Horrorfahrt im Barkas

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2019, 19:55

Nostalgiker, warum sollten so viele Leute so detaillierte und nachprüfbare Schilderungen abgeben (können)? Und keiner ist in der Lage, ihnen nachzuweisen, dass es nicht so war.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84812
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nov65 » 27. November 2019, 20:05

@Nost., du hast offensichtlich zuviel Karl-Eduard v. Schnitzler gelauscht. Das hat bei dir tiefe Eindrücke hinterlassen.
Ansonsten stellt sich mir die Frage, warum du so vehement und ziemlich einsam gegen das "allseitige Unrecht" kämpfst, das hier in diesem Forum und durch von dir als "sogenannte Zeitzeugen" bezeichnet verbreitet wird.
Viel Erfolg in deinem Kampf gegen friedfertige Windmühlen.
Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 27. November 2019, 20:07

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, warum sollten so viele Leute so detaillierte und nachprüfbare Schilderungen abgeben (können)? Und keiner ist in der Lage, ihnen nachzuweisen, dass es nicht so war. [...]

In unserem Rechtssystem ist das genau andersrum.

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11306
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nov65 » 27. November 2019, 20:20

@Ari, soll das heissen, diese Leute müssten ihre Berichte beweisen? Dann sollten sie doch Anfragen an das MfS mit ihren Bütteln richten. Na prima.
Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 27. November 2019, 20:24

Nov65 hat geschrieben:@Ari, soll das heissen, diese Leute müssten ihre Berichte beweisen? Dann sollten sie doch Anfragen an das MfS mit ihren Bütteln richten. Na prima.
Andreas

Nein, mir muss diesbezüglich sowieso niemand was beweisen. Nur so herum, wie von AZ dargestellt, funktioniert unser Rechtssystem nicht. Wollte ich nur erwähnt haben.

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11306
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2019, 22:42

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, warum sollten so viele Leute so detaillierte und nachprüfbare Schilderungen abgeben (können)? Und keiner ist in der Lage, ihnen nachzuweisen, dass es nicht so war. [...]

In unserem Rechtssystem ist das genau andersrum.

Ari


Unser Rechtssystem spielt keine Rolle, wenn von Opfern der DDR ihre eigenen Erlebnisse detailgetreu geschildert werden. Wenn sie als Zeitzeugen (Gedächtnis) der Nation anerkannt sind, dann ganz sicher, weil ihre Aussagen die Stasiakten bestätigt haben.

Wer das alles komplett infrage stellt, ohne besseres Wissen darlegen zu können, kann kein echtes Interesse an der Geschichte haben:
https://www.zeitzeugen-portal.de/zeitra ... ixDcwhXpNE

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84812
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 27. November 2019, 23:26

Du verstehst meinen Punkt nicht: Wenn ich heute in den Knast einfahre, nach zwei Jahren freikomme und dann angebe, dass ich von einem Aufseher z.B. geschlagen wurde, dann muss ich das beweisen. Er muss nicht beweisen, dass er es nicht getan hat. Um mehr ging es mir nicht und ich bezog mich explizit auf Deine Aussage:

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, warum sollten so viele Leute so detaillierte und nachprüfbare Schilderungen abgeben (können)? Und keiner ist in der Lage, ihnen nachzuweisen, dass es nicht so war. [...]


Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11306
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 28. November 2019, 07:54

Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84812
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 28. November 2019, 08:12

augenzeuge hat geschrieben:Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ


Ach wirklich Augenzeuge?

Es sind die "Aussagen", besser Erinnerungen der Opfer welche dir bekannt sind oder existieren Unterlagen von denen du weißt in der Aufseher XY vermerkt hat das er am sounsovielten des Monats im Jahr X dem Häftling 123 um 10:53 Uhr mehrmals mit dem Gummiknüppel auf den Kopf geschlagen hat .....; so in der Art.
Dann wärst du wohl der einzige der solche Akten kennt.

