Inge Viett

Inge Viett

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2011, 17:53

Hallo zusammen, wie angesprochen der Fred über Inge Viett und die RAF. Gleich eine Frage zu Anfang zum Thema ins Forum: Mich würde einmal der Vergleich Weinhold zu Viett interessieren, gerade weil von dein 1945 der Herr Weinhold und die toten Grenzsoldaten und andererseits Frau Viett und der französische Polizist so ein bißchen auf eine Stufe gestellt wurden? Verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man soetwas vergleichen kann?

Textauszug aus der Autobiographie von Inge Viett/ Nie war ich furchtloser.

Und dann nahm in der Nähe vom Place deTerneau die Geschichte ihren Anfang, für die ich elf Jahre später im August 1992 wegen Mordversuchs zu dreizehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Es ist schönster Augustsommer. Ich fahre im T-Shirt und ohne Helm. Das ist verboten, was ich dummerweise nicht weiß. Die Ampel ist rot, ich stoppe an einer breiten Kreuzung. Zwei Verkehrspolizisten pfeifen mich von der anderen Seite der Kreuzung an. Ich denke: Nicht hingucken, so tun, als wärst du nicht gemeint. Die müssen erstmal über die breite Straße, bis dahin ist grün, und du bist weg. Das Pfeifen wird schriller und ich nervöser. Meine Hände drehen am Gashebel, und ich rase bei Rot davon. An der nächsten Querstraße fahre ich aus der Sicht der mir wild nach pfeifenden Bullen. Damit halte ich die Angelegenheit für ausgestanden, aber als ich mich nach wenigen Minuten umschaue, sehe ich sie hinter mir. Alle beide. Und sie kommen immer näher. Die Suzuki fährt nicht schneller als 65 km/h, und ich fluche in mich hinein, warum ich sie nicht gleich nach dem Kauf entdrosselt habe. Ich bin in einer dieser schnurgeraden, endlos langen Straßenschluchten, ohne Ausweichmöglichkeit rechts und links. Nichts als geschlossene Häuserfronten zu beiden Seiten, hinter mir die aufholenden Bullen mit ihren lächerlichen Mofas, vor mir eine elendige Gerade, die sich erst am Boulevard Respail öffnet. Bis dahin haben sie mich längst eingeholt, denke ich und drossel die Fahrt, um sie herankommen zu lassen. An meiner Seite fahrend befiehlt mir der Polizist anzuhalten, aber ich trete gegen sein Mofa, so das er umfällt. Ich schaffe es bis zum Boulevard Respail.

Inzwischen ist es mit meiner Übersicht vorbei, und ich fahre ohne Überlegung auf den Respail. Sekunden später sehe ich mich in der Mitte des vierspurig strömenden Gegenverkehrs. Ich war in die falsche Richtung gehetzt. Ein tosendes Hupen beginnt, und mir schießt der Gedanke durch den Kopf: Das überlebst du nicht. Welch ein banales Ende, jetzt stirbst du genauso wie Biene im Schrott auf der Straße. Aber irgendwie komme ich im wilden Slalom an den heranpreschenden Autos vorbei und gerade über den Bürgersteig rasend in eine Nebengasse. Ich drehe mich um und denke, jetzt bin ich sie los, auf diesem Todesritt kann mir niemand folgen. Aber wieder täusche ich mich. Mit Staunen und Entsetzen sehe ich einen der beiden Polizisten mit ähnlich gefährlichen Manövern über den Raspail heranrasen. Was für ein Jäger ist das?

Wofür jagt er eine Frau durch die ganze Stadt, nur weil sie nicht auf sein Pfeifen reagiert hat? Schließlich kann er nicht wissen, wer sein Wild ist, wer ich bin. Fieberhaft und vollkommen in Panik, versuche ich jetzt zu Fuß davonzukommen. Das Motorrad bringt mich nicht fort. Ich springe ab und lasse es liegen, vielleicht kann ich zu Fuß irgendwo hereinschlüpfen, mich verstecken. Und tatsächlich, schon ermüdet vom Laufen, sehe ich eine Tiefgarage, laufe hinunter in der Hoffnung, einen zweiten Ausgang zu finden. Es gibt keinen. Um Gottes Willen, ich bin in der Falle und will wieder raus. Da sehe ich ihn vor der Ausfahrt auf der Straße stehen, das Mofa zwischen den Knien. Er ruft in sein Sprechfunkgerät. Was soll ich tun? Hinter einem Auto versteckt, im Halbdunkel der Garage beobachte ich ihn. Dann ziehe ich meine Waffe und trete hervor, richte sie auf ihn und sage: „Jetzt verschwinde.“ Ungläubig, dümmlich ist sein Blick. Sekundenlang, dann greift er langsam zu seiner Waffe in ungeheuerlicher Verkennung der Situation. Ich starre wie versteinert auf ihn, er wird kleiner und kleiner, seine langsame Bewegung zur Pistole wischt wie ein Schatten über meine Augen. Dann fällt der Schuß. Ich habe geschossen.

