Gescheiterte Entnazifizierung in der DDR – Rudolf Dörrier

Re: Gescheiterte Entnazifizierung in der DDR – Rudolf Dörrier

Beitragvon pentium » 6. Juni 2019, 12:01

Beethoven hat geschrieben:Über die ehemalige Führung von Truppenteilen und Verbänden der NVA brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Die war schon in Ordnung und auf die Verhinderung eines Krieges ausgerichtet. Ausnahme natürlich die Pioniertruppe in Neiden. [grins]

Freundlichst


Baupioniertruppe. So viel Zeit muss sein....
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Re: Gescheiterte Entnazifizierung in der DDR – Rudolf Dörrier

Beitragvon Transitfahrer » 6. Juni 2019, 15:24

Beethoven hat geschrieben:
Ich kenne allerdings keinen SS-Angehörigen der verbrechen beging oder daran beteiligt war, der in der DDR lebte und dort einen höheren Posten, wie z.B. ein Globke (Chef des Bundeskanzleramt), erhalten hat, wie z.B. in der Bundesrepublik oder der auf seine Zeit bei der SS, Rentenansprüche herleiten konnte.
Die Entnazifizierung in der DDR war sicher sauberer und erfolgreicher als in den gebrauchten Ländern.

Freundlichst

Ernst Großmann; Arno von Lenski z.B.
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Re: Gescheiterte Entnazifizierung in der DDR – Rudolf Dörrier

Beitragvon augenzeuge » 6. Juni 2019, 16:22

Transitfahrer hat geschrieben: Arno von Lenski z.B.


Bei dem ist es außergewöhnlich gelaufen. Erst Richter am Volksgerichtshof, später Offizier in Stalingrad, Deutsches Kreuz in Gold am 21. Januar 1943 und bereits 1949 Verfolgter des Naziregimes in der DDR und es folgten die Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, Silber und Gold. Und trotzdem traute die Stasi ihm nicht und beschattete ihn. [flash]

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Re: Gescheiterte Entnazifizierung in der DDR – Rudolf Dörrier

Beitragvon Beethoven » 7. Juni 2019, 08:25

Arno v. Lenski war General der Wehrmacht und nicht der SS.

Es gab noch eine Reihe anderer Menschen, die unterer und mittlerer Dienstgrade der SS besaßen und schon recht früh in die NSDAP eintraten. Später füllten diese durchaus mittlere und höhere Ämter in der DDR aus. Wer wird das bestreiten?

SS-Mann, Scharführer bis Sturmbannführer dürfte wohl alles dabei gewesen sein.
Solange man diesen keine Teilnahme an Verbrechen nachweisen konnte und sie einen guten Job machten in der jeweiligen neuen Funktion - bitte sehr. Beweist es doch, dass man dem Menschen vertraute, wenn er umgedacht hat. Bis in höchste Führungsebenen schaffte es aber wohl kaum einer dieser Männer, wie es in der Bundesrepublik üblich war. Das war in der BRD doch etwas anders.

Quelle: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/r ... av_id=1152

Das Fazit des hier Skizzierten muß zwiespältig ausfallen: Daß angesichts von Millionen Opfern der nationalsozialistischen Politik die Angehörigen der NS-Eliten und insbesondere der Schreibtischtäter in Sicherheitspolizei und SD zu einem so großen Teil beinahe ungeschoren davonkommen und sogar für lange Jahre als angesehene Bürger in zum Teil hohen Positionen leben sollten, war ein allen Vorstellungen von politischer Moral so grundlegend widersprechender Skandal, daß dies unmöglich ohne schwerwiegende und langwirkende Folgen für diese Gesellschaft, ihre innere Struktur wie ihr außenpolitisches Ansehen, bleiben konnte. Auf der anderen Seite war es nicht zuletzt die allmähliche Aufdeckung immer neuer Personalskandale in der Bundesrepublik - von Globke bis Filbinger - , die erst zu jener heftigen und langanhaltenden politischen Auseinandersetzung der westdeutschen Gesellschaft mit ihrer NS- Vergangenheit führte, deren Bedeutung für die demokratische Identität und Stabilität der westdeutschen Demokratie doch sehr hoch zu bewerten ist.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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