"...anarcho-terroristische Kräfte"

Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2017, 18:48

karnak hat geschrieben:Da kommt bei mir"nicht verfügbar "

Dann stimmt was auf deinem PC nicht. Es ist der Film, die Stille nach dem Schuss....

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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 28. Oktober 2017, 19:04

Aber das ist doch bloß ein Spielfilm, der soll jetzt Beweise und Belege liefern? Ich werde mal sehen, aber heute nicht mehr.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 28. Oktober 2017, 19:26

karnak hat geschrieben:Aber das ist doch bloß ein Spielfilm, der soll jetzt Beweise und Belege liefern? Ich werde mal sehen, aber heute nicht mehr.


Bis auf die letzten zwei Minuten, die definitiv hinzugedichtet sind - künstlerische Freiheit oder um Plagiatsvorwürfen zu entgehen - hält sich der Film relativ eng an die Biografie von Inge Viett. Zumindest kann man keine weiteren großen Abweichungen entdecken.

Die Schüsse auf den Verkehrspolizisten Francis Violleau in Paris stimmen auch. Es gibt ein paar Artikel über ihn:

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/ ... df/8778047
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8778047.html
https://zettelsraum.blogspot.de/2010/01 ... itime.html

Auf Seite 6 im Spiegel-Artikel ein Foto von ihm im Rollstuhl. Wenn man Inge Viett heute hört bzw. liest, scheint sie das nicht sonderlich zu berühren. Ihr ist wohl bis heute nicht bewusst, was sie nur alleine in diesem Fall angerichtet hat, oder sie verdrängt es. 19 Jahre querschnittsgelähmt im Rollstuhl zu sitzen um dann im Alter von 54 Jahren an den Spätfolgen zu sterben. Der Mann war 19 Jahre lang nur noch ein körperliches Wrack.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 28. Oktober 2017, 19:40

Ich befürchte nur mit einer Biographie einer Beteiligten wird man mir nun nicht unbedingt die Terroristenausbildung durch die Stasi beweisen können. Im Besonderen wenn in den Aussagen von dem Wunschik der Eindruck vermittelt wird eine Aktenlage beweist diese Verbindungen und daraus folgende Aktivltäten hinsichtlich von Panzerfäusten und Schäferhunden.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 28. Oktober 2017, 19:46

Interessierter hat geschrieben:Da gäbe es ja auch noch die Möglichkeit, dass du einfach einmal seriöse Belege einstellst; wenn Du schon andere Darstellungen bzw. deren Quellen als nicht seriös bezeichnest.

Solange du das nicht machst oder kannst, bleibt leider Deine anderslautende Meinung nur eine Behauptung. [wink]

Ich habe keine und mir vermittelt sich nun mal der Eindruck die"Anderen" haben auch keine und deswegen ziehen sie es vor zu"Enthüllen ", und das ist nun mal das Problem.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 28. Oktober 2017, 19:53

Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:
Natürlich ist das"Unschön ", heißt aber im Resultat noch lange nicht, dass man Terrorismus aktiv unterstützt hat


Soso, was du alles einfach so behauptest!? Ulbricht und Honecker unterstützten die PLO und hielten auch noch zu radikaleren Vertretern wie George Habash Kontakt, dessen PFLP für gut ein halbes Dutzend Flugzeugentführungen und andere Attentate verantwortlich war.

Obwohl die Terrorgruppe um Abu Nidal ein Todfeind Arafats war, wurde sie in den Achtzigerjahren massiv vom MfS unterstützt.

1973 verpflichtete sich die DDR insgeheim, der PLO 2000 Maschinenpistolen, 500 Sprengsätze, 10 Scharfschützengewehre und 1000 Rucksäcke zu liefern.

Das nur zur Richtigstellung deiner Behauptung.

