Kunstraub für den Sozialismus

Alles zum Bereich Kommerzielle Koordinierung

Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 25. Mai 2012, 13:08

Zu DDR-Zeiten wurde in Erfurt ein Sammler um seine Kunstschätze gebracht – bis heute verweigert die städtische Kulturdezernentin der Linkspartei eine Rückgabe.
http://www.zeit.de/2010/04/Angermuseum-Erfurt

Übrigens, wer sich der taz eher verbunden sieht, findet den Beitrag auch dort:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... d0395f5a1c
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon S51 » 25. Mai 2012, 14:07

Wer da wohl von wem abkupfert? Das kann der Kapitalismus schließlich auch:

http://archiv.twoday.net/stories/2921815/
S51
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 25. Mai 2012, 17:02

S51 hat geschrieben:Wer da wohl von wem abkupfert? Das kann der Kapitalismus schließlich auch:

http://archiv.twoday.net/stories/2921815/


Soo kann man das jetzt begründen? Ich hatte mal gelernt, wir wollen besser sein...im Sozialismus...du nicht? Nun kupfert der auch noch ab..... [shocked]
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Alfred » 25. Mai 2012, 17:05

Hier mal wieder ein Buchhinweis:

"Die Kriminalpolizei im Osttteil Berlins"

Da findet man einige interessante Fälle.
Schade das Nostalgiker gesperrt wurde ..... Meine Texte dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung weitere Verwendung finden
Alfred
 
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 21. Juli 2014, 06:46

Kunstraub in der DDR: Sohn eines Sammlers erhält Kunstgegenstände zurück

Bild
Foto: BSTU

Viele Opfer des DDR-Devisenbeschaffers Schalk-Golodkowski sind bis heute nicht entschädigt worden. Der Sohn eines Kunstsammlers aus der damaligen DDR aber hat nun einen Erfolg errungen: Er bekommt vom Erfurter Angermuseum 23 Kunstwerke zurück.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 81435.html
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon pentium » 21. Juli 2014, 09:40

Interessierter hat geschrieben: Kunstraub in der DDR: Sohn eines Sammlers erhält Kunstgegenstände zurück

Bild
Foto: BSTU

Viele Opfer des DDR-Devisenbeschaffers Schalk-Golodkowski sind bis heute nicht entschädigt worden. Der Sohn eines Kunstsammlers aus der damaligen DDR aber hat nun einen Erfolg errungen: Er bekommt vom Erfurter Angermuseum 23 Kunstwerke zurück.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 81435.html


Die Geschichte ist doch viel älter!

Die Zeit vom 21. Januar 2010

Ausgeplündert durch die DDR

Zu DDR-Zeiten wurde in Erfurt ein Sammler um seine Kunstschätze gebracht – bis heute verweigert die städtische Kulturdezernentin der Linkspartei eine Rückgabe

Hier die Geschichte dazu:
http://www.zeit.de/2010/04/Angermuseum-Erfurt

MDR
20.Juli

Vergleich im Streit um Dietel-Kunst

Im Streit um einen der bedeutendsten privaten Kunst- und Antiquitätenbestände der DDR gibt es einen Vergleich. Der Sohn des Thüringer Sammlers Heinz Dietel hat sich mit dem Erfurter Angermuseum darauf geeinigt, dass er 23 Kunstgegenstände aus der umfangreichen Sammlung seines Vaters zurückerhält.

http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west ... rt100.html

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) bestätigte die Einigung. Teile von Dietels Sammlung von Porzellan, Ostasiatika, antiquarischen Möbeln, Silber, Glas und Keramik waren kurz vor dessen Tod als Ausgleich für eine umstrittene Steuerschuld von über einer Million DDR-Mark ins Angermuseum gekommen. Mit der Einigung sei eine Finanzgerichtsklage des Sammlersohns Matthias Dietel vermieden worden, sagte Erfurts Kulturbürgermeisterin Tamara Thierbach (Linke) am Sonntag.
Dem "Spiegel" zufolge bekam Matthias Dietel vor wenigen Wochen 23 Kunstgegenstände zurück, 54 habe er im Museum belassen.

