Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Edelknabe » 6. April 2015, 17:59

Aus dem Anfangslink von Interessierter mit:

"Skinheads als Freiwillige in der Nationale Volksarmee (NVA)? Das war ein wohl gehütetes, aber kein seltenes Phänomen."
Textauszug ende

Also ich weiß nicht so recht Leute, und ich zweifle das schon mal an, als Einer in der DDR den ganz normalen Alltag gelebter. Zumal, die Jungs so schon bissel oder besser voll neben der gesellschaftlichen Einheitsspur standen und dann noch Aufnahme in die NVA?????? Ne Leute und Beethoven Exoffizier der Fallschirmjägertruppe, schreib du mal,trag hier mal bei, bist ja so ne Art NVA Experte und ja, ich lass mich natürlich auch vom Gegenteil überzeugen.

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2015, 18:36

Interessierter hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Ich denke einmal, dass bei den NEO - Nazis und Skinheads in der DDR, sicher nicht ehemalige und alte Wehrmachtsangehörige gemeint sind.

Der Überfall in der Zionskirche war am 17. Oktober 1987, da waren die " Ehemaligen " sicher nicht mehr rüstig genug [wink]


Du mußt nun nicht von dir als schlaffer, bequemer und sich nicht selbständig bewegender Bundesbürger ausgehen ......

Wenn die Jungs '45 um die 20 waren, dann waren sie zum genannten Zeitpunkt um die Mitte 60.
Bekanntlich fängt das Leben sowieso erst mit 66 an und diese Jungs hatten den Vorteil das sie von frühester Jugend an hart, zäh und schnell waren .....
Wo liegt also das Problem Interessierter?


Thoth


Ich habe überhaupt kein Problem; aber Dein Problem als Fake ist es, so wie heute wieder einmal fortwährend bestimmte User anzumachen, völlig unabhängig vom Thema.

Da scheust Du auch nicht vor Hilflosigkeit strotzenden Argumenten zurück und willst weismachen, dass ehemalige Wehrmachtsangehörige ( im Alter zwischen 60 und 70 Jahren ) 1987 als Skinhead in der Ostberliner Disco " Sputnik " feierten, um sich anschließend in der Zionskirche zu prügeln.. [flash]

Als schlaffer, bequemer und sich nicht selbständig bewegender Bundesbürger ( laut Deiner Behauptung ) muss ich Dir entgegnen, wenn ich Deinen "markanten " Gang hätte - beige Hose, weicher Tritt - dann würde ich nur im Dunkeln auf die Straße gehen und immer nur mit dem Rücken an der Wand entlang. [laugh]

Wie Du siehst, trägst Du gelegentlich wenigstens noch zur Erheiterung und Belustigung bei, ansonsten wäre jede Erwiderung auf Deine sich permanent wiederholende Anmache, nicht mehr als das Füttern eines Trolls.


Interessierter, Sorry aber du lässt heute ziemlichen Müll ab. Das Adjektiv 'geistig' schenke ich mir, denn dein Müll ist alles mögliche nur hat er nichts im entferntesten etwas mit Geist zu tun.

Wenn du Komiker gerne beige Hosen trägst; übrigens erschließt sich mir der Sinn dieser blödsinnigen Bemerkung von dir nicht, ist das dein Problem. Wenn du bei beigen Hosen zusätzlich noch ein gewisses Assoziationsproblem hast empfehle ich einen dringenden Besuch bei einem Therapeuten mit.
...... richtig müßte es heißen: ... von vor Hilflosigkeit strotzenden Argumenten ...... , für die du wieder mal ein druckvolle Beispiele lieferst.
Interessierter, lass es einfach oder mach dich weiter lächerlich.


Thoth

PS.: Übrigens kennst du mich nicht und ich finde es eine unverschämte Dreistigkeit deinerseits mir zu empfehlen nur im dunkeln auf die Strasse zu gehen.
Du verlierst mit deinen Unverschämtheiten jegliches Maß an Anstand, wobei ich bezweifle das du überhaupt weißt was das ist.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon andr.k » 6. April 2015, 19:29

Thoth hat geschrieben:Du mußt nun nicht von dir als schlaffer, bequemer und sich nicht selbständig bewegender Bundesbürger ausgehen ......


Ist das nicht ein klarer Fall:

• 4.4 andere Mitglieder nicht beleidigst, verleumdest oder in irgendeiner Weise belästigst oder schädigst. Dies gilt auch für den persönlichen, religiösen und politischen Bereich.

Oder lesen das die Admins und Moderatoren nicht?!