Aktiv unterstützen im Zusammenhang mit Terroranschlägen in der westlichen Welt. Und soll ich mal raussuchen wie viele RUCKSÄCKE [flash] der Westen an die Taliban geliefert hat als man es noch als nützlich ansah diese zu den Guten zu rechnen ?
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 28. Oktober 2017, 20:26

karnak hat geschrieben:Ich befürchte nur mit einer Biographie einer Beteiligten wird man mir nun nicht unbedingt die Terroristenausbildung durch die Stasi beweisen können. Im Besonderen wenn in den Aussagen von dem Wunschik der Eindruck vermittelt wird eine Aktenlage beweist diese Verbindungen und daraus folgende Aktivltäten hinsichtlich von Panzerfäusten und Schäferhunden.


Die Biographien bzw. Aussagen der Terroristen waren nur eine von drei Beweissäulen, die zur Ausstellung von Haftbefehlen führten:

...
Am Dienstag vor Ostern ließ Generalbundesanwalt Alexander von Stahl mehrere Beschuldigte festnehmen. Außer gegen Ex-Minister Erich Mielke, 83, der zur Zeit in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee einsitzt, ergingen Haftbefehle gegen sechs ehemalige MfS-Offiziere, die zum kleinen Kreis der Eingeweihten der Stasi-RAF-Connection zählten
....
Bis zum 18. März, dem Ausstellungsdatum der Haftbefehle, hatten die Karlsruher Ermittler dann "drei Säulen von Beweismitteln" (von Stahl): Neben den Aussagen der früheren hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter zementierten einschlägige Belege aus Stasi-Akten ebenso den Verdacht wie die Angaben der inhaftierten RAF-Aussteiger Inge Viett und Henning Beer. Von Stahl: "Es ist bombensicher, daß diese Ausbildung stattgefunden hat."
....
In Stasi-Camps wurden aktive Terroristen der RAF nicht nur an Schußwaffen und Panzerfäusten ausgebildet: Der DDR-Geheimdienst hat den westdeutschen Untergrundkämpfern auch den Umgang mit Lichtschranken-Zündern für Sprengsätze beigebracht - Modell womöglich für den Mord an Bankier Alfred Herrhausen.

Hans-Dieter Gaudig, 52, Sprengstoffexperte beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR, demonstrierte westdeutschen Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) "Möglichkeiten elektromechanischer sowie elektronischer Zündauslösung". Anhand eines Modells - Holzbrett, Batterie, Kabel, Glühbirne - erklärte der Fachmann seinen Schülern, wie mit Hilfe einer Lichtschranke Anschläge auf bewegliche Ziele, etwa Autos, verübt werden können. Die Unterweisung, Anfang der achtziger Jahre in der Nähe von Frankfurt an der Oder, hatte nach Einschätzung westdeutscher Polizeiexperten verheerende Folgen. Am 30. November 1989 wurde der Dienstwagen des Chefs der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, 59, auf dem Seedammweg in Bad Homburg von einer 50-Kilo-Bombe zerrissen. Für den Bankier, der auf dem rechten Rücksitz gesessen hatte, kam jede Hilfe zu spät - Herrhausen verblutete.

Gut ein halbes Jahr später, am 27. Juli 1990, traf es Hans Neusel, 63, Staatssekretär im Bonner Innenministerium. Ein Sprengsatz, der an der rechten Leitplanke der Autobahnabfahrt Bonn-Auerberg deponiert worden war, zerfetzte die rechte Vorderseite seines Wagens. _(* Auf Herrhausen 1989. ) Nur weil Neusel, entgegen aller Gewohnheit, seinen blauen BMW selbst gesteuert hatte, überlebte er mit leichten Verletzungen.
Zu beiden Attentaten bekannte sich die RAF. Und bei beiden Anschlägen arbeiteten die Terroristen mit modernster Technik: Die Explosionen wurden jeweils durch geschickt getarnte Lichtschranken ausgelöst. Die generalstabsmäßig ausgeführten Anschläge sind nach Einschätzung westdeutscher Terroristenfahnder die Früchte der Stasi-Schulung. Mehr noch: Die Stasi-Unterstützung soll sich nicht nur auf theoretische Nachhilfe beschränkt haben.