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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 22. Juli 2014, 06:07



Hallo pentium,
das hatten wir schon einmal im Eröffnungsbeitrag vom Augenzeugen.

Gruß
" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon tom-jericho » 22. Juli 2014, 07:08

Das lief doch alles über die kleinen Zeitungsannoncen des "ANTIKHANDEL PIRNA".

Und nicht wenige Wessis haben sich daran gesund gestoszen.

Außenstelle Antikhandel Pirna war übrigens Putlitz an der A 24.

[hallo]
tom-jericho
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon tom-jericho » 22. Juli 2014, 07:13

Dazu fällt mir der gemeinsame "Tatort" und "Polizeiruf 110" aus dem Jahre 1990 ein.

Titel: "Unter Brüdern"

Es ging dort um die Stasi-Gruppe "Dürer".

Titelmusik dazu:

"Hand in Hand - Hand in Hand - viele Augen sehen mehr als zwei ..."

Zum Ende des Krimis kommt dort eine Art SEK der DDR zum Einsatz!

So rannten wir früher auch immer rum!

[laugh] [super]
tom-jericho
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 25. Mai 2015, 08:09

Am Anfang: Suche nach DDR-Raubkunst

In der DDR enteignete die Stasi Privatsammler und verkaufte ihre Kunst gegen Devisen in den Westen. Viele der Werke sind bis heute verschollen und vermutlich in Privatbesitz. Warum ist die Aufarbeitung so schwierig?

Der Dresdner Kunstsammler Helmuth Meissner wird im Jahr 1982 in einem Brief aufgefordert, Steuern nachzuzahlen. Der Betrag beziffert sich auf eine Millionensumme. Zufällig entspricht die Höhe der Nachzahlung dem Wert seiner privaten Kunstsammlung. Kurze Zeit später steht die Stasi vor der Tür, um die wertvollen Gemälde altniederländischer Meister, antike Möbel sowie seltenes Meissner Porzellan zu beschlagnahmen. Die Kunstwerke des Privatsammlers verschwinden in geheimen Depots der ostdeutschen Kunst- und Antiquitäten GmbH und werden von dort aus über Strohmänner gegen Devisen in den Westen verkauft. Vor allem die Schweiz soll eine wichtige Drehscheibe im Antiquitätenhandel der DDR gewesen sein. Kunstsammler Meissner landet in der Psychiatrie.

Über 200 "kalte Enteignungen" in der DDR

Die Stasi enteignete willkürlich private Kunstsammler wie Helmuth Meissner - nicht anders als die Nazis es bei den Juden taten. Nicht einmal dreißig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wiederholte sich die Geschichte mit anderen Vorzeichen in der DDR. Die Plünderungen fanden heimlich statt - oder es wurden fadenscheinige Gründe vorgeschoben: geplante Republikflucht, Ausreise oder Steuerstrafverfahren lauteten die Unterstellungen.

Weiter geht es hier:
http://www.dw.de/am-anfang-suche-nach-d ... a-18462790

Auch dieses sind Beispiele für die Machenschaften dieses Unrechtstaates !
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 25. Mai 2015, 08:17

Vielleicht kann jemand mitteilen, welche MfS-Abtg. hierfür zuständig war und auf welcher vermeintlichen rechtlichen Basis diese "Enteignung" stattfand.
Welche Chance hatte der Eigentümer hier?

AZ
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon pentium » 25. Mai 2015, 10:50

augenzeuge hat geschrieben:Vielleicht kann jemand mitteilen, welche MfS-Abtg. hierfür zuständig war und auf welcher vermeintlichen rechtlichen Basis diese "Enteignung" stattfand.
Welche Chance hatte der Eigentümer hier?

AZ


Welche Abteilung, keine Ahnung! Aber ein interessanter Beitrag dazu in der Berliner Zeitung!

