Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltung

[vs1400]

Salzgitter, ja das schwebte in unseren Köpfen. Ich weiß nicht, wie wir zu dem Gerücht, vielleicht war es auch eine Information oder was auch immer, kamen. Es hieß darin, dass zumindest die Berufssoldaten in Salzgitter erfasst würden. Soweit ich mich erinnere, hat uns das eigentlich recht kalt gelassen. Was wollte uns denn der bitterböse Klassenfeind? Wir waren doch die Sieger der Geschichte! Aber in einem waren wir uns wieder einig: Das ist wieder mal typisch für den Westen! Ja ich glaube, in die Richtung. Ich kann mich nicht erinnern, darüber mit unseren Soldaten gesprochen zu haben. Und da sich maja auch nicht erinnern kann, war es wohl auch so.

ciao Rainman

hi Rainman,

in deiner damaligen dienststellung war man ja auch nicht so oft am kanten, daher konntest du es wohl etwas gelassener sehen.

erstmalig erfuhr ich, über salzgitter, von einem gak's, von dem ich eigentlich nur ne kopie der schulterstücke des bgs haben wollte.
ich bekam die kopie und ne kurze info zum gegner. all die höher gestellten des bgs, waren bekannt wie bunte hunde und ich kam aus dem staunen nicht raus, was die alles von denen wussten. für mich totales neuland und "irgendwann" fragte man eben ... warum haltet ihr euch die kamera vors gesicht oder wendet euch ab ... wenn ihr feindwärts seid.
dann gab es den hinweis auf salzgitter, wo ich eben nie "landen" wollte.

ok, der zoll machte keine bilder von mir, doch der bgs.
wo landeten denn die?

gruß vs

[ex-maja64]

Irrtum mein Freund , Rainman war damals des öfteren im Abschnitt unterwegs, ob als KGSi oder als Streife. Ja sogar feindwärts.

Aber woher solltest du das auch wissen.

1983/84 war eine andere Zeit als du sie erlebt hast, soviel habe ich schon kapiert in meiner Zeit als Forumone.


Mario

[Rainman2]

... in deiner damaligen dienststellung war man ja auch nicht so oft am kanten, daher konntest du es wohl etwas gelassener sehen. ...
... all die höher gestellten des bgs, waren bekannt wie bunte hunde und ich kam aus dem staunen nicht raus, was die alles von denen wussten. ...

Hallo vs1400,

ja, auf die Anzahl der Dienste eines Soldaten kam ich nicht. Das war ja auch nicht meine Aufgabe. Ich glaube mich an eine Zahl von etwa 8 geplanten Grenzdiensteinsätzen im Monat erinnern, ist aber ohne Gewähr. Dafür war ich ja dann des Nachts als Diensthabender Stellvertreter dran und musste jede Lage führen. Grenzdienstplanung und Einsätze bei Lagen rundeten dann das Bild schon recht gut ab. Spätestens bei den hier von ex-maja benannten "Einsätzen auf dem den Sperranlagen vorgelagerten Hohetsge ..." - jaja: Feindwärts-Einsätzen hatte man eine exponierte Stellung, die Beobachtung herausforderte.

Im Übrigen beschreibst Du die Herangehensweise, von der wir auch beim Gegner ausgingen: Lametta zieht die Blicke auf sich. Strukturen und Vorgesetzte wurden bevorzugt aufgeklärt. Wir taten das, warum sollte es die andere Seite nicht tun? Insofern hatte ich auch keine Probleme beim Gedanken an Salzgitter. Für mich hätte es dazugehört.

ciao Rainman2

[karl143]

... in deiner damaligen dienststellung war man ja auch nicht so oft am kanten, daher konntest du es wohl etwas gelassener sehen. ...
... all die höher gestellten des bgs, waren bekannt wie bunte hunde und ich kam aus dem staunen nicht raus, was die alles von denen wussten. ...

Hallo vs1400,

ja, auf die Anzahl der Dienste eines Soldaten kam ich nicht. Das war ja auch nicht meine Aufgabe. Ich glaube mich an eine Zahl von etwa 8 geplanten Grenzdiensteinsätzen im Monat erinnern, ist aber ohne Gewähr. Dafür war ich ja dann des Nachts als Diensthabender Stellvertreter dran und musste jede Lage führen. Grenzdienstplanung und Einsätze bei Lagen rundeten dann das Bild schon recht gut ab. Spätestens bei den hier von ex-maja benannten "Einsätzen auf dem den Sperranlagen vorgelagerten Hohetsge ..." - jaja: Feindwärts-Einsätzen hatte man eine exponierte Stellung, die Beobachtung herausforderte.