Den RAF-Ausbildern auf die Spur gekommen sind Fahnder des Bundeskriminalamts (BKA) bereits Ende letzten Jahres. Seit Monaten befragen Wiesbadener Beamte gezielt ehemalige Mitarbeiter der Hauptabteilung XXII, Sitz Berlin-Hohenschönhausen, Ferdinand-Schultze-Straße, die seit 1980 für "Terrorismusabwehr" zuständig war und, paradox, selber für Schutz und Ausbildung der RAF-Täter sorgte.
Fündig wurden die Vernehmer zuerst bei unteren Chargen. Von "Schießübungen" mit vier Personen, "die nur mit Decknamen vorgestellt wurden", berichtete etwa der Waffensachverständige Norbert Wetzel, 47. Dem gleichen "Kollektiv" vermittelte der Sprengmeister Hans-Dieter Gaudig "Möglichkeiten zur Durchführung konventioneller und unkonventioneller Terroranschläge".
Von Betreuungsmaßnahmen bei "terroristischen Gruppierungen" berichtete Walter Lindner, 38, beim Stasi ehemals zuständig für ausländische Gäste. Paramilitärisches Training mit "Judoübungen und Pistolenschießen" bei den RAF-Kadern räumte, auf hartnäckige Vorhalte, auch der stellvertretende Hauptabteilungs-Chef Jäckel ein.
...
Kaum waren die Kader bei Kräften, erinnerten sie sich wieder an ihren Kampfauftrag und fragten, so Lindner, "um praktische Schießausbildung" nach.
Die Stasi ließ sich nicht lange bitten. Zur Tarnung wurden die Männer und Frauen in Uniformen der Nationalen Volksarmee gesteckt und auf verschiedene nahegelegene Truppenübungsplätze gebracht. Nach Angaben von Oberst Jäckel erhielten die RAF-Rekruten eine umfassende Ausbildung. Sie wurden nicht nur im Umgang mit Pistolen und sowjetischen Armeekarabinern unterwiesen, sondern feuerten auch mit der legendären Kalaschnikow auf Pappkameraden.
Geschossen wurde nicht nur mit Ost-Gerät. Experte Wetzel erinnert sich an mindestens elf Waffen aus westlicher Produktion, darunter eine Pistole Smith & Wesson, Kaliber .357 Magnum, eine Maschinenpistole von Heckler & Koch, Kaliber 9 mm (Para) und das G 3, das Standardgewehr der Bundeswehr.

Nach Jäckels Aussage wurden die Terroristen außerdem "im Herstellen von Zünd- und Sprengmitteln unterwiesen". Der umfassende Drill, behauptet Jäckel heute, habe vor allem dazu gedient, ein "Vertrauensverhältnis" zur RAF aufzubauen. Zudem habe sein Amt auch die "tatsächlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten" der Gruppe testen wollen.
An die Leistungen ihrer Schützlinge erinnern sich Betreuer wie Lindner noch genau: Bei Übungen mit der Pistole Makarow sei die Trefferquote sehr unterschiedlich gewesen: "Inge Viett hat gut geschossen, Pohl hat schlecht geschossen und Klar normal."
Höhepunkt des Trainings war die Ausbildung an der sowjetischen Panzerfaust RPG 7, die Experten wegen ihrer Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit schätzen. Nach Einschätzung des Schießausbilders Wetzel waren die Terroristen mit der Panzerfaust nicht vertraut: "Ich hatte den Eindruck, daß sie Angst vor der Waffe hatten; sie wirkten äußerst unsicher."

Die Stasi beschränkte sich nicht darauf, die Terroristen nur auf Panzer schießen zu lassen. Eigens für die RAF schafften die Ausbilder eine gebrauchte Mercedes-Limousine herbei, ähnlich wie sie US-General Kroesen fuhr.
Stasi und RAF wollten offenbar einen Anschlag so lebensnah wie möglich simulieren. Um die Wirkung auf Fahrzeuginsassen zu testen, wurde der Wagen mit vier Puppen besetzt. Zu diesem Zweck hatten Helfer Arbeitsanzüge mit Sägemehl ausgestopft. Zusätzlich wurde ein Schäferhund in den Wagen gesperrt. An dem Tier sollten die Folgen von Granatsplittern bei Lebewesen getestet werden.

