Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon steffen52 » 15. Januar 2017, 17:36

Sind nicht auch DDR-Urlauber vor der Küste von Florida über Bord gesprungen? Habe mal sowas gelesen! [ich auch]
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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon Nostalgiker » 15. Januar 2017, 17:41

Stimmt Steffen52, zumindest Einen davon habe ich nach 1990 persönlich kennengelernt. Er hat mir dann seine Geschichte erzählt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon steffen52 » 15. Januar 2017, 17:44

Nostalgiker hat geschrieben:Stimmt Steffen52, zumindest Einen davon habe ich nach 1990 persönlich kennengelernt. Er hat mir dann seine Geschichte erzählt.


Okay Christian, wäre ja mal interessant die Geschichte von Dir zu hören, was er Dir berichtet hat! [ich auch]
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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon Nostalgiker » 15. Januar 2017, 18:22

Ich glaube nicht das er das will.
Außerdem ist es fast 20 Jahre her das wir darüber gesprochen haben und an alle Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern.
Nur soviel, es war nichts "spontanes" sondern es war geplant und ein Boot "wartete" an der Stelle wo er über Bord ging .......
Hätte er an Land schwimmen müßen, über die Ostsee nach Gedser wäre es näher gewesen ........

Zumal eine Webseite alle Fahrten der Arkona nach Kuba auflistet und daraus geht hervor dass das Schiff Warnemünde - Santiago de Cuba - Havanna und zurück fuhr.
Ab 1988 fuhr das Schiff von Santiago de Cuba mit einem Stopp in Cienfuegos die südliche Küste entlang nach Havanna.
Also alles immer schön weit weg von Florida ........

Ergo dürfte es sich bei anderen Fluchten vom fahrenden Schiff in der Karibik in der "Nähe" von Florida um organisierte Fluchten gehandelt haben, wenn wirklich jemand spontan ins Wasser sprang dann wußte er nicht was er tat .....
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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon augenzeuge » 15. Januar 2017, 19:23

Nostalgiker hat geschrieben:Ich glaube nicht das er das will.


Ich glaube, er hat nichts dagegen. Wie findet ihr das?

WILFRIED KERTH WAR 1970 DABEI, ALS DER MAGDEBURGER KARL BLEY VOR FLORIDA IN DIE FREIHEIT SPRANG

http://www.volksstimme.de/nachrichten/m ... lucht.html

Insgesamt türmten 225 Menschen, darunter 120 Passagiere und 91 Besatzungsmitglieder. Folgender Link schildert einige Fluchten:
Die riskanteste Flucht wagte 1964 Harald GÜMPEL. Er sprang vor der algerischen Küste über Bord. Sechs Stunden schwamm GÜMPEL, bis er endlich Land erreichte. Eine sportliche Leistung, die so unglaublich war, dass das MfS seinen Eltern zunächst mitteilte, ihr Sohn sei bei einem Fluchtversuch ums Leben gekommen.

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... &t=3316778

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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon Nostalgiker » 15. Januar 2017, 19:35

Augenzeuge, da hast Du doch schöne Geschichten herausgesucht.
Diejenige welche ich kenne fand Anfang der Achtziger von der Arkona statt. Ansonsten so ähnlich, alles geplant und abgesprochen. Also mit Hilfe von "Außen".

Ob da nun auch gleich noch dutzende Passagiere mitgehüpft sind weiß ich nicht.
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Re: Als der Máximo Líder Ost-Berlin besuchte

Beitragvon Interessierter » 16. Januar 2017, 12:52

Und so endete dann die Geschichte der ominösen Insel:

"Wir wollen unsere Insel zurück!"


Jahre zogen ins Land. Gorbatschow läutete Glasnost und Perestroika ein, die friedliche Revolution überrollte die DDR und irgendwann sangen die Scorpions "Wind of Change" vor dem Brandenburger Tor.