Im Übrigen beschreibst Du die Herangehensweise, von der wir auch beim Gegner ausgingen: Lametta zieht die Blicke auf sich. Strukturen und Vorgesetzte wurden bevorzugt aufgeklärt. Wir taten das, warum sollte es die andere Seite nicht tun? Insofern hatte ich auch keine Probleme beim Gedanken an Salzgitter. Für mich hätte es dazugehört.

ciao Rainman2

Moin Klaus-Peter,
wie Recht du hast. Das war wohl überall dasselbe. War ja auch ein ganz anderes "Erfolgserlebnis" wenn in dem Streifenbericht ein höherer Dienstgrad auftauchte. Wenn das aber vorhersehbar war, wie etwa bei Grenzbegehungen auf eurer Seite, war mind. einer von I/S aber auch mit draußen.

[vs1400]

... in deiner damaligen dienststellung war man ja auch nicht so oft am kanten, daher konntest du es wohl etwas gelassener sehen. ...
... all die höher gestellten des bgs, waren bekannt wie bunte hunde und ich kam aus dem staunen nicht raus, was die alles von denen wussten. ...

Hallo vs1400,

ja, auf die Anzahl der Dienste eines Soldaten kam ich nicht. Das war ja auch nicht meine Aufgabe. Ich glaube mich an eine Zahl von etwa 8 geplanten Grenzdiensteinsätzen im Monat erinnern, ist aber ohne Gewähr. Dafür war ich ja dann des Nachts als Diensthabender Stellvertreter dran und musste jede Lage führen. Grenzdienstplanung und Einsätze bei Lagen rundeten dann das Bild schon recht gut ab. Spätestens bei den hier von ex-maja benannten "Einsätzen auf dem den Sperranlagen vorgelagerten Hohetsge ..." - jaja: Feindwärts-Einsätzen hatte man eine exponierte Stellung, die Beobachtung herausforderte.

Im Übrigen beschreibst Du die Herangehensweise, von der wir auch beim Gegner ausgingen: Lametta zieht die Blicke auf sich. Strukturen und Vorgesetzte wurden bevorzugt aufgeklärt. Wir taten das, warum sollte es die andere Seite nicht tun? Insofern hatte ich auch keine Probleme beim Gedanken an Salzgitter. Für mich hätte es dazugehört.

ciao Rainman2

hi Rainman,

es sollte auch kein vorwurf sein.
die batzen ... sorry, doch so nannten wir euch unter uns ... waren eigentlich meistens nur nachts unterwegs im abschnitt. entweder auf der füst oder als ks.
ok, neue offiziere "durften" anfangs auch mal nen k6 ablaufen, doch ab oberlolli war sense mit k6 laufen.
feindwärts waren wir auch im harz, sollte dir aber bekannt sein.

du hattest ja auch damals ne andere lebensplanung als ich ... oder der soldat ... .
ich sah es damals als ungewisse belastung.

gruß vs ... und danke für die antwort.

[S51]

So absolut galt das nicht.
Zumindest zwischen 1983 und 1985 war es im Raum Harz sowohl beim I. Bataillion wie beim II. Bataillion üblich, das einmal im Monat die GMK gelaufen wurde (Kontrolle Grenzmarkierungen). Immer durch einen Offizier der zuständigen Kompanieführung (KC, Stellv. KC oder Polit), durch den Zugführer der GAK oder seinen Stellvertrteter und durch einen GAK. Um 1985 herum wurde der Zugführer GAK hierbei nicht mehr eingesetzt und es liefen nur noch die Kompanieführung und ein GAK.
Da waren dann ausnahmsweise auch keine Soldaten bei. An solchen Tagen konnten durchaus Hauptleute, Leutnante und Stabsoberfähnriche gemeinsam vorne herumlaufen. Da war "großer Bahnhof" auf der Gegenseite gewiß. Oft tauchte der 1/S jedoch erst um Mittag herum auf Höhe des Wurmberges auf. Doch haben sich die Berufssoldaten außer der Kompanieführung das eher selten angetan. Bedeutete es doch rund 10 Kilometer bergauf (für die GK Schierke zwischen der TL zu Scharfenstein in Richtung Elend). Wir sind merkwürdigerweise immer bergauf gelaufen. Vielleicht, weil sich der KC von Scharfenstein und unser Hptm N... nicht grün waren und der Rückweg von Scharfenstein länger brauchte. Meist waren es jedoch nur der KC oder einer seiner Stellvertreter, der Ulei vom Zug und ein UaZ als GAK. Ich habe so einige dieser GMK in meiner Kladde.

[Thunderhorse]

So absolut galt das nicht.
Zumindest zwischen 1983 und 1985 war es im Raum Harz sowohl beim I. Bataillion wie beim II. Bataillion üblich, das einmal im Monat die GMK gelaufen wurde (Kontrolle Grenzmarkierungen). Immer durch einen Offizier der zuständigen Kompanieführung (KC, Stellv. KC oder Polit), durch den Zugführer der GAK oder seinen Stellvertrteter und durch einen GAK. Um 1985 herum wurde der Zugführer GAK hierbei nicht mehr eingesetzt und es liefen nur noch die Kompanieführung und ein GAK.
Da waren dann ausnahmsweise auch keine Soldaten bei. An solchen Tagen konnten durchaus Hauptleute, Leutnante und Stabsoberfähnriche gemeinsam vorne herumlaufen. Da war "großer Bahnhof" auf der Gegenseite gewiß. Oft tauchte der 1/S jedoch erst um Mittag herum auf Höhe des Wurmberges auf. Doch haben sich die Berufssoldaten außer der Kompanieführung das eher selten angetan. Bedeutete es doch rund 10 Kilometer bergauf (für die GK Schierke zwischen der TL zu Scharfenstein in Richtung Elend). Wir sind merkwürdigerweise immer bergauf gelaufen. Vielleicht, weil sich der KC von Scharfenstein und unser Hptm N... nicht grün waren und der Rückweg von Scharfenstein länger brauchte. Meist waren es jedoch nur der KC oder einer seiner Stellvertreter, der Ulei vom Zug und ein UaZ als GAK. Ich habe so einige dieser GMK in meiner Kladde.

Deswegen fuhr ein ZbV oder I/S nicht unbedingt an die Borderline.
Großer Bahnhof, wegen sowas. Grins mir eins.

[S51]

...
Deswegen fuhr ein ZbV oder I/S nicht unbedingt an die Borderline.
Großer Bahnhof, wegen sowas. Grins mir eins.

Na, na, nimm mir nicht die Illusionen! Freilich, großer Bahnhof ist relativ. Doch, der I/S kam bei solchen Gelegenheiten eigentlich immer. Manchmal etwas spät, meistens sichtlich genervt aber er war da.

[Harsberg]

... war damals die aussage der vorgesetzten in meiner kompanie.

gemeint war damit, wenn wir von bgs oder zoll fotografiert wurden, so landeten diese bilder in einer sammelstelle in salgitter.
was ist daran wahr?

gruß vs

Das hat sich alles nach dem Bau der Mauer verschärft, hat bei uns nie eine Rolle gespielt. Nur bei Kontrollstreifen, wenn ein Offizier dabei war, hieß es "umdrehen".

[vs1400]

... war damals die aussage der vorgesetzten in meiner kompanie.

gemeint war damit, wenn wir von bgs oder zoll fotografiert wurden, so landeten diese bilder in einer sammelstelle in salgitter.
was ist daran wahr?

gruß vs

Das hat sich alles nach dem Bau der Mauer verschärft, hat bei uns nie eine Rolle gespielt. Nur bei Kontrollstreifen, wenn ein Offizier dabei war, hieß es "umdrehen".

hi Harsberg,

die grenze, zu deiner zeit, war wohl um einiges humaner.

gruß vs

[Werner Thal]

Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltung

Die Zentrale Beweismittel- und Dokumentationsstelle der Landesjustizverwaltung (ZESt) in Salzgitter
hatte die Aufgabe, in der DDR begangenes Unrecht zu sammeln und zu dokumentieren.

Am 24. November 1961 nahm sie ihre Arbeit auf. Den Vorschlag zu ihrer Errichtung hatte (West-)Berlins
damaliger Regierender Bürgermeister Willi Brandt gemacht. Vorbild war die Zentrale Stelle der
Landesjustizverwaltung zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg.

https://www.salzgitter.de/kultur/stadtg ... stelle.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrale_ ... rwaltungen

W. T.