Die DDR war mal mein Land!
Anna Haase ist heute Stadtführerin in Berlin und weiß viel über ihr Leben in und mit der DDR-Obrigkeit zu berichten.
Denn die aus Böhmen stammende Frau, die immer davon träumte, Mode zu machen und irgendwann nach Paris zu kommen, ging mit ihrem Mann in den Westen, als er den Auftrag bekam, als Berichterstatter für das DDR-Fernsehen nach Bonn zu wechseln. Obwohl sie kein Parteimitglied war, durfte sie, da verheiratet, ihn begleiten und als Tontechnikerin an seiner Seite arbeiten. Bis er nach einem Empfang bei Berthold Beitz in Essen etwas zu tief ins Glas blickte, mit weit über zwei Promille im Blut am Steuer erwischt wurde und sofort von der DDR zurück nach Ost-Berlin beordert wurde. Von da an, sagt Anna Haase, wurde sie in der DDR nur noch geächtet und war als Toilettenfrau tätig.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... e-100.html
Berichte aus dem Notaufnahmelager Marienfelde – wenig Platz und viele Fragen
„Ich möchte, dass die Leute wissen, dass wir in der DDR als die Aufmüpfigen schikaniert wurden, aber uns auch im Westen eigentlich keiner so richtig wollte.“
Ab 1983 durfte sie ihren Beruf als Russisch-Dolmetscherin nicht mehr ausüben, weil sie nicht Mitglied der SED war. Als sie 1984 einen Ausreiseantrag stellte, wurde sie auch in der Komischen Oper, wo sie inzwischen als Kostümbildnerin arbeitete, degradiert. „Ich sollte zweieinhalbtausend Balletttrikots auf Löcher und Laufmaschen kontrollieren und