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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2011, 19:40

Edelknabe hat geschrieben:...gerade weil von dein 1945 der Herr Weinhold und die toten Grenzsoldaten und andererseits Frau Viett und der französische Polizist so ein bißchen auf eine Stufe gestellt wurden? Verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man soetwas vergleichen kann?
Rainer-Maria


Kann man sie vergleichen? Weinhold floh einmal aus der DDR und hatte keine Unterstützung durch Dritte und erschoss die Grenzer weil sie ihm im Weg standen. Frau Viett flüchtete mehrfach in die DDR konnte jeweils immer auf das Know How des MfS zurückgreifen....und danach erneut morden.....

Rainer, lies dir einfach mal durch, was die Dame für eine krimminelle Energie hat....wenn so eine Type in der DDR gelebt hätte und politisch entgegengesetzte Ziele gehabt hätte, wie würdest du sie dann bezeichnen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Inge_Viett
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Re: Inge Viett

Beitragvon ex-maja64 » 13. Dezember 2011, 19:55

augenzeuge hat geschrieben:
Weinhold floh einmal aus der DDR und hatte keine Unterstützung durch Dritte und erschoss die Grenzer weil sie ihm im Weg standen.
AZ



Falsch!!!
Erwiesen ist, dass die beiden (Seidel und Lange) schliefen.
Aber mein Gott, er wollte doch nur in die Freiheit dieser Weinhold.... und da sind alle Mittel recht.


Stimmts AZ??? [denken]
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Re: Inge Viett

Beitragvon manudave » 13. Dezember 2011, 19:57

Was soll dieser Schwachsinn, Maja? [ich auch]
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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2011, 20:02

ex-maja64 hat geschrieben:Aber mein Gott, er wollte doch nur in die Freiheit dieser Weinhold.... und da sind alle Mittel recht.
Stimmts AZ??? [denken]


Nein, Maja, da sind nicht alle Mittel recht, als ob du das nicht wüsstest.....und die Frage die ich an Rainer gestellt hatte kannst du auch beantworten...
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Re: Inge Viett

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2011, 20:07

Der war gut David....der war wirklich gut mit dem Schwachsinn? Da tötet Einer mit Vorsatz,so Weinhold der rennt also los, um sich mit allen Mitteln seinen Weg freizuschießen und auf der anderen Seite steht eine(wenn auch Terroristin)Frau, die in die Enge getrieben wird und es gibt einen verletzten Polizisten.
Ja, wer ist nun der richtige Verbrecher von Beiden?

Rainer-Maria der erstmal eine Mütze Schlaf nimmt...bis Morgen.
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Re: Inge Viett

Beitragvon manudave » 13. Dezember 2011, 20:08

Was ist denn ein richtiger Verbrecher? [denken]
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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2011, 20:11

Edelknabe hat geschrieben:... die in die Enge getrieben wird ....


Ach, Weinhold wurde nicht in die Enge getrieben? [bloed]
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Re: Inge Viett

Beitragvon Zicke » 13. Dezember 2011, 20:17

Es ist ,mit Verlaub; SCHEI?EGEAL ,ob Viett oder Weinhold, wer mit der Waffe auf einen Menschen schießt, nimmt in Kauf das er stirbt.
Für mich sind es beide Mörder.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Inge Viett

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2011, 20:21

Bin ich Merkur? Bin ich nicht. Also beantworte dir deine Frage mal schön selber.Ich könnte ja eine/folgende Theorie aufstellen: Ein richtiger Verbrecher ist Einer, der mit Vorsatz eine Tat begeht oder zumindest in engere Erwägung zieht."
Träfe schonmal auf Inge Viett in dem Polizistenfall nicht zu.