Kunstraub ohne Gesetzesbruch

Zitat:
"im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, wurde an zwei Tagen auf einer gemeinsam mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum veranstalteten Konferenz ein weitgehend vergessenes und nur in Ansätzen aufgearbeitetes Thema aus der DDR-Geschichte behandelt - der staatliche Kunstraub und der Ausverkauf von Kulturgütern. Wobei der Begriff Kunstraub hier eher im moralischen als im juristischen Sinne gebraucht werden muss. Denn die Kategorie Raub setzt ja einen Gesetzesbruch voraus - doch die Steuerstrafverfahren, mit deren Hilfe der Dresdner Helmuth Meissner und schätzungsweise weitere 200 Kunst- und Antiquitätensammler der DDR in den achtziger Jahren enteignet wurden, liefen überwiegend nach den damals geltenden Rechts- und Steuervorschriften ab. Das hat auch der Bundesgerichtshof bestätigt. Denn mit deutscher Gründlichkeit hatten die DDR-Behörden die juristischen Voraussetzungen dafür geschaffen, dem klammen SED-Staat zusätzliche Möglichkeiten der Deviseneinnahme zu schaffen. Der Trick bestand darin, das normale Vorgehen eines Sammlers, also den Tausch sowie den An- und Verkauf von Exponaten, als gewerbliche Tätigkeit einzustufen, die entsprechend besteuert wird - mit über 90 Prozent. Auch antiquarische Möbel galten nicht als steuerfreier Hausrat, sondern als Luxusgegenstände. Im Fall von Helmuth Meissner aus Dresden-Striesen etwa kamen die Steuerfahnder so zu dem Ergebnis, dass der Sammler sieben Millionen Mark Steuerschulden habe. Weil der Rentner diese Summe nicht begleichen konnte, wurde seine über 55 Jahre entstandene Sammlung von Porzellan, Gemälden und Möbeln abgeholt und von einer Firma des DDR-Außenhandelsbereichs Kommerzielle Koordinierung (KoKo) in den Westen verkauft.
...
"Niemand will die Büchse des Pandora öffnen, denn wenn es erst einmal um enteignete Kunstsammlungen geht, ist man auch schnell bei den Mauergrundstücken und der Bodenreform", sagt Schoeps. Er wünscht sich dennoch eine Art Willensbekundung nach dem Vorbild der "Washingtoner Erklärung" von 1998, in der sich 44 Staaten dazu verpflichtet hatten, NS-Raubkunst zu identifizieren, zu publizieren und deren legitime Eigentümer ausfindig zu machen. "Vor allem die deutschen Museen sind in der Pflicht, ihre Depots nach Exponaten zu durchsuchen, die Sammlern in der DDR vom Staat weggenommen worden sind", sagt Schoeps.

Hier der ganze Beitrag:
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/t ... 87704.html

mfg
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PS. Und dann sollte man sich natürlich fragen, in dem Zusammennhang, wieso eigentlich der Herr Schalck-Golodkowski völlig unbehelligt seinen Lebensabend in Bayern verbringt?
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon HPA » 26. Mai 2015, 08:39

Da gabs nicht nur den dicken Alex, der war "nur" Chef vons Janze.

Ganz dick im Geschäft war da der selbsternannte Hemingway vom Schwielowsee, welcher unlängst zu ein paar Jahren Knast wegen schweren Subventionsbetrugs zum Nachteil der ILB Brandenburg verurteilt wurde und seitdem gegen 500 000€ Kaution und Abgabe des Reisepasses auf freiem Fuss lebt.
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Sirius » 30. Mai 2015, 15:26

augenzeuge hat geschrieben:Vielleicht kann jemand mitteilen, welche MfS-Abtg. hierfür zuständig war und auf welcher vermeintlichen rechtlichen Basis diese "Enteignung" stattfand.
Welche Chance hatte der Eigentümer hier?