Die Folgen eines Granaten-Treffers gab der Zeuge Wetzel zu Protokoll: _____" Der Plasmagasstrahl der Hohlladungsgranate trat auf " _____" der gegenüberliegenden Seite des Pkw im Teil der hinteren " _____" Türscheibe aus. Bei der Detonation der Hohlladungsgranate " _____" wurden sämtliche Türen des Pkw aufgerissen, die Front- " _____" und Rückscheibe herausgedrückt. Die Puppen auf dem " _____" Fahrersitz und Beifahrersitz wurden nach vorn gedrückt " _____" auf das Armaturenbrett, die hinteren Puppen saßen " _____" unverändert auf dem Rücksitz. Der im Fahrzeug angebundene " _____" Schäferhund war von dem Gasstrahl getroffen und war am " _____" verenden. "
Ob dieser Panzerfaust-Test die Generalprobe für das Kroesen-Attentat war, geht aus den vorliegenden Zeugenaussagen nicht eindeutig hervor. Lindner hat vor den Karlsruher Ermittlern erklärt, die Zielübungen hätten 1981 stattgefunden.
Gestützt wird diese Version von der Ex-Terroristin Inge Viett, die seit Juni letzten Jahres nach ihrer Festnahme in der DDR in Untersuchungshaft ist. Die "RAF-Oma" (Szene-Jargon), auf deren Aussage sich die Generalbundesanwaltschaft in den erweiterten Haftbefehlen hauptsächlich stützt, behauptet ebenfalls, mit den Panzerfäusten sei 1981 ("im Februar/März"), also vor dem Kroesen-Attentat, geübt worden.
Dem widersprechen die Aussagen der Zeugen Gaudig, Wetzel und Jäckel. Die Stasi-Offiziere versichern, daß die Waffen- und Sprengstoff-Unterweisung erst nach dem Anschlag auf den US-General Kroesen und die Basis in Ramstein erfolgte. Zudem bestreiten Gaudig und Jäckel, die wahre Identität ihrer Azubis seinerzeit gekannt zu haben.
Auch der verhaftete Jäckel, der als Stasi-Führungskraft sehr wohl wußte, wen er vor sich hatte, velegt den Panzerfaust-Lehrgang ins Jahr 1982 - womöglich eine Schutzbehauptung.
BKA-Fahnder schließen nicht aus, daß sich die drei abgesprochen haben und den RAF-Lehrgang bewußt um ein Jahr verschoben haben. Dann könnten sie, so womöglich ihr Kalkül, für den Ramstein-Anschlag und das Kroesen-Attentat nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Für Anführer Neiber aber sieht es wohl ungünstiger aus. Der Stasi-General soll, so Erkenntnisse des BND, neben Mielke auch für Mord- und Kidnapping-Pläne, ausgeheckt gegen Regimegegner und Feinde im Ausland, verantwortlich gewesen sein. Ein BND-Bericht: "Die Pläne für die jeweiligen Liquidierungen wurden nur in einem Exemplar handschriftlich erstellt und von Minister Mielke oder dessen Stellvertreter, General Neiber, persönlich abgezeichnet."

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487373.html
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2017, 21:25

Die Explosionen wurden jeweils durch geschickt getarnte Lichtschranken ausgelöst. Die generalstabsmäßig ausgeführten Anschläge sind nach Einschätzung westdeutscher Terroristenfahnder die Früchte der Stasi-Schulung.


Irgendwo hatten wir diese Diskussionen schon geführt. Pentium wirds wissen...

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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Merkur » 28. Oktober 2017, 21:38

Sirius hat geschrieben:Ich hatte jetzt den Begriff "Panzerfaust" aus dem Focus-Artikel übernommen. Vor einiger Zeit las ich, dass die in Briesen mit einer "RPG-7" geübt hätten.