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 6. April 2015, 20:03

andr.k hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Du mußt nun nicht von dir als schlaffer, bequemer und sich nicht selbständig bewegender Bundesbürger ausgehen ......


Ist das nicht ein klarer Fall:

• 4.4 andere Mitglieder nicht beleidigst, verleumdest oder in irgendeiner Weise belästigst oder schädigst. Dies gilt auch für den persönlichen, religiösen und politischen Bereich.

Oder lesen das die Admins und Moderatoren nicht?!

AK


@andr.k, auf dem interessierten Auge blind? Oder hast du diese Beleidigung vom Interessierten übersehen?
Interessierte hat geschrieben: muss ich Dir entgegnen, wenn ich Deinen "markanten " Gang hätte - beige Hose, weicher Tritt - dann würde ich nur im Dunkeln auf die Straße gehen und immer nur mit dem Rücken an der Wand entlang.

Aber wie ich dich einschätze erkennt du da nichts was auch nur im entferntesten der Regel 4.4 nahe kommt ......


Thoth
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nov65 » 6. April 2015, 20:06

Jetzt wird sich bestimmt wieder verteidigt, nicht angefangen und nicht den ersten Stein geworfen zu haben.
Aber die Erstentgleisung ist ja nur wenige Stunden alt und nicht zu leugnen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon andr.k » 6. April 2015, 20:44

Thoth hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Du mußt nun nicht von dir als schlaffer, bequemer und sich nicht selbständig bewegender Bundesbürger ausgehen ......


Ist das nicht ein klarer Fall:

• 4.4 andere Mitglieder nicht beleidigst, verleumdest oder in irgendeiner Weise belästigst oder schädigst. Dies gilt auch für den persönlichen, religiösen und politischen Bereich.

Oder lesen das die Admins und Moderatoren nicht?!

AK


@andr.k, auf dem interessierten Auge blind? Oder hast du diese Beleidigung vom Interessierten übersehen?
Interessierte hat geschrieben: muss ich Dir entgegnen, wenn ich Deinen "markanten " Gang hätte - beige Hose, weicher Tritt - dann würde ich nur im Dunkeln auf die Straße gehen und immer nur mit dem Rücken an der Wand entlang.

Aber wie ich dich einschätze erkennt du da nichts was auch nur im entferntesten der Regel 4.4 nahe kommt ......


Thoth



Thoth hat geschrieben:Wenn du Komiker gerne beige Hosen trägst; übrigens erschließt sich mir der Sinn dieser blödsinnigen Bemerkung von dir nicht, ist das dein Problem.



Du gibst ja deine Beleidigung zu. [grins] Bleibt nur noch die "blödsinnige Bemerkung" ... und die ist ja wohl keine Beleidigung. [flash]

AK
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Huf » 6. April 2015, 20:50

Welch eine bescheuerte, nach außen hin nachlesbare und groteske Diskussion! [sick]

Huf
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Edelknabe » 7. April 2015, 08:05

Bitte Leute bitte, bleibt bitte beim Thema. Ich stellte mir also gerade einen jungen Skinheads vor, wie ihm der Kopf geschoren wurde, dann die Gasmaske übergestülpt wird mit nem knappen "Passt", dann wie der Junge paar Stiefel in die Hand gedrückt bekam wo er drin aussah wie so ein Kuhbauer und den Rest der Klamotten in die Zeltplane verfrachten musste als das Kommando kam..."Im Laufschritt Marsch Marsch"

Was blieb denn da von Skin...übrig? Ah ich habe es...der Geist, der braune Geist...muss es gewesen sein?

Rainer-Maria also ich bin ja nicht so bewandert, aber war und ist diese Jugend-Richtung eigentlich Rechts...siehe der ganze Nazikram? Also der Adolf Hitler hätte die Jungs unter Garantie....ich schreibs mal besser nicht aus?
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. April 2015, 08:56

Edelknabe hat geschrieben:also ich bin ja nicht so bewandert, aber war und ist diese Jugend-Richtung eigentlich Rechts..