Weinhold Augenzeuge war schon vorher auf dem kriminellen Trip, als er dann in die Enge getrieben wurde. Frau Viett fuhr friedlich mit dem Motorroller, bis die Polizisten pfiffen. Leuchtet ein oder.. Jörg?
Ist es nicht Zicke...scheissegal, ist es nicht.

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Re: Inge Viett

Beitragvon Zicke » 13. Dezember 2011, 20:24

Edelknabe hat geschrieben: An meiner Seite fahrend befiehlt mir der Polizist anzuhalten, aber ich trete gegen sein Mofa, so das er umfällt.


Rainer, so wie du irgentwo mal geschrieben hattest, war dein Schwiegervater bei der Trapo, wenn also ein von ihm Kontrolierter ihn aus dem Zug tritt um sich der Kontrolle zu entziehen, dann hätte ich gern mal die Reaktionen seiner Kollegen gewusst.
ansonsten muss man den zu Papier gebrachten Alptraum von zu fettigen Essens der Viett nicht unbedingt als lesenswerte Lektüre bewerten.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Inge Viett

Beitragvon Dille » 13. Dezember 2011, 20:36

Edelknabe hat geschrieben: Ein richtiger Verbrecher ist Einer, der mit Vorsatz eine Tat begeht oder zumindest in engere Erwägung zieht."
Träfe schonmal auf Inge Viett in dem Polizistenfall nicht zu.
Rainer-Maria


Und mit einer Waffe in der Tasche zieht man sicherlich nicht "in Erwägung", diese auch zu benutzen ?? Seltsame Logik -- da fuhr sie also ganz friedlich auf dem Motorroller dahin und wollte sicherlich ihren Kumpel nur mal fragen, was das für ein komisches Ding ist, was sie da gefunden hat ???

Kopfschüttelnd, Dille
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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2011, 20:43

Edelknabe hat geschrieben:Ein richtiger Verbrecher ist Einer, der mit Vorsatz eine Tat begeht oder zumindest in engere Erwägung zieht."
Träfe schonmal auf Inge Viett in dem Polizistenfall nicht zu.


Aber auf die Person Viett generell. Sie plante zig militante RAF-Aktionen mit. Rainer wach bitte auf.... [angst]

Edelknabe hat geschrieben:Frau Viett fuhr friedlich mit dem Motorroller, bis die Polizisten pfiffen.
Rainer-Maria


Frau Viett hat den Polizisten in einem Parkhaus zuerst in den Hals geschossen....
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Re: Inge Viett

Beitragvon vs1400 » 13. Dezember 2011, 22:30

ex-maja64 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Weinhold floh einmal aus der DDR und hatte keine Unterstützung durch Dritte und erschoss die Grenzer weil sie ihm im Weg standen.
AZ



Falsch!!!
Erwiesen ist, dass die beiden (Seidel und Lange) schliefen.
Aber mein Gott, er wollte doch nur in die Freiheit dieser Weinhold.... und da sind alle Mittel recht.


Stimmts AZ??? [denken]


hi ex-maja64,

das sind doch noch die alten kamellen, die uns mal erzählt wurden. [muede]
gib dir mal etwas mehr mühe ... welcher grenzer schlief bei minus 20 grad? [ich auch]
wir waren aber beide nicht vor ort und irgend jemand könnte diese temperatur, für besagten tag, bestimmt ergooglen.

gruß vs ... und hier der link.Bild
vs1400
 

Re: Inge Viett

Beitragvon ex-maja64 » 13. Dezember 2011, 22:59

@ vs, mir fällts immer schwerer auf Beiträge von dir, ob nun als PN oder hier in offenen Beiträgen zu antworten. [wink]

Aber erstmal Entschuldigung [peinlich] , in diesem Thread sollte es ja eigentlich um das Thema Inge Viett gehen.

Also was weisst du überhaupt, ausser ergoogelten über den Fall Weinhold???
Ich lebte damals und auch heute noch (Keine 20Km), von diesem Tatort entfernt und mir ist auch diese damalige Sache (wenn ich auch zu jener Zeit noch Schulkind war) in bester Erinnerung.
Das die Beiden dort eingeschlafen waren, dass wurde mir schon vor der "sogenannten" Wende von mehreren Seiten berichtet.
Du warst Grenzer, anders wie ich, in der Endphase der DDR. Zu deiner Zeit, gab es weder eine MS66,noch eine Anlage 501/701, die auch sehr fehlerbehaftet war.
Wie viele 12 Std. Schichten hast du geschoben???
Kannst du dir überhaupt vorstellen, welcher Ausnahmesituation, diese Grenzer damals im Dez. 1975, dort vor Ort ausgesetzt waren vor allem im physischen Bereich???

