Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 6. Januar 2022, 17:08

Nostalgiker hat geschrieben:Der Satz; "Aber die DDR war in jeder Hinsicht noch viel schlimmer." im Artikel sagt doch alles über die ideologische Stoßrichtung des Artikelschreibers aus.


Ich muss dir recht geben, das "in jeder Hinsicht" ist einfach nicht korrekt.

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 6. Januar 2022, 17:29

Aber immer noch getreu der von K. Kinkel 1991 postulierten Kampfansage die DDR gesamt mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zu Delegitimieren.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 6. Januar 2022, 17:33

Nostalgiker hat geschrieben:.... mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zu Delegitimieren.


Das passiert doch in vielen Bereichen. Auf allen Seiten.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 7. Januar 2022, 08:52

Nostalgiker hat geschrieben:Aber immer noch getreu der von K. Kinkel 1991 postulierten Kampfansage die DDR gesamt mit allen zur Verfügung stehenden Mittel zu Delegitimieren.


Och der Kinkel , der war ja schon ganz vergessen. Gut das du an den noch mal erinnerst. [flash]
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 7. Januar 2022, 10:34

Die letzten NS-Prozesse in Deutschland - Von später Aufarbeitung und schlafender Justiz

In Brandenburg läuft ein Prozess gegen einen ehemaligen Wachmann des KZ Sachsenhausen. Der Vorwurf: Beihilfe zum Mord in 3.518 Fällen. Die Nebenkläger wollen keine Rache, wichtig sind ihnen Aufarbeitung und ein Urteil. Durch frühere Strafverfolgung hätte die deutsche Justiz ein stärkeres Zeichen setzen können.

https://www.deutschlandfunk.de/die-letz ... d-100.html
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon andr.k » 7. Januar 2022, 23:12

@augenzeuge,

sind Dir zu diesem Thema die Bücher "Pullach intern und Organisation Gehlen" bekannt?
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2022, 10:06

andr.k hat geschrieben:@augenzeuge,

sind Dir zu diesem Thema die Bücher "Pullach intern und Organisation Gehlen" bekannt?


Leider nicht.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 8. Januar 2022, 11:03

Musst du aber um mitreden zu können , denn daraus saugen unsere Stasifans bis heute ihren Nektar. [flash]
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2022, 11:16

Kumpel hat geschrieben:Musst du aber um mitreden zu können , denn daraus saugen unsere Stasifans bis heute ihren Nektar. [flash]


Sie können ja mal, die Sichtweisen darstellen. Womöglich sind die bekannt.

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 8. Januar 2022, 11:23

Kumpel, mich begeistern immer wieder deine geistigen Absonderungen welche sich auf absoluter Ahnungslosigkeit begründen. Hauptsache du kannst ein wenig provozieren und die Stasi Keule schwingen.

Weder Heinz Höhne und Hermann Zolling als Autoren von "Pullach intern" (1971)ihres Zeichen Spiegel Mitarbeiter sind/waren Stasi-Fans.

Auch bei den zahlreicheren Publikationen über die Organisation Gehlen finden sich unter den Autoren keine Stasi Affine Schreiberlinge.

Fazit, inhaltslose und plumpe Versuche deinerseits hier Nebelkerzen zu werfen um eine Konfrontation anzuheizen statt eine sachlichen Beitrag mit Inhalt abzuliefern.
Schäm' dich einfach Kumpel. Das dir solch Verhalten nicht peinlich ist .......
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2022, 11:27

Eine Zusammenfassung von „Pullach intern“

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... annte.html
https://portal.uni-koeln.de/universitae ... ach-intern

Und worüber reden wir nun?

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 8. Januar 2022, 11:38

augenzeuge hat geschrieben:Und worüber reden wir nun?

AZ


Das musst du den einstigen Volkspolizisten fragen.
Der Zusammenhang mit deinem letzten Beitrag und seinem Einwurf mit Pullach und der Organisation Gehlen hat sich nich ganz erschlossen.
Ich schwinge mich aber mal zu der These auf er wollte lediglich einen Nachweis über die Leichen im Keller der BRD erbringen um das strahlende Antlitz der DDR in Bezug auf die eigene Aufarbeitung der Nazivergangenheit noch heller leuchten zu lassen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2022, 11:52

Es ging wohl um diese (unkorrekte) Aussage:
Der Satz; "Aber die DDR war in jeder Hinsicht noch viel schlimmer."


AZ
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 8. Januar 2022, 12:00

Selbst deine "Vermutungen" Kumpel sind aus Animositäten der niedrigsten Verhaltensweisen geprägt.

