Die Jenaer Friedensbewegung....

Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. August 2010, 17:38

....hmmm, ich dachte mir so, da gibt es einiges zu erzählen....ich bin auf You Tube auf diesen Film gestossen....

....seht selbst erstmal:



Ich finde, es ist ein ziemlich autentischer Clip und er zeigt sehr gut, wie ein Teil der Jugend über die DDR dachte....

.....die Überschrift hab ich gewählt, weil sich doch bestimmt prima was zusammentragen läßt über die Jenaer Friedensbewegung.....es gab sie zweifelsohne und sie war im Visier der Staatsmacht....allenfalls kann man sicher einen Meinungsaustausch führen.....

....also mich interessiert sowas.

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. August 2010, 18:15

Hab hier noch was gefunden:



Mara

PS: Sorry wenn wir das schon hatten....ich weiß das nich genau....
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon Affi976 » 9. August 2010, 21:59

@Mara,
und wenn wir das schon hatten, Jena ist ein wichtiger Teil der Freiheitsbewegung.
Hier kamen Menschen her, die für ihre Überzeugung sterben mußten, aber auch Menschen, die im Sport, nur um vorwärts zu kommen und Goldmedaillen erringen, ihre Seele verraten haben.
Übrigen war Jena auch ein wichtiger Schauplatz des 17.Juni. Gibts ein Buch drüber, soll aber vergriffen sein, aber Onkel Affi hats!! [grins]
Vielleicht kann ich morgen, wenn`s die Zeit erlaubt und ihr Interesse habt, was erzählen.
VG Affi
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. August 2010, 23:14

Affi976 hat geschrieben:Vielleicht kann ich morgen, wenn`s die Zeit erlaubt und ihr Interesse habt, was erzählen.
VG Affi


Okee Affi, freu mich *vielleicht* auf morgen und geh auch ma schlafen....bin jetzt auch schon heftig Bild

Na dann Bild

Mara
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon Berliner » 10. August 2010, 04:25

Hallo Mara, [knuddel]

ein sehr interessantes Thema. Zu Matthias Domaschk gab es bereits viele Infos bzw. Clips, aber im AF.

Falls jemand mehr Informationen zur Jenaer Friedensbewegung hat, waere ich dafuer sehr dankbar. [rose]

Duane [hallo]
Nichts auf dieser Welt kann die Beharrlichkeit ersetzen.
Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
Genie kann es nicht - unbelohntes Genie ist nahezu ein Sprichwort.
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon Interessierter » 24. November 2016, 11:14

Rufmord durch Verdacht

Gerüchte im Bekanntenkreis, gefälschte Fotos in der Zeitung: Wie die Stasi die Opposition in Jena unterwanderte.

Wie unterbindet man freies, selbstständiges Denken? Indem man Angst verbreitet, Beziehungen zerstört, Freunde so lange gegeneinander ausspielt, bis Feindschaften entstehen und der Vertrauensverlust Jahrzehnte nachwirkt. Die Staatssicherheit bringt es darin Ende der siebziger Jahre zur Meisterschaft. Das Regime sperrt Kritiker ein oder wirft sie aus dem Land. Es verbietet Künstlern den Beruf, die Zensur beschneidet jede Kritik. Niemand ist sicher vor den perfiden Herrschaftsmethoden der Geheimpolizei.

Im thüringischen Jena gründet Siegfried Reiprich in jenen Tagen mit Roland Jahn, Jürgen Fuchs und weiteren Freunden einen Lesekreis. Die Dissidenten um Václav Havel in der Tschechoslowakei und ähnliche Gruppen in Polen haben sie inspiriert. Die Studenten lesen Werke russischer Schriftsteller und von Autoren der DDR, sie philosophieren über den Staat und die Welt.

So werden aus Studenten Bürgerrechtler. Als sie gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann Unterschriften sammeln, holt die Geheimpolizei einige von ihnen ab. Unter den Festgenommenen ist Jürgen Fuchs, der nach monatelanger Haft in den Westen abgeschoben wird. Doch einen verschont die Staatssicherheit: Siegfried Reiprich. Er darf in Jena bleiben und als Hilfskraft im Schott-Glaswerk arbeiten. Warum ihm nichts geschieht, versteht niemand.

