Horrorfahrt im Barkas

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 05:01

Volker Zottmann hat geschrieben:
Du schätzt die Prozentzahlen völlig falsch ein.
Bevor ich 1985 meinen letzten VEB verließ, veranstaltete der Staat mit Hilfe der Stasi ein Schauspiel, was alle 350 Mitarbeiter im Betrieb erfuhren, was jeder Bürger im Umfeld Harzgerodes und Neudorfs wusste. Dieser perfide Vorgang hat eine ganze Region beschäftigt.

Einem jungen bauwilligen Kollegen wurde ein Grundstück zugeteilt. Als er beginnen wollte, kam der staatliche Rückzieher. Er bekam abermals, aber ein mit einer maroden Trafostation bebautes Grundstück. Er ließ sich nicht entmutigen, nahm alle zusätzlichen Strapazen auf sich...und riss ab, bereinigte sein neues Baugrundstück. Dann lagerte er bereits angeschaffte Materialien um. Als er damit fertig war, entzog man ihm erneut und ohne Begründung die Baugenehmigung.
Kollege... schrieb daraufhin seinen ersten Ausreiseantrag. Nach mehrmaligen Querelen wurde er seine Arbeit los. Lebte nur noch von Erspartem. Zuletzt wurden er und seine Frau eingesperrt, Ihre gemeinsamen Kinder kamen zu Verwandten.
Erst nach dem Verkauf unseres Kollegen und seiner Frau konnte er mit Jahren Verspätung bei Hamburg sein richtiges Leben beginnen. Er hatte nie jemandem was zu Leide getan. Wieso er in die Stasimühlen geriet, wissen wir nicht. Aber 350 Menschen haben erlebt, wie der Staat ihnen bekannte Menschen zu Westgeld machte. Menschenhändler waren Akteure.
Die Stasi war immer verhasst. Sicher hatte aber nicht jeder Bürger, hatte direkten Kontakt mit dem Verein.

Gruß Volker

Könnte man nun natürlich fragen was die Stasi mit dem Auslöser dieser Geschichte zu tun hatte. Und um die Geschichte mal auf Zahlen zu beschränken, soweit ich das weiß sind so um die 34000 politische Gefangene von der Bundesrepublik freigekauft worden, natürlich eine üble und mehr als peinliche Geschichte für die DDR , aber das sind 0,2% der Bevölkerung, wenn man noch 250 000 im Rahmen einer Familienzusammenführung in Folge dazurechnet wären das so um die 1,5 % wenn ich richtig rechne, wer kannte da eigentlich einen persönlich, außer natürlich er ist dem vom Löwenthal vermittelten Eindruck gefolgt die halbe DDR Bevölkerung wurde verscherbelt ? Und kann man denn dieses üble Gebahren der Stasi als Initiator anrechnen, die war vielleicht mit der Abwicklung als Staatsorgan beauftragt aber doch nicht der Initiator der Kiste ?
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2018, 06:45

Ja die böse westdeutsche Bevölkerung, die angeblich glaubte/behauptete, dass ca. 8,5 Mio DDR - Bürger freigekauft wurden.
Und erst die arme Stasi, die doch nur alles ausführte, bis hin zur seelischen Zerstörung von Menschen, der Vernichtung von Existenzen, der Zerstörung von Familien und Mord.

Wenn eine derartige Argumentation nicht so albern wäre, mir kämen die Tränen....
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 08:17

Interessierter hat geschrieben:Ja die böse westdeutsche Bevölkerung, die angeblich glaubte/behauptete, dass ca. 8,5 Mio DDR - Bürger freigekauft wurden.
.

Keine Ahnung wo Du diese Zahl her hast wahrscheinlich von dem Löwenqual [flash] , jedenfalls nicht aus den offiziellen Statistiken der Bundesrepublik. [flash]
Und das ist eine Argumentation die auf nackten Zahlen beruht die Rückschlüsse zulässt wer eigentlich alles mit diesen unschönen Dingen konfrontiert gewesen sein kann. Das DDR Volk bestand ja nun nicht nur aus Zottmännern die überall ihre Augen hatten. [flash]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2018, 09:18

Die Ohren nicht vergessen @karnak ......