Ich denke mal Nein!!

Du schreibst halt hier gerne und gibst dich hier ein wenig Intellektuell [flash]


Mario
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Re: Inge Viett

Beitragvon vs1400 » 13. Dezember 2011, 23:19

ex-maja64 hat geschrieben:@ vs, mir fällts immer schwerer auf Beiträge von dir, ob nun als PN oder hier in offenen Beiträgen zu antworten. [wink]

Aber erstmal Entschuldigung [peinlich] , in diesem Thread sollte es ja eigentlich um das Thema Inge Viett gehen.

Also was weisst du überhaupt, ausser ergoogelten über den Fall Weinhold???
Ich lebte damals und auch heute noch (Keine 20Km), von diesem Tatort entfernt und mir ist auch diese damalige Sache (wenn ich auch zu jener Zeit noch Schulkind war) in bester Erinnerung.
Das die Beiden dort eingeschlafen waren, dass wurde mir schon vor der "sogenannten" Wende von mehreren Seiten berichtet.
Du warst Grenzer, anders wie ich, in der Endphase der DDR. Zu deiner Zeit, gab es weder eine MS66,noch eine Anlage 501/701, die auch sehr fehlerbehaftet war.
Wie viele 12 Std. Schichten hast du geschoben???
Kannst du dir überhaupt vorstellen, welcher Ausnahmesituation, diese Grenzer damals im Dez. 1975, dort vor Ort ausgesetzt waren vor allem im physischen Bereich???

Ich denke mal Nein!!

Du schreibst halt hier gerne und gibst dich hier ein wenig Intellektuell [flash]


Mario


@ ex-maja64,

es war die idee von Rainer " ... Hallo zusammen, wie angesprochen der Fred über Inge Viett und die RAF. Gleich eine Frage zu Anfang zum Thema ins Forum: Mich würde einmal der Vergleich Weinhold zu Viett interessieren, gerade weil von dein 1945 der Herr Weinhold und die toten Grenzsoldaten und andererseits Frau Viett und der französische Polizist so ein bißchen auf eine Stufe gestellt wurden? Verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man soetwas vergleichen kann? ... ".

aber ok, du hast sie eben schlafen "gesehen" ... bei minus 20 grad und ... ach nöö.

" ... Kannst du dir überhaupt vorstellen, welcher Ausnahmesituation, diese Grenzer damals im Dez. 1975, dort vor Ort ausgesetzt waren vor allem im physischen Bereich??? ..."

ein bericht wäre die netteste art mir zu antworten.

gruß vs
Zuletzt geändert von vs1400 am 13. Dezember 2011, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Inge Viett

Beitragvon ex-maja64 » 13. Dezember 2011, 23:26

Erkläre mir doch bitte mal wie ein Einschuß durch die Stiefelsohle des Gefr. Seidel zustande kam? [ich auch]
Und bei ihm die Einschüsse tiefer lagen als die Ausschüsse!

Mario
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Re: Inge Viett

Beitragvon CaptnDelta » 14. Dezember 2011, 00:03

Edelknabe hat geschrieben:...
Weinhold Augenzeuge war schon vorher auf dem kriminellen Trip, als er dann in die Enge getrieben wurde. Frau Viett fuhr friedlich mit dem Motorroller, bis die Polizisten pfiffen.

Weinhold fuhr ebenso "friedlich" mit seinem geklauten Wartburg durch die DDR, bis sich ihm die Grenzer in den Weg stellen wollten. Leider hat Weinhold seine Memoiren dazu nicht niedergeschrieben, sonst koennte er uns sicher genauso genuesslich wie Viett berichten, wie bloed die beiden Grenzer aus der Waesche gekuckt haben als er sie niedergeknallt hat.

Vielleicht begreifste auf diese Art den Irrsinn deiner Argumentation - werde allerdings dahingehend nicht zuviel erwarten.

Viett war zu diesem Zeitpunkt in Paris schon laenger auf 'nem "kriminellen Trip" (z.B. Lorenz-Entfuehrung).
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Re: Inge Viett

Beitragvon Edelknabe » 14. Dezember 2011, 06:28

So langsam komme ich mir hier vor wie Henry Fonda in "Die 12 Geschworenen" unter der Regie von Sidney Lumet und na klar Delta, du bist der Schlaueste von uns, das brauchst du hier nicht ständig herunter zu beten. Erzähle lieber mal von deinem Trauma da aus dem anderen Fred mit der GSG 9, was du da mit der RAF zu tun hattest, ehe du hier den Belehrenden spielst?