AZ

Kunst und Antiquitäten GmbH

Die Kunst und Antiquitäten GmbH exportierte Kulturgüter aus staatlichem und privatem Besitz gegen harte Devisen. Zum Aufspüren dieser Kunstwerke bei Privatleuten und zur Absicherung der Geschäfte wurde eng mit den Fachabteilungen des MfS, der Zoll- und Steuerfahndung zusammengearbeitet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kommerzielle_Koordinierung


Beim Recherchieren bin ich auf einen Leserkommentar gestoßen:

...Schalck Golodkowski und seine Kunst und Antiquitäten GmbH und "spezial Stasi" nebst Industrievertretungen in Berlin, sind wohl höchst krimminellen Inhalte gelaufen. Bis zum Mord um an wertvolle Gegenstände heran zu kommen.
Siehe Köppe und andere Berichte.

http://www.taz.de/!5073467/


Ich kann mit dem "Köppe"-Bericht nichts anfangen. Sagt Dir das etwas?

Der Leserkommentator behauptet "bis zum Mord" sei die Kriminalität gegangen.
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon HPA » 30. Mai 2015, 15:36

Klar, sagt mir der Köppe Bericht was! Den Köppe Bericht habe ich als pdf daheim. Inklusive Anlagen. [wink]

Was die Todesfälle betrifft: Da geht es wohl mehr um gewisse unnatürliche Todesfälle von aussagebreite Personen zu versteckten SED Geldern im Umfeld gewisser SED Firmen vorzugsweise in gewissen Alpenstaaten nach der Wende.

War auch mal im Netz verfügbar aber da wurde wohl mittlererweile gründlich geputzt.
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon HPA » 30. Mai 2015, 16:01

HPA
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2015, 17:05

Ich kannte den Fall noch nicht. Aber die Sache ist ja wohl offensichtlich...
Die Sache mit dem Zettel ist ja einmalig.

AZ
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 4. Januar 2016, 12:47

Im Fall Dietel war ja auch die Abt. K1 der Volkspolizei als Handlanger der Stasi und des SED - Regimes tätig:

Zur selben Zeit gerät in der DDR der Vater ins Visier der Volkspolizei-Abteilung K 1, die eng mit der Stasi zusammenarbeitete. Die K 1 observiert die Kunstsammler und Antiquitätenläden in Erfurt in der Kriminalakte "Gold", so auch Heinz Dietel. Ende 1973 wird gegen Dietel ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Diebstahl und Hehlerei eingeleitet. Er landet ein knappes halbes Jahr in Untersuchungshaft, die Vorwürfe werden am Ende aber fallen gelassen.

Doch die DDR-Behörden nutzen die Haftzeit, um Dietels Sammlung von Ostasiatika, Glas, Porzellan, Silber, antiquarischen Möbeln und Münzen zu inventarisieren und zu schätzen. Sie kommen auf einen Wert von 2.015.245 Mark. "Nicht nur einen ungewöhnlichen materiellen Wert, sondern auch eine große nationale und sogar eine weit über den nationalen Rahmen hinausgehende Bedeutung" attestierte den Stücken später der Direktor der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Als Heinz Dietel 1974 aus der Untersuchungshaft entlassen wird, setzen ihn die Behörden dem nächsten Vorwurf aus: Steuerverkürzung. Der SED-Staat wirft ihm vor, kein Sammler, sondern ein kommerzieller Kunsthändler zu sein, was eine Nachforderung in Höhe von 1,2 Millionen Mark nach sich zieht. Eine astronomische Summe.

Dietel sieht sich gezwungen, die Hälfte seiner angeblichen Steuerschuld, rund eine halbe Million Mark, durch den Verkauf eines Teiles seiner Sammlung an das Ankaufsgeschäft des Staatlichen Kunsthandels zu begleichen.


http://www.taz.de/!5141254/
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon andr.k » 4. Januar 2016, 22:41

Interessierter hat geschrieben:Im Fall Dietel war ja auch die Abt. K1 der Volkspolizei als Handlanger der Stasi und des SED - Regimes tätig:

Zur selben Zeit gerät in der DDR der Vater ins Visier der Volkspolizei-Abteilung K 1, die eng mit der Stasi zusammenarbeitete. Die K 1 observiert die Kunstsammler und Antiquitätenläden in Erfurt in der Kriminalakte "Gold", so auch Heinz Dietel. Ende 1973 wird gegen Dietel ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Diebstahl und Hehlerei eingeleitet. Er landet ein knappes halbes Jahr in Untersuchungshaft, die Vorwürfe werden am Ende aber fallen gelassen.

