1981: Honecker in Japan

1981: Honecker in Japan

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2017, 21:07

Erst Ende der siebziger Jahre waren die Geschäfte in Schwung gekommen. Noch 1976 wurden im Japan-DDR-Handel erst 162 Millionen Mark umgesetzt, 1978 bereits 389 Millionen, und ein Jahr später war das Volumen auf 1,3 Milliarden hochgeschnellt.

In diesem Jahr, so meldete die Tokioter Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun", soll es um Geschäfte im Wert von rund sechs Milliarden Mark gehen: Außer Raffinerien und den Mazda-Autos (für rund 90 Millionen Mark) möchte die DDR auch eine komplette Ersatzteilfabrik für DDR-Autos, eine Produktionsanlage für die Chemie-Industrie, für 400 Millionen Mark eine Gießerei und noch einiges an Elektronik einkaufen; ferner sollen die Japaner für 50 Millionen Mark ein Luxushotel in Dresden bauen.


Die DDR möchte nämlich die Japaner dazu bringen, in dem Handels- und Schiffahrtsvertrag, den Honecker nächste Woche in Tokio unterschreiben will, eine DDR-Staatsbürgerschaft anzuerkennen.
Höflich, aber bestimmt lehnten die Japaner ab. Sie möchten ihre ungleich potenteren Handelspartner in der Bundesrepublik nicht verärgern. "Wegen ein paar Autos", formulierte ein japanischer Manager, "stellen wir uns nicht unter einen kleineren Baum."

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14331811.html

Von den Mazda 323 sind etwa 10 000 Stück in Ostberlin verkauft worden. Bei dem noch erschwinglichen Preis von ca. 24 000 Mark war klar, dass die Wagen praktisch unter der Hand rausgingen.
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