Horrorfahrt im Barkas

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 28. November 2019, 14:38

Interessierter hat geschrieben: Wer sich einmal auf die Ladefläche so eines geschlossenen Kleintransporters stellt, mag ermessen wie es um die Beinfreiheit und Enge der einzelnen Kabinen bestellt ist. Das natürlich besonders bei längerer Fahrtdauer. Traurig wenn manche dann auch das wieder versuchen schönzureden.

Es ist ja auch kompletter Unsinn, dass man Leute mit solchen Kisten stundenlang in der Gegend rumgekarrt hat damit sie nicht wissen wo sie sind. Davon mal abgesehen, dass dazu schon eine halbe Stunde reichen würde, welchen Sinn sollte denn das machen? Im Gegensatz zur CIA hatte die Stasi nie irgendwelche Geheimgefängnisse, jeder vor Ort wusste von dem Knast der sich im jeweiligen Gebäude befand. Auch wenn im Falle von Hohenschönhausen die Anlage in der Fläche so groß war, dass sie als Sperrgebiet deklariert war.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 14:50

icke46 hat geschrieben: Und da wundert man sich schon, warum da ncht die Kenntnisse der Abläufe für die Gestaltung der Ausstellung genutzt werden, solange man die, die dabei waren, noch befragen kann.



Hättest ja fragen können wenn du schon mal da warst.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 14:55

karnak hat geschrieben:Es ist ja auch kompletter Unsinn, dass man Leute mit solchen Kisten stundenlang in der Gegend rumgekarrt hat damit sie nicht wissen wo sie sind. Davon mal abgesehen, dass dazu schon eine halbe Stunde reichen würde, welchen Sinn sollte denn das machen?


Psychologisch ist das durchaus sehr wirksam um jemanden im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weg zu ziehen wenn du absolut keine Ahnung hast wo du dich
gerade befindest , außer in irgend einem Knast irgendwo in der DDR.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 28. November 2019, 15:00

Volker Zottmann hat geschrieben:Dank nachfolgender Korrespondenz weiß ich, wie sehr das den Dreien auf den Nerv ging. Bei jedem Satz, oder schon davor ein ABER... "Ich weiß es besser, genauer". Auch kristian hat dort nicht stören wollen, aber doch geglaubt, hier 1:1 Drewitz vorzufinden. Es gibt nun aber mal verschiendene Gegebenheiten, die inzwischen durch dortige Nachforschungen bestätigt sind.


Genau dieses 1: 1 ist der Punkt, dass man einfach nicht wahrhaben will, dass die Stasi an so einer Güst ein äußerst bürokratischer Apparat war in dem so ziemlich alles bis auf den letzten Federstrich Zentral und für alle festgelegt war. Um eben gerade diese so viel geschmähte flächendeckende Kontrolle überhaupt gewährleisten zu können musste es solche zentralen Regelungen geben die überall gleich vollzogen wurden, es gab und konnte da keine unterschiedlichen Varianten in der Vorgehensweise geben. Und deswegen weiß ich es nun mal gerade auf diesem Gebiet einfach besser als irgendjemand der sich die Dinge wie wissenschaftlich fundiert auch immer nur angelesen hat. Und so richtig auf die Palme bringt es mich wenn dann auch noch offensichtlich vorsätzlich die Dinge verdreht werden. [hallo]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 15:02

Also konntet ihr das in Marienborn auch nicht klären?
Vielleicht haben die da ja mittlerweile das Leichenhallenschild von der Garage ab geschraubt?
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 28. November 2019, 15:05

Kumpel hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben: Und da wundert man sich schon, warum da ncht die Kenntnisse der Abläufe für die Gestaltung der Ausstellung genutzt werden, solange man die, die dabei waren, noch befragen kann.



Hättest ja fragen können wenn du schon mal da warst.

