Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Beitragvon pentium » 19. Januar 2016, 19:34

Jahrelang hatten die Ermittler nichts von einem RAF-Terror-Trio gehört. Nun sind ihre DNA-Spuren nach einem Überfall wieder aufgetaucht. Möglicherweise sind sie sogar für mehrere Taten verantwortlich.

http://www.mdr.de/brisant/raf-trio-an-w ... t-100.html

Garweg, Staub und Klette sollen im Juni 2015 an einem Überfall auf einen Geldtransporter in Groß Mackenstedt bei Bremen beteiligt gewesen sein, wie die zuständige Staatsanwaltschaft Verden am Dienstag mitteilte. Einer der drei mutmaßlichen Täter schoss demnach dreimal auf den Wagen. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Die Täter flohen danach ohne Beute. DNA-Spuren in einem Wagen, der am Tatort zurückgelassen wurde, und in einem später entdeckten Fluchtwagen brachten die Ermittler auf die Spur der drei mutmaßlichen RAF-Mitglieder. Gegen die drei Beschuldigten wurden Haftbefehle wegen des Verdachts des versuchten Mordes und des versuchten schweren Raubes erlassen...]

Man sieht es gibt nicht nur die Flüchtlinge als Thema.

mfg
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Re: Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Beitragvon pentium » 20. Januar 2016, 21:14

"Das intellektuelle Niveau der dritten RAF-Generation ist unfassbar niedrig"



Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof kennt jeder. Über die dritte Generation der Roten Armee Fraktion jedoch ist weit weniger bekannt. Ihre Mitglieder gelten als besonders professionell, aber auch als besonders tumb und ohne echte politische Mission. Nun führen Spuren von aktuellen Tatorten zu drei gesuchten Mitgliedern.

Sie gehörten zur dritten Generation der Roten Armee Fraktion: Daniela Klette, Ernst-Volker Wilhelm Staub und Burkhard Garweg. Nun wurde ihre DNA an zwei Tatorten missglückter Raubüberfälle gefunden – und damit ein dunkles Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte wieder aufgeklappt.

Während die Köpfe der ersten Generation (Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof) jeder kennt, ist über die dritte Generation, die den Terror in den 80-er Jahren weiterführte, wenig bekannt.

FOCUS-Redakteur Markus Krischer hat sich lange und intensiv mit dem RAF-Terror beschäftigt: „Die dritte RAF-Generation war auf jeden Fall die am professionellsten agierende. Wenn es eine Steigerung von sinnlos gibt, dann trifft das auf sie zu. Ziel der ersten beiden RAF-Generationen war die Befreiung ihrer Kader, vor allem von Andreas Baader. Die dritte Generation hat über Baaders Tod hinaus weitergemordet. Sie hatte kein Ziel, es gab auch keine sinnvolle politische Erklärung. Sie haben versucht, den Kampf auf die Spitze zu treiben. Die Mitglieder professionalisierten das Leben im Untergrund und entwickelten terroristische Routinen. Damit waren sie – aus terroristischer Perspektive – effektiver als ihre Vorgänger.“

1985 überfiel ein RAF-Kommando den MTU-Manager Ernst Zimmermann in seinem Haus und tötete ihn durch einen Genickschuss.
Im selben Jahr töten RAF-Mitglieder zunächst den US-Soldaten Edward Pimental, um mit seinem Ausweis auf das Gelände eines US-Luftwaffenstützpunktes nahe des Frankfurter Flughafens zu gelangen und dort einen Sprengstoffanschlag zu verüben. Zwei Menschen sterben, 23 werden verletzt.

Im Juli 1986 werden Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts und sein Fahrer Eckhard Groppler Opfer eins Bombenanschlags.
Im selben Jahr wird der Diplomat Gerold von Braumühl in Bonn auf offener Straße erschossen.

Am 30. November 1989 verübt die RAF einen Bombenanschlag auf den Wagen von Alfred Herrhausen, der Deutsche-Bank-Sprecher stirbt.
Im April wird der Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder in seinem Haus von einem Scharfschützen erschossen.

1993 sprengte die RAF einen Gefängnisneubau in Weiterstadt. Der Sachschaden betrug rund 123 Millionen D-Mark, verletzt wurde niemand.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 25389.html

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Re: Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Beitragvon HPA » 20. Januar 2016, 21:25

Die Sprengung von Weiterstadt war kein Werk von Laien. So etwas muss man professionell erlernen. Die Frage ist, wo wurde denen das beigebracht?
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Re: Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Januar 2016, 21:25

Proffessionelle terroristische Würstchen, die Geld rauben, weil sie nicht arbeiten wollen oder können... [mad]
Olaf Sch.
 

Re: Neue Spur zu drei mutmaßlichen RAF-Mitgliedern

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2017, 17:08

Silke Maier-Witts Leben in der DDR

1977 kam sie zur Roten-Armee-Fraktion, war an der Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer beteiligt. 1979 tauchte die Terroristin Silke Maier-Witt in der DDR unter, flog nach der Wende auf. Zu den Opfern des Deutschen Herbstes hat sie bis heute keinen Kontakt gesucht.

über viele Umwege ging es letztlich im Sommer 1980 nach Prag, bevor die Einreise in die DDR möglich wurde:
"Für mich war es immer so: Die Außenpolitik der DDR ist okay - anti-imperialistisch. Aber die DDR selber war jetzt nicht so attraktiv."


Silke Maier-Witt ist heute 67 - und sie gehört zu den wenigen RAF-Mitgliedern, die sich öffentlich äußern. Die Staatssicherheit ermöglichte zehn West-Terroristen ein neues Leben - sie schuf akribisch genau neue Legenden für ein Dasein im real existierenden Sozialismus. Aus Silke Maier-Witt wurde Angelika Gerlach und später - nachdem ihre Tarnung aufzufliegen drohte - Sylvia Beyer. Und so unwirklich es klingt, sie habe damals ihre neue Identität angenommen, sagt sie heute. Das alte, gewalttätige Leben verdrängt:
"Ich war in einer Laufgruppe, ich bin damals jeden Tag in Neubrandenburg zehn Kilometer gelaufen. Am Wochenende bin ich zu Wettbewerben gefahren. Ich habe mich voll auf dieses Leben in der DDR mit neuen Freunden konzentriert."

http://www.deutschlandfunk.de/silke-mai ... _id=398617

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