Ach wat Rainer Maria, bei euch da is doch niemand rechts..... [muede] [flash] [laugh]

Ansonsten einfach Wiki fragen....oder Google....die Zeit der Rootboys is jedenfalls vorbei, auch wenn ich ein halbschwarzes Mädchen kenn, die wie ein Rootboy rumrennt und politisch ziemlich rechts is....


groetjes

Mara
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Merkur » 11. April 2015, 08:15

Interessierter hat geschrieben:Neonazis in der DDR auch in der NVA und die härtesten bei den Fallschirmjägern


Ich gehe davon aus, dass dies zum Teil so gewollt war. Im Rahmen der Zersetzung von Skinheadgruppierungen in Berlin erfolgte beispielsweise die gezielte Einberufung und landesweite Dislozierung von deren Mitgliedern. Damit war gewährleistet, dass diese in der Hauptstadt nicht mehr aktiv sein konnten und der Kontakt untereinander deutlich reduziert war. Also Zersetzungsmaßnahmen zur Durchsetzung von Ordnung und Sicherheit in der Hauptstadt zum Wohle der Bürger.
In der NVA sollten diese dann von bewährten Ausbildern dann zu sozialistischen Soldatenpersönlichkeiten erzogen werden [grins] . Hier scheint dann womöglich einiges schief gegangen zu sein.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 11. April 2015, 08:27

Ich habe in der NVA auch Uffze erlebt , die den Führergeburtstag gefeiert haben
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Puck » 11. April 2015, 14:02

Welchen Führer meinst du ?

Den hier ? http://de.wikipedia.org/wiki/Fidel_Castro


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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 11. April 2015, 15:35

Hat Castro auch am 20.04. Geburtstag?
Kumpel
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Volker Zottmann » 11. April 2015, 15:49

Ein Großcousin von mir ist bei der Bundespolizei und feiert den 20. 04. auch immer Geburtstag... [laugh]
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon pentium » 4. Mai 2015, 21:22

Gerade läuft beim WDR eine interessante Reportage.

die story

Die Spur der Schlange: Auf der Suche nach den Nazi-Milliarden

Friedrich Kadgien galt im Dritten Reich als rechte Hand Herrmann Görings, im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten konnte er jedoch entkommen und seiner Bestrafung entgehen.

Jahrelang fahndeten die Alliierten vergeblich nach dem Mann, den sie die „Schlange“ nannten. Fast 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs führt ein Foto im Internet auf die Spur eines der wichtigsten Finanzfachleute Hitlers.

WDR-Reporter Ingolf Gritschneder hat die Geschichte des hochrangigen Schreibtischtäters rekonstruiert. Erst jetzt führen neue Recherchen zu den Nachfolgern des bereits lange verstorbenen Top-Nazis und zu seinem Vermögen, das inzwischen offenbar immer noch reichlich Rendite erwirtschaftet. Entstanden ist dabei das Porträt eines skrupellosen Hintermannes der Nazi-Diktatur und die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht, von der Zeitzeugen noch heute berichten können.

Der Jurist Kadgien, Jahrgang 1907, war in der Vier-Jahresplan-Behörde von Reichsmarschall Herrmann Göring zuständig für Devisenfragen und Zwangsarbeiter. Seine wichtigste Aufgabe war der Verkauf geraubter Aktien und Wertpapiere über Schweizer Tarnfirmen und Banken. Damit verschaffte er der nationalsozialistischen Kriegsmaschinerie Milliarden dringend benötigter Devisen. Bereits im Frühjahr 1945 setzte sich Kadgien in die Schweiz ab, wo er Zugriff auf geheime Konten der Nazis hatte. Schätzungen gehen von einem bei Kriegsende dort versteckten Vermögen zwischen einer und drei Milliarden Reichsmark aus.

die story beleuchtet die weithin unbekannte „Geheime Reichssache Devisen“ und enttarnt ihre Hintermänner. Sichtbar wird ein Netzwerk von Firmen und Banken, das Kadgien und seine Helfershelfer in der Schweiz errichteten und das offenbar auch nach dem Krieg noch bestens funktionierte.

quelle:
http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentat ... ge100.html

Hoch interessant!

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 19. August 2015, 09:24

Der 1. Frankfurter Auschwitz Prozess

Zur Aufarbeitung des NS-Unrechts in beiden deutschen Staaten

Mit der Urteilsverkündung am 19. und 20. August 1965, vor fünfzig Jahren, endete in Frankfurt/Main das "Strafverfahren gegen Mulka und andere" – in der Öffentlichkeit besser bekannt als der 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess. Neben dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und dem Vorsitzenden des internationalen Auschwitz Komitees, Hermann Langbein, hatte auch der ehemalige Auschwitz-Häftling Adolf Rögner das Verfahren mit ins Rollen gebracht.

Rögners schwierige Lebensgeschichte, hier in zum Teil bislang unveröffentlichten Akten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv und anderen Archiven dokumentiert, illustriert den schwierigen Umgang beider deutscher Staaten mit der NS-Vergangenheit. In beiden Staaten gab es deutliche Vorbehalte, konsequent gegen Täter vorzugehen und zur Aufklärung des staatlich organisierten und industriell durchgeführten Massenmordes beizutragen.