Doch die DDR-Behörden nutzen die Haftzeit, um Dietels Sammlung von Ostasiatika, Glas, Porzellan, Silber, antiquarischen Möbeln und Münzen zu inventarisieren und zu schätzen. Sie kommen auf einen Wert von 2.015.245 Mark. "Nicht nur einen ungewöhnlichen materiellen Wert, sondern auch eine große nationale und sogar eine weit über den nationalen Rahmen hinausgehende Bedeutung" attestierte den Stücken später der Direktor der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Als Heinz Dietel 1974 aus der Untersuchungshaft entlassen wird, setzen ihn die Behörden dem nächsten Vorwurf aus: Steuerverkürzung. Der SED-Staat wirft ihm vor, kein Sammler, sondern ein kommerzieller Kunsthändler zu sein, was eine Nachforderung in Höhe von 1,2 Millionen Mark nach sich zieht. Eine astronomische Summe.

Dietel sieht sich gezwungen, die Hälfte seiner angeblichen Steuerschuld, rund eine halbe Million Mark, durch den Verkauf eines Teiles seiner Sammlung an das Ankaufsgeschäft des Staatlichen Kunsthandels zu begleichen.


http://www.taz.de/!5141254/


Der "Interessierter" und das AG 1, das wurde dir doch schon x-mal erklärt. Du bergreifst es wirklich nicht. Welche der vier Arbeitsrichtungen war denn nun der "Übeltäter"?

Übrigens ist dein Link wieder einmal uralt und schießt wie gewohnt in eine bestimmte Richtung. Bereinige doch mal deine Suchmaschine von Stasi und Co. …

Im Fall Dietel sieht es so aus.

Im Streit um einen der bedeutendsten privaten Kunst- und Antiquitätenbestände der DDR hat der Sohn des Thüringer Sammlers Heinz Dietel einen Erfolg erzielt: Nach einem Vergleich mit der Stadt Erfurt erhält er nun vom städtischen Angermuseum 23 Kunstgegenstände aus Dietels umfangreicher Sammlung zurück.

Dietel war 1973 aufgrund konstruierter Vorwürfe verhaftet worden und musste danach wegen eines offensichtlich fingierten Steuerverfahrens zahlreiche Arbeiten der DDR-Firma Kunst & Antiquitäten (K & A) überlassen. Diese verkaufte den größten Teil in den Westen, mehrere Dutzend Arbeiten erhielt jedoch das Erfurter Angermuseum. …

Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/res ... 81914.html

Erfurter Angermuseum gibt Dietel-Sammlung zurück
21.07.2014
Erfurt. Im jahrelangen Streit um die private Kunstsammlung des 1975 gestorbenen Erfurter Werbegrafikers Heinz Dietel erhält der Sohn des Sammlers Kunstgegenstände vom Erfurter Angermuseum zurück. Das sieht ein Vergleich vor, den Stadt und Erbe geschlossen haben und über den das Magazin "Der Spiegel" jetzt berichtete.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) bestätigte die Einigung. Teile von Dietels Sammlung von Porzellan, Ostasiatika, antiquarischen Möbeln, Silber, Glas und Keramik waren kurz vor dessen Tod als Ausgleich für eine umstrittene Steuerschuld von über einer Million DDR-Mark ins Angermuseum gekommen. Mit der Einigung sei eine Finanzgerichtsklage des Sammlersohns Matthias Dietel vermieden worden, sagte Erfurts Kulturbürgermeisterin Tamara Thierbach (Linke).

Dem Bericht des Nachrichtenmagazins zufolge bekam Dietel vor wenigen Wochen 23 Kunstgegenstände zurück, 54 habe er im Museum belassen. Der Sammler Heinz Dietel war nach konstruierten Vorwürfen verhaftet worden und musste danach in einem fragwürdigen Steuerverfahren zahlreiche Arbeiten der DDR-Firma Kunst & Antiquitäten überlassen.