Ich kenne ja die Örtlichkeit des DO 74 ganz gut. Allerdings kenne ich keine Stelle, an der man dort mit einer RPG-7 schießen konnte, es sei denn, man wollte Schiffe im Oder-Spree-Kanal versenken.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2017, 21:46

Merkur hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:Ich hatte jetzt den Begriff "Panzerfaust" aus dem Focus-Artikel übernommen. Vor einiger Zeit las ich, dass die in Briesen mit einer "RPG-7" geübt hätten.


Ich kenne ja die Örtlichkeit des DO 74 ganz gut. Allerdings kenne ich keine Stelle, an der man dort mit einer RPG-7 schießen konnte, es sei denn, man wollte Schiffe im Oder-Spree-Kanal versenken.


An welcher Stelle übte denn das Wachregiment mit den Dingern?

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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Merkur » 28. Oktober 2017, 21:49

augenzeuge hat geschrieben:An welcher Stelle übte denn das Wachregiment mit den Dingern?
AZ


Auf dem Truppenübungsplatz Teupitz.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2017, 21:52

Ok, nun müsste man nur wissen, was genau den RAF-Leuten in Briesen gezeigt wurde....ich geh von aus, dass die nicht in Teupitz gewesen sind. [denken]

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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 07:46

Sirius hat geschrieben:
Die Biographien bzw. Aussagen der Terroristen waren nur eine von drei Beweissäulen, die zur Ausstellung von Haftbefehlen führten:

...

Wenn das so ist und wenn man das sicher weiß dann frage ich mich allerdings warum man die Betreffenden zu Geldstrafen wegen Strafvereitelung, was ja heißt weil man NUR versteckt hat, und nicht wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und deren Taten, die ja noch nicht mal verjähren, verurteilt hat.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 08:01

Das ausgerechnet ein Rudolf Scharping zu den" Durchblickern" gehörte lese ich jetzt erst, dass hat natürlich was. [flash]
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Interessierter » 29. Oktober 2017, 08:14

Zitat karnak:
Und soll ich mal raussuchen wie viele RUCKSÄCKE [flash] der Westen an die Taliban geliefert hat als man es noch als nützlich ansah diese zu den Guten zu rechnen ?


Auch mit solchen Ablenkungsmanövern wird es dir nicht gelingen, die Unterstützung von Terrorgruppen durch die DDR zu widerlegen. Da halte ich mich schon eher an die Erkenntnisse des Historikers Lutz Macke, welche dieser bei seinen Recherchen gewonnen hat.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 08:30

Das ist kein Ablenkungsmanöver, dass gehört zur ganzen Wahrheit dazu und ist nur dem unangenehm der nach dem Prinzip "Bei uns sind alle gleich nur ein paar sind etwas gleicher " agiert.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Interessierter » 29. Oktober 2017, 08:45

Das sehe ich anders, denn so argumentiert man nur, wenn einem zum eigentlichen Thema ( Unterstützung von Terrorgruppen durch die DDR ), nichts verwertbares einfällt.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 08:53

karnak hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
Die Biographien bzw. Aussagen der Terroristen waren nur eine von drei Beweissäulen, die zur Ausstellung von Haftbefehlen führten:

...

Wenn das so ist und wenn man das sicher weiß dann frage ich mich allerdings warum man die Betreffenden zu Geldstrafen wegen Strafvereitelung, was ja heißt weil man NUR versteckt hat, und nicht wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und deren Taten, die ja noch nicht mal verjähren, verurteilt hat.


Doch, die Taten von 1981/1982 "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" waren bereits verjährt. Nur Taten, die nach 1985 erfolgt wären, wären noch nicht verjährt gewesen.