Staatsdoktrin Antifaschismus

Die DDR gab sich als antifaschistischer Staat und nahm für sich in Anspruch, im Gegensatz zur damaligen Bundesrepublik mit sämtlichen Kontinuitäten gebrochen zu haben. So schob die SED die historische Verantwortung für die Verbrechen des NS-Regimes dem Westen zu. Nach ihrer Lesart seien die Mehrzahl der moralisch und strafrechtlich für die NS-Verbrecher Verantwortlichen in den Westen geflüchtet. Generell galt die Aufarbeitung der NS-Diktatur in der DDR schon mit der "antifaschistisch-demokratischen Umwälzung" und den damit einhergehenden radikalen gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen als abgeschlossen.

Weiter hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Presse/Theme ... hwitz.html
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon HPA » 29. August 2015, 12:26

Interessanter Artikel ,welcher sich u.a. mit der weltanschaulichen Wandlungsfähigkeit hauptamtlicher SED Nomenklaturkader beschäftigt.
Wobei, so wandlungsfähig musste man ja nun auch wieder nicht sein....


"
Im Jahre 1993 füllte der Bundesvorsitzende der Republikaner, Franz Schönhuber, die zu dieser Zeit dünne westliche Personaldecke seiner Partei mit Kadern aus dem Osten auf. Für besonders förderungswürdig aber hielt er einen Professor, der zuvor langjähriges SED-Mitglied und Leiter des Bereiches Soziologie an der Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus der Karl-Marx-Universität Leipzig war. Dieser wurde sächsischer Landesvorsitzender der rechtsradikalen Republikaner. "

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... inken.html
HPA
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 9. September 2015, 09:55

Die Ahndung von NS- und Kriegsverbrechen in der SBZ/DDR

Die Strafverfolgung der NS-Verbrecher verlief in Ostdeutschland im Spannungsfeld zwischen politischer "Säuberung" und willkürlichem Terror, zwischen der Ahndung von NS-Verbrechen und der Sowjetisierung Ostdeutschlands, zwischen Geheimhaltung und Propaganda im Ost-West-Konflikt. Bis heute ist dieses unübersichtliche Kapitel der ostdeutschen Nachkriegsgeschichte in der Öffentlichkeit wenig bekannt.

Das Besondere der Strafverfolgung in der DDR lag zum einen in der zentralen Bedeutung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), an dessen Spitze ab 1957 Erich Mielke stand. Das MfS beschaffte belastendes Material jenseits rechtsstaatlicher Regularien. Zum anderen richtete sich die Strafverfolgung nach Nützlichkeitserwägungen. Ob ein NS-Täter angeklagt wurde oder nicht, hing vor allem davon ab, ob es politisch opportun erschien. Einen Verfolgungszwang gab es dagegen nicht. Einerseits stellte die SED mit Hilfe des MfS die Bundesrepublik an den Pranger, indem sie dort lebende NS-Täter entlarvte (während sie zugleich Rechtshilfegesuche verweigerte), oder ließ Prozesse führten, um ihre eigene Entschlossenheit zu demonstrieren. Andererseits wurden Ermittlungen gegen NS-Verbrecher gestoppt, wenn der Ruf angesehener Persönlichkeiten oder des Staates in Gefahr schien. Zudem nutzte das MfS überführte, aber nicht angeklagte NS- und Kriegsverbrecher als Informanten und Agenten. Die DDR betrieb so eine "geheime Vergangenheitspolitik". Erst nach dem Zusammenbruch der DDR konnte über die Strafverfolgung und die Speziallager öffentlich geredet werden.

Der vollständige Beitrag hier:
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-g ... er-sbz-ddr
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 4. November 2015, 19:26

Im DDR-Innenministerium waren 20 Prozent Nazis. Zum Vergleich, bei der Gründung des Bundesinnenministeriums hatte ungefähr jeder zweite leitende Mitarbeiter (ab Referatsleiter aufwärts) eine persönliche Vergangenheit als NSDAP-Mitglied. Bis Anfang der 60er-Jahre stieg diese Quote bis auf 66 Prozent an, um dann bis 1970 wieder auf 50 Prozent zu sinken.

http://www.welt.de/geschichte/zweiter-w ... Nazis.html

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 4. Dezember 2015, 10:38

Rechtsradikale im antifaschistischem Staat?