Ich habe mal kurz überschlagen und ich bin für einen Zeitraum von 1972 bis Herbst 1989 auf insgesamt 7 Personen aus dem Freundes und Bekanntenkreis gekommen welche entweder im Rahmen von Familienzusammenführung oder nach einem regulär gestelltem Ausreiseantrag ausgereist sind.
Wie lange jeder Einzelne warten mußte bis er Ausreisen konnte weiß ich nicht mehr.
Über gravierende Schwierigkeiten wie Arbeitsplatzverlust und daraus folgende Arbeitslosigkeit oder andere Repressalien bis hin zur Verurteilung zu Gefängnis ist mir bei den persönlich bekannten Personen nichts bekannt.
Hingegen Verwandte eines Freundes, ein Ehepaar, wurden nach einem dilettantischen Fluchtversuch zu Gefängnisstrafen verurteilt und sie kamen über den Freikauf direkt aus der Strafanstalt in den Westen.
Ihre Kinder wurden auch nicht zwangsadoptiert sondern von den Großeltern aufgenommen und konnten kurz nachdem ihre Eltern im Westen waren ebenfalls ausreisen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Interessierter » 30. Dezember 2018, 09:24

@karnak: Wieso fragst du das? Du hast doch selbst geschrieben, dass Löwenthal uns hat glauben lassen, dass die halbe DDR - Bevölkerung freigekauft worden wäre und du hast auch geschrieben, dass die Stasi doch NUR ausführendes Organ gewesen sei.

So viel zu deiner Frage nach der Quelle.. [flash]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 09:30

Und ich kannte nicht einen, meine Frau ebenfalls nicht, und ich rede jetzt von Personen bei denen es sich um Freigekaufte handelte . Bei 1, 5 % ist es auch statistisch völlig unmöglich, dass eine übergroße Mehrheit der Bevölkerung einen Freigekauften gekannt hat. Von einem Wissen, dass die Stasi der " Rädelsführer " der Aktion war noch nicht mal gesprochen.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 10:34

karnak hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Ja die böse westdeutsche Bevölkerung, die angeblich glaubte/behauptete, dass ca. 8,5 Mio DDR - Bürger freigekauft wurden.
.

Keine Ahnung wo Du diese Zahl her hast wahrscheinlich von dem Löwenqual [flash] , jedenfalls nicht aus den offiziellen Statistiken der Bundesrepublik. [flash]
Und das ist eine Argumentation die auf nackten Zahlen beruht die Rückschlüsse zulässt wer eigentlich alles mit diesen unschönen Dingen konfrontiert gewesen sein kann. Das DDR Volk bestand ja nun nicht nur aus Zottmännern die überall ihre Augen hatten. [flash]

Was faselst Du nur so gerne von den "Zottmännern"?
Die rund 11500 Harzgeröder mit Dörfern drum von damals, hießen nicht Zottmann und trotzdem erfuhr es jeder. Der Unterschied zu Dir und Deinen wackeren Genossen ist lediglich, dass wir zwar eingesperrrt aber eben nicht unter Eurer Käseglocke lebten.
Jeder der damals von hier die 35 km bis Halberstadt zurücklegte, hat irgendwann den U... gesehen, wenn er sich nach Autoverkauf, um leben zu können, dann per Rad abstrampelte um seine Eltern oder Verwandte zu besuchen. Ich habe ihn bis zur Inhaftierung noch ...zig mal so gesehen, viele andere Menschen auch. Und schon war das Unrecht, welches ihm widerfuhr in aller Munde. Dann kam dazu, dass er bis kurz bevor der die Arbeit verlor noch einen LKW-Unfall hatte, bei welchem die ganze Ladung Holzbottich-Waschmaschinen zu bruch ging, die gerade unseren Betrieb verlassen hatten. Man konnte ihm da aber kein Verschulden nachweisen oder anhängen.

Der zweite betroffene Fahrer bei Plastopack, der Ärger wegen der Stasi hatte, war auch allen im Betrieb bekannt. Weil ein besoffener Stasimann seinen LKW streifte, verlor er für fast ein Jahr (bis zur Klärung) seinen Führerschein. Dass der Stasi bei Bruckdorf selbst in den Gegenverkehr lenkte, und sich nach langem Leiden in den Tod beförderte, war unerheblich.... Da war es besser, erstmal dem unschuldigen Kollegen was versuchen anzuhängen..