Beihilfe zum versuchten Mord war es nicht, weil die Angeklagten ihre ursprüngliche Aussage revidierten und später behaupteten, die Ausbildung der RAF-Terroristen wäre erst 1982 erfolgt. Bei ihrer ersten Vernehmung behaupteten die Angeklagten noch, die Ausbildung wäre 1981 gewesen. Nach dieser ersten Vernehmung wurden sie wieder freigelassen und hatten dadurch die Gelegenheit, sich gemeinsam abzusprechen, denn nach ihrer späteren erneuten Festnahme behaupteten sie dann, die Ausbildung wäre erst 1982 erfolgt. Inge Viett hatte übrigens auch Frühjahr 1981 genannt.

Das kann man alles hier auf Seite 5 nachlesen:
http://www.zeit.de/1991/19/ein-deutsche ... um/seite-5
Zuletzt geändert von Sirius am 29. Oktober 2017, 09:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 08:57

Was soll mir auch einfallen, ich weiß ja eigentlich nichts gar nichts dazu, sehr wahrscheinlich wie das"Bürgerbüro" auch Und im Gegensatz zu diesem benutze ich den gesunden Menschenverstand und bewerte den reinen Faktenbestand so wie der Generalbundesstaatsanwalt doch wohl auch, deswegen das Strafmaß. Im Gegensatz zu den eifernden Bürgerbürolern die sich zum Enthüllen entschließen. Eine andere logische Erklärung ergibt sich doch gar nicht.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Merkur » 29. Oktober 2017, 09:06

Sirius hat geschrieben:
Beihilfe zum versuchten Mord war es nicht, weil die Angeklagten ihre ursprüngliche Aussage revidierten und später behaupteten, die Ausbildung der RAF-Terroristen wäre erst 1982 erfolgt. Bei ihrer ersten Vernehmung behaupteten die Angeklagten noch, die Ausbildung wäre 1981 gewesen. Nach dieser ersten Vernehmung wurden sie wieder freigelassen und hatten dadurch die Gelegenheit, sich gemeinsam abzusprechen, denn nach ihrer späteren erneuten Festnahme behaupteten sie dann, die Ausbildung wäre erst 1982 erfolgt. Inge Viett hatte ja auch Frühjahr 1981 genannt.


Klingt dilettantisch konstruiert. Man hätte sich doch bereits vor der ersten Vernehmung abstimmen können. Und warum hat man die Absprache durch Entlassung überhaupt zugelassen?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 09:07

Sirius hat geschrieben:
Doch, die Taten von 1981/1982 "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" waren bereits verjährt. Nur Taten, die nach 1985 erfolgt wären, wären noch nicht verjährt gewesen.


Und der Tatbestand der Strafvereitelung war nicht verjährt und deswegen konnte man sie zu einer Geldstrafe verurteilen?
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 09:08

augenzeuge hat geschrieben:Ok, nun müsste man nur wissen, was genau den RAF-Leuten in Briesen gezeigt wurde....ich geh von aus, dass die nicht in Teupitz gewesen sind. [denken]

AZ


Bei der Vernehmung wurde nicht bekannt, welcher Schießplatz es gewesen ist.
...
Sicher ist, daß bereits im Januar Oberst Günter Jäckel vom BKA vernommen wurde. Mit ihm saß den Fahndern einer der Drahtzieher der Terroristen-Ausbildung gegenüber. Auf hartnäckiges Nachfragen und auf Vorhaltungen der Beamten gibt er zu, daß eine solche Ausbildung stattgefunden hat. Die Erinnerungslücken des Günter Jäckel sind beträchtlich. Doch nach und nach bricht sein Widerstand, und er bestätigt die dem BKA bereits vorliegenden Informationen. Demnach ist auf einem nicht näher bezeichneten Schießplatz auf einen mit Puppen besetzten Mercedes geschossen worden.
...
http://www.zeit.de/1991/19/ein-deutsche ... um/seite-5
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Merkur » 29. Oktober 2017, 09:13

Okay, dann werde ich das "Geheimnis" mal lüften. Es war Rüthnick, übrigens kein Übungsplatz des MfS sondern der GT.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 09:22

Merkur hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
Beihilfe zum versuchten Mord war es nicht, weil die Angeklagten ihre ursprüngliche Aussage revidierten und später behaupteten, die Ausbildung der RAF-Terroristen wäre erst 1982 erfolgt. Bei ihrer ersten Vernehmung behaupteten die Angeklagten noch, die Ausbildung wäre 1981 gewesen. Nach dieser ersten Vernehmung wurden sie wieder freigelassen und hatten dadurch die Gelegenheit, sich gemeinsam abzusprechen, denn nach ihrer späteren erneuten Festnahme behaupteten sie dann, die Ausbildung wäre erst 1982 erfolgt. Inge Viett hatte ja auch Frühjahr 1981 genannt.


