Christen für den Frieden: Vorbild Königswalde

Christen für den Frieden: Vorbild Königswalde

Beitragvon Interessierter » 19. Mai 2014, 08:00

"Königswalde" war das erste christ­liche Friedensseminar in der DDR. Ab 1973 wurde es eine Institution der Friedensbewegung, die der SED nicht hörig war. Bis zur Etablierung von "Frieden konkret" 1983 war seine Kontinuität einzigartig. Al­lerdings gab es schon die Zentraltreffen der Bausoldaten in Leipzig, die seit 1969 als Seminare angelegt waren. Die Initiative ging auch in Königswalde von einem ehemaligen Bausoldaten aus, Hansjörg Weigel. Militär, Wehrdienstverweigerung und die Unzufriedenheit mit der Bausoldatenregelung blieben neben dem Thema "Erziehung" Hauptfelder der Auseinandersetzung.

Sieben Königswalder Akteure haben ihre Erfahrungen zusammengetragen: Superintendent i.R. Christoph War­ten­berg, der evangelische Pfarrer Manfred Bauer, der katholische Pfarrer Werner Klose, die Vorbereitungskreismitglieder Bernd Gerber, Dietrich Geithner und Hans­­­­jörg Weigel, in der Hauptsache aber Georg "Schorsch" Meusel jun. Letzterer ist heute Vorsitzender des Zentrums, das den Namen von Martin Luther King jun. trägt, zugleich Archiv der Bürgerbewegung Südwestsachsens ist und die Zeit­zeu­genberichte herausgegeben hat. Entstanden ist ein hand­liches Büchlein, das nicht an einer "wissenschaftlich-historischen Forschungsarbeit gemessen werden" will und als Begleitband zur beigelegten CD gedacht ist. Die erzählten Geschichten basieren auf Erinnerungen, Mitschriften, Mitschnitten und Referatstexten – eine Ge­schichtswerkstatt von unten, verbunden mit der Selbst­vergewisserung, oft Vorreiter bei politischen Anstößen gewesen zu sein.

Der SED war das friedensbewegte Treiben schon bald zu heftig geworden. Stasi-Attacken gehörten fortan zum Alltag: Gestörte und angezapfte Telefone, gefälschte Ausladungsbriefe, die sechsmonatige Haft des "spiritus rec­tor" Hansjörg Weigel1, die Zwangsausbürgerung von Rob­by Stande aus Crimmitschau 1982. Bewaffnete Kampf­gruppenverbände gar sollten am Ortseingang die Besucher einschüchtern. Mit einem Dieselaggregat wappneten sich die Königswalder vor inszenierten Stromausfällen. Die sächsische Landeskirche mit Bischof Hempel übte weitgehend Solidarität.

Alles hier:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... -49/04924/
Interessierter
 

Re: Christen für den Frieden: Vorbild Königswalde

Beitragvon Spartacus » 19. Mai 2014, 17:54

Thoth wird mit den Zähnen knirschen, aber kenne ich. War ja auch gleich um die Ecke bei mir.

Ich hatte davon erfahren, konnte aber nicht so richtig was damit anfangen, da ich da doch zu sehr Atheist war.
Damals kannte ich halt noch nicht den Spruch:

Lieber ein guter Christ, als ein guter Kommunist. [zunge]

LG

Sparta


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