Für Dich als Rechtfertigung, mich stets so schäbig an die Wand spielen zu wollen, ist sicher auch so ein Stasicharakterzug. Immer ablenken vom eigenen "Dreckschwein".

Gruß Volker
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 10:40

Musst aber doch zugeben, dass bei 34000 Freigekauften nicht jeder einen gekannt haben kann, selbst bei den 250000 Angehörigen in Folge nicht, und mehr waren es nun mal nicht.
Und ich habe mein ganzes Leben lang noch nicht unter einer Käseglocke gelebt, damals nicht und heute erst recht nicht. Daher weiß ich auch, dass mit mir als Stasi keiner Probleme hatte, mein gesamtes Umfeld hat da eher sowas in der Art des " Unsichtbaren Visiers" für möglich gehalten. Man hielt den Einen oder Anderen für einen" Spion der Betriebsleitung " ähnlich wie heute, die Stasi hat man damit allerdings nicht in Verbindung gebracht. Und das ich der Blockwart Spion im Haus bin hat man schon gar nicht für möglich gehalten. [flash] Das ich das Ausschließen kann habe ich hier schon an diversen Beispielen erläutert. Und wenn sie nach der Wende in ihrer Akte nach Spuren von mir gesucht haben sollten werde ich sie nicht enttäuscht haben, deswegen hatte ich auch nicht das Bedürfnis die Stadt in der ich seit 1978 wohne zu verlassen oder irgendwelche Kontakte zu kappen. [hallo]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Olaf Sch. » 30. Dezember 2018, 10:50

Volker, Du hälst es eben wie Manfred von Richthofen: Viel Feind, Viel Ehr.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 10:56

Nur Blinde haben nichts bemerkt!
Eine ganze Armada von Stasis und Gefallsüchtigen haben auf dem Zeltplatz einem ausreisewilligen Arztehepaar zugesetzt. Woher weiß ich sowas? Weil die Zeltplatzwächter jedem auf dem Platz erzählten, was für "böse" Menschen das angeblich waren.

Dann im Betrieb die Unterbringung und "Betreuung" der Kollegen mit richterlichem Berlinverbot....

Das gab es nicht nur hier.
Und einräumen wil ich gern, dass ich so Manches zusätzlich ungewollt mitbekam, weil eben selbst bei Familienfeiern manch Wort fiel, was besser keiner hören sollte.


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 10:58

AkkuGK1 hat geschrieben:Volker, Du hälst es eben wie Manfred von Richthofen: Viel Feind, Viel Ehr.


Richthofen...?
Frundsberg ist unter anderem bekannt für seinen zum geflügelten Wort gewordenen Wahlspruch „Viel Feind’, viel Ehr’!“. Mit seinen gut gedrillten Truppen errang Frundsberg bedeutende Siege. 1513 schlug er ein zahlenmäßig vierfach überlegenes venezianisches Heer bei Creazzo vernichtend. Aus dieser Schlacht stammt sein Motto „Viel Feind’, viel Ehr’!“

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 11:01

AkkuGK1 hat geschrieben:Volker, Du hälst es eben wie Manfred von Richthofen: Viel Feind, Viel Ehr.

Da kann ich mich besser an die Vorfahren mütterlicherseits halten Akku.
Lies mal den Wappenspruch!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 11:04

Volker Zottmann hat geschrieben:Nur Blinde haben nichts bemerkt!
Eine ganze Armada von Stasis und Gefallsüchtigen haben auf dem Zeltplatz einem ausreisewilligen Arztehepaar zugesetzt. Woher weiß ich sowas? Weil die Zeltplatzwächter jedem auf dem Platz erzählten, was für "böse" Menschen das angeblich waren.

Dann im Betrieb die Unterbringung und "Betreuung" der Kollegen mit richterlichem Berlinverbot....

Das gab es nicht nur hier.
Und einräumen wil ich gern, dass ich so Manches zusätzlich ungewollt mitbekam, weil eben selbst bei Familienfeiern manch Wort fiel, was besser keiner hören sollte.