Auffällig ist, bei den von Augenzeuge eingestellten Links, dass das Wert- und Politisch Neutrale Print-Flaggschiff des Springerverlages bei westlichen Geheimdiensten nur marginale Verfehlungen; wenn überhaupt; sieht und damit eine grundlose Aufbauschung derer zu Pseudo-Skandälchen konsterniert , während die Östlichen selbstverständlich brutal agieren.

Sowas nennt sich dann sachlich neutral im Dienste der selbst verordneten Wahrheit.

Seltsam das sich in der Unabhängige Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des BND (UHK) hauptsächlich politisch konservative bis neokonservative Historiker tummeln und diese Kommission ausgerechnet vom BND mitfinanziert wird. Wer wird schon seinen Finanzier durch "Forschungsergebnisse" brüskieren wollen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 8. Januar 2022, 12:15

augenzeuge hat geschrieben:Es ging wohl um diese (unkorrekte) Aussage:
Der Satz; "Aber die DDR war in jeder Hinsicht noch viel schlimmer."


AZ


Ich für meinen Teil bediene mich dieser Whataboutism Strategien nicht und springe darauf im Gegensatz zu manch anderen Foristen auch nicht an.
Die Aufarbeitung in der BRD ist ein Prozess der bis heute andauert und der bis in die Gesellschaft hinein geführt wird. Auch über diesen Prozess kann man streiten.
Im Gegensatz zur DDR wo der Antifaschismus zur Legitimation des Staates benutzt wurde ohne wirklich in die Gesellschaft zu wirken , sondern zuletzt nur noch als hohle Phrase wahr genommen wurde.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Ari@D187 » 8. Januar 2022, 12:40

Irgendwann ist/war dann der Moment, an dem aus einer Aufarbeitung eine Abarbeitung wird.

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 8. Januar 2022, 14:25

Na ich sag mal so und ich kann nichts dafür , ich bin so sozialisiert bis heute.
Wenn ich Schinkelreuze sehe , dann sehe ich Nazipanzer durch brennende Dörfer im Osten rollen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2022, 14:30

Kumpel hat geschrieben:Na ich sag mal so und ich kann nichts dafür , ich bin so sozialisiert bis heute.
Wenn ich Schinkelreuze sehe , dann sehe ich Nazipanzer durch brennende Dörfer im Osten rollen.


Das nennt man aber nicht unbedingt sozialisiert.... [denken]
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Kumpel » 8. Januar 2022, 14:35

Ich sehe das wohl mehr aus der Perspektive der Dorfbewohner.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Ari@D187 » 8. Januar 2022, 19:32

augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Na ich sag mal so und ich kann nichts dafür , ich bin so sozialisiert bis heute.
Wenn ich Schinkelreuze sehe , dann sehe ich Nazipanzer durch brennende Dörfer im Osten rollen.


Das nennt man aber nicht unbedingt sozialisiert.... [denken]
AZ


Hmm, da fehlte ggf. die Reeducation.Die Bundeswehr schreibt dazu:
65 Jahre Eisernes Kreuz – Für Freiheit und gegen Tyrannei

https://www.bundeswehr.de/de/organisati ... ei-5222334

Ari
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 10. Januar 2022, 10:40

Wie die Stasi Nazi-Verbrecher als Spitzel warb

bs-28-10-DW-Kultur-Stuttgart-jpg.jpg


Auf Großkundgebungen wie 1974 auf dem Bebelplatz in Ost-Berlin feierte die SED-Führung ihren Antifaschismus. Im Ministerium für Staatssicherheit hatte man dagegen keine Probleme, mit ehemaligen Himmler-Mitarbeitern zu paktieren
Quelle: picture-alliance / akg-images

Nur auf einem Gebiet war die DDR der Bundesrepublik gefühlt stets überlegen: Scheinbar konsequent ging der SED-Staat, der Millionen Menschen die Freiheit vorenthielt, hunderttausende wegsperrte und hunderte umbrachte, gegen die Schatten der braunen deutschen Vergangenheit vor.

Der "Antifaschismus" war so etwas wie das Glaubensbekenntnis der sozialistischen Diktatur, noch wichtiger als die Verheißungen des Kommunismus. Demnach gab es Nazis nur im Westen.

Doch dieses Bild war stets eine Lüge. Schon mitten im Kalten Krieg wurde bekannt, dass die SED kein Problem mit Nazis hatte, solange sie sich der neuen Gewaltherrschaft unterwarfen. Wer das befolgte, wurde von den DDR-Behörde gegen Ermittlungen geschützt, selbst wenn es um Morde an behinderten Kinder ging wie bei der Jenaer Ärztin Rosemarie Albrecht .