http://www.academia.edu/11734889/Rechts ... S._209_219

Ein lesenswerter Beitrag von Patrice G. Poutrus.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Olaf Sch. » 4. Dezember 2015, 13:50

man könnte es auch so ausdrücken: beide Staaten haben eindeutig zu wenig getan um die Vergangenheit aufzuarbeiten, im Vergleich zu anderen Staaten sind wir da aber weit voraus.
Olaf Sch.
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nov65 » 4. Dezember 2015, 18:23

AkkuGK1 hat geschrieben:man könnte es auch so ausdrücken: beide Staaten haben eindeutig zu wenig getan um die Vergangenheit aufzuarbeiten, im Vergleich zu anderen Staaten sind wir da aber weit voraus.

Ja, wenn da nicht der aufkommende Faschismus wäre. Doch nicht etwa zu leugnen?
Gruß, Andreas
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 31. Dezember 2015, 10:05

Mindestens 42 Stasi-Spitzel unter westdeutschen Neonazis

Die Stasi hatte die rechtsextreme Szene in Westdeutschland stärker unterwandert als bisher bekannt. Aus einem Bericht der Berliner Zeitung geht hervor, dass der frühere DDR-Staatssicherheitsdienst mindestens 42 Spitzel unter Neonazis in der Bundesrepublik und in deren unmittelbarem Umfeld platziert hatte. Bei weiteren fast 30 Rechtsextremisten sei die Anwerbung als Spitzel vorbereitet worden.

Hinzu seien noch vier weitere Informanten gekommen, die einen loseren Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterhielten, das damals von Erich Mielke geleitet wurde. Die Berliner Zeitung bezieht sich in ihrem Bericht auf Erkenntnisse der Stasi-Unterlagenbehörde.

Das Hauptaugenmerk der Stasi bei der Aufklärung der westdeutschen Naziszene habe der Verhinderung von Anschlägen gegen die innerdeutsche Grenze gegolten. Entsprechende Pläne kursierten in der rechtsextremen Szene und wurden zum Teil auch umgesetzt. Außerdem wollte die Stasi verhindern, dass die in den späten 1980er Jahren entstehende rechte Szene der DDR Kontakte zu Gleichgesinnten in der BRD aufbaut, so die Berliner Zeitung.

Weiter geht es hier:
http://www.sueddeutsche.de/politik/ddr- ... -1.2597997
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 16. Januar 2016, 11:10

Warum hat es nach der Wiedervereinigung besonders in Ostdeutschland eine Welle der rassistischen Gewalt gegeben. Weil die Jugend einfach orientierungslos gewesen sei, wie es bisweilen relativierend heißt? Oder weil die „braunen Rattenfänger“ aus dem Westen kamen? Oder vielleicht eher, weil die rassistische Gewalt in der DDR weit verbreiteter war, als gemeinhin bekannt?

Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten sehen wir uns mit einer rassistischen Revolte konfrontiert, deren Ziel es ist, elementare demokratische Werte, wie z. B. Menschen- und Bürgerrechte, aufzuheben. In den neuen Bundesländern gibt es – relativ gesehen – eine 2- bis 3-mal höhere Zahl rassistischer Angriffe als in den westlichen Bundesländern. In Berlin weisen die östlichen Bezirke im Verhältnis zu den Bezirken im Westen eine ähnliche Schieflage auf. Diese Tatsachen benötigen eine Erklärung, die in der Historie der rassistischen Bewegungen der DDR und BRD zu finden sind, doch ist eine anhaltende Verharmlosung und Verleugnung des Rassismus bis heute zu konstatieren.

Die Informationen sind in der Regel in der Hauptabteilung II (HA II) Spionageabwehr, in der Hauptabteilung IX (HA IX) Zentrale Ermittlungsabteilung, die in allen Fällen mit politischer Bedeutung zuständig war, zu finden. Ebenso war die Hauptabteilung XX (HA XX) Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund damit befasst. Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) war als strukturierende Institution für Koordinierungsaufgaben zuständig, sowie für die Übermittlung von Informationen, zu denen auch rassistische Ereignissen subsumiert wurden. Die Übersicht über die organisatorischen Strukturen des MfS zeigt, dass es in der Organisation keine Stelle gab, deren ausschließliche Aufgabe gewesen war, Informationen zu Rassisten zu sammeln und weiterzugeben.