Was hatte ich eigentlich gewollt und vs hatte es ja nochmal hochgeholt, die Frage vom Anfang.
Ich wollte sinngemäß fragen, ob man die Polizistensache der Frau Viett (nur diese Augenzeuge,verdammt nochmal Mensch nur diese allein und nicht die ganze RAF und Nasenpopel und sonstwas....!!!!), also ob man diese Sache mit dem Herrn Weinhold in eine Schublade stecken kann.

Dille genauso, so ein Quatsch, was hatte denn ihre Waffe in der Tasche damit zu tun, das der Polizist sie wegen einem Verkehrsvergehen rauspfeift, also manchmal glaube ich, mir fehlt etwas die Logik?

Und Zicke, das war ja wohl logisch, das die Frau zu fliehen versuchte, weil sie eben ein schlechtes Gewissen hatte und der andere Polizist (sinngemäß jetzt der Kollege meines Traposchwiegervaters wenn du schon den tollen Vergleich bringst) hatte ja richtig reagiert, er blieb ja dran an ihr nur er konnte eben nicht wissen, wenn er da vor sich hatte.

Das konnten übrigens Seidel und Lange in ihrer Schläfrigkeit oder Döserei im Grenzdienst auch nicht, weil der Weinhold nämlich eine Uniform anhatte(hatte er doch...oder)
Für mich ist Herr Weinhold der Mörder und nicht ein Frau Viett(in diesen ihren speziellen Fällen), auch wenn man sie später wegen Mordversuchs verurteilt hatte.Ich kann sie also, beide Fälle nicht in eine Schublade stecken, so meine Schlussfolgerung.

Das der Polizist 19 Jahre später an den Folgen seiner damaligen Schussverletzung gestorben ist wäre wieder eine andere Betrachtung wert und logisch, es hat seine Ursache an diesem verhängnisvollen Tag da in Paris.
Aber bitte, es hat hier Jeder seine Sicht der Dinge und gut isses.

Könnte ja Einer schonmal ne Abstimmung machen wie Henry Fonda damals in dem wunderbaren Film, denn Anfangs stand er auch alleine da wie bißchen blöde und am Ende....hieß es...wie hieß es da...?

Rainer-Maria und allen einen guten Tag ins Forum und Recht hast du Mario, die 80er Jahre am Kanten sind mit den 70er einfach nicht zu vergleichen, auch nicht mit den 50er bis Ende 60er Jahren.Einfach nicht in eine Schublade zu stecken...siehe oben.
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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 14. Dezember 2011, 08:48

Edelknabe hat geschrieben:Für mich ist Herr Weinhold der Mörder....


Weinhold hat die Grenzer nicht vorsätzlich erschossen. Deshalb kann es kein Mord sein, max. Totschlag. Oder?
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Re: Inge Viett

Beitragvon Transitfahrer » 14. Dezember 2011, 09:20

Also vorsätzlich haben beide nicht gehandelt. Aber weil beide bewaffnet waren haben sie eine tödliche Veletzung bei Anwendung der Waffe bei einem evt. Opfer billigend in Kauf genommen. Aber weder Weinhold noch Viett sind mit dem Vorsatz geflüchtet "Ich streck jetzt mal ein paar Uniformträger nieder"!

Das mit dem einschlafen der Grenzsoldaten kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Bei -20C° schläftst Du nicht mal eben ein. Außer Du bist völlig erschöpft. Bei einer 12 Std. Schicht und vor allen Dingen bei den Vorzeichen (die Fahnenflucht war den GT ja bekannt und dementsprechend in Alarmbereitschaft versetzt) der Nacht, müssen die Soldaten doch voll von Adrenalin gewesen sein. Wie dem auch sei, wir alle waren nicht dabei, weder bei Weinhold noch bei Viett.

Aber ein Unterschied sehe ich doch. Die Viett hat Krieg gegen den Staat BRD geführt. Weinhold wollte die DDR ungesetzlich verlassen.
Das soll aber nicht heißen, daß beide keine Straftäter sind!

R.M. hatte mal zum Fall Schleyer mal geschrieben,daß die Personenschützer (die ja keine waren) selbst schuld hatten ums Leben gekommen zu sein. Tja damit mussten Sie wohl rechnen, sowie die Grenzsoldaten und der Polizist auch. Nicht wahr Rainer?