Mehr NSDAP-Mitglieder als im Bevölkerungsdurchschnitt

Auch in der SED gab es im mittleren Funktionärsapparat der 60er- bis 80er-Jahre zahlreiche ehemalige NSDAP-Mitglieder, sogar etwas mehr als im Bevölkerungsdurchschnitt .

Neue Forschungen des Rostocker Historiker Henry Leide von der Stasiunterlagen-Behörde zeigen jetzt, dass auch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) keinerlei Probleme hatte, NS-Verbrecher als Spitzel in Westdeutschland zu werben.

Manche bekamen sogar das Angebot, jederzeit in der DDR abtauchen zu können. Insgeheim führten die zuständigen MfS-Offiziere die gesamte "antifaschistische" Staatsideologie der DDR ad absurdum: "Wir schätzen nicht den Menschen nach seiner Vergangenheit ein, sondern wie er heute ist und was er für die Gesellschaft leistet."

Leide hat bereits eine umfangreiche Studie und wichtige Aufsätze über die aktive Strafvereitelung der Stasi bei NS-Verbrechen vorgelegt. In seinem neuen Artikel, der diese Woche im Dezember-Heft der renommierten Aufarbeitungszeitschrift "Horch & Guck" erscheint, hat er Belege für die Verlogenheit der DDR-Selbstdarstellung und der bis heute von Ex-Stasi-Leute vorgetragenen Behauptungen zusammen getragen.

Laut ehemals führenden MfS-Funktionären sei "eine Zusammenarbeit mit nachweislichen NS-Verbrechern für das MfS tabu" gewesen. "Inoffizielle Mitarbeiter" (IM), bei denen der Verdacht auf Verstrickung in NS-Verbrechen aufkam, seien "unter allen Umständen" gründlich überprüft worden. Falls sich die Vorwürfe bestätigt hätten, so wäre die Folge "bei IM im Operationsgebiet", also Spitzeln in der Bundesrepublik, der "Abbruch der Zusammenarbeit" gewesen, "auch wenn diese exzellente Informationsmöglichkeiten besaßen".

Diese Behauptungen der Stasi-Rentner kann Leide vollständig widerlegen. Er zeigt anhand von zwei schwer belasteten SS-Tätern, dass verschiedene Stasi-Abteilungen bedenkenlos Versprechungen machten, obwohl sie genau um die Vergangenheit der IM wussten.

Weitere Details findet man hier:
https://www.welt.de/kultur/history/arti ... -warb.html
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon andr.k » 10. Januar 2022, 21:06

Interessierter hat geschrieben:
[...] Seit gut einem Jahr arbeitet der Bundesnachrichtendienst (BND) endlich die braunen Wurzeln seines direkten Vorläufers auf. [...] (Veröffentlicht am 29.11.2011)



Weitere Details findet man hier:
https://www.welt.de/kultur/history/arti ... -warb.html


Gibt es dazu auch Ergebnisse?
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 21. Januar 2023, 11:20

Was kein Geheimdienst in Jahrzehnten schaffte, der Mossad nicht, der franz. SDECE nicht, wäre dem MfS durchaus möglich gewesen. Wenn er gedurft hätte.....wäre Alois Brunner in Ostberlin gelandet und verurteilt worden.

Die Akten der Staatssicherheit sowie Protokolle aus dem DDR-Außenministerium einschließlich der Dokumente der Generalstaatsanwaltschaft ermöglichen eine genaue Rekonstruktion, wie die DDR in der Causa Brunner vorging.


Mitte der Achtziger wurden Serge und Beate Klarsfeld erneut bei der Stasi vorstellig, und diesmal ging es um eine absolute Topgröße aus dem "Dritten Reich": Alois Brunner. Der Hauptsturmführer war engster Mitarbeiter von Adolf Eichmann gewesen, dem Organisator des Holocaust. Die Klarsfelds nannten den DDR-Geheimen gegenüber Syrien als Aufenthaltsort Brunners - und schlugen vor, diesen per Flugzeug nach Ost-Berlin zu bringen und dort zu verhaften.

Der spektakuläre Plan versprach der DDR-Führung internationalen Respekt, zumal er die Versicherung enthielt, auch Israel würde dieses Vorgehen begrüßen. Aber dem gegenüber standen auch andere Interessen, wirtschaftliche vor allem.


https://www.spiegel.de/geschichte/brunn ... 49427.html

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