Klingt dilettantisch konstruiert. Man hätte sich doch bereits vor der ersten Vernehmung abstimmen können. Und warum hat man die Absprache durch Entlassung überhaupt zugelassen?


Die Generalbundesanwaltschaft ging davon aus, dass die sich vorher auf den Termin 1981 festgelegt hatten:

...
Beide haben sich nach Erkenntnissen der Generalbundesanwaltschaft vorher auf den Termin Frühjahr 1981 für die Schießübungen festgelegt.
http://www.zeit.de/1991/19/ein-deutsche ... um/seite-5
...


Warum man die Absprache durch Entlassung zugelassen hatte, musst Du die Verantwortlichen fragen. Das wäre ja nicht das einzige Behördenversagen.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 09:25

Merkur hat geschrieben:Okay, dann werde ich das "Geheimnis" mal lüften. Es war Rüthnick, übrigens kein Übungsplatz des MfS sondern der GT.


Ja, das hatte jemand behauptet - das war mir nicht entgangen. Ich hatte vor einigen Monaten die entsprechende Diskussion im Forum vom Italiener verfolgt. Jemand meinte, dass die RAF-Terroristen schon in Rüthnick Erfahrung gesammelt hätten - ohne einen konkreten Zeitpunkt oder Quellen zu nennen – weil sonst eine umfangreiche Ausbildung nötig gewesen wäre. Rüthnick sei ein Schießplatz vom GKM gewesen. Für eine spezielle Ausbildung wäre Teupitz wohl besser gewesen.

Das ist einfach eine Behauptung ohne irgendwelche Quellen zu liefern.

https://www.forum-ddr-grenze.de/t9664f1 ... #msg619519
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 09:34

@Merkur, Du hattest bezüglich Briesen natürlich Recht. Die praktischen Übungen („scharfes Schießen“) können nicht in Briesen stattgefunden haben, sondern nur auf Schießplätzen oder Truppenübungsplätzen in der Nähe. Ich hatte die Formulierung einfach aus dem Focus übernommen, auch weil nicht klar ist, auf welchem Schieß-/ Truppenübungsplatz das nun stattfand. Ich hätte einfach bei Briesen schreiben sollen.

Im Juni lief im NDR die Fernsehdokumentation „ Als RAF-Terroristen im Norden abtauchten - Silke Maier-Witt und ihr Leben in der DDR“ – auf die @Nostalgiker vor Ausstrahlung im forum-ddr-grenze verwies. Ich hatte mir diese Dokumentation dann angeschaut. Das Fernsehteam war mit Silke Maier-Witt in dem Objekt in Briesen und hatte auch in den Räumlichkeiten innerhalb des Unterkunftsgebäudes gefilmt. Sie meinte sogar den Raum, in dem sie untergebracht war, wiedererkannt zu haben. Dieses Objekt wurde in der Dokumentation als MfS-Objekt „Falke“ bezeichnet. Es wird darüber hinaus noch die Bezeichnung Objekt 74 genannt.

...
Der Film begleitet Silke Maier-Witt auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit. Sie spricht darüber, wie sie im MfS-Objekt "Falke" auf das Leben im Osten vorbereitet wurde.
...
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/u ... 53534.html
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Merkur » 29. Oktober 2017, 09:37

Sirius hat geschrieben:Das ist einfach eine Behauptung ohne irgendwelche Quellen zu liefern.


