Hans Hubert Wax und sein Wirken für das MfS

Hans Hubert Wax und sein Wirken für das MfS

Beitragvon augenzeuge » 28. März 2021, 13:57

Aus Berichten von Zeitzeugen und Aktenfunden der Gauck-Behörde konnte die geheime Karriere des Stasi-Kriegers Wax rekonstruiert werden: die Geschichte eines deutschen Doppellebens im Kalten Krieg, rätselhaft bis zum Ende.

Der geheime MfS-Mitarbeiter »Donner" war der Deckname von Hans Wax. Er war der Kopf des wohl erfolgreichsten Terror- und Menschenraubkommandos, das die Stasi je in Marsch setzte.

Ausweislich alter Quittungen, einige sind sogar vom Wollweber-Nachfolger Erich Mielke unterzeichnet, hat die Staatssicherheit Wax immer größere Geldsummen zugeschoben, bis 1961 bereits 165 000 Mark West. Der Ost-007, um den sich bald der stellvertretende MfS-Minister Bruno Beater persönlich kümmerte, erhielt höchste Auszeichnungen wie die Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee in Gold - Mielke belobigte Wax, er marschiere »unter den Ersten«.


Wax, Jahrgang 1927, hat bereits allerlei hinter sich. Erst saß er in amerikanischer Gefangenschaft, dann kam er für drei Jahre wegen Diebstahls und Schwarzmarktgeschäften in den Knast. Noch immer beteiligt der Kfz-Handwerker sich nebenbei an verbotenen Warenschiebereien, handelt mit großen Mengen an Kaffee und Nylonstrümpfen.

Als Wax 1954 versucht, einen gestohlenen Lastwagen in den Osten zu verhökern, begegnet er Paul Nitsch, einem gelernten Fleischer, der im Sowjetsektor auf dem Zentralviehhof an der Leninallee arbeitet. Nitsch, 35, ....seit kurzem ist er Resident der Staatssicherheit, sein Deckname lautet »Fred Thornau«. soll er Männer anwerben, die zu allem entschlossen sind. Für die berüchtigte Hauptabteilung II, zuständig für Spionageabwehr und die innere Sicherheit im MfS.


Hinter hohen Mauern, vergitterten Fenstern und einer streng gesicherten Eingangsschleuse knobelten dort Stasi-Mitarbeiter immer neue Aktionen gegen die verhaßten Konterrevolutionäre aus. Derweil vertraten sich auf der holperigen Pflasterstraße vorm Tor stets unauffällig gekleidete Späher des Erzfeindes Amerika die Beine.

Zu jener Zeit war der Johannisthaler Spezialtrupp der Stasi noch ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus trinkfesten Kriegsveteranen, verdienten Spanienkämpfern, Maul- und Frauenhelden. Die Gruppe leitete Oberst Josef Kiefel, ein Kommunist wie aus dem Bilderbuch.


Wie Wax nach Ostberlin kam, was er dort tat, erfährt man hier:
https://www.spiegel.de/politik/donner-b ... 0009072494

AZ
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Re: Hans Hubert Wax und sein Wirken für das MfS

Beitragvon augenzeuge » 28. März 2021, 14:01

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Re: Hans Hubert Wax und sein Wirken für das MfS

Beitragvon Interessierter » 29. März 2021, 08:51

Wow, das ist ja eine lange und hochinteressante Geschichte.Immer wieder erstaunlich welche verbrecherischen Aktionen damals gestartet wurden.
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