Insgesamt belege ich über 8.600 neo-nazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten in der DDR, dabei liegt der Anteil neo-nazistischer Angriffe bei ca. 7.000 Vorfällen, der Anteil antisemitischer Angriffe liegt bei ca. 900 Vorfällen, davon betreffen ca. 145 Vorfälle Schändungen jüdischer Friedhöfen und Gräber und der Anteil der rassistischen Angriffe liegt bei ca. 725 Vorfällen. Personen aus über 30 Ländern waren davon betroffen, es gab unzählige Verletzte und mindestens 10 Personen wurden, zum Teil in Pogromen, getötet.

Das Spektrum der Taten erstreckt sich von Gräberschändungen jüdischer Friedhöfe, über Hakenkreuzschmierereien, über die Ermordung des Mosambikaners Carlos Conceicao (18 Jahre) durch einen rassistischen Mob im September 1987 in Staßfurt (heute Sachsen-Anhalt) bis hin zur Ermordung eines Arbeiters (58 Jahre) im Juni 1990 in Erfurt.

In Erfurt wurden im August 1975 mehrere algerische Arbeiter von Rassisten angegriffen. Die pogromartigen Ausschreitungen, sie dauerten drei bis vier Tage, begannen mit dem Ruf „Schlagt die Algerier tot“. Danach wurden Algerier von einem rassistischen Mob durch die Stadt gehetzt. 50 bis 60 deutsche Rassisten verhinderten, dass Algerier zu ihrem Wohnheim kommen konnten. Daraufhin geleiteten Sicherheitskräfte die Algerier in das Gebäude der Post und führten sie durch den Hintereingang zum verdeckten Abtransport zum Wohnheim. Mittlerweile war die Anzahl der Angreifer vor der Hauptpost auf ca. 150 bis 300 Personen angewachsen und es wurde gerufen: „Gebt die Algerier raus“, „totschlagen“, „aufhängen“, „Deutsche raus – Algerier in Ketten“ oder„schlagt die Bullen tot“.

Als der rassistische Mob mit Gewalt in das Gebäude einzudringen versuchte, löste die Volkspolizei die spontane Versammlung mit Schlagstöcken und dem Einsatz von Hunden auf. Insgesamt wurden 19 Personen vorläufig festgenommen. Am nächsten Tag hatten sich wieder ca. 150 Personen versammelt und es kam zu „lautstarken und provozierenden Diskussionen“ mit Volkspolizisten. Zur gleichen Zeit wurde vor dem Wohnheim der Algerier eine mit Stöcken bewaffnete Gruppe von Rassisten von der Volkspolizei aufgelöst und fünf „Rädelsführer und Rowdys“ wurden vorläufig festgenommen. Diesen Pogromen gingen in den Monaten Juni und Juli 1975 in Gaststätten und bei Tanzveranstaltungen, mehrere tätliche Auseinandersetzungen zwischen Deutschen, Algeriern und Ungarn voraus.Die nationalistische und rassistische Hetze (z. B. „Ihr schwarzen Schweine, haut ab nach Hause“) richtete sich als erstes gegen Algerier (Muslime), ging republikweit weiter und führte dann zum fast vollständigen Rückzug der algerischen Arbeiter aus der DDR durch die algerische Regierung.

Noch im Jahr 1986 verharmloste der Minister für Staatssicherheit (MfS), Erich Mielke, den Neo-Nazismus in der DDR als „Wichtigtuerei“. Anfang des Jahres 1988 erklärte die Hauptabteilung I des MfS solche Vorgänge damit, dass es sich hier nicht um „ideologische Positionen“ handeln würde, sondern um unkritisch wie der gegebene Tendenzen aus dem feindlichen Westen. Am 11. August 1989 behauptete die staatliche Nachrichtenagentur ADN, Informationen über neo-nazistische Tendenzen in der DDR wären „purer Unsinn“.

Der vollständige Beitrag von Harry Waibel hier:
http://publikative.org/tag/antifaschismus/

*Harry Waibel ist Historiker und Autor. Seine Themenschwerpunkte sind Rechtsextremismus und Antisemitismus in der DDR sowie Rassismus in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart. 2014 erschien sein Buch: „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED. Rassismus in der DDR.“ Frankfurt am Main: Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften


Dem muss man nichts hinzufügen.
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Volker Zottmann » 16. Januar 2016, 11:31

Nun kann man mich "totschlagen"!
Davon habe ich noch nie was gehört. Gilt wieder der Slogan: "Wir hatten ja nüscht?" Etwa keine Ahnung?
Ich hatte davon jedenfalls niemals und zu keiner Zeit etwas erfahren. In der Provinz am Harzrand war alles still, zumindest diesbezüglich.
Und gewimmelt hat es in QLB besonders von Zyprern, Irakern und Schwarzafrikanern, selbst (relativ wenige) Vietnamesen wohnten hier. Die anderen waren meistenteils in der medizinischen Ausbildung. Fremdenfeindlichkeit diesen Menschen gegenüber habe ich niemals erlebt.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 16. Januar 2016, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Januar 2016, 11:34

