1970er Jahren waren schon zum Zeitpunkt des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik verjährt.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 14:04

Nostalgiker hat geschrieben:Hier war aber offenbar eine Connection aus Mitarbeitern des MdI und des MfS zu Gange


Nicht nur hier. Sowas gabs überall.

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Interessierter » 18. Januar 2020, 14:06

pentium » 18. Jan 2020, 13:09

AkkuGK1 hat geschrieben:
Mir ging es nicht um seine Korruption, sondern Verbrechen die er Häftlingen angetan hat.

Und wir reden einem Toten nicht schlecht.



Was hat er den für Verbrechen den Häftlingen angetan?


Brutalität hatte System in der DDR! Der hermetisch abgeschottete Mikrokosmos von Brandenburg-Görden ermöglichte einen „besonderen Spielraum für Eigenmächtigkeiten von Gefängnisleitung wie auch Staatssicherheit“. Diese bedrückende Eigenwelt der Haftanstalt wird plausibel in die allgemeine Geschichte des politischen Strafvollzugs und des Gefängniswesens in der DDR eingebettet.

Auf dem Verordnungsweg dekretiert, war seit 1949 die dem Regime ergebene Volkspolizei für den gesamten Strafvollzug zuständig.

Strenge Disziplinarregimes gibt es auch anderswo. Aber in den Gefängnissen der DDR wurde die widerrechtliche Schikanierung vor allem der politischen Häftlinge zur Norm.
Besonders die brutale Praxis unter Fritz Ackermann, der von 1958 an für fast ein Vierteljahrhundert als Anstaltsleiter geradezu autokratisch herrschte, ist aufschlussreich. Unter ihm wurde ein System der Begünstigung auf die Spitze getrieben, das durch „Vetternwirtschaft, Gönnertum, Korruption und Intrigen“ gekennzeichnet war.

Um derartiges zu wissen, muss man kein Historiker sein. Allein in unserem Forum gibt es ausreichend Beiträge, die das bestätigen.
Dann zu fragen, was hat er den für Verbrechen den Häftlingen angetan, ist nicht nachvollziehbar.

[denken]
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon zonenhasser » 18. Januar 2020, 14:18

augenzeuge hat geschrieben:Ich lösche erst nachmittags. Bis dahin.... [hallo]
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 14:21

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Hier war aber offenbar eine Connection aus Mitarbeitern des MdI und des MfS zu Gange


Nicht nur hier. Sowas gabs überall.

AZ


Na da schlag aber der Blitz ein!
Wo bleibt denn da der empörte Aufheuler vom Kämpfer gegen das DDR Unrechtssystem mit seiner Plattheit; "Herr Lehrer, Herr Lehrer das Fritzchen hat es auch getan ....." oder so ähnlich blöde wie stupide.

Ehrlich, ich lese die geheuchelte Empörung von diesem scheinheiligen Moralapostel immer wieder gern. Meist weiß er ja nicht worüber es sich konkret empört aber die Hauptsache ist doch; ich empöre mich, also bin ich. Denken kommt da definitiv nicht vor.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 14:29

ich empöre mich, also bin ich.


Wer empört ist, musst gedacht haben.

Cogito ergo sum!

Obwohl, er sagte mehr. "Ich zweifle, also bin ich, oder was dasselbe ist, ich denke, also bin ich."

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 14:34

Dass du diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf Grund einer privaten Fehde ins lächerliche ziehst.
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 14:35

AkkuGK1 hat geschrieben:Dass du diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf Grund einer privaten Fehde ins lächerliche ziehst.


Du hast recht, ich habe mich ablenken lassen. [peinlich]

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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Olaf Sch. » 18. Januar 2020, 14:39

Du warst nicht gemeint. Du hast dich dazwischen gedrängt, schäm dich!
Olaf Sch.
 

Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nostalgiker » 18. Januar 2020, 14:54

AkkuGK1 hat geschrieben:Dass du diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf Grund einer privaten Fehde ins lächerliche ziehst.


Geht es nicht noch ein bisschen Pathetischer?

Seit wann sind Mauscheleien, Vetternwirtschaft und private Vorteilnahme, bedingt aus der beruflichen Position, "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"?

Ich weiß nicht unter welchen Spätfolgen du leidest, aber die Häufung eigenartiger Bemerkungen in letzter zeit von dir lässt mich sorgenvoll in deine Zukunft schauen .....

Ach und zu einer "privaten Fehde" gehören mindestens zwei, allerdings mache ich in diesem Forum mindestens fünf Leute aus die meinen mir ans Bein pissen zu müssen .....
alles Unschuldige vom Land .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Merkur » 18. Januar 2020, 15:15

Interessierter hat geschrieben:Auf dem Verordnungsweg dekretiert, war seit 1949 die dem Regime ergebene Volkspolizei für den gesamten Strafvollzug zuständig.


Für den Strafvollzug war nicht die VP zuständig, sondern das Organ SV des MdI.
Darum hießen die dortigen Mitarbeiter beispielsweise auch nicht Hauptmann der VP, sondern Hauptmann des SV. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2020, 15:38

Haben die etwa die Bezeichnung ausgesprochen? [flash]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Das Knastregime des Fritz Ackermann

Beitragvon Nov65 » 18. Januar 2020, 16:05

@Merkur, richtig deine Korrektur. Die Vergehen des Leiters vom "Knast " Brandenburg G. sind moralisch als Vergehen des Systems zu werten, weil er eben den "Laden" auch im Sinne des MdI und des MfS leitete. Und die sahen deswegen zu und weg. Mich befremdet deshalb, wie die autokratische Herrschaft dieses Typen herunter geschrieben und heutige Anmahner angemacht werden.Fakt ist: der Leiter war kein privater Unternehmer, sondern höherer Offizier und Leiter einer DDR-Strafvollzugseinrichtung. Warum gehen wir nicht so miteinander um wie jetzt von dir praktiziert: Korrektur und Punkt .
Grüße von Andreas
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