DDR - Oppositionelle

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2017, 15:23

Kumpel hat geschrieben:Ich lach mich schlapp , dieser Merkur.Wo hast du denn gelebt? Warst du nicht selber Zoni? [laugh]
In der Zone gab es diese Ruinenviertel in jeder Großstadt ganze Strassenzügeweise.
Nicht auszudenken was aus diesen Vierteln geworden wäre wenn es die DDR weiter gegeben hätte.


kumpel wie immer ein wenig dummfrech .....

Um den 1.Mai wurde hier in der Berliner Presse an die Randale vor 30 Jahren in West-Berlin erinnert.
Dabei auch Bilder.
Die sah ich zuerst und mein erster Gedanke war in welcher Ecke vom Prenzlauer Berg könnte das sein, alles grau, trist und verfallen.
Erst dann sah ich die Bildunterschriften. Es handelte sich Kreuzberg 1988.
Es sah dort keinen Deut besser aus!
Das soll nichts relativieren aber die geistlosen kasper sollen mal nicht so tun als ob im Westen das Gras grüner. der Himmel blauer und alle Häuser in den Städten und Dörfen in einem Topzustand gewesen wären.. Dazu noch frisch verputzt und bunt angemalt .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2017, 15:52

Merkur hat geschrieben:Warst Du mal vor 25 Jahren in bestimmten Gegenden von Essen-Katernberg?


Ja, auch schon vor über 30 Jahren. Ich kann dir 100%ig versichern, da rauchten zwar noch einige Schornsteine mehr, aber sooo sah es wirklich nirgends aus. [hallo]

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2017, 15:54

Nostalgiker hat geschrieben:Die sah ich zuerst und mein erster Gedanke war in welcher Ecke vom Prenzlauer Berg könnte das sein, alles grau, trist und verfallen.
Erst dann sah ich die Bildunterschriften. Es handelte sich Kreuzberg 1988.
Es sah dort keinen Deut besser aus!


Bitte stell die Bilder doch mal ein. Kann ich gern kommentieren.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2017, 16:01

Habe ich schon versucht, sind leider zu klein. Das ist aber nicht das Problem.
Was willst du denn kommentieren? Das dies nur eine bedauerliche Ausnahme war? So in der Richtung?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Zicke » 9. Mai 2017, 16:14

bin zwar nicht Nostalgiker aber : nur die Zahlen anklicken
http://www.hoenerloh.de/en/influences/b ... est05.html
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2017, 16:31

Ich höre immer noch die Rentner oder Bürger der DDR, welche das erste Mal aus der Bundesrepublik heimkehrten und begeistert waren, wie wunderbar bunt und sauber es, im Gegensatz zur DDR dort sei. Ebenfalls hörte ich das während meines wochenlangen Aufenthaltes in der DDR, bzw in Gesprächen mit DDR Bürgern in Hannover.

Da fällt den Schönrednern nichts besseres ein, als auf Problemviertel hinzuweisen, die es teilweise selbst heute noch in allen Ländern der Welt gibt. [flash]

Merkur und Nostalgiker, mit Euch ist ja noch viel schlimmer als ich dachte.... [laugh]


Da erinnere ich doch gerne an einen Beitrag des DDR - Fernsehens von 1989

Ist Leipzig noch zu retten?

Anfang November '89 ereignete sich im DDR-Fernsehen bis dahin Unmögliches: In einer Reportage der Sendung "Klartext" wurde die DDR gezeigt, wie sie wirklich war - am Beispiel der zweitgrößten Stadt der Republik, Leipzig.

Auf dem Sendeplatz des abgesetzten "Schwarzen Kanals" lief am 6. November 1989 erstmals die Reportagereihe "Klartext". In der ersten Folge wurde der Film "Ist Leipzig noch zu retten?" gezeigt, der sich mit dem katastrophalen Zustand der Leipziger Altbausubstanz auseinandersetzte. Zum ersten Mal wurde dieses Thema offen im DDR-Fernsehen angesprochen.