Volker Zottmann hat geschrieben: Gilt wieder der Slogan: "Wir hatten ja nüscht?" Etwa keine Ahnung?
Gruß Volker


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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2016, 11:16

Unter dem Thema:

Antisemitismus, Neonazismus und Rassismus in der DDR und die Folgen bis heute

gab es am 12.11.2015 auch einen Vortrag mit anschließender Diskussion an der Uni Freiburg.

Entgegen der viel verbreiteten Ansicht in Hoyerswerda hätte es 1991 das erste rassisti­sche Pogrom in der deut­schen Nachkriegsgeschichte gegeben, ist es tatsächlich so, das in Er­furt im August 1975 das erste rassistische Pogrom der deutschen Nach­kriegsgeschichte statt­gefunden hat, als algerische „Vertragsarbeiter“ über mehrere Tage hinweg von Mobs durch die Stadt gejagt wurden. Der erste Angriff deutscher Rassisten auf ein Wohnheim, ähnlich dem von 1991 in Hoyerswerda, fand im Februar 1977 in Dessau statt, als ein Wohnheim für algerische Arbeiter mit Steinen angriffen wurde. Für die DDR sind über 30 rassistische Angriffe auf Wohnheime von ausländischen Arbeitern belegt. In Merse­burg wurden im August 1979 zwei Kubaner getötet und anschließend sorgte die Partei- und Staatsführung der DDR mit einem Verbot dafür, dass Ermittlungen durch Staats­anwaltschaft und Volkspolizei nicht stattfanden. Es wird noch juristisch geprüft, ob und wie ein neues Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der Umstände des Todes der bei­den kubanischen Arbeiter möglich ist.


Diese rechte Bewegung in der DDR wird bis in die Gegenwart hinein verdrängt und verleug­net und damit wird die Reflexion der Ursachen und Folgen von Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus im Osten mindestens erschwert. Und das obwohl seit 1990 belegt ist, dass in den östlichen Bundesländern die Anzahl der Angriffe auf Ausländer relativ gesehen, also ge­messen an der Zahl der Bevölkerung, 2- bis 3-mal höher ist als im Westen.

Im Rahmen des Vortrags soll versucht werden eine Brücke zu heutigen Entwicklungen (PEGIDA, fremdenfeindliche Anschläge, …) im Osten Deutschlands zu schlagen und im Anschluss genug Raum zur Diskussion gegeben werden.

https://www.stura.uni-freiburg.de/termine/ddr
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon HPA » 4. Februar 2016, 20:12

Die Logik war schlicht, die Rhetorik scharf: Die DDR sei ein Hort des Antifaschismus, die BRD eine gefährliche Brutstätte für Kriegstreiber. Doch rund um das Konzentrationslager Buchenwald und den berühmten Roman "Nackt unter Wölfen" wucherten Mythen und Lügen.


http://www.deutschlandradiokultur.de/bu ... _id=344339

unter der Lüge, die Häftlinge von Buchenwald hätten sich selbst befreit. Nur wer wie ich in Buchenwald war, der wird von dieser Selbstbefreiung nichts wissen. Ihr könnt beruhigt sein, ich gehe auf keine Politik ein. Das einzige, was ich sagen muss und gestehen muss: Als Nicht-Kommunist war mir das Leben in Buchenwald nicht sehr angenehm gestaltet, hatte ich immer Nachteile, auch nach dem Krieg. Aber es spielt keine Rolle, es muss die Wahrheit gesagt werden. Es ist kein Schuss geschehen. Das wäre ja auch nicht möglich. Auf wen hätten wir schießen sollen? Ab vormittags um halb elf gab es ja gar keine SS mehr hier. Weder auf den Türmen, noch im Lager."
HPA
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 5. Februar 2016, 11:49

"Ulbrichts Helfer" - Die Rolle von Wehrmachtsgeneralen in der DDR

Zum Mythos der DDR gehörte schon immer ihr Antifaschismus. Mit Stumpf und Stiel sei er ausgerottet worden, mitsamt seinen Wurzeln für immer beseitigt - der Faschismus in der DDR. So jedenfalls stand es in den Lehrbüchern des Geschichtsunterrichtes, so wurde es bei jeder Gelegenheit in den offiziellen Stellungnahmen der Partei- und Staatsführung verbreitet und so wird es nicht nur von Nostalgikern noch immer wiederholt.