Gruß
Peter
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Re: Inge Viett

Beitragvon CaptnDelta » 14. Dezember 2011, 10:16

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Für mich ist Herr Weinhold der Mörder....

Weinhold hat die Grenzer nicht vorsätzlich erschossen. Deshalb kann es kein Mord sein, max. Totschlag. Oder?

Fuer Mord im eigentlichen Sinne muessen in Deutschland Mordmerkmale gem. Paragraph 211 nachgewiesen werden.

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Re: Inge Viett

Beitragvon Edelknabe » 14. Dezember 2011, 17:51

Nein Peter, werde ich Polizist oder Personenschützer tue ich das mit alleiniger persönlicher meiner Entscheidung und weiß um das volle Risiko dieser Berufe. Ich muss mir dem einfach gegenwärtig sein.Ich als Grenzsoldat und Tausende andere auch in dieser damaligen DDR wurden verpflichtet, an diese Grenze da weil es ganz einfach Wehrpflicht hieß, das ist der grundlegende Unterschied.

Wenn ich also als Polizist oder Personenschützer den Anforderungen meines Berufes nicht gewachsen bin, dann habe ich in diesen Berufen einfach nichts zu suchen.
Dann ist es besser, ich werde Bäcker, Maurer oder Fliesenleger, weil es einfach besser für meine Gesundheit ist, so einfach sehe ich das ohne diese Berufe zu verurteilen, weil sie einfach wichtig für die Gesellschaft sind, so der Polizist.

Wenn wir in dieser Ruhe der Diskussionskultur weitermachen sind wir einen guten Schritt weiter, so meine persönliche Meinung. Wir müssen uns nicht andauernd Sachen an den Kopf schmeißen, die es einfach nicht wert sind.
Delta ich bat dich diese Sache mit der GSG 9 zu erzählen und würde mich freuen, wenn du dies tun würdest. Als Ostdeutscher kann ich logischerweise damals diese bleierne Zeit(Personenkontrollen etc.) in der BRD nicht nachvollziehen, es muss einfach eine andere Zeit gewesen sein und es wäre interessant, mal darüber zu texten, von Zeitzeugen.Danke im voraus.

Rainer-Maria
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Re: Inge Viett

Beitragvon Transitfahrer » 14. Dezember 2011, 19:58

Edelknabe hat geschrieben:Nein Peter, werde ich Polizist oder Personenschützer tue ich das mit alleiniger persönlicher meiner Entscheidung und weiß um das volle Risiko dieser Berufe. Ich muss mir dem einfach gegenwärtig sein.Ich als Grenzsoldat und Tausende andere auch in dieser damaligen DDR wurden verpflichtet, an diese Grenze da weil es ganz einfach Wehrpflicht hieß, das ist der grundlegende Unterschied.

Wenn ich also als Polizist oder Personenschützer den Anforderungen meines Berufes nicht gewachsen bin, dann habe ich in diesen Berufen einfach nichts zu suchen.
Dann ist es besser, ich werde Bäcker, Maurer oder Fliesenleger, weil es einfach besser für meine Gesundheit ist, so einfach sehe ich das ohne diese Berufe zu verurteilen, weil sie einfach wichtig für die Gesellschaft sind, so der Polizist.


Rainer-Maria


Da Frage ich mich jetzt aber, warum hat man junge Wehrpflichtige an dieser Grenze eingesetzt? Viele waren den Anforderungen auch nicht gewachsen. Wie sollten Sie auch. Da diese Grenze ja nicht ungefährlich war, haben Wehrpflichtige dort nichts zu suchen. Außer Sie wollen es freiwillig tun. Ist aber nur meine Meinung. Aber trotzdem muß es doch allen Grenzsoldaten bewußt gewesen sein, das man an dieser Grenze durchaus mit dem Leben bezahlen konnte. Das heißt nichts anderes, das sowohl der Polizist, Personenschützer oder Grenzsoldat dieser Gefahr sich aussetzten bzw. von der Staatsführung ausgesetzt wurden.

Gruß
Peter
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Re: Inge Viett

Beitragvon karl143 » 14. Dezember 2011, 22:25

ex-maja64 hat geschrieben:@ vs, mir fällts immer schwerer auf Beiträge von dir, ob nun als PN oder hier in offenen Beiträgen zu antworten. [wink]

Aber erstmal Entschuldigung [peinlich] , in diesem Thread sollte es ja eigentlich um das Thema Inge Viett gehen.