Die Messestadt hatte trotz schwerer Kriegsschäden den größten Bestand gründerzeitlicher Häuser in ganz Deutschland behalten. 1989 existierten immer noch etwa 104.000 Wohnungen, die vor 1918 gebaut worden waren - 41 Prozent des gesamten Bestandes. Aber die meisten dieser Häuser waren in einem üblen Zustand. 70.000 Wohnungen galten als akut gefährdet. Die Baukapazitäten in der Stadt waren viel zu gering, um den Verfall aufzuhalten zu können. Leipzigs Chefarchitekt Dr. Dietmar Fischer erklärte der "Klartext"-Reporterin: "Ein Ausweg wäre nur, wenn ein größerer Anteil der Beschäftigten im Bauwesen tätig wären. Bei uns sind das im Moment sechs bis sieben Prozent, notwendig wären aber 20 Prozent."

Reif für den Abriss

Ganze Viertel mit Wohnungsbestand aus der Gründerzeit wurden seit den 1970er-Jahren dem Verfall preisgegeben, sei es das Industriegebiet Plagwitz, das Musikviertel oder das Waldstraßenviertel. Der Vorsitzende eines Wohnbezirksausschusses berichtete, worüber sich die Menschen in seinem Wohngebiet vor allem beklagten: "Hauptsächlich über nicht ausgeführte Dachreparaturen. Die Wohnungen sind alle nass. Zum Teil über die Toiletten, die Elektroleitungen - alles ist kaputt." Zur Situation im industriell geprägten Stadtteil Plagwitz sagte Chefarchitekt Dr. Fischer: "Dort sind die Umweltbedingungen so schlecht, dass es verantwortungslos wäre, das Wohnen dort auf lange Sicht beizubehalten. Das heißt, die Perspektive für die dort wohnenden Menschen besteht darin, dass dieses Gebiet nach 1990 Schritt für Schritt - so hart es ist - freigezogen werden muss."

Der Verfall nimmt zu

Statt sich darum zu kümmern, den Verfall der wertvollen Bausubstanz aufzuhalten, wurde überwiegend auf Neubauten, vornehmlich Plattenbauten, gesetzt. Die Rekonstruktion beschränkte sich auf einige Vorzeigeprojekte wie etwa das Kolonnadenviertel oder Areale wie Barthels Hof. Seit dem DDR-Wohnungsprogramm in den 1970ern war es für Leipzig erklärtes Ziel, jährlich 3.000 Neubauwohnungen fertig zu stellen. Dem stand der Abriss von 1.000 Wohnungen aus Altbausubstanz gegenüber. Aber dieses Verhältnis kippte in den 1980er-Jahren. Es mussten mehr Wohnungen geräumt als neu gebaut werden konnten. In der Reportage wurde vorgerechnet, dass wenn Leipzig weiter in dem Maße verfällt, bis zum Jahre 2000 die Einwohnerzahl um 100.000 zurückgehen würde.

Bauarbeiter sagten über den DDR-Bauminister Wolfgang Junker, er komme nur zweimal im Jahr zu Blitzbesuchen nach Leipzig, und zwar zur Messezeit. Von den katastrophalen Zuständen habe er keine Ahnung. Da selbst die Abrissunternehmen mit dem Tempo des Verfalls der Stadt nicht mithalten konnten, wurde in der Bevölkerung sogar diskutiert, ob die NVA (Nationale Volksarmee) nicht mit ihren Einheiten und schwerem Gerät eingesetzt werden müsste. Denn die einsturzgefährdeten Häuser waren zu einer öffentlichen Gefahr geworden.