Die Propaganda schlug tiefe Wurzeln, doch die Wirklichkeit war anders. Für ein Verständnis des Charakters der DDR und seiner Staatspartei SED (Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) ist es daher wichtig, den tatsächlichen Beziehungen der herrschenden Schicht in der DDR zu Teilen von Hitlers Offizierscorps auf den Grund zu gehen.

Wir wollen unseren Lesern zu diesem Zwecke das Buch "Ulbrichts Helfer - Wehrmachtsoffiziere im Dienste der DDR" von Peter Joachim Lapp zur Lektüre empfehlen.

Schon der erste Absatz des Buches erschüttert den Glauben an den "sozialistischen Charakter" der ostdeutschen Armee. So wurde von der SED stets verschwiegen, "dass z.B.

* der erste Chef des Stabes der KVP und der NVA ein ehemaliger Generalleutnant und Armeeführer der Deutschen Wehrmacht war,

* der erste Präsident des Obersten Gerichtes der DDR als Kriegsgerichtsrat des Heeresjustizdienstes der Wehrmacht sein Brot verdient hatte und zugleich der NSDAP angehörte,...

* der erste Kommandeur der Hochschule für Offiziere der KVP und NVA ein Oberst und Ritterkreuzträger der Wehrmacht war,...

* der erste Chef der Verwaltung Motorisierung (Panzerwesen) im DDR-Innen- bzw. Verteidigungsministerium, ein Ex-Generalmajor der Wehrmacht, 1939 bis 1942 Beisitzer (ehrenamtlicher Richter) am NS-Volksgerichtshof gewesen war, der an vielen politischen Todesurteilen mitgewirkt hatte, sowie

* ein ehemaliger Obersturmführer und Oberleutnant der Waffen-SS in den fünfziger Jahren als Oberst und Divisionskommandeur eingesetzt worden war."


Dabei geht es ihm nicht darum, nachzuweisen, dass der Aufbau der Streitkräfte im Osten mehr oder weniger identisch mit dem der westdeutschen Bundeswehr war, von der man wusste, dass nahezu alle Mitglieder ihre Führungsorgane der faschistischen Wehrmacht entstammten.

Weiter mit dem interessanten Beitrag geht es hier:
https://www.wsws.org/de/articles/2001/04/wehr-a21.html
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 6. Februar 2016, 09:24

Außer dem von HPA eingestellten Link bei Deutschlandradiokultur gab es dort auch noch dieses:

Entnazifizierung im Schnelldurchlauf

Doch nicht nur die belasteten Kommunisten waren erpressbar. Die Mitläufer und Täter, von denen es weitaus mehr gab, hatte die Parteiführung in der Hand. Ende der 50er-Jahre hatte die DDR ihre Entnazifizierung bereits lange hinter sich. Dank eines Schnelldurchlaufs. Der Geschichtswissenschaftler Rüdiger Bergien: "Das waren Schnellprozesse, wo im stalinistischen Stil, ohne weitergehende Zeugenvernehmungen, mit erpressten Geständnissen verurteilt wurde. Also man evaluierte nicht genau, inwiefern war die Person Mitglied eines Erschießungskommandos oder hat verbrecherische Befehle gegeben."

Das schematische Verständnis von Faschist und Antifaschist hat bis heute überlebt. Wenn die ukrainische Bürgerbewegung auf dem Maidan von Russlands Führung als Faschisten verunglimpft wird, regt das in Osteuropa kaum jemanden auf. Doch russische Propagandaprofis haben gelernt, dass in Westeuropa ein politischer Akteur kaum effektiver diskreditiert werden kann. In Deutschland machen sich vor allem jene diese Lesart zu eigen, die von der demokratischen Gesellschaft als Ganzes wenig halten, immer noch auf starke Führer setzen. Ines Geipel verweist auf Plakate bei Pegida-Demonstrationen, auf denen steht "Putin hilf" - ein Indiz für die Nähe von Rechtspopulisten zur Moskauer Führung.

"Man sieht daran heute, wie die AfD heute diese Putin-Lüge benutzt. Wir wissen, wie der Osten dahingehend tickt. Wir wissen, was in Dresden auf den Pegida-Demonstrationen in Sachen Putin gesagt wird. Deswegen ist es so wichtig, wie wenig Aufarbeitung da geschafft ist."


http://www.deutschlandfunk.de/mythos-an ... _id=344442
Interessierter
 

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