Bild
Siegfried Reiprich Ende der 1970er Jahre © privat

Reiprich und die Freunde, die noch frei sind, treffen sich weiter. Sie schreiben ihre Vision einer besseren Welt auf. Dieses Manifest soll Roland Jahn, so der Plan, über Mittelsmänner an die Westmedien weitergeben. Die Bürgerrechtler fotografieren den Text ab und verpacken das belichtete Zelluloid in Staniolpapier. Diese Methode soll es vor den Augen der Stasi schützen. Wird das Beweisstück bei einer Grenzkontrolle gefunden und geöffnet, zerstört es sich wegen des einfallenden Lichts selbst. Doch so weit kommt es nicht. Denn statt die Nachricht weiterzugeben, verbrennt Jahn das Material. Warum?

Im Herbst 1979, als der Kalte Krieg mit dem Nato-Doppelbeschluss einen neuen Höhepunkt erreicht, schreibt Reiprich an einem weiteren Papier der Bürgerrechtler mit. Das Gründungsdokument einer Friedensbewegung entsteht. Wieder soll ein Mittelsmann das Papier in den Westen schmuggeln. Wolf Biermann und Jürgen Fuchs, der mittlerweile als Schriftsteller in West-Berlin lebt, sollen es veröffentlichen. Doch als das Papier bei Fuchs ankommt, lehnt er ab, es zu verbreiten. Weshalb?

Einen Verdacht gezielt gestreut

Die Stasi kennt die Antwort. Fuchs kennt sie auch. Als er drei Jahre zuvor in Haft gesessen hatte, 1976 war das, hatten ihm die Vernehmer Verhörprotokolle vorgehalten. Darin hieß es, Reiprich "hat gesungen". Fuchs glaubte, Reiprichs Handschrift erkannt zu haben. Reiprich, ein Verräter? Der Verdacht zog Kreise. Immer mehr Menschen gingen auf Distanz, Freundschaften erkalteten. Alles, was unter Reiprichs Mitwirkung entsteht, jedes Papier und jedes Manifest, hätte staatlich gesteuert sein können. Die Stasi hatte diesen Verdacht gezielt gestreut.

Bild
Siegfried Reiprich ist Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft in Dresden. © Tim Deussen/Gedenkstätte Hohenschönhausen

Wie die perfiden Machenschaften der Stasi ans Tageslicht kamen, erfährt man hier:
http://www.zeit.de/feature/stasi-akten- ... biografien
Interessierter
 

Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon Volker Zottmann » 24. November 2016, 11:50

Morgen Wilfried,
da braucht man nur Deinen Link ansteuern und es kommt einem der Frühstückskaffee wieder hoch.
Im Grunde ist ja um Fuchs alles bekannt, doch all diese Nebenschauplätze der perfiden Zersetzung...... sie bedürfen keiner weiteren Kommentare.
In Ansätzen geschah hier im Forum schon Ähnliches, doch wir sind inzwischen dagegen gefeit.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. Mai 2020, 12:11

DDR 1987 - Jugendliche Aus Jena - ein Film von Peter Wensierski


Filme Zum Mauerfall hat geschrieben:Eine Gruppe Jugendlicher ist 1987 aus Jena nach Berlin-Kreuzberg
ausgereist. Sie schildern, wie sie versucht haben, einfach als
Jugendliche in der DDR zu leben - was sie nicht durften.









Mara
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Re: Die Jenaer Friedensbewegung....

Beitragvon Interessierter » 5. Mai 2020, 13:51

Mara, danke für das Einstellen. Wenn ich so etwas wieder sehe, wie beispielsweise die Volkspolizei total hirnverbrannt, fernab von Menschenrechten und Demokratie, in großen Teilen haltlos und willkürlich gegen die Jugendlichen vorging, dann frage ich mich immer wieder: " Hatten diese VP eigentlich vergessen HIER zu rufen, als der Verstand verteilt wurde "?

Damit aber nicht genug. Nein da gibt es dann von denen noch welche, die meinen sie müßten heute noch alles schönreden oder gar bestreiten.

Anfangs habe ich mich noch über solche Typen geärgert, später konnte ich nur noch über die lachen und heute sind solche Menschen für mich nur noch " Vorführmodelle " für Freunde und Bekannte, die deren Verhalten nicht glauben wollen.

[hallo]
Interessierter
 


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