Reportage rüttelt wach


Die Reportage rüttelte nicht nur in Leipzig wach. In einem ersten Schritt zogen die Stadtverordneten die Kompetenz für das Bauwesen in der Messestadt komplett an sich. Berlin hatte nichts mehr zu sagen. Minister Junker gab klein bei. 36 Stunden nach Ausstrahlung der Sendung wurde außerdem in Berlin mitgeteilt, dass alle Bauarbeiter, die in die Hauptstadt delegiert worden waren, zurück in ihre Heimatorte sollten. Aus dem Bezirk Leipzig waren das allein 750 Baufachkräfte. Der kritische Bericht über Leipzig ermunterte auch andere Fernseh- und Rundfunkreporter, die Realität in der DDR fortan ungeschminkt darzustellen.

http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel94564.html

Ich empfehle, sich den rd. dreiminütigen Videoclip, der im Link anklickbar ist, anzusehen.
Interessierter
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Kumpel » 9. Mai 2017, 16:37

Nun zerren die DDR Apologeten schon Bilder aus West-Berlin her um den Verfall in der DDR zu relativieren.
Kumpel
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Mai 2017, 16:46

In der Bundesrepublik von 1987, als ich erstmals rüber durfte, gab es auch einige Problemzonen, mehr als in der DDR!
Statistisch zumindest, denn die DDR war eine einzige Problemzone!

Und wer das heute bestreitet, sollte mal sein Gedächtnis zum Neurologen tragen und untersuchen lassen.

Ich bin wieder da! [grins]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2017, 16:49

Interessierter, falls es dir dein buddy nicht erzählt hat; ---> detaillierter Lebenslauf ......, ich habe in Leipzig gewohnt und war nach meinem Wegzug bis jetzt Regelmäßig in dieser Stadt.

Das Ostrentner dem Wessi gerne nach dem Mund redeten ist nicht verwunderlich, denn wer scheinheilignett ist bekommt eventuell 'ne Tüte Kaffee oder was anderes geschenkt ...... "wir haben doch nüscht .......

und an die orgasmusähnlichen Schrei des Entzückens als am 2.7.1990 solche eine Ostoma ausstieß nachdem sie im Kühlregal der Kaufhalle echten Westfleischsalat entdeckte werde ich mich wohl zeitlebens erinnern .......

Solche Leute haben sich herabgewürdigt.
Zusätzlich solltest du bedenken Interessierter das die Leute welche dir vorschwärmten wie toll doch alles im Westen sei Heutzutage bei Pegida und Co. mitlatschen soweit sie noch leben .....

--------------------------

kumpel, wie üblich hetzen, provozieren und dumpfbackigen Blödsinn seiern .....
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2017, 16:57

Zicke hat geschrieben:bin zwar nicht Nostalgiker aber : nur die Zahlen anklicken
http://www.hoenerloh.de/en/influences/b ... est05.html


Ja, korrekt. Teilweise Häuser, die besetzt waren, teilweise sind Fabrikgebäude bei, die damals umgestaltet wurden. Man sieht auch, dass ein Baugerüst schon steht.
Beim Bild vom Kleistpark bezweifle ich das Jahr. Dort sah ich etwas ähnliches nie.

Und nirgends zugemauerte Fenster.

Vielleicht gibts noch ein Bild aus K36, kurz nach den Krawallen am 1.5......

Nun soll aber bitte keiner denken, dass sah dort mehrheitlich so aus... [flash]

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2017, 17:13

irgendwie hab ich das Bild doch noch gefunden

bolle-truemmer-mit-goerlitzer-bahnhof.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2017, 18:30

Aber bitte. Natürlich gab es alte Gebäude im Westteil, die Platz machen mussten für neue. Genau das passiert hier.

Mit dem DDR Bild kann man dieses Foto wirklich nicht vergleichen.

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 9. Mai 2017, 19:18

Oh je Augenzeuge, mit Brandstiftung macht man also Platz für "Neues"?