Gruß Volker

[flash] Ich kann es nicht ändern, bist nun mal einer der Zottmänner. [flash] Mir ist sowas in meinem Leben jedenfalls nie untergekommen und ich kenne auch keinen der mir sowas schon mal berichtet hätte, außer in solchen Foren natürlich. Es muss einfach ein zweites Universum DDR gegeben haben. [flash]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 11:08

Das stimmt, es gab die DDR in 2 Ausführungen.
Die reale und Eure Scheinwelt.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2018, 11:30

[flash]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Sperrbrecher » 30. Dezember 2018, 12:03

Für die Stasi und ihre Anhänger galt wohl der Spruch von Pippi Langstrumpf:

"Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!"
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 12:10

Sperrbrecher hat geschrieben:Für die Stasi und ihre Anhänger galt wohl der Spruch von Pippi Langstrumpf:

"Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!"

So war es sicherlich!
Da kann auch noch soviel verneint werden. Man merkt es an den Beiträgen, noch lange nicht alle sind unter ihrer Käseglocke ganz vorgekrochen. Dass sie es nicht bemerken, ist Selbstschutz.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon steffen52 » 30. Dezember 2018, 13:13

Volker Zottmann hat geschrieben:
Sperrbrecher hat geschrieben:Für die Stasi und ihre Anhänger galt wohl der Spruch von Pippi Langstrumpf:

"Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!"

So war es sicherlich!
Da kann auch noch soviel verneint werden. Man merkt es an den Beiträgen, noch lange nicht alle sind unter ihrer Käseglocke ganz vorgekrochen. Dass sie es nicht bemerken, ist Selbstschutz.

Gruß Volker

Volker, lasse doch karnak seinen Glauben! Er ging jeden Tag in sein Kartenhäuschen an der Güst und stempelte die Pässe ab, was seine anderen Genossen des MfS so für Machenschaften mit den
DDR-Bürgern veranstalteten das wusste er doch überhaupt nicht! Er hat seine (Arbeit) bei dieser Truppe gehabt und gut, was die anderen Stasi-Genossen machten durfte ihn ja nicht interessieren,
sind ja so was von geheim gewesen! Die linke Hand durfte ja nicht wissen was die rechte Hand macht. So war der DDR-Stasigeheimdienst nun mal. Das er es nun alles erfahren muss, das schmerzt
natürlich, da er ja da auch angestellt gewesen ist in diesen Verein!!! [frown]
Gruß steffen52
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon zoll » 30. Dezember 2018, 14:28

So wie die DDR ihre wegen eines Vergehens verhafteten Personen durch die Gegend kutschiert hat, so oder so ähnlich hat es die CIA mit ihren Gefangenen auch getan. Alle Geheimdienste dieser Welt heißen geheim, weil keiner von ihren ungesetzlichen Tätigkeiten wissen soll.
Das ist unbestreitbar eine Tatsache. Ob nun auf den Transportmitteln "Ostseefisch-Kombinat" oder "Free Transportation Air" drauf stand ist nebensächlich.
Ganz besonders verwerflich finde ich, dass Involvierte des DDR-Unterdrückungssystems versuchen Tatsachen abzuschwächen oder gar ganz als Märchen dar zu stellen.
Jungs, bleibt bei der Wahrheit, auch wenn sie aus heutiger Sicht unangenehm ist. Kein Mensch wird euch daraus einen Strick drehen, im Gegenteil, wer zu seinem Leben steht kann Respekt erwarten.
zoll
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Ari@D187 » 30. Dezember 2018, 14:58

AkkuGK1 hat geschrieben:Volker, Du hälst es eben wie Manfred von Richthofen: Viel Feind, Viel Ehr.

Nachdem ich den Invalidenfriedhof als seine Grabstätte in Erinnerung hatte, habe ich bei der Nachrecherche gerade festgestellt, dass er nun letztlich auf dem gleichen Friedhof beigesetzt ist wie mein Großvater.

Ari

P.S.: Sorry für OT
Alles wird gut!
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2018, 15:01

@zoll, das Problem besteht meiner Meinung nach nicht darin das Geheimdienste, hier speziell das MfS, ihre Gefangenen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportierten sondern mit speziellen Gefangenentransportern, sondern das sich diese alberne Geschichte mit der selten blöden Tarnung hält und diese ständig und immer wieder hervorgekramt wird um die besondere Verwerflichkeit des MfS anzuprangern.