Was haben wir stattdessen?
Immer wieder die gleichen Erzählungen, in Variationen, von den immer wieder gleichem Dutzend Zeitzeugen und dann noch die Wichtigtuer die Dinge erzählen die sie gehört haben wollen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13708
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 28. November 2019, 08:38

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Ich möchte an dieser Stelle mal darauf hinweisen, dass es politische Gefangene in beiden deutschen Staaten gab und
in beiden Staaten wurden diese Strafgefangenen wohl eher nicht so sanft behandelt.

Ein prächtiges Beispiel dafür ist:

Freundlichst


Ein prächtiges Beispiel? Beethoven, was ich bei dir immer erstaunlich finde, diesen geschilderten Müll glaubst du ohne Nachdenken, aber zig geschilderte Zeitzeugenschilderungen nicht? Frag doch den Herrn einfach mal, für was er tatsächlich verurteilt wurde.

Es hat einige wenige Fälle von Verurteilungen wegen Spionage auch in der BRD gegeben. Und auch Nazi - Verbrechen wurden abgeurteilt.
Soll man das nun unter politischen Straftaten einordnen ? [flash] Wegen seiner Ideologie wurde niemand verurteilt. Verurteilt wurde man allenfalls für illegale Aktivitäten.

In der BRD wurde niemals ein Bewohner wegen des alleinigen Besuchs einer "sowjetzonalen Botschaft" wegen landesverräterischer Tätuigkeit angeklagt. Dies nur nebenbei.
Der größte Unterschied ist, dass in der DDR die politischen Straftaten auch " ganz normal " in das Strafgesetzbuch integriert waren und damit die politisch Straffälligen ganz einfach kriminalisiert wurden. Das passierte eben in der BRD nicht.

AZ


Darum geht es doch gar nicht in meinem Beitrag, werter AZ.
Es ging mir darum, dass auch in der BRD, in JVA´s ein hartes Regime herrscht und Menschen psychologisch gefoltert werden, was man ja in HSH als "ostdeutsches Verbrechen" hin stellt. Nun, wie man hört, ist das auf beiden Seiten der Blöcke, jedenfalls in Deutschland, so, wobei bis vor einigen Jahren in Frankreich z.B. noch physisch gefoltert wurde.

Was man also dem Einen vor wirft, wird selber praktiziert. Das war der Sinn meines Post.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 28. November 2019, 08:54

augenzeuge hat geschrieben:Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ


Nun, in den Akten werden Verfehlungen, die es durchaus gegeben haben mag, bestimmt nicht festgehalten sein. Und Name, Vorname und Geburtsname sind doch keine Beweise. [hallo]

Ich schrieb es schon einmal.
Vor einigen Jahren war ich HSH mit einer Gruppe, die nicht in den Zellen saß sondern den Dienst dort versahen, gar an maßgeblicher Stelle.
Und als der erläuternde Herr (eigentlich ein Herrchen) dort vom Leder zog, mit Wasser in der Zelle und all solchen Dingen, wurde er examiniert durch die anwesenden Wissenden. Im Anschluss gab er vor versammelter Truppe zu, dass er das so erzählen soll ohne dafür auch nur einen Beweis zu haben.

Das sind also die Augenzeugen, die dem unbedarften Besucher z.B. dieser Einrichtung, das Gruseln lehren. Aber da er sich als solcher benimmt (benahm), dass der Besucher ihn für einen einst Inhaftierten dieser Einrichtung hält und Herr Knabe ihm sicherlich auf die Schulter geklopft hat, bevor wir ihn besuchten, ist es wohl eindeutig, dass dort aus politischen Gründen, gelogen wird und wurde.

Da ich aber vermutlich in Deinen Augen kein ehrlicher "Augenzeuge" bin, ist es sowieso egal, was man hier schreibt. Ich war jedoch Augenzeuge der Lügen und der Überführung des Lügners, der wahrscheinlich sein Lügensalär von Staat erhält.
Was ist also der Zweck der Lügen und der daraus folgenden Volksverdummung?

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 28. November 2019, 09:31

augenzeuge hat geschrieben:Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ

Ich merke schon, dass Du mich nicht verstehst. Ich zweifle gar nichts an.