Aber mir ging es nicht um die Ruine im Bildvordergrund sondern um die zu sehende Umgebung beim U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof damals 1987 ......
und da kann man sehr wohl vergleichen ......
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2017, 22:07

Nostalgiker hat geschrieben: U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof damals 1987 ......
und da kann man sehr wohl vergleichen ......


Was willst du denn vergleichen? Zu welchem Ergebnis willst du kommen? Dass die Bausubstanz dort ebenso war wie in der DDR? [flash]

Ja, wenn du dort Mitte Mai hingefahren bist, hast du noch den Müll des Schlachtfeldes vom 1. Mai gesehen. Jedes Jahr.

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Sirius » 9. Mai 2017, 23:32

augenzeuge hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:bin zwar nicht Nostalgiker aber : nur die Zahlen anklicken
http://www.hoenerloh.de/en/influences/b ... est05.html


Ja, korrekt. Teilweise Häuser, die besetzt waren, teilweise sind Fabrikgebäude bei, die damals umgestaltet wurden. Man sieht auch, dass ein Baugerüst schon steht.
Beim Bild vom Kleistpark bezweifle ich das Jahr. Dort sah ich etwas ähnliches nie.

Und nirgends zugemauerte Fenster.

Vielleicht gibts noch ein Bild aus K36, kurz nach den Krawallen am 1.5......

Nun soll aber bitte keiner denken, dass sah dort mehrheitlich so aus... [flash]

AZ


Da steht Kleistpark, also wird es schon stimmen. Nun war ich 1984 in einer Jugendherberge in der Feurigstraße 63, dieses Jugendgästehaus gibt es heute noch, wie ich gerade festgestellt habe. Das ist nicht allzu weit vom Kleistpark entfernt. Die 10 Minuten Fußweg zur U-Bahnstation Kleistpark bin ich jeden Tag gelaufen und hatte auf dem Weg dorthin nie Häuser in diesem Zustand gesehen. Ich hatte eine Super 8 Kamera dabei, mit der ich viele Aufnahmen machte. Wenn ich die Filme schon digitalisiert hätte, würde ich die Aufnahmen einstellen. Sicher war diese Gegend in Schöneberg nicht die schönste Wohngegend, vieles grau in grau, aber Häuser in dem Zustand sah ich dort nicht. Das Haus auf dem Foto ist also ein Einzelfall und nicht die Regel.

Als ich in diesen Tagen auch in Ostberlin war, erinnere ich mich noch an eine der großen breiten Straßen, deren Häuser sich in relativ gutem Zustand befanden - das war wohl Unter den Linden. Auf dem Weg zum Bhf. Friedrichstraße kam ich dann in eine der Parallelstraßen. Und dort waren die Häuser in einem heruntergekommenen Zustand, und zwar die ganze Straße soweit man schauen konnte. Zumindest war einem dann das Prinzip klar - die belebte Prachtstraße, in der auch Touristen unterwegs waren, in einen guten Zustand bringen um den Schein zu wahren und die Parallelstraße im heruntergekommenen Zustand. Meine Kamera hatte ich übrigens nicht nach Ostberlin mitgenommen - wegen Karnaks Kollegen. [angst] [flash] In diesen orangefarbenen/roten Merkblättern "Reisen in die DDR" - welche ich heute noch habe - stand ja drin, was nicht alles gefilmt werden darf - Brücken, Bahnhöfe u.s.w., und andere Bauwerke von sinngemäß strategischer Bedeutung - was einen breiten Interpretationsspielraum bot. Und bevor mir irgendeiner von Karnaks Kollegen oder ein Vopo einen Strick daraus dreht, dachte ich, lasse ich es lieber bleiben, überhaupt etwas zu filmen. Das mag sich übertrieben anhören, aber diese Merkblätter haben ja eher entmutigt.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Sirius » 9. Mai 2017, 23:58