Erst im Jahr 2001 stolperten Redakteure des Berliner Internetmagazins "Thema1" durch Zufall wieder über die Geschichte von der Honecker-Insel vor Kuba: "Ein Leser", sagte "Thema1"-Chefredakteur Marcel Henninger im Februar 2001 der "Welt", "fand auf dem Dachboden seiner Oma einen Zeitungsausschnitt, in dem über die Insel berichtet wurde und rief uns an." Die Redakteure schlussfolgerten: Hatte die Insel damals der DDR gehört, dann musste sie mit deren Zusammenbruch doch eigentlich nun zur BRD gehören! Und so meldeten sie am 12. Februar 2001: "17. Bundesland vor Kuba - Fidel schenkte uns eine Sonneninsel!" Euphorisch verbreiteten Redaktionen von der "taz" bis zur "Bild" die frohe Kunde weiter.

Doch die Ernüchterung kam bereits am folgenden Tag: Das Auswärtige Amt kommentierte, die Umbenennung im Jahr 1972 und die Übergabe der Karte seien ein rein "symbolischer Akt" gewesen und hätten absolut "nichts mit Besitzverhältnissen zu tun". Die Isla Ernesto Thaelmann gehöre nach wie vor Kuba.


Matthias Kästner, ein Bankkaufmann aus Pirmasens, wollte sich damit nicht abfinden. Er fand: Wenn die geschichtsträchtige Insel nicht schon der BRD gehörte - dann musste man sie eben kaufen. Gemeinsam mit Freunden gründete er die "Initiative Ernst-Thälmann-Insel" und machten sich unter dem Slogan "Wir wollen unsere Insel zurück!" auf die Suche nach zahlungskräftigen Investoren. Von dem Umstand, dass Kuba in der Vergangenheit kapitalistische Invasoren eher mit Militärgewalt abgewehrt als ihnen bereitwillig Land verkauft hatte, ließen sie sich nicht beirren. Selbstbewusst erklärten sie auf ihrer Homepage: "Wenn der Preis stimmt, ist nichts unmöglich."

5 DM pro Quadratmeter Tropen-DDR


Für rund 50 DM, so das Angebot der Initiative, konnte man die Option auf etwa 10 Quadratmeter der Insel erwerben. Auf diese Weise, so ihr Plan, würde man bei Verkauf aller Optionen auf die 30 Millionen DM kommen, die ihren Berechnungen nach erforderlich waren, um Kuba das Eiland zu entlocken. Sogar "Insel-Makler" wurden angeworben, die gegen Prämien Parzellen weiterverkaufen sollten. Mitinitiator Marcel Wiesinger träumte in der "taz" schon einem Ferienparadies für Ostalgie-Jünger - inklusive täglicher Strandgymnastik mit Erich-Honecker-Animateuren.

Aber der Erfolg blieb aus: Außer den Initiatoren war niemand bereit, in den Inselkauf zu investieren, für den es keinerlei Sicherheiten gab - außer dem vagen Versprechen der Initiative, beim Scheitern des Deals die angesammelten Millionen eben irgendeiner gemeinnützigen Organisation zu spenden ("Denkbar wäre beispielsweise die Unterstützung von Straßenkindern in Lateinamerika"). Und so geriet die "Isla Ernesto Thaelmann" erneut in Vergessenheit.

Reist man heute nach Kuba, um der "Honnie-Insel", wie sie einst spöttisch in der DDR genannt wurde, einen Besuch abzustatten, so prallt man an dem Schutzwall der kubanischen Behörden ab. Ohne amtliche Erlaubnis ist niemandem ein Besuch des kleinen Eilands gestattet, das mitten in einer militärischen Sperrzone liegt. Und eine amtliche Erlaubnis wird nicht erteilt.

Wer es trotzdem unter Bestechung einheimischer Fischer mit einem gecharterten Boot dorthin schafft, entdeckt den Grund: Der Hurrikan Mitch, der 1998 über Kuba fegte, hat den steinernen Ernst Thälmann aus seinem Fundament gerissen und umgestürzt. Nun steckt der gefeierte Märtyrer buchstäblich den Kopf in den Sand.>

[grins]
Interessierter
 

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