[grin] Ich habe das schon in meiner hartnäckig nervenden Art. Die Leitung der Stiftung wünscht sowas nicht wurde mir da erklärt.
Letztlich ist es mir ja auch Wurst was bei solchen Gelegenheiten den Leuten erzählt wird, ich werde den Lauf der Dinge eh nicht aufhalten können , aber wenn ich dann schon mal irgendwo anwesend bin sage ich auch was ich zu sagen habe.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 15:20

karnak hat geschrieben:Die Leitung der Stiftung wünscht sowas nicht wurde mir da erklärt.
Letztlich ist es mir ja auch Wurst was bei solchen Gelegenheiten den Leuten erzählt wird, ..............


Die Antwort finde ich eher suboptimal.
Mein Bruder saß über zwei Jahre wegen versuchter Republikflucht im Knast , verteilt auf zwei Verurteilungen.
Beim ersten mal wurde er amnestiert 30 Jahre DDR , auch weil er zu dem Zeitpunkt noch nicht volljährig war.
Interessant war damals , dass er mit dem Sohn eines Stasioffiziers abhauen wollte. Den haben die irgendwie rausgehauen. Mein Bruder ist eingefahren.
Das war ein elendes Hin und Her bist das fest stand ob er nun amnestiert wird. Nach dem zweiten Fluchtversuch und Haft wurde er frei gekauft.
Über schikanöse Behandlung hat der sich nie groß ausgelassen.
Lag wahrscheinlich auch daran wie er mental aufgestellt war und mit dem Bewusstsein als Feind der DDR eben auch so behandelt zu werden.
Hat man eben auch so erwartet , nach dem Motto , da musste eben durch.
Mir wäre schon wichtig das sachlich aufzuarbeiten , einfach um den Verharmlosern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Olaf Sch. » 28. November 2019, 16:10

mit solchen Personen möchte ich nicht einmal in einem Raum sein, da klappt einem das Messer in der Hose auf. Beethoven, dass Du mit Krenz & Co abhängst, kann ich ja noch nachvollziehen, aber mit solchen? [muede]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2019, 16:55

Das beweist aber, dass es auch heute noch, wenn auch unter älteren Männern, diese Seilschaften gibt.
Heute sind die selbst, aber in ihrer Auslegung der Geschichte, subversiv unterwegs.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zoll » 28. November 2019, 18:44

Kumpel hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Dass sich ein Beethoven unter Tätern so wohl fühlte, ist schon bemerkenswert.


Die sehen sich nicht als Täter , bis heute nicht.
Die denken von ihren vermeintlichen Gegnern aus, das sie so handeln mussten um ihre revolutionäre Pflicht zu erfüllen.
Mit Rechtsstaat und Demokratie braucht man denen nicht kommen , darüber lächeln die nur.

Aber die Kohle (Rente) nehmen sie gern und beschweren sich, wenn das Geld nicht pünktlich auf dem Konto ist. Diese Rechte nehmen sie ganz selbstverständlich in Anspruch.
Also ihre demokratisch garantierten Rechte kennen sie bis ins Detail, auf die Pflichten sch....... sie einen Haufen.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 28. November 2019, 19:06

AkkuGK1 hat geschrieben:[...]Haben die Wärter Fotos von allen Zellen, damit bewiesen werden kann, dass es nicht die Wasserfolter gab? Nein? Nun denn...

Wie weiter vorn beschrieben, läuft das sorum nicht in der BRD. In Diktaturen dagegen schon.

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 28. November 2019, 19:32

Beethoven hat geschrieben:Vor einigen Jahren war ich HSH mit einer Gruppe, die nicht in den Zellen saß sondern den Dienst dort versahen, gar an maßgeblicher Stelle.
Freundlichst


Und du glaubst tatsächlich, dass diese Herren dich auf ihre Verfehlungen aufmerksam machen? [flash] Das ist ja wie der Metzger, der dir den Schlachthof zeigt. Und du erwartest von ihm ein Nachdenken?

Warum bist du nicht ohne Beeinflussung dahin gegangen?