Es geht lediglich um Deine Aussage, dass jemand beweisen soll, dass etwas nicht so war wie von jemandem dargestellt. Das läuft in unserem Rechtssystem, welches auch in deutschen Museen gilt, jedoch genau andersrum. Einfach mal gedanklich von dem emotionalen HSH lösen und an ein Briefmarkenmuseum denken.

Ari
Alles wird gut!
Benutzeravatar
Ari@D187
Deutsche Marine
Deutsche Marine
 
Beiträge: 11306
Registriert: 26. April 2010, 19:58

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Icke46 » 28. November 2019, 11:01

Also, der Gedanke ist originell [flash] : Wenn beim Gericht die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten was vorwirft, und der muss nun das Gegenteil beweisen,
das würde die Aufklärungsquote bei Verbrechen in nullkommanix auf 100 % treiben [grins] .
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5874
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2019, 11:13

icke46 hat geschrieben:Also, der Gedanke ist originell [flash] : Wenn beim Gericht die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten was vorwirft, und der muss nun das Gegenteil beweisen,
das würde die Aufklärungsquote bei Verbrechen in nullkommanix auf 100 % treiben [grins] .

Im Umkehrschluss aber schafften es die Stasimannschaften fast immer, alle belastenden Akten noch schnell zu vernichten.
Das Netzwerk der Helfershelfer hat mit dem Mauerfall seine Arbeit nicht beendet. Das existiert heute noch, kann man selbst hier im Forum erlesen und spüren.
Blütenweiße Westen brauchen diese Verbrecher nie mehr, es reicht doch, denen schriftlich kaum was nachweisen zu können. Und zu allem Übel werden dann, wie in Golm erlernt, die Opfer noch zersetzt und selbst 30 Jahre nach dem Zusammenbruch verhöhnt. Alles geschieht im neuen Rechtsstaat ungestraft!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zoll » 28. November 2019, 11:14

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ


Ach wirklich Augenzeuge?

Es sind die "Aussagen", besser Erinnerungen der Opfer welche dir bekannt sind oder existieren Unterlagen von denen du weißt in der Aufseher XY vermerkt hat das er am sounsovielten des Monats im Jahr X dem Häftling 123 um 10:53 Uhr mehrmals mit dem Gummiknüppel auf den Kopf geschlagen hat .....; so in der Art.
Dann wärst du wohl der einzige der solche Akten kennt.

Was haben wir stattdessen?
Immer wieder die gleichen Erzählungen, in Variationen, von den immer wieder gleichem Dutzend Zeitzeugen und dann noch die Wichtigtuer die Dinge erzählen die sie gehört haben wollen.

Du verhöhnst die Opfer. Was glaubst du eigentlich wer du bist?
zoll
zoll
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2019, 11:16

zoll hat geschrieben:Du verhöhnst die Opfer. Was glaubst du eigentlich wer du bist?
zoll

Das schrieb ich sinngemäß gerade einen Beitrag zuvor!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 12:19

Beethoven hat geschrieben:Ich war jedoch Augenzeuge der Lügen und der Überführung des Lügners, der wahrscheinlich sein Lügensalär von Staat erhält.


Wovon du allenfalls Zeuge warst ist , das deine Stasispezln einen Museumsführer zur Minna gemacht haben.
Deine Behauptung er würde lügen und müsse das behaupten ist eine Verleumdung deinerseits gegenüber der Gedenkstätte.
Bei derartigen Führungen laufen ja immer wieder mal deine Freunde von der Stasi auf um zu stören und das Personal zu provozieren.
Von Leuten die Menschen umbringen und die Leichen verschwinden lassen nimmt kein normaler Mensch mehr ein Stück Brot Beethoven.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Beethoven » 28. November 2019, 12:28

icke46 hat geschrieben:Also, der Gedanke ist originell [flash] : Wenn beim Gericht die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten was vorwirft, und der muss nun das Gegenteil beweisen,
das würde die Aufklärungsquote bei Verbrechen in nullkommanix auf 100 % treiben [grins] .


Bei Zivilprozessen in Deutschland, muss der Kläger dem Angeklagten beweisen, dass es so oder so gewesen ist.
Das ist aber wohl auch in Strafprozessen so.