seltsamerweise haben sich die besonders eifrigen Anprangerer nie darüber Gedanken gemacht das diese Story oder Stories wie die der "konspirativen" Beschriftung, des mit MP bewaffneten und Reitstiefeln ausstaffierten "Empfangskomitees" etc. immer nur von einer bestimmten Spezies von sogenannten Zeitzeugen kolportiert wird. Entweder angeblich selbst erlebtes oder zumindest war es ihnen bekannt weil es ihnen so erzählt wurde.
Offenbar können die Rezipienten dieser Geschichten keinerlei Unterscheidungen zwischen Fiktion, Geschichten vom Hörensagen und Fakten treffen. Für sie zählt nur der Grusel und die Bestätigung ihrer nach 1990 herausgebildeten Paranoia bezüglich des MfS.
Vor 1989 haben sie nie in ihrem Leben solch einen B 1000 Kofferwagen mit solchen Fantasieaufschriften durch irgendeine Stadt der DDR fahren sehen.

Natürlich wird alles was eine "Zeitzeugin" wie Edda Schönherz von sich gibt völlig unkritisch und ohne zu hinterfragen für die reine, ungeschminkte Wahrheit gehalten.
Aber wenn sie das sagt/schreibt hat das zu stimmen weil es wahr zu sein hat.

Nun bilde dir mal selber ein Urteil über Dichtung und Wahrheit bei dieser Thematik.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Transitfahrer » 30. Dezember 2018, 15:54

Nostalgiker hat geschrieben:@zoll, das Problem besteht meiner Meinung nach nicht darin das Geheimdienste, hier speziell das MfS, ihre Gefangenen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportierten sondern mit speziellen Gefangenentransportern, sondern das sich diese alberne Geschichte mit der selten blöden Tarnung hält und diese ständig und immer wieder hervorgekramt wird um die besondere Verwerflichkeit des MfS anzuprangern.

seltsamerweise haben sich die besonders eifrigen Anprangerer nie darüber Gedanken gemacht das diese Story oder Stories wie die der "konspirativen" Beschriftung, des mit MP bewaffneten und Reitstiefeln ausstaffierten "Empfangskomitees" etc. immer nur von einer bestimmten Spezies von sogenannten Zeitzeugen kolportiert wird. Entweder angeblich selbst erlebtes oder zumindest war es ihnen bekannt weil es ihnen so erzählt wurde.
Offenbar können die Rezipienten dieser Geschichten keinerlei Unterscheidungen zwischen Fiktion, Geschichten vom Hörensagen und Fakten treffen. Für sie zählt nur der Grusel und die Bestätigung ihrer nach 1990 herausgebildeten Paranoia bezüglich des MfS.
Vor 1989 haben sie nie in ihrem Leben solch einen B 1000 Kofferwagen mit solchen Fantasieaufschriften durch irgendeine Stadt der DDR fahren sehen.

Natürlich wird alles was eine "Zeitzeugin" wie Edda Schönherz von sich gibt völlig unkritisch und ohne zu hinterfragen für die reine, ungeschminkte Wahrheit gehalten.
Aber wenn sie das sagt/schreibt hat das zu stimmen weil es wahr zu sein hat.

Nun bilde dir mal selber ein Urteil über Dichtung und Wahrheit bei dieser Thematik.


Schau mal hier https://www.gvoon.de/ddr/stasi/dokumente/dienstanweisung-vvs-mfs-022-104-73/anlage-2-dokument-blatt-7-38653.html Punkt 2.5
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Dr. 213 » 30. Dezember 2018, 16:16

Die Verwerflichkeit des MfS muß man immer und überall anprangern.

Bei der B-1000 Geschichte ist die Obst- und Fischtarnung aber nur die Krönung.
Das eigentlich Verwerfliche sind die winzigen Zellen und das Gestapogehabe z.B. bei der Ankunft in Hohenschönhausen.
Der Befehlston, grelles Licht, ja genau diese Reitstiefel, ein Spalier wippender Gummiknüppel, die Arschglotzerei (pfui Deibel!)

Über diese Beschriftung macht man sich natürlich lustig. Dafür hatte sich ganze Stasi- Verein einfach zu viele Feinde gemacht.
Und außerdem ist es ja sehr angenehm zu erfahren, wie die Stasis ja damit auch unbewußt ein schlechtes Gewissen offenbart haben.
Wenn die Kunden doch wirklich alles nur richtige Verbrecher gewesen wären, gäbe es zu solchem Versteckspiel ja sonst keinen Grund.