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 28. November 2019, 19:36

karnak hat geschrieben:Es ist ja auch kompletter Unsinn, dass man Leute mit solchen Kisten stundenlang in der Gegend rumgekarrt hat damit sie nicht wissen wo sie sind.


Du irrst dich. Sie sind es. Glaubst du echt, die Opfer haben sich alle abgesprochen, und ziehen mit diesen Bemerkungen gegen die DDR los? Darin siehst du einen Sinn? [flash]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 28. November 2019, 19:38

Kumpel hat geschrieben:Mir wäre schon wichtig das sachlich aufzuarbeiten , einfach um den Verharmlosern den Wind aus den Segeln zu nehmen.


Die werden es nicht zugeben, auch wenn sie dir innerlich zustimmen. Siehe blaues Auto....

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 28. November 2019, 20:13

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Es ist ja auch kompletter Unsinn, dass man Leute mit solchen Kisten stundenlang in der Gegend rumgekarrt hat damit sie nicht wissen wo sie sind.


Du irrst dich. Sie sind es. Glaubst du echt, die Opfer haben sich alle abgesprochen, und ziehen mit diesen Bemerkungen gegen die DDR los? Darin siehst du einen Sinn? [flash]
AZ


Es wird zwar immer darauf Hingewiesen das das MfS ein "Staat im Staate" warund demzufolge tun und lassen konnte was es wollte.
In einigen Dingen mußte sich auch dieses Ministerium den ökonomischen Zwängen der DDR beugen.
Ein "Zwang" hieß Kraftstoffkontingent . Die konnten nicht einfach solche Fahrten ins Blaue unternehmen und damit Kraftstoff sinnlos verballern. auch sie bekamen ihre monatlichen Zuteilungen wie alle Betriebe und Institutionen in der DDR.
Etwas großzügiger war man nur bei den obersten Leitungsmitgliedern von Betrieben und Institutionen.

Es gibt doch hier so viele Wirtschafts- und Ökonomieexperten, das denen das noch nie in den sinn gekommen ist? sonst wissen sie doch immer alles, besonders das was nicht klappte.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 28. November 2019, 22:04

Du kennst aber die Abläufe beim MfS gut. [denken]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2019, 22:23

Was den Fuhrpark anging, war das MfS in QLB fast so ne arme Socke wie ich mit meiner Balkanzicke, dem Framo und dann dem wieder aufgebauten B1000 Krankenwagen. Ebenso die Bonzen vom Kreis. Das geschah alles innerhalb 5 Jahren, ab 1985.

Einer meiner mit mir ausgebildeten Meisterkollegen hat wohl in Folge fehlender Planstellen dann einen Altauto-Schrottaufkauf mit florierendem Ersatzteilhandel aufgezogen, in der Halberstädter Straße in QLB. Da gingen diese Armleuchter genauso ein und aus und kungelten mit K.wie wir Normalsterblichen. Nur damit deren VEB-Karren auch mal wieder fuhren....
Nach Wendeturbulenzen ist sein Handel mal niedergegangen, im Ortsteil Münchenhof wieder aufgelebt um dann endgültig "abzubrennen" bis auf die Grundmaueren. Ruinen sind heute noch unberäumt.

Bei Kraftstoffzuteilungen und auch bei den Reifen gab es jedoch Vorranglisten. Da war es nicht so, wie uns gerade eingeredet werden soll!
Nun wirds mir wieder keiner Glauben: Aber Herr Pape, der ehemalige Fluglehrer vom Fliegerhorst Quarmbeck, wohnte schräg über mir. Und er war es, der diese Kontingente im Kreis Quedlinburg, besonders während der 1970er Krisenjahre verteilte. Sein Dienstwagen war bis er starb nur ein alter F.8. Er war gebürtiger Dortmunder, der nie mehr rüber durfte und dem das Fliegen verboten wurde. Herr Pape hat auf unserem Gartenhof hinterm Haus so manche deutliche Bemerkung laut erregt losgelassen. Er war immer recht deutlich.
Nebenan, ein Haus weiter, wohnte die DFD-Kreisvorsitzende mit Ihrem eigenen Polizeihauptmann, der damals "studierte". Er holte gerade seinen Hauptschulabschluss nach! Waren oft schon kuriose Situationen, wenn einer was schimpfte, der andere dafür genau dann schlecht hörte. War aber wechselseitig in diesen schizofrenen Zeiten....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 29. November 2019, 06:37

