"Das intellektuelle Niveau der dritten RAF-Generation ist unfassbar niedrig"
Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof kennt jeder. Über die dritte Generation der Roten Armee Fraktion jedoch ist weit weniger bekannt. Ihre Mitglieder gelten als besonders professionell, aber auch als besonders tumb und ohne echte politische Mission. Nun führen Spuren von aktuellen Tatorten zu drei gesuchten Mitgliedern.
Sie gehörten zur dritten Generation der Roten Armee Fraktion: Daniela Klette, Ernst-Volker Wilhelm Staub und Burkhard Garweg. Nun wurde ihre DNA an zwei Tatorten missglückter Raubüberfälle gefunden – und damit ein dunkles Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte wieder aufgeklappt.
Während die Köpfe der ersten Generation (Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof) jeder kennt, ist über die dritte Generation, die den Terror in den 80-er Jahren weiterführte, wenig bekannt.
FOCUS-Redakteur Markus Krischer hat sich lange und intensiv mit dem RAF-Terror beschäftigt: „Die dritte RAF-Generation war auf jeden Fall die am professionellsten agierende. Wenn es eine Steigerung von sinnlos gibt, dann trifft das auf sie zu. Ziel der ersten beiden RAF-Generationen war die Befreiung ihrer Kader, vor allem von Andreas Baader. Die dritte Generation hat über Baaders Tod hinaus weitergemordet. Sie hatte kein Ziel, es gab auch keine sinnvolle politische Erklärung. Sie haben versucht, den Kampf auf die Spitze zu treiben. Die Mitglieder professionalisierten das Leben im Untergrund und entwickelten terroristische Routinen. Damit waren sie – aus terroristischer Perspektive – effektiver als ihre Vorgänger.“
1985 überfiel ein RAF-Kommando den MTU-Manager Ernst Zimmermann in seinem Haus und tötete ihn durch einen Genickschuss.
Im selben Jahr töten RAF-Mitglieder zunächst den US-Soldaten Edward Pimental, um mit seinem Ausweis auf das Gelände eines US-Luftwaffenstützpunktes nahe des Frankfurter Flughafens zu gelangen und dort einen Sprengstoffanschlag zu verüben. Zwei Menschen sterben, 23 werden verletzt.
Im Juli 1986 werden Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts und sein Fahrer Eckhard Groppler Opfer eins Bombenanschlags.
Im selben Jahr wird der Diplomat Gerold von Braumühl in Bonn auf offener Straße erschossen.
Am 30. November 1989 verübt die RAF einen Bombenanschlag auf den Wagen von Alfred Herrhausen, der Deutsche-Bank-Sprecher stirbt.
Im April wird der Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder in seinem Haus von einem Scharfschützen erschossen.
1993 sprengte die RAF einen Gefängnisneubau in Weiterstadt. Der Sachschaden betrug rund 123 Millionen D-Mark, verletzt wurde niemand.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 25389.htmlmfg
pentium