Hier mal das von Merkur angesprochene Essen-Katernberg aus dem Jahr 1978:

https://www.google.de/imgres?imgurl=htt ... mrc&uact=8

In diesen Schimanski-"Tatorten" aus Duisburg wurde ja manchmal in ähnlichen Straßen gefilmt. Als der US-Film "Mit dem Wind nach Westen" gedreht wurde, wurde in der BRD in einem Dorf oder einer Kleinstadt gefilmt, in denen sich die Häuser in dieser Straße auch nicht im besten Zustand befanden. Aber Straßenzüge mit solchen Häusern blieben in der BRD trotzdem eher die Ausnahme als die Regel. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, in westdeutschen Großstädten, Mittelstädten oder Dörfern viele solche Viertel gesehen zu haben wie in Essen-Katernberg.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 10. Mai 2017, 07:07

augenzeuge hat geschrieben:
Was willst du denn vergleichen? Zu welchem Ergebnis willst du kommen? Dass die Bausubstanz dort ebenso war wie in der DDR? [flash]


AZ


Ach was wird denn in den vielen Beiträgen als sichtbarer Verfall in der DDR angeprangert, die alten Leutchen etwa?
Im Gegenteil immer und ewig werden triste schwarz/weiß Bilder hervorgekramt, vorzugsweise mit maroder Bausubstanz um dann diese Bilder "wirken" zu lassen ......
Der "berüchtigte" Grauputz welcher die DDR so schick grau machte war auch, zumindest kenne ich es so, auch im Westen sehr stark verbreitet .......
Ich weiß nicht wo all die farbenfrohen Häuser in den siebziger und achtziger Jahren in der BRD standen ......

Übrigens was die triste Bausubstanz betrifft; hier in Berlin wird kolportiert das Touristen der Gegenwart meinen wenn sie den Wedding oder Neukölln besuchen sie wären im Osten, denn es sehe so grau, trist und leicht verfallen aus ......
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Kumpel » 10. Mai 2017, 07:15

Was für ein armseliges Lavieren und nur um diesen unsäglichen Verfall zig tausender Häuser in der DDR zu kaschieren.
Es lag wohl weniger am grauen Putz in der DDR, sondern dem Fehlen des selben vieler Orten.
Zur Auffrischung der Erinnerung ist das Video, eingestellt bereits vom Interessierten vom DDR Fernsehen von 1989 anempfohlen.

http://www.mdr.de/damals/archiv/artikel94564.html
Kumpel
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 10. Mai 2017, 07:24

Sirius hat geschrieben: Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, in westdeutschen Großstädten, Mittelstädten oder Dörfern viele solche Viertel gesehen zu haben wie in Essen-Katernberg.


Es wird dir auch nicht seit Jahrzehnten immer und immer wieder aufs Butterbrot geschmiert das die Bevölkerung in der DDR in den Städten flächendeckend in Abbruchhäusern hauste (wenn sie Glück hatten) und die Landbevölkerung in einer Art besserer Lehmkaten ihr karges Dasein fristen mußten.
So verschiebt sich das "Erinnerungsbild" ein wenig und als "Ergebnis" waren alle Häuser die zur Altbausubstanz zählten kurz vor dem Zusammenbrechen oder kurz danach .....

PS.: kumpel, deine übliches kläglichen Versuche hier was "Klarzustellen" laufen bei wissenden Usern ins Leere weil sie deine primitive Provokation erkennen.
Übrigens kenne ich das Leipziger Waldstrassenviertel ganz gut und es ist nicht die gesamte Stadt Leipzig ........
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Kumpel » 10. Mai 2017, 08:04

Nostalgiker hat geschrieben:Übrigens kenne ich das Leipziger Waldstrassenviertel ganz gut und es ist nicht die gesamte Stadt Leipzig ........