Putziger Gedanke, die Stasi musste ihre Fahrzeuge stehen lassen wenn ihr Kontingent aufgebraucht war.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 29. November 2019, 08:25

Vorranglisten, was für ein wichtiger Begriff. Ist der aus der Planwirtschaft?
Wer hat diese Listen erstellt und vor allem wer hat entschieden wer auf diese Listen kam und welche Dringlichkeit wurde ihm bescheinigt?
Fragen über Fragen, Hauptsache man bringt ein "kluges" Wort ein.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 29. November 2019, 09:55

Da gab es sicher eigene Abteilungen bei der Stasi , welche die Versorgung sicher stellten.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 29. November 2019, 10:03

Orakel, Orakel ......

ich bin sehr beeindruckt über dein umfangreiches und spezielles Wissen was eine zentral geleitete Volkswirtschaft betrifft.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 29. November 2019, 10:45

Viel interessanter finde ich dein Ansinnen derartige angeblich sinnlose Fahrten mit Häftlingen aufgrund volkswirtschaftlicher Aspekte auszuschließen.
Nosti der Nebelkerzenwerfer.

Nostalgiker hat geschrieben:
Es gibt doch hier so viele Wirtschafts- und Ökonomieexperten, das denen das noch nie in den sinn gekommen ist?


Musst du über deinen Stuss nicht selber lachen? Seit wann arbeiten Geheimdienste ökonomisch?
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 29. November 2019, 11:08

[grins] Tja, ich fand, dass das Herrchen sehr höflich behandelt wurde und nur aufgrund der sachlichen Darstellung der Wissenden, dann zu gab, dass er Müll erzählte.

Trennung

Lieber Kumpel, zum Glück muss ich nicht der gleichen Meinung sein wie Du. Sicherlich kennst Du den Spruch "es können alle die gleiche Meinung haben und trotzdem alle falsch liegen."
Warum, so darf ich fragen, wird hier "jedem Augenzeugen geglaubt" sofern er die selbe Meinung vertritt, wie ein Kumpel, VZ oder sonst wer? Männer jedoch, die es wirklich wissen, weil sie die Jenigen waren, die das Kommando dort hatten und somit auch die disziplinarische Gewalt, die ich selber in der Situation sah - denen glaubt man nicht.

Na ja, in diesem Forum ist das eben so und wer das nicht verträgt, braucht hier gar nicht einsteigen, zumal man ja eben nur die "Augenzeugen" hört und wahr nimmt, die Horrorgeschichten zum Besten geben.


zonenhasser hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Es ging mir darum, dass auch in der BRD, in JVA´s ein hartes Regime herrscht und Menschen psychologisch gefoltert werden,
Du meinst aber jetzt nicht die RAF-Gefangenen? Ach nein, denn Du schreibst ja in der Gegenwart.


Werter ZH, schau Dir bitte das Video an, welches ich eingestellt habe (von 06:00 Minuten).
Dann bemerkst Du, dass Deine Frage nicht auf den Beitrag zielt.

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 29. November 2019, 11:22

Beethoven, wieso man uns eher glaubt?
Das will ich Dir sagen:
Ein Defizit ist es, dass Du leider nie mit dem Mumienexpress mal in den Westen gelassen wurdest. Und hier gehts mir nicht um den goldenen Westen. Mir geht es um die Erlösung aller Reisenden, wenn endlich der Zug nach der 20 - Minuten - Schikanekontrolle wieder anfuhr. Wenn man fast sicher war, keine Spitzel mehr um sich zu spüren.
Dir wäre auch merklich aufgefallen, welche Erleichterung den ganzen Zug schon bei den letzen Metern durch den Gleiskorridor erfüllte. Es war, als hoben sich die Waggons aus ihren zusammengedrückten Federn. Solche Last wie da binnen Minuten den Menschen abfiel, hast Du und auch Karnak nie erlebt.