Quelle: http://erfurt.thueringer-allgemeine.de/ ... 1704195005


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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 19. Februar 2016, 13:03

Die Geldmaschine der Stasi

Um Devisen zu beschaffen, hat die DDR Kunstwerke in den Westen verkauft – auch beschlagnahmte. Die Schweiz war eine Drehscheibe des Handels.

Bild
«Vier Kastanien» von Adriaen Coorte– ein kleines Meisterwerk, das in die Verstrickungen des Raubkunsthandels der DDR geriet. Foto: RKD, Netherlands Institute for Art History

November 1989. Die Welt ist im Umbruch. Die Berliner Mauer ist gefallen. In Zürich wechselt in der Galerie Koetser in der Nähe des Paradeplatzes ein kleines Ölbild für 240'000 Franken den Besitzer. Für David Koetser ein gutes Geschäft. Was er vermutlich nicht weiss: Das Stillleben, gemalt 1705 vom niederländischen Barockmaler Adriaen Coorte, birgt ein dunkles Geheimnis.

Das Kunstwerk stammt aus einer der bedeutendsten Privatsammlungen der DDR. Der frühere Besitzer des Gemäldes, der Dresdner Helmuth Meissner, war mit einem rechtswidrigen Steuerverfahren überzogen, dann enteignet und am Schluss in die Psychiatrie gesteckt worden – weil es die Stasi, der DDR-Geheimdienst, auf seine einzigartige Kunstsammlung abgesehen hatte.

Der Überfall der Behörden

Dresden am letzten Märztag 1982: Steuerfahnder, Stasi-Mitarbeiter und Kunstgutachter verschaffen sich frühmorgens Zugang zu Helmuth Meissners Wohnung, die mit wertvollen Gemälden und antikem Mobiliar eingerichtet ist. Mit dem überfallartigen Besuch beginnt für den stadtbekannten, damals 79-jährigen Kunstsammler ein Martyrium. Nach der raubzugartigen Beschlagnahmung seiner umfangreichen Sammlung schieben ihn die Behörden in eine psychiatrische Klinik ab, ohne dass eine medizinische Indikation vorliegt. Helmuth Meissner ist ein gebrochener Mann.

Die Stasi-Leute rieben sich die Hände. Sie waren in den Besitz einer einzigartigen Kunstsammlung gelangt, darunter seltenes Meissener Porzellan, antike ­Möbel und wertvolle Gemälde von altniederländischen Meistern. Auch das von Adriaen Coorte geschaffene Öl­gemälde aus dem 18. Jahrhundert entfernte die Stasi aus Helmuth Meissners Dresdner Wohnung.

Immer die gleiche Masche

Eine der wichtigsten privaten Kunstsammlungen der DDR wurde bei dieser Aktion zerschlagen. Hunderte von Kunstwerken und Antiquitäten aus der Sammlung Meissner verschwanden in Depots der ostdeutschen Kunst und Antiquitäten GmbH. Die Staatsfirma gehörte zu Alexander Schalck-Golodkowskis geheimem Wirtschaftsapparat «Kommerzielle Koordinierung» (KoKo) im DDR-Ministerium für Aussenhandel.


Die von der Stasi kontrollierte Kunst und Antiquitäten GmbH verkaufte in den 70er- und 80er-Jahren unzählige Kunstwerke und Antiquitäten in den Westen. Der geheime Kunsthandel der DDR spülte dringend benötigte Devisen, im Schnitt 25 Millionen D-Mark pro Jahr, in die Kassen von KoKo-Chef und Stasi-Oberst Schalck-Golodkowski.