D u bist ja wohl ein echter Scherzkeks Nosti. Oder ist das schon Altersstarrsinn? Als ob die Waldstrasse in Leipzig die einzige Gegend gewesen wäre wo sich dank der Genossen die Bausubstanz in Bauschutt verwandelte.
Kumpel
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon augenzeuge » 10. Mai 2017, 15:10

Nostalgiker hat geschrieben:Übrigens was die triste Bausubstanz betrifft; hier in Berlin wird kolportiert das Touristen der Gegenwart meinen wenn sie den Wedding oder Neukölln besuchen sie wären im Osten, denn es sehe so grau, trist und leicht verfallen aus ......


Vielleicht ist Berlin (Ost oder West) nicht optimal für einen Vergleich. Nimm nur die schönsten Ecken der DDR, die Ostsee, Thüringen...Harz [flash]
Und nimm die schönsten Ecken der BRD...Ostsee, Chiemsee, Sauerland [flash] , Tegernsee...um ein paar zu nennen. Dann warst du aber geschockt. Sogar am Wald erkanntest du den Unterschied.

AZ
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Mai 2017, 16:11

Zur Ablenkung wird nun philosophiert, wie schön und adrett doch das DDR-Antlitz war....

Unser Harz hat sich auch gleich zur Wende in Ost und West, was die Bausubstanz der grenznahen Dörfer anging, kaum unterschieden. Im Westen war jedoch wesentlich farbenfrohere Reklame installiert. In der DDR hob sich diesbezüglich nur das Rot der Losungen von grauer Alltagsfassade ab. Meine erste Reise 1987, Dank der Gnade unserer Partei-und Staatsführung, nach Düsseldorf war wie ein Eintauchen in eine andere Welt.
Alles sah erstmal sauber und gepflegt aus. (Obwohl ich beim Hund ausführen auch zwischen Wittlaer und Kaiserswerth genügend Tretminen fand. Auch Unrat an den Wegen war zu entdecken.
Dennoch ist das Gesamterscheinungsbild des Westens doch wohl eine einzige Freude für Geist und Auge gewesen. So wie heute auch, selbst wenn hier und da Verbesserungen gut täten.
Unsere alte abgewirtschaftete DDR aber im Vergleich noch Vornan stellen zu wollen, hat was mit hochgradigem Realitätsverlust zu tun.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 10. Mai 2017, 16:47

das schwärmerische; wie schön bunt es doch im Westen glitzerte liegt offenbar an einer sehr getrübten Wahrnehmung.

Wer seine Freude für Geist und Auge darin darin findet das "wesentlich farbenfrohere Reklame installiert" sei, zeigt damit doch nur das er sich selber allzu gerne von Äußerlichkeiten blenden lässt und im Prinzip arm im Geiste ist .....

Übrigens Volker Zottmann, in deiner Niederträchtigkeit unterstellst du mal wieder allerhand.
Ich habe nie behauptet wie schön und adrett das DDR Antlitz in seiner Gesamtheit war, ich verwahre mich nur nachträglich unter anderem gegen deine destruktiven und unwahren Äußerungen wie das DDR eine einzige Problemzone gewesen sei .....
Mit solchen Äußerungen fabrizierst du dir einen schönen Rohrkrepierer denn als SED Genosse warst du nicht nur Teil dieses Problems, sondern auch Versursacher. Aber das ist dir jetzt bestimmt zu hoch.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Interessierter » 10. Mai 2017, 17:49

Zitat Nostalgiker:
ich verwahre mich nur nachträglich unter anderem gegen deine destruktiven und unwahren Äußerungen wie das DDR eine einzige Problemzone gewesen sei .....


Das ganze Regime und diverse Organe waren für die Bürger der DDR ein Problem. Daher wurden sie auch von den Bürgern entsorgt und der Staat auf die Müllhalde der Geschichte geworfen. [bravo]
Interessierter
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 10. Mai 2017, 18:06

Es ist mir heute bereits in einem anderen Beitrag von dir aufgefallen; deine vor Unwissen strotzende romantische Naivität tut richtig weh ......... oder war es hier wo du ein Hohelied auf die sogenannte Demokratie des freien Kapitalismus gesungen hast?
Die gedrechselten Worthülsen, ohne Sinn und Verstand zusammen geschraubt machen es nur noch schlimmer.
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Mai 2017, 18:17

Nostalgiker hat geschrieben:das schwärmerische; wie schön bunt es doch im Westen glitzerte liegt offenbar an einer sehr getrübten Wahrnehmung.