Wäre es an dem, wäre Dir spätestens da schon ein Licht aufgegangen. Nämlich, dass doch die Mehrheit mit der DDR nichts, aber auch gar nichts mehr am Hut hatte.
Deshalb wird auch immer eine Mehrheit bei den Opfern stehen und ihnen glauben, allein schon ihrem gesprochenen Wort.

Gruß Volker
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 29. November 2019, 11:40

Ich darf nochmal etwas zum "umher kutschen" schreiben.

So wie ich im Kreise von Angehörigen des NVA-Forums einst HSH besuchte, besuchte ich z.B. auch die "geschützte Führungsstelle in Harnekop" bei Strausberg, die allgemein als "Atombunker" bezeichnet wird. Schon das ist Quatsch. Dort wurden keine Kernwaffen gelagert und einen Schlag mit Kernwaffen in unmittelbarer Nähe (ab einer bestimmten kt-Zahl) hätte der Bunker auch nicht stand halten können.

Aber darum geht es nicht. Bei dieser Besichtigung war Generaloberst a.D. Streletz dabei. Es war ja "seine Führungsstelle".

Auch dort erzählte der "Erklärbär" dass die Herrschaften, die dort unten, im Falle einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den Blöcken, ihren Dienst versehen sollten, in Bussen mit verhängten Fenstern, erstmal zwei Stunden durch die Gegend gefahren werden sollten, damit sie nicht wüssten, wo sie sich befinden. Er erzählte noch mehr Leuschen.

Als sich Generaloberst a.D. Streletz zu erkennen gab und einiges richtig stellte, wurde er im Anschluss in das Zimmer des Chefs dieser Einrichtung gebeten und trug sich gar in ein Buch ein. Übrigens waren bei dieser Besichtigung auch mehrere Offiziere der BW anwesend, die sich anschließend mit Generaloberst a.D. Streletz fotografieren ließen. Das nur mal am Rande - von wegen meiner illustren Gesellschaft.

Aber schon das Ding mit den zwei Stunden Busfahrt wurde so schnell als dumme Lüge bewiesen, dass es eigentlich peinlich für die Herrschaften war, die sich solchen Müll ausdenken und dem unwissenden Besucher offerieren.
Generaloberst a.D. Streletz erklärte nur ganz kurz zu diesem Sachverhalt, dass die geschützte Führungsstelle, x + 30 Arbeitsbereitschaft zu melden hatte.
Und jeder der Männer und Frauen die dort unten einen Arbeitsplatz hatten, musste sich mit den Gegebenheiten auskennen. Schon allein diese Tatsache, überführte die dümmliche Lüge.

Nun, wenn so dreist gelogen wird, was soll man da noch als Wahrheit erkennen und gar glauben?

Vor Jahren, ich weiß gar nicht ob ich darüber hier schon mal berichtet habe, antwortete ich auf eine Veröffentlichung in einer Zeitung, wo in einer Ausstellung der Bundeswehr über die NVA berichtet wurde. Dieser Zeitungsbeitrag war dermaßen mit Lügen und Unwahrheiten voll gestopft, dass es mich so angekotzt hat, dass ich den Beitrag der Zeitung auseinander genommen habe und an den Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr (dort befand sich die Ausstellung) schrieb. Bei einigen Antworten zu den Lügen habe ich mir übrigens Rat bei Wissenden geholt.

Ich würde dieses Antwortschreiben gerne hier einsetzen für die interessierten Leser. Nur glaube ich, die Leserschaft wird hier gering sein, da es ja nicht sein kann, dass man bewusst Lügen verbreitet über die DDR und die NVA. Aber wenn es mich hackt setze ich meine Antwort ein.