Also was weisst du überhaupt, ausser ergoogelten über den Fall Weinhold???
Ich lebte damals und auch heute noch (Keine 20Km), von diesem Tatort entfernt und mir ist auch diese damalige Sache (wenn ich auch zu jener Zeit noch Schulkind war) in bester Erinnerung.
Das die Beiden dort eingeschlafen waren, dass wurde mir schon vor der "sogenannten" Wende von mehreren Seiten berichtet.
Du warst Grenzer, anders wie ich, in der Endphase der DDR. Zu deiner Zeit, gab es weder eine MS66,noch eine Anlage 501/701, die auch sehr fehlerbehaftet war.
Wie viele 12 Std. Schichten hast du geschoben???
Kannst du dir überhaupt vorstellen, welcher Ausnahmesituation, diese Grenzer damals im Dez. 1975, dort vor Ort ausgesetzt waren vor allem im physischen Bereich???

Ich denke mal Nein!!

Du schreibst halt hier gerne und gibst dich hier ein wenig Intellektuell [flash]


Mario


@ Mario,
das ist jetzt aber auch kein Beweis für mehr Wissen.
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Re: Inge Viett

Beitragvon augenzeuge » 14. Dezember 2011, 22:40

Im Thread wird die Viett zum Weinhold....

@Mario
Ich weiß nicht, ob du schon mal längere Zeit bei -20 bis -30 Grad gelaufen bist. Ich bin es. Wenn man dabei wirklich einschlafen sollte, dann muss man entweder total kaputt sein, oder alkoholisiert. Normal geht das nicht, da man sonst sehr schnell erfriert. Also man muss einen Zustand erreichen, der sich ganz weit von dem befindet, bei dem ein Grenzer noch eingesetzt werden kann. Und wenn man weiß, dass hier ein bewaffneter Krimineller im Gebiet die Grenze überschreiten will, dann wird der Verantwortliche Kommandeur sicher gern auf solche Leute verzichten.
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Re: Inge Viett

Beitragvon karl143 » 14. Dezember 2011, 22:42

Edelknabe hat geschrieben:Nein Peter, werde ich Polizist oder Personenschützer tue ich das mit alleiniger persönlicher meiner Entscheidung und weiß um das volle Risiko dieser Berufe. Ich muss mir dem einfach gegenwärtig sein.Ich als Grenzsoldat und Tausende andere auch in dieser damaligen DDR wurden verpflichtet, an diese Grenze da weil es ganz einfach Wehrpflicht hieß, das ist der grundlegende Unterschied.

Wenn ich also als Polizist oder Personenschützer den Anforderungen meines Berufes nicht gewachsen bin, dann habe ich in diesen Berufen einfach nichts zu suchen.
Dann ist es besser, ich werde Bäcker, Maurer oder Fliesenleger, weil es einfach besser für meine Gesundheit ist, so einfach sehe ich das ohne diese Berufe zu verurteilen, weil sie einfach wichtig für die Gesellschaft sind, so der Polizist.

Wenn wir in dieser Ruhe der Diskussionskultur weitermachen sind wir einen guten Schritt weiter, so meine persönliche Meinung. Wir müssen uns nicht andauernd Sachen an den Kopf schmeißen, die es einfach nicht wert sind.
Delta ich bat dich diese Sache mit der GSG 9 zu erzählen und würde mich freuen, wenn du dies tun würdest. Als Ostdeutscher kann ich logischerweise damals diese bleierne Zeit(Personenkontrollen etc.) in der BRD nicht nachvollziehen, es muss einfach eine andere Zeit gewesen sein und es wäre interessant, mal darüber zu texten, von Zeitzeugen.Danke im voraus.

Rainer-Maria


@ Rainer,
da kann dir Delta auch nicht weiterhelfen. Zu der "bleiernen Zeit" lebte der nämlic auch noch hinter dem Zaun. Der Zeitraum der "bleiernen Zeit" bezieht sich auf die Jahre der Mittsiebziger, bis Anfang 1980 in etwa. Der Begriff stammt übrigens aus einem Hölderlin-Gedicht, und wurde dann als Filmtitel von Margarethe von Trotta verwendet.