Wer seine Freude für Geist und Auge darin darin findet das "wesentlich farbenfrohere Reklame installiert" sei, zeigt damit doch nur das er sich selber allzu gerne von Äußerlichkeiten blenden lässt und im Prinzip arm im Geiste ist .....

Übrigens Volker Zottmann, in deiner Niederträchtigkeit unterstellst du mal wieder allerhand.
Ich habe nie behauptet wie schön und adrett das DDR Antlitz in seiner Gesamtheit war, ich verwahre mich nur nachträglich unter anderem gegen deine destruktiven und unwahren Äußerungen wie das DDR eine einzige Problemzone gewesen sei .....
Mit solchen Äußerungen fabrizierst du dir einen schönen Rohrkrepierer denn als SED Genosse warst du nicht nur Teil dieses Problems, sondern auch Versursacher. Aber das ist dir jetzt bestimmt zu hoch.



Als Mitläufer trug ich eine Mitschuld, wenn auch nur eine klitzekleine. Das habe ich in meiner "Lebensbeichte" selbst vor 7 Jahren schon festgestellt. Die Feststellung konntest Du Dir schenken. Auch zugeteilte Postklau-Bonbon aß ich, doch schlauchte ich nie auf Steuerzahlers Kosten in Ministerratskantinen.... [wink]
Jeder DDR-Bürger, der irgendwann an irgendeiner Stelle mitmachte, war auch Teil der kollektiven Schuld. Nie aber hauptschuldig. Er war auch nie ein Wirtschaftsverbrecher oder Mörder oder Freiheitsberäuber!

Interssanter finde ich aber, dass gerade Du Dir wieder mal einbildest, ich hätte Dir was angedichtet. Von Dir steht an keiner Stelle was. Du scheinst also ein Hund zu sein, denn getroffene Hunde bellen!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 10. Mai 2017, 19:11

Volker Zottmann hat geschrieben:


.... doch schlauchte ich nie auf Steuerzahlers Kosten in Ministerratskantinen.... [wink]
wieder eine deiner gehässigen, jeglicher Realität widersprechenden Bemerkungen. Nun ja, du kannst halt nicht raus aus deiner bösartigen Art
Interessanter finde ich aber, dass gerade Du Dir wieder mal einbildest, ich hätte Dir was angedichtet. Von Dir steht an keiner Stelle was.
In deiner Selbstverliebtheit hältst du wohl alle außer dich selber für komplette Idioten. Irrtum alter Mann. Es ist nur deiner erbärmlichen Feigheit geschuldet das du nicht Ross und Reiter benennst. Es merkt sowieso jeder wen du meinst.



Gruß Volker
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Interessierter » 12. Mai 2017, 13:34

Junge DDR-Rebellen - Wäschemangel statt Social Media

Wie plant man einen Aufstand ohne Internet und Handy? Die jungen Leipziger, die 1989 gegen die Diktatur aufbegehrten, brachten als kreative Bastler ihre Flugblätter trickreich unters Volk.

Rainer sammelte Wäschemangeln und versteckte sie im Keller. Ein seltsames Hobby für einen 22-Jährigen? Nein - wozu Wäschemangeln gut sein können, gehört zu den überraschenden Geheimnissen jener rebellischen Generation, die sich Ende der Achtzigerjahre in den verfallenen Häusern von Leipzig zusammenfand.