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zoll » 29. November 2019, 11:44

Nun einen Beitrag zur Rationierung von Treibstoffkosten aus westlicher Sicht, nämlich bei der Zollverwaltung.
Auch bei der Grenzaufsicht wurde in den 1970er Jahren an Treibstoff gespart. Es sollten also möglichst kurze Fahrten entlang der Grenze gemacht werden, es sollten mehr Fußstreifen unternommen werden.
Es war also Einfallsreichtum gefragt. Wie sollte man also einen Bezirk von der Größe eines Zollkommissariats bestreifen, wenn der Sparzwang regierte? Überprüft wurde diese Sparvorgabe mittels der gefahrenen Kilometer. Sie mussten immer geringer sein als im Vorjahreszeitraum. Um aber die Lücken, die durch fehlende Fußstreifen der einzelnen Grenzaufsichtsstellen (GASt) aufzufüllen, das war u. a. die Aufgabe der motorisierten GASt, erdachten sich die Kollegen eine raffinierte Lösung.
Auf den Wegen an der Grenze, die nicht öffentlich waren, also immer nur von Bauern mit Traktoren befahren wurden, fuhren die Kollegen mit ihren VW-Bulli r ü c k w ä r t s !
Die Tachos damals zählten nicht rückwärts. Die Kilometerleistung sank und die Verwaltung in einem weit entfernten Hauptzollamt war zufrieden. Das die Kosten für Treibstoff kaum reduziert wurden stand auf einem anderen Blatt.
Diese Sparmaßnahmen wurden meines Wissens aber ziemlich schnell rückgängig gemacht, vielleicht aus der Erkenntnis, daß der Spareffekt schnell verrauschte.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 29. November 2019, 12:03

Volker Zottmann hat geschrieben:Ein Defizit ist es, dass Du leider nie mit dem Mumienexpress mal in den Westen gelassen wurdest. Und hier gehts mir nicht um den goldenen Westen. Mir geht es um die Erlösung aller Reisenden, wenn endlich der Zug nach der 20 - Minuten - Schikanekontrolle wieder anfuhr. Wenn man fast sicher war, keine Spitzel mehr um sich zu spüren.
Dir wäre auch merklich aufgefallen, welche Erleichterung den ganzen Zug schon bei den letzen Metern durch den Gleiskorridor erfüllte. Es war, als hoben sich die Waggons aus ihren zusammengedrückten Federn. Solche Last wie da binnen Minuten den Menschen abfiel, hast Du und auch Karnak nie erlebt.

Wäre es an dem, wäre Dir spätestens da schon ein Licht aufgegangen. Nämlich, dass doch die Mehrheit mit der DDR nichts, aber auch gar nichts mehr am Hut hatte.
Deshalb wird auch immer eine Mehrheit bei den Opfern stehen und ihnen glauben, allein schon ihrem gesprochenen Wort.

Gruß Volker


Woher weist Du denn das nun wieder so genau oder vermutest Du das nur und gibst es hier als Tatsache zum Besten?
Bist Du mal einer der Reisenden gewesen oder hat Dir das Herr Schulz aus dem Wellbachweg 3, Quedlinburg, ein Bekannter Deines Freundes, dessen Schwager, erzählt?

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Interessierter » 29. November 2019, 12:13

Zitat karnak:
Genau dieses 1: 1 ist der Punkt, dass man einfach nicht wahrhaben will, dass die Stasi an so einer Güst ein äußerst bürokratischer Apparat war in dem so ziemlich alles bis auf den letzten Federstrich Zentral und für alle festgelegt war. Um eben gerade diese so viel geschmähte flächendeckende Kontrolle überhaupt gewährleisten zu können musste es solche zentralen Regelungen geben die überall gleich vollzogen wurden, es gab und konnte da keine unterschiedlichen Varianten in der Vorgehensweise geben. Und deswegen weiß ich es nun mal gerade auf diesem Gebiet einfach besser als irgendjemand der sich die Dinge wie wissenschaftlich fundiert auch immer nur angelesen hat. Und so richtig auf die Palme bringt es mich wenn dann auch noch offensichtlich vorsätzlich die Dinge verdreht werden.