Das es Rüthnick war, ist doch nun schon lange kein Geheimnis mehr. Der intereressierte Leser konnte das schon vor 25 Jahren bei Müller/Kanonenberg auf der Seite 181 nachlesen. Da war das genannte Forum wohl noch nicht mal eine theoretische Idee.
Gegen Teupitz sprachen damals operative Gesichtspunkte.
Zuletzt geändert von Merkur am 29. Oktober 2017, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon karnak » 29. Oktober 2017, 09:38

Also auf allen Übungsplätzen auf denen ich mal war, unter anderem auch in Rüthnik, hätte man jede Form von Ausbildung mit wem auch immer machen können. Die Gelände waren alle so weiträumig, dass man immer irgendwo hätte ungestört agieren können.
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 09:59

karnak hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben:
Doch, die Taten von 1981/1982 "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" waren bereits verjährt. Nur Taten, die nach 1985 erfolgt wären, wären noch nicht verjährt gewesen.


Und der Tatbestand der Strafvereitelung war nicht verjährt und deswegen konnte man sie zu einer Geldstrafe verurteilen?

Auch dafür findest Du eine Antwort. Musst nur selbst etwas suchen:

...
Die Anklage wirft ihnen Strafvereitelung vor, weil sie die RAF-Mitglieder betreut und dadurch die Verhaftung der Terroristen verhindert hatten. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Ein Dreh- und Angelpunkt in dem Prozeß wird die Frage sein, ob Täter aus dem SED-Staat in diesem Fall überhaupt nach dem Strafrecht der Bundesrepublik belangt werden können, obwohl sie nicht gegen DDR-Recht verstoßen haben. Die Rechtslage ist überaus kompliziert. Nach dem deutsch-deutschen Einigungsvertrag kommt eine Verurteilung auf den ersten Blick gar nicht in Frage, weil in der DDR das Strafrecht der Bundesrepublik nicht gegolten hat. Doch das Einigungswerk läßt eine Hintertür offen. So stützt sich die Anklage auf einen Passus im Vertrag, nach dem in der DDR begangene Straftaten in der Bundesrepublik verfolgt werden können, wenn der sogenannte Taterfolg in Westdeutschland eingetreten ist. Dies sei der Fall, so argumentiert die Staatsanwaltschaft, weil die im Westen ausgestellten Haftbefehle gegen die Terroristen aufgrund der Stasi-Hilfe nicht vollstreckt werden konnten. Die Verteidiger der MfS-Offiziere halten dies für eine "abenteuerliche Konstruktion". Den Vorwurf, die Anklage wende einen "juristischen Kunstgriff" an, weist der Berliner Justizsprecher Rüdiger Reiff jedoch entschieden zurück. Nur weil die Rechtslage für den Laien schwer verständlich sei, handele es sich noch lange nicht um einen Kunstgriff, meint Reiff.
...
https://www.welt.de/print-welt/article6 ... eiger.html


Die Geldstrafe ist wohl so eine Art Kompromiss zwischen fünf Jahren Haftstrafe und Freispruch - aufgrund der "überaus komplizierten Rechtslage". Man müsste natürlich die schriftliche Urteilsbegründung lesen... .
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Re: "...anarcho-terroristische Kräfte"

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2017, 10:27

Merkur hat geschrieben:Das es Rüthnick war, ist doch nun schon lange kein Geheimnis mehr. Der intereressierte Leser konnte das schon vor 25 Jahren bei Müller/Kanonenberg auf der Seite 181 nachlesen. Da war das genannte Forum wohl noch nicht mal eine theoretische Idee.
Gegen Teupitz sprachen damals operative Gesichtspunkte.


Wird in dem Buch angegeben woher die Information stammt? Aus der Gerichtsverhandlung? Gibt´s dort eine Fußnote? Wird auch der umstrittene und (strafrelevante) Zeitpunkt der Ausbildung angegeben?

In dem Buch "Encyclopedia of Political Assassinations" von Nigel West wird auf Seite 166 als Zeitpunkt März 1981 angegeben. Ein sechswöchiger Kurs unter Aufsicht von Norbert Wetzel und Hans Dieter Gaudig.
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