Nun kann man sich natürlich fragen, warum keiner dieser Schließer, die da "gefoltert" haben (sollen) vor Gericht stand, wie einst das Personal aus NS-Zeiten oder jeder andere Gewaltverbrecher?

Ich möchte nicht wissen, wie viele der sich nun lautstark Äußernden, die in den Gefangenenanstalten der DDR einsaßen, auf der Welle mit schwimmen? Dabei werde ich nicht abstreiten, dass es ganz gewiss miese Kerle gab, die ihre "Macht" ungebührlich ausnutzten und die Einsitzenden unnötig schikanierten.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Olaf Sch. » 28. November 2019, 12:44

Beethoven hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ari, ich verstehe dich nicht. Das ist doch alles bewiesen.
Dank Akten, Opfer mit Vor, Zunahme, Geburtsdatum usw.

Es gibt nicht den geringsten Grund, ihre Aussagen anzuzweifeln.

AZ


Nun, in den Akten werden Verfehlungen, die es durchaus gegeben haben mag, bestimmt nicht festgehalten sein. Und Name, Vorname und Geburtsname sind doch keine Beweise. [hallo]

Ich schrieb es schon einmal.
Vor einigen Jahren war ich HSH mit einer Gruppe, die nicht in den Zellen saß sondern den Dienst dort versahen, gar an maßgeblicher Stelle.
Und als der erläuternde Herr (eigentlich ein Herrchen) dort vom Leder zog, mit Wasser in der Zelle und all solchen Dingen, wurde er examiniert durch die anwesenden Wissenden. Im Anschluss gab er vor versammelter Truppe zu, dass er das so erzählen soll ohne dafür auch nur einen Beweis zu haben.

Das sind also die Augenzeugen, die dem unbedarften Besucher z.B. dieser Einrichtung, das Gruseln lehren. Aber da er sich als solcher benimmt (benahm), dass der Besucher ihn für einen einst Inhaftierten dieser Einrichtung hält und Herr Knabe ihm sicherlich auf die Schulter geklopft hat, bevor wir ihn besuchten, ist es wohl eindeutig, dass dort aus politischen Gründen, gelogen wird und wurde.

Da ich aber vermutlich in Deinen Augen kein ehrlicher "Augenzeuge" bin, ist es sowieso egal, was man hier schreibt. Ich war jedoch Augenzeuge der Lügen und der Überführung des Lügners, der wahrscheinlich sein Lügensalär von Staat erhält.
Was ist also der Zweck der Lügen und der daraus folgenden Volksverdummung?

Freundlichst



hast du n Video oder ein beglaubigtes Transskript von dem Vorfall? Haben die Wärter Fotos von allen Zellen, damit bewiesen werden kann, dass es nicht die Wasserfolter gab? Nein? Nun denn...
Olaf Sch.
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Icke46 » 28. November 2019, 12:55

Beethoven hat geschrieben:(...)
Nun kann man sich natürlich fragen, warum keiner dieser Schließer, die da "gefoltert" haben (sollen) vor Gericht stand, wie einst das Personal aus NS-Zeiten oder jeder andere Gewaltverbrecher?

(...)

Freundlichst


Nun ja, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Mir fiel da sofort Hubert Schulze aus Cottbus ein, mit dem Spitznamen "Roter Terror". Prozeßbericht zum Beispiel hier: https://www.welt.de/print-welt/article6 ... ttbus.html

Der Name ist mir deshalb so geläufig, weil ich einen Kollegen mit dem gleichen Namen hatte (der mit dem anderen nichts zu tun hatte), der seinerzeit die Zeitungsberichte über den Prozeß sammelte...

PS: Gerade noch mal nachgegoogelt, der Mann wurde zu 2 Jahren und 8 Monaten verurteilt.
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5874
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Interessierter » 28. November 2019, 12:59

Zitat Beethoven:
Vor einigen Jahren war ich HSH mit einer Gruppe, die nicht in den Zellen saß sondern den Dienst dort versahen, gar an maßgeblicher Stelle.