Der Theologiestudent Rainer Müller wohnte damals mit etlichen anderen jungen Leuten in der Mariannenstraße 46, im Leipziger Osten. Die Räumlichkeiten waren ziemlich heruntergekommen, boten aber Freiraum für seine Freunde und ihn.

Die "Marianne" war ein offener Treffpunkt für Aktivisten aus politischen Gruppen. Man kam vorbei und saß zusammen, ob in den WG-Küchen oder im Hof, rund um einen selbst gezimmerten Tisch zwischen Sonnenblumen und Mülltonnen. Hier wurden Pläne geschmiedet für Aktionen, mit denen sie die Leipziger aus ihrer Lethargie und Resignation reißen und zu Demonstrationen bewegen wollten.

Die Revolution stinkt nach Essig

Rainer wusste: Die Wäschemangeln im Keller der "Marianne" konnten zu wertvollen Gerätschaften politischer Untergrundarbeit werden. Mit ihrer Hilfe wurden im Mai 1988 etwa die Einladungen produziert, die zur ersten Umweltdemo entlang des extrem verschmutzten Flusses Pleiße aufriefen.

Eines Abends tippten die Leipziger Rebellen den kurzen Flugblatttext auf einer uralten Mercedes-Schreibmaschine gleich zweimal hintereinander auf je eine Seite von fünf kostbaren Ormig-Matrizen. Die hatten sie in der Lukasgemeinde bei Pfarrer Christoph Wonneberger abgestaubt; als einer der wenigen evangelischen Geistlichen in der Stadt unterstützte er ihre Aktion.

Die einen tippten, die anderen klemmten eine alte Wäschemangel aus dem "Volkseigenen Betrieb Textilmaschinenbau Aue" auf die Tischplatte. Sabine aus der Gruppe stellte eine Schüssel mit Essig und Schwamm daneben. Mit einer Kurbel an der Wäschemangel ließen sich zwei Holzwalzen in der Andruckhöhe verstellen. Der große Abstand war zum Durchziehen von Frotteestoffen, der kleine für dünne Halstücher - aber mit Papier funktionierte es auch.


Systemkritik aus der Dunkelkammer

Jedes einzelne Blatt Papier wurde zunächst per Essigschwamm befeuchtet und dann zusammen mit einer vorsichtig daraufgelegten Matrize, die etwas bläuliche Farbe abgab, durch die beiden Walzen gepresst.

Das Ergebnis? Immerhin lesbar. Aber eine Matrize reichte für höchstens 30 Blatt. Erst spät am Abend konnten aus den gedruckten Seiten rund 300 Einladungen geschnitten werden. Noch stundenlang stank die ganze Wohnung nach Essig, wie auch die Hände und das Flugblatt.Mit dem Beitrag und Fotos geht es hier weiter:

http://www.spiegel.de/einestages/friedl ... 44907.html

Wie man sieht, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Interessierter
 

Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Nostalgiker » 12. Mai 2017, 15:19

Leiter OT zum Artikel;

Wie bringe ich eine Lüge in einer Bildunterschrift unter?
Unter einem Bild in der Fotostrecke, es zeigt wie ein zusammengebrochenes ? Haus neben dem Kino Wintergarten in der damaligen Thälmannstrasse in Leipzig ist in der Bildunterschrift folgendes zu lesen:
"..... In der Straße gab es einen kleinen Plattenladen - immer freitags wurden die neuen Lizenzscheiben mit der verbotenen Westmusik geliefert.

Das 'Spiegel Online' langsam auf das Niveau der Bildzeitung sinkt erschüttert mich doch etwas.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: DDR - Oppositionelle

Beitragvon Kumpel » 12. Mai 2017, 15:41

Nostalgiker hat geschrieben:Wie bringe ich eine Lüge in einer Bildunterschrift unter?




Ja skandalös , die Geschichte der DDR muss neu geschrieben werden! [laugh]
Schade das niemand noch ein Leichenhallenschild dazu gelogen hat.
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