Quelle: Wolfgang Chodan
Erstmals sind im Jahre 2012 Segmente der spektakulären "Operation Gold" auf vormaligem DDR-Gebiet entdeckt worden. Die Reste des Tunnels, über den die Rote Armee abgehört wurde, dienten der Nationalen Volksarmee. Die Staatssicherheit hatte sich gut vorbereitet: 30 Mann, bewaffnet mit Kalaschnikows und Pistolen, Handgranaten und "Kampfstoffen", standen Anfang 1967 bereit, außerdem drei Spezialisten des "Tunnelzuges", der zuständig war für das Aufspüren und Zerstören von Fluchttunneln unter der Berliner Mauer. Ihr Auftrag: die "Liquidierung eines vermutlichen Tunnelobjekts" zwischen Rudow in West- und Altglienicke in Ost-Berlin, nicht weit vom Flughafen Schönefeld.
Selbst die in der DDR scheinbar allmächtige Stasi wusste nicht, dass auf ostdeutscher Seite der Spionagetunnel des US-Geheimdienstes CIA und seines britischen Verbündeten SIS schon bald nach seiner offiziellen Entdeckung im April 1956 ausgebaggert worden war. Bislang war unklar, was aus den Tunnelsegmenten aus starken Wellblech-Elementen geworden ist. Jetzt sind mehrere der typischen Bauteile im Kirchenforst in Pasewalk – etwa 120 Kilometer nordöstlich Berlins – wieder aufgetaucht.
Aufgefallen war das Relikt des Kalten Krieges Werner Sobolewski, einem ehemaligen Zivilbeschäftigten der NVA und später der Bundeswehr. Anfang August war der 62-Jährige beim Holzschlagen auf einen merkwürdigen Hohlraum im Waldboden gestoßen. Als er seinen Fund genauer untersuchte, bemerkte er die teilweise im Boden vergrabene Metallröhre. Sobolewski vermutete, dass es sich um einen Teil des legendären Spionagetunnels handeln könnte, und verständigte das dafür zuständige Alliiertenmuseum Berlin.
Besondere Art der VernietungDer Historiker Bernd von Kostka, im Museum zuständig unter anderem für spektakuläre Spionagefälle, konnte bestätigen, dass es sich tatsächlich um mehrere Elemente des Tunnels handelt – unter anderem die besondere Art der Vernietung und Reste der Befestigungen von Seilzügen im Inneren beweisen das.
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