Ich staune immer wieder was es doch für Zufälle gibt im Leben....
[laugh]

Aber ich denke, bei deinen Behauptungen wäre dir eine Wanderung mit Opfern duch diesen Knast sicherlich nicht gut bekommen.
Interessierter
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Sperrbrecher » 28. November 2019, 13:06

Beethoven hat geschrieben:Nun kann man sich natürlich fragen, warum keiner dieser Schließer, die da "gefoltert" haben (sollen) vor Gericht stand, wie einst das Personal aus NS-Zeiten oder jeder andere Gewaltverbrecher?

Weil sich keiner dieser Folterknechte mit seinen Namen, zumindest nicht mit seinen echten, vorgestellt hat, sie nach dem Zusammenbruch der DDR untergetaucht sind und jetzt in Gegenden leben, wo sie keiner kennt. Aus meinem persönlichen Umfeld sind mir
zumindest drei solcher Fälle bekannt.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
Benutzeravatar
Sperrbrecher
 
Beiträge: 1602
Registriert: 13. Dezember 2018, 20:34

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Icke46 » 28. November 2019, 13:07

Interessierter hat geschrieben:Zitat Beethoven:
Vor einigen Jahren war ich HSH mit einer Gruppe, die nicht in den Zellen saß sondern den Dienst dort versahen, gar an maßgeblicher Stelle.


Ich staune immer wieder was es doch für Zufälle gibt im Leben....
[laugh]

Aber ich denke, bei deinen Behauptungen wäre dir eine Wanderung mit Opfern duch diesen Knast sicherlich nicht gut bekommen.


Aber komplett gelesen hast Du das, was @Beethoven da schrieb, auch nicht [grins] . Der Führer dort gehörte mit Sicherheit nicht zu dem damaligen Personal in HSH - und trotzdem lebt Beethoven noch.

im übrigen sind die Führer dort wohl qualitativ unterschiedlich - unsere Gruppe von Bildungsurlaubern hatte damals einen recht Guten. Vielleicht kannst Du ja mal von Deinen Erfahrungen bei der Besichtigung von HSH berichten....?
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5874
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zonenhasser » 28. November 2019, 13:57

Beethoven hat geschrieben:Es ging mir darum, dass auch in der BRD, in JVA´s ein hartes Regime herrscht und Menschen psychologisch gefoltert werden,
Du meinst aber jetzt nicht die RAF-Gefangenen? Ach nein, denn Du schreibst ja in der Gegenwart.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 14:02

Beethoven hat geschrieben:
Nun kann man sich natürlich fragen, warum keiner dieser Schließer, die da "gefoltert" haben (sollen) vor Gericht stand, ................


Ich frage mich weshalb keiner von deinen Stasispezln vor Gericht zieht um auf Unterlassung dieser Aussagen über die inhumanen Haftbedingungen in der Zone zu klagen.
Wenn ihnen ihr Lebenswerk so wichtig zu sein scheint.
Lieber vergreift man sich in Stasimanier mit Einschüchterungen an den Opfern die durch den Stasiknast führen. Wie erbärmlich Beethoven.
Aber deine Genossen klagen lieber auf mehr Kohle vom Klassenfeind abzuziehen.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 28. November 2019, 14:08

Wie soll sich denn ein Museumsführer einer Gruppe ehemaliger Schließer und Peiniger erwehren, wenn die jeden erwähnten Tatbestand leugnen?
Dass sich ein Beethoven unter Tätern so wohl fühlte, ist schon bemerkenswert. Ist gleich zu setzen mit seinem Fototermin mit verurteilten Totschlägern wie Streletz und Krenz, denke ich mal.

In Marienborn haben wir als interessierte Forengruppe eine Führung teils von der dortigen Chefin erhalten. 2 bis 2,5 Stunden dauert eine normale Führung. Die zwei Frauen und der wissenschaftliche Mitarbeiter hatten uns letztlich Dank 1000 gefühlter Einwände vom karnak knapp 7 Stunden an der Backe.
Dank nachfolgender Korrespondenz weiß ich, wie sehr das den Dreien auf den Nerv ging. Bei jedem Satz, oder schon davor ein ABER... "Ich weiß es besser, genauer". Auch kristian hat dort nicht stören wollen, aber doch geglaubt, hier 1:1 Drewitz vorzufinden. Es gibt nun aber mal verschiendene Gegebenheiten, die inzwischen durch dortige Nachforschungen bestätigt sind.