Rainer, nur dazu folgendes. Wenn du dich als Personenschützer bewirbst, ist das kein Grund, das man mit rechnen muß, erschossen zu werden. Das Risiko ist zwar vorhanden, aber wenn man es so wie du siehst, müßte auch jeder der bei der Polizei oder beim BGS oder Zoll war, in Kauf nehmen, sein Leben durch einen Schuss zu verlieren. Diese Denklinie ist wirklich fürchterlich. Es ist mir auch nicht möglich, der Linie zu folgen, nur weil die beiden GT Angehörigen ein paar Nachtschichten geschoben haben, hätten sie so tief geschlafen. Ich habe genug Einsätze mitgemacht, die manchmal auch über Tage und Nächte gingen. Wenn es dann um die Wurst ging, war man so aufgepuscht, das man nicht an Schlaf dachte.

Das sind alles Versuche, diese Tat in eine bestimmte Richtung zu bringen. Die Viet war allerdings eine Kriminelle. Und sie war keine politische Täterin, was die RAF immer gerne von sich behauptete. Sie brachten nicht nur Unternehmer und hohe Funktionäre wie Schleyer um. Die Mehrzahl der Toten waren Fahrer oder Begleiter. Zur Nachhilfe in Geschichte lief heute abend in der ARD ein entsprechender Film. Das war der Unterschied. Die Viet war aktiv in die Entführung von Lorenz in Westberlin verwickelt. Sie hatte außerdem einen entscheidenden Anteil an der Nachrichtenübermittlung innerhalb der RAF und beim Anlegen von Waffenverstecken.

Ich glaube nicht, das Weinhold vor seinen Schüssen diese Vita hatte. Ein Vergleich dieser beiden ist vollkommen ungerechtfertigt.
karl143
 

Re: Inge Viett

Beitragvon ex-maja64 » 14. Dezember 2011, 22:57

Stimmt Karl-Heinz [peinlich] , sicherlich liegen auch vs und Transitfahrer mit ihren Vermutungen näher an der Wirklichkeit wie ich.
Ja ich denke sogar Mara und der Interessierte haben auch in diesem Fall, wieder die allerbesten Links bzw. Youtubevideos parat. [super]
Wie schreibt der Edelknabe immer sinngemäß? Dieses Forum, es hat schon was. [flash]


Mario


P.S. ich bin aber schon richtig wenn ich meine, in diesem Thread geht es um Inge Viett? [denken]
ex-maja64
 

Re: Inge Viett

Beitragvon ex-maja64 » 14. Dezember 2011, 23:01

@ AZ, hast du auch nur einen Tag als Angehöriger der GT Dienst geleistet??

Falls deine Antwort Nein ist, brauchen wir uns gar nicht weiter zu unterhalten.


Mario [wink]
ex-maja64
 

Re: Inge Viett

Beitragvon SkinnyTrucky » 14. Dezember 2011, 23:12

Transitfahrer hat geschrieben:Da Frage ich mich jetzt aber, warum hat man junge Wehrpflichtige an dieser Grenze eingesetzt? Viele waren den Anforderungen auch nicht gewachsen. Wie sollten Sie auch. Da diese Grenze ja nicht ungefährlich war, haben Wehrpflichtige dort nichts zu suchen. Außer Sie wollen es freiwillig tun. Ist aber nur meine Meinung. Aber trotzdem muß es doch allen Grenzsoldaten bewußt gewesen sein, das man an dieser Grenze durchaus mit dem Leben bezahlen konnte. Das heißt nichts anderes, das sowohl der Polizist, Personenschützer oder Grenzsoldat dieser Gefahr sich aussetzten bzw. von der Staatsführung ausgesetzt wurden.


Peter, die Grenzsoldaten waren ja freiwillig da....zumindestens war es so, das man dort nur eingesetzt wurde, wenn man die Frage zur Bereitschaft die Waffe einzusetzen mit JA beantwortet hat....verneinte man sie, kam man wohl eher nich an den Zaun....also gab es eine gewisse Freiwilligkeit....

....sicher war es eine Freiwilligkeit, die man so einfach beantworten kann....denn viele dachten sich sicher, sag mal JA, dann kommste nich zu den Muckern oder so....und die Zeit am Kanten geht ja vielleicht auch ruhig um....

....ansonsten teile ich deine Ausführungen....

Inge Viett war zum Töten bereit, das sagt ja schon das sie in einer terroristischen Vereinigung war....und hätte sie auf die Polizisten gehört, hätte sie ein Knöllchen bezahlt und ihr Moppet geschoben und gut wär's gewesen....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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