Nein, man hatte dieses schlechte Gewissen und das war auch richtig so.
Harmlose Grenz- Spaziergänger wie Schwerverbrecher jahrelang wegzusperren, von Kindern zu trennen, war ja erkennbar tief verwerflich.
Ich weiß garnicht wie die Stasis das überhaupt ertragen haben, hatten die nicht zu Hause auch Familie und Kinder ?

Wir prangern nicht die Tarnung an, die gab es sowieso. Den als Entstörfahrzeug getarnten Robur, die falschen Bärte,
die Fingerkameras um damit Leuten beim Sex zuzuglotzen, damit man die Darsteller später mit einem Kompromat Erpressen konnte.
Die getarnte Kamera in der Gießkanne, damit hat man z.B. auf Friefhöfen die Trauergäste von Grenzopfern heimlich gefilmt.

Schön das der ganze Laden am Ende trotz dem ganzen Aufwand doch zusammengebrochen ist.
Sich heute über die vergebens bemühten Tschekisten lustig zu machen gehört einfach zur Aufarbeitung dazu.
Ich denke auch, es gibt allen Stasiopfern die als ehemalige Kunden die Zuneigung des "VEB Liebe für Alle" erfahren mußten,
ein wenig Genugtuung. Und mal so ganz nebenbei, die Stasischergen sind außerordentlich gut bei weggekommen, fast schon zu gut.

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 16:23

Nostalgiker hat geschrieben: Stories wie die der "konspirativen" Beschriftung, des mit MP bewaffneten und Reitstiefeln ausstaffierten "Empfangskomitees" etc. immer nur von einer bestimmten Spezies von sogenannten Zeitzeugen kolportiert wird. Entweder angeblich selbst erlebtes oder zumindest war es ihnen bekannt weil es ihnen so erzählt wurde.


Nun hat dich ja der Transitfahrer wieder in einem Punkt weiter gebracht, hoffe ich jedenfalls.
Andererseits frage ich mich natürlich, unter welchen Bedingungen würdest du dich revidieren? Wer müsste dir was erzählen, dass du es annimmst und nicht in Frage stellst?
Kann es sein, dass dies nicht möglich ist?
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon Dr. 213 » 30. Dezember 2018, 16:25

Jaja, aber gleich werden die Nachlaßverwalter wieder getriggert anmerken wollen :
MPI gab es nur bei "Sondertransporten" wo "eine besondere politisch- operative Bedeutung vorliegt"[sic]

Dumm nur, bei der Stasi war immer alles irgendwie "operativ".

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 16:36

Dr. 213 hat geschrieben:Dumm nur, bei der Stasi war immer alles irgendwie "operativ".

Dr. 213


Genau! Selbst die Übersiedlung wurde so begründet. [shocked]

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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon andr.k » 30. Dezember 2018, 17:06

Hier geht es wieder RUND. [flash] Keiner hat den "Fisch oder Obst Transporter" gesehen behaupten aber, dass es ihn trotzdem gab.

[super]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 17:09

andr.k hat geschrieben:Keiner hat den "Fisch oder Obst Transporter" gesehen behaupten aber, dass es ihn trotzdem gab.


Da ist nicht richtig. Es gibt mehrere Leute, die das behaupten, Zeitzeugen und Historiker. Aber gewisse Leute lehnen diese Info ab. Beweise haben die aber auch nicht.....
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon andr.k » 30. Dezember 2018, 17:11

augenzeuge hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:Keiner hat den "Fisch oder Obst Transporter" gesehen behaupten aber, dass es ihn trotzdem gab.


Da ist nicht richtig. Es gibt mehrere Leute, die das behaupten, Zeitzeugen und Historiker. Aber gewisse Leute lehnen diese Info ab. Beweise haben die aber auch nicht.....
AZ


Für den aus SN schon... [hallo]
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Re: Horrorfahrt im Barkas

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 17:14

augenzeuge hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:Keiner hat den "Fisch oder Obst Transporter" gesehen behaupten aber, dass es ihn trotzdem gab.


Da ist nicht richtig. Es gibt mehrere Leute, die das behaupten, Zeitzeugen und Historiker. Aber gewisse Leute lehnen diese Info ab. Beweise haben die aber auch nicht.....
AZ


Erklärt mir mal einer, was diese "Fisch oder Obst Tarnung" eigentlich sollte...ein Gefangenentransporter bleib ein Gefangen...
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