Die überall gleich vollzogen wurden? Trotz unterschiedlicher, örtlicher und personeller Gegebenheiten und plötzlich auftretender Extremsituationen? Schon die geschichtlich belegten Fakten strafen dich Lügen.
Das krasseste Beispiel waren doch die Grenzöffnungen! Wo waren denn da die zentralen Regelungen, die überall gleich vollzogen wurden? Wo waren die denn bei gelungenen Fluchtversuchen an den Güst?

Überall wo Menschen arbeiten, gleich in welchen Berufen, handeln diese in außergewöhnlichen Situationen oftmals nach der ihrer Meinung erforderlichen Logik und Notwendigkeit und passen diese angeblich zentralen Regelungen den örtlichen Gegebenheiten und Erfordernissen an.

Oder wenn AGT angeschossene Flüchtlinge vom Gebiet der Bundesrepublik in die DDR zurückzogen oder auf westdeutschem Gebiet erschossen, stand das auch in den zentralen Regelungen?

Was schlussendlich das auf " die Palme bringen " angeht, so müsste ich ja pausenlos auf der Palme sein, wenn ich lese was hier bestimmte ehemalige Angehörige der bewaffneten Organe so absondern. Mehr als ein mitleidiges Schmunzeln kann ich nicht anbieten.
Interessierter
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zonenhasser » 29. November 2019, 12:24

Beethoven hat geschrieben:
zonenhasser hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Es ging mir darum, dass auch in der BRD, in JVA´s ein hartes Regime herrscht und Menschen psychologisch gefoltert werden,
Du meinst aber jetzt nicht die RAF-Gefangenen? Ach nein, denn Du schreibst ja in der Gegenwart.

Werter ZH, schau Dir bitte das Video an, welches ich eingestellt habe (von 06:00 Minuten).
Dann bemerkst Du, dass Deine Frage nicht auf den Beitrag zielt.
Um die Aussage dieses Herrn verfizieren zu können, brauchte man viele Ergänzungen. Sie eignet sich keinesfalls zur Verallgemeinerung.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 29. November 2019, 12:27

Beethoven hängt dank seiner linearen Biografie in der DDR einer Illusion nach und er glaubt damit tatsächlich seiner ideologischen Idee einen Gefallen zu tun.
Diesen konspirativen Scheiß habe ich selbst erlebt.
Da wurden Angehörige vom Tod von Familienangehörigen im Unklaren gelassen um noch ein paar Informationen über Dritte herauszukitzeln .
Die Familie wurde in Sippenhaft genommen für das Agieren eines ihrer Mitglieder.
Es wurde erpresst und zwischenmenschliche Beziehungen wurden zerstört.
Der ABV wurde instruiert Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten , klingelte Sonntag morgen um
nach dem Aufenthaltsort von Familienangehörigen zu fragen , ohne ersichtlichen Grund und ohne Erklärung.
Alles offenbar zur Verunsicherung.
Weder waren wir Oppositionelle noch Widerständler und wenn der Genosse im VPKA , der die Personalausweise unterschreibt zu dir sagt , so jemand wie du bekommt hier keinen normalen PA.
Es passt einfach in das Bild was die Zeitzeugen berichten , ob der Eine oder Andere dabei wissentlich übertreibt oder es aufgrund seiner Mentalität so wahrgenommen haben mag sei einmal dahin gestellt.
Ich kann und will hier nicht weiter ins Detail gehen , weil ich nur ein Teil dieser direkt Betroffenen bin.
Und wenn ein Offizier der BW meint sich mit Streletz fotografieren lassen zu müssen spricht das eben nicht gerade für seine Integrität bzw. für seine politische Ahnungslosigkeit.
Zuletzt geändert von Kumpel am 29. November 2019, 12:51, insgesamt 2-mal geändert.
Kumpel
 

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