Die Masche der ostdeutschen Behörden war fast immer dieselbe: Den Sammlern in der DDR wurde vorgeworfen, einen gewerblichen Handel mit Kunstgegenständen zu betreiben. Weil sie die angebliche Steuerschuld in Millionenhöhe nicht begleichen konnten, wurden die Sammlungen beschlagnahmt und ins westliche Ausland verkauft. Abnehmer waren renommierte Auktionshäuser und Galeristen in der Bundesrepublik, aber auch in den Niederlanden, England sowie der Schweiz. Qualitativ nahm der nationale Kunstbesitz der DDR durch den Export der Privatsammlungen grossen Schaden.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kuns ... y/20265472

Da würden jetzt wieder unsere selbsternannten Stasi - Experten sagen: " Aber die Stasi klärte auch Verbrechen auf "... [flash]
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon HPA » 19. Februar 2016, 13:17

Über einer der Schlüsselfiguren dieses Handels, Ex Stasi Oberst Axel Hilpert, wird ja heute noch ein schützende Hand von gewisser Seite gehalten.Naja, wer so gut in der Brandenburger Politik vernetzt ist... [grins]

Nach seiner Verurteilung wegen Subventionsbetrugs verlies er den Gerichtssaal gegen eine Kautionszahlung von 500000 € vorläufig als freier Mann.

Haftausetzung angeblich wegen seiner angeschlagenen Gesundheit.
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 23. November 2016, 10:05

Kunstraub in der DDR - Der Staat als Hehler

Heiße Ware, trübe Quellen: eine Berliner Tagung zum offiziellen Kunstraub in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.

Bild
Unrecht mit Rechnung. Unterlagen der Kunst und Antiquitäten GmbH.Foto: Bundesarchiv

Nur kurz zeigt Ulrich Bischof das Bild von der koreanischen Bodenvase, abgebildet in einem Stuttgarter Auktionskatalog mit der dürren Zusatzinformation „aus altem ostdeutschen Kunstbesitz“. Doch der Berliner Anwalt bei seinem Vortrag im Liebermann-Haus gibt damit einen prägnant Einblick in die bis heute virulenten Fragen zu entzogenen Kulturgütern in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Solche knappen Angaben zur Provenienz eines Werks sind verdächtig. Nicht nur die Nationalsozialisten plünderten, nach 1945 ging der staatlich sanktionierte Kunstraub im Osten Deutschlands weiter. Die Spuren führen ebenfalls in so manches Versteigerungshaus.

http://www.tagesspiegel.de/kultur/kunst ... 78848.html

Was die Nazis konnten, dass konnten die DDR - Sozialisten natürlich auch.....
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Nostalgiker » 23. November 2016, 10:08

und die Amerikaner haben auch herzhaft "zugegriffen" nach 1945
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Kumpel » 23. November 2016, 10:26

Nostalgiker hat geschrieben:und die Amerikaner haben auch herzhaft "zugegriffen" nach 1945


Och Nosti,
wie erbärmlich ist denn dieser Einwurf.
Kumpel
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Nostalgiker » 23. November 2016, 10:47

Aus deiner Sicht glaube ich dir das sogar, nur so einfach ist es auch nicht in der Pippi Langstrumpf Welt ..... [hallo]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Kumpel » 23. November 2016, 10:48

Dann hast du allerdings die Russen "vergessen" , die ebenso beherzt zugriffen nach 1945.
Kumpel
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Nostalgiker » 23. November 2016, 10:51

Ich habe sie nicht vergessen, ich habe sie nicht erwähnt. Das ist schon ein Unterschied ...........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Kumpel » 23. November 2016, 10:54

Nostalgiker hat geschrieben:Ich habe sie nicht vergessen, ich habe sie nicht erwähnt. Das ist schon ein Unterschied ...........


Warum denn nicht , bist doch sonst auch immer für Objektivität und Ausgewogenheit ?
Pippi Langstrump hin oder her , das ändert allerdings nichts an der Tatsache , dass die DDR die Bürger systematisch auf kriminelle Weise ihrer Antiquitäten beraubte.
Kumpel
 

Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Nostalgiker » 23. November 2016, 11:24

Ach ja? und auch gleich "alle"?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Kunstraub für den Sozialismus

Beitragvon Kumpel » 23. November 2016, 11:31

Wer in der DDR brauchbare Kunst und Antiquitäten besaß konnte sich jedenfalls nicht sicher sein von Schalks Spezialtruppe behandelt und seines Besitzes entledigt zu werden
um damit die klamme DDR Devisenkasse aufzupäppeln.
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