Nun stellt Euch mal Beethoven samt einer ganzen Gruppe vorgestriger Staatsdiener vor, wie die solchen Museumsmann geschult zerlegen wollen und können..
Aber der ist ja selbst Schuld, wenn der nur lügt und sich grausame Strafgefangenenmisshandlung ausdenkt.... [sick]

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 28. November 2019, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 14:11

Volker Zottmann hat geschrieben:
Nun stellt Euch mal Beethoven samt einer ganzen Gruppe vorgestriger Staatsdiener vor, wie die solchen Museumsmann geschult zerlegen wollen und können..


Ich könnte gar nicht so viel fressen wie ich kotzen wollte.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Kumpel » 28. November 2019, 14:18

Volker Zottmann hat geschrieben:Dass sich ein Beethoven unter Tätern so wohl fühlte, ist schon bemerkenswert.


Die sehen sich nicht als Täter , bis heute nicht.
Die denken von ihren vermeintlichen Gegnern aus, das sie so handeln mussten um ihre revolutionäre Pflicht zu erfüllen.
Mit Rechtsstaat und Demokratie braucht man denen nicht kommen , darüber lächeln die nur.
Kumpel
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Interessierter » 28. November 2019, 14:25

Wie man nachstehend lesen kann gab es schon vor zehn Jahren unzählige Erfahrungen und Berichte über die Betätigung als Störer und Schönfärber von ehemaligen SED - Schergen, wie eben auch in der vorstehenden Schilderung.

Die Schönfärber

Über Versuche, die DDR-Geschichte umzudeuten

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen liegt in einem Stadtteil, der bundesweit mit die höchste Anzahl von Wählern der Linkspartei hat. Schon zu DDR-Zeiten wohnten hier sehr viele Stasi-Mitarbeiter. Denen ist die Gedenkstätte ein Dorn im Auge. Mittlerweile haben Ex-DDR-Funktionäre eigene Organisationen gegründet, um aktiv gegen die Gedenkstätte und die Aufarbeitung der DDR-Geschichte vorzugehen.

Berlin- Hohenschönhausen, das ehemalige Gefängnis der Staatssicherheit. Der Ex-Häftling Peter Wulkau führt eine Besuchergruppe durch den Zellentrakt des Altbaus auf dem Gelände. Im Keller befinden sich die sogenannten „U-Boot-Zellen“, in denen bis Ende der fünfziger Jahre Gefangene einsaßen:

„Der Begriff stammt von den Gefangenen: U-Boot meint, meint zunächst ganz einfach, dass die Zellen im Keller sind, wo es kein Tageslicht gibt. Dafür brennt immer elektrisches Licht, daher sprachen die Gefangenen auch vom „Hotel zur ewigen Lampe".“

Wulkau ist einer von tausenden Gefangenen, die während der vierzigjährigen Herrschaft des SED-Regimes in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert waren. Seit Jahren arbeitet die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“ mit einem sogenannten Zeitzeugen-Konzept. Das heißt: Nicht Historiker oder Museumsangestellte führen durch das ehemalige Gefängnis, sondern eben Zeitzeugen, die selbst einmal in dem Gefängnis gesessen haben. Am Ende jeder Führung erläutern die ehemaligen Häftlinge, warum sie hierher gekommen sind. Im Falle von Peter Wulkau war es ein Roman, den er in den siebziger Jahren verfasste, und der das Ende des Sozialismus vorhersah, der ihn ins Gefängnis bringen sollte:

„Mein Buch sollte in Hamburg erscheinen, es musste mein Manuskript aber erst mal nach Hamburg kommen. Ein guter Freund von mir war ein ausländischer Diplomat, der mir anbot, es beim Verlag abzugeben, er hat es aber nicht beim Verlag abgegeben, sondern in Berlin-Lichtenberg in der Normannenstraße, denn der Freund war nicht nur Diplomat für sein Land, sondern aus Geldgründen „IM“ für das MfS mit Feindberührung.“

Wenn die Ex-Gefangenen Besucher durch Hohenschönhausen führen, werden ihre Erläuterungen zuweilen durch Zwischenrufer gestört: Durch ehemalige Stasi-Offiziere, durch Ex-Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und durch Nostalgiker, die sich ihr Bild von der DDR nicht kaputtmachen lassen wollen. Diese Störungen während der Führungen seien einige Zeit regelmäßig vorgekommen, erzählt der Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe:

„Wir hatten das vor zwei, drei Jahren wiederholt, dass sich hochrangige Stasi-Offiziere hier in die Führungen eingemischt haben, sich zum Beispiel als sächsische Historiker ausgegeben haben, alles mitgeschrieben haben, später veröffentlicht haben, dass sie dann in der Führung angefangen haben zu diskutieren: Können Sie das überhaupt beweisen, und ähnliches.“

Für Schüler und junge Menschen, die an den Führungen teilnehmen, schafft die Agitation ehemaliger Stasi-Angehöriger Verwirrung. Eine Folge davon sei, so Knabe, „dass dann auch junge Leute verunsichert werden, und dann erfahren zum Beispiel vom früheren Gefängnischef von Hohenschönhausen, dass es hier ein Schwimmbad gegeben habe, und auch eine Bibliothek, und dass es eigentlich ganz prima hier zugegangen sei, und sie dann verunsichert werden, wem sie glauben sollen.“

https://www.deutschlandfunk.de/die-scho ... e_id=99386


Wer also eine größere Anzahl der unzähligen Zeitzeugenberichte gelesen hat, der muss ganz sicher nicht mit diesen Tätern/Verantwortlichen dieses SED - Regimes eine gemeinsame Besichtigung machen. Andererseits so etwas mit einer Gruppe von Opfern nicht machen.

Um mal weg von diesem themenfremden " Alten Hut " zum ursprünglichen Thema Barkas zu kommen. Wer sich einmal auf die Ladefläche so eines geschlossenen Kleintransporters stellt, mag ermessen wie es um die Beinfreiheit und Enge der einzelnen Kabinen bestellt ist. Das natürlich besonders bei längerer Fahrtdauer. Traurig wenn manche dann auch das wieder versuchen schönzureden.
Interessierter
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Icke46 » 28. November 2019, 14:30

Volker Zottmann hat geschrieben:(...)

In Marienborn haben wir als interessierte Forengruppe eine Führung teils von der dortigen Chefin erhalten. 2 bis 2,5 Stunden dauert eine normale Führung. Die zwei Frauen und der wissenschaftliche Mitarbeiter hatten uns letztlich Dank 1000 gefühlter Einwände vom karnak knapp 7 Stunden an der Backe.
Dank nachfolgender Korrespondenz weiß ich, wie sehr das den Dreien auf den Nerv ging. Bei jedem Satz, oder schon davor ein ABER... "Ich weiß es besser, genauer". Auch kristian hat dort nicht stören wollen, aber doch geglaubt, hier 1:1 Drewitz vorzufinden. Es gibt nun aber mal verschiendene Gegebenheiten, die inzwischen durch dortige Nachforschungen bestätigt sind.

(...)

Gruß Volker


Ich war zwar nicht bei der oben geschilderten Marienbornbesichtigung, aber bei einer anderen, bei der auch ehemalge PKEler aus Marienborn dabei waren. Das hat auch länger gedauert, weil die von den Führern dargestellten Abläufe anders waren, als sie die Ehemaligen kannten. Wohlgemerkt, es geht da lediglich um die Abläufe, nicht um eine eventuelle Verharmlosung von was auch immer. Und da wundert man sich schon, warum da ncht die Kenntnisse der Abläufe für die Gestaltung der Ausstellung genutzt werden, solange man die, die dabei waren, noch befragen kann.
Benutzeravatar
Icke46
 
Beiträge: 5874
Bilder: 426
Registriert: 25. April 2010, 18:16
Wohnort: Hannover-Peine

VorherigeNächste

Zurück zu Die Justiz

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste