Staatsfeinde hinter Gittern

Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Interessierter » 9. März 2021, 10:34



Einfach widerwärtig und erschütternd was diese SED - Schergen mit den eigenen Bürgern machten. Denjenigen ewiggestrigen Schönrednern dieser verbrecherischen SED - Diktatur, die es sich in der demokratischen Bundesrepublik ( dem ehemaligen Klassenfeind ) gutgehen lassen und sich teilweise sogar in Bundes- oder Länderbehörden tummeln, sage ich:

" Wenn ihr denkt, dass ihr - jeh mehr Jahrzehnte vergehen - diese menschenverachtende Diktatur schönreden könnt, dann habt ihr euch gewaltig geirrt."
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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Volker Zottmann » 9. März 2021, 11:16

Von vorn bis hinten ganz ansehen!
Dieses Verbrecherpack. Dann die Aussagen des Schließers Leutnant Rudow. Dumm und unverbesserlich.
Bützow war ja nur eine Zuchthausanstalt. Es gab viele.
Das Schicksal der Kinderheimbesitzerfamilie aus Bad Doberan.... Wegen eines Westberliner Kassenzettels wurde sämtliches Eigentum im Zuge der Aktion Rose kassiert. Der Staat agierte bestialischer als jeder Straßenräuber. Du wurdest nicht nur beklaut, nein, man sperrte die Unschuldigen noch Jahre ein.

Mit jedem Video freut man sich mehr, dieses Verbrecheregime überwunden zu haben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon augenzeuge » 9. März 2021, 17:49

Einfach schlimm, was man mit den Leuten gemacht hat. So primitiv, so sinnlos.

AZ
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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Olaf Sch. » 9. März 2021, 18:11

manche wollens wiederham. Andere den Kaiser... Facepalm...
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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Interessierter » 14. März 2021, 10:51

Arbeit in Haft – Strafgefangenenkommandos im Komplex der Untersuchungshaftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen

Das MfS machte auf diese Weise eine ganze Reihe von Personengruppen zu Sondergefangenen des SED-Staates. Die Entscheidung zum Strafvollzug im Verfügungsbereich des MfS hatte dabei offensichtlich nichts mit dem Delikt oder der Strafhöhe zu tun. Eine Inhaftierung im MfS-Gewahrsam erfolgte nicht in Bezug auf das Urteil, sondern aus sicherheitspolitischen und geheimpolizeilichen Erwägungen des MfS und sie war nie Teil und Ergebnis einer gerichtlichen Maßnahme.

https://www.stiftung-hsh.de/assets/Uplo ... 1-SGAK.pdf

Der vorstehend kopierte kleine Auszug aus dem langen, hochinteressanten Beitrag verdeutlicht einmal mehr, dass diese DDR ein Unrechtsstaat war.
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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon augenzeuge » 14. März 2021, 11:11

Sehr aufschlussreicher Link!

Ein erhaltenes MfS-Dokument enthält Tabellen über den Bestand an „operativ bedeutsamen“ Gefangenen der Abteilungen XIV in den Bezirksverwaltungen des MfS.

Hinter den persönlichen Angaben sind das Delikt und der „op.[erative] Grund“ der Inhaftierung vermerkt. Darunter finden sich diverse VP-Angehörige, ein Sohn von HV/A-Mitarbeitern,
sowie Personen, deren Eltern „Angeh. Amt“ – also Mitarbeiter des Amtes für Nationale Sicherheit – waren, was dem Charakter der Funktions-, Kontakt- und Sippenhaft, die das
MfS mit seinem Strafvollzug betrieb, deutlichen Ausdruck verleiht. In diesem Zusammenhang versuchte das MfS, den guten Ruf von Eltern, die sich in gehobenen Positionen des
SED-Staates befanden oder MfS-Mitarbeiter waren, zu schützen, wenn deren Sprösslinge durch solche Taten wie das Grölen von Naziliedern oder notorische Diebstähle straffällig
geworden waren.

Verurteilte MfS-Angehörige galten gleichfalls als Makel, für den schon der begrenzte Rahmen des MdI-Strafvollzuges nach Einschätzung des MfS eine zu große Bühne darstellten.

Mitarbeiter von MfS-Passkontrolleinheiten, die im Suff einen afrikanischen Botschaftsangehörigen verprügelt hatten, landeten ebenso im Vollzug des MfS wie der Stasi-Wachmann, der jahrelang seinen Stiefsohn sexuell missbraucht hatte, oder die zwei Soldaten des MfS-Wachregimentes, die nächtens Frauen angriffen und mit Fußtritten traktierten.

Das MfS fürchtete um den eigenen Ruf, sollten sich diese Gefangenen unter die Masse der Verurteilten in den Gefängnissen des Innenministeriums mischen und dort allein schon durch ihre bloße Anwesenheit die Kunde von tschekistischen Unzulänglichkeiten verbreiten. Bei wegen Spionage verurteilten MfS-Mitarbeitern sollte zudem schlichtweg verhindert werden, dass deren Spezialwissen abfließt.


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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon augenzeuge » 14. März 2021, 11:17

Na sowas aber auch. Erinnert mich an Neun oder Feliks.... [flash]

In der Realität war der Dienst in der Abteilung XIV nicht übermäßig beliebt, das Personal hatte oft nur einen Schulabschluss der achten Klasse und ein geringes Ausbildungsniveau
vorzuweisen.

Wer im MfS Karriere machen wollte, bemühte sich um Versetzung in andere Bereiche. Für den Großteil der jungen Mitarbeiter war die Abteilung lediglich eine Durchlaufstation.

Autor des wortreichen Anforderungsprofils war ein viele Jahre für die Strafgefangenen zuständiger MfS-Offizier. Dieter Klabunde, 1944 im Kreis Stettin geboren und seit 1964 als Wachsoldat in der Abteilung XIV des Berliner MfS. Der gelernte Landmaschinen- und Traktorenschlosser hatte immerhin ein Fachabitur und qualifizierte sich im MfS Anfang der 80er Jahre nach drei Jahren Fernstudium zum Fachschuljuristen. Dabei erreichte er in allen Fächern (Staats- und Rechtstheorie/Staatsrecht, Strafrecht/Prozessrecht, Psychologie, Grundlagen der Leitungstätigkeit, Kriminalistik, Spezialausbildung), außer Marxismus/ Leninismus nur die Note 3, in Grundlagen der Kriminalitätsbekämpfung sogar nur eine 4. [flash]
Ab 1981 leitete er das Referat 1 der Abteilung XIV/IV. Seinen höchsten Dienstgrad, Major, erreichte Klabunde 1983.


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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon augenzeuge » 14. März 2021, 11:31

[shocked]
Eine sehr reale Bedrohung des reibungslosen Funktionierens des Hohenschönhausener Haftbetriebes kam indes aus einer ganz anderen Richtung. Geradezu alarmierend für das MfS war die Einschätzung vom Leiters des MdI-Strafvollzug über die rückläufige Tendenz „der rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilten weiblichen Personen.“ Der akute Mangel an straffällig gewordenen Frauen förderte beim MfS Erwägungen, die Geschlechtergrenzen in seiner Gefängnisarbeitswelt aufzuheben und auch Männer in bisher weiblichen Domänen wie der Gebäudereinigung einzusetzen.


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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Interessierter » 14. März 2021, 11:52

augenzeuge » 14. Mär 2021, 11:17
Na sowas aber auch. Erinnert mich an Neun oder Feliks.... [flash]

In der Realität war der Dienst in der Abteilung XIV nicht übermäßig beliebt, das Personal hatte oft nur einen Schulabschluss der achten Klasse und ein geringes Ausbildungsniveau
vorzuweisen.


Ja, ein interessanter und aufschlussreicher Bericht. Was das Niveau von höheren Dienstgraden bei den ehemaligen bewaffneten Organen angeht, so habe ich diese Erkenntnis bereits vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, deren Beiträge in verschiedenen Foren lesend, gewonnen.

Das trifft pauschal nicht auf alle zu; aber leider auf einen viel zu großen Teil. Erst kam die Gesinnung, dann sehr lange nichts und dann erst die Bildung... [flash]
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Re: Staatsfeinde hinter Gittern

Beitragvon Nostalgiker » 14. März 2021, 11:55

Und wie war bei den Beifahrern die Reihenfolge?
Gesinnung fiel schon mal weg, die brauchten sie nicht und Bildung? Was genau ist das und wofür braucht man die wird sich der eine oder andere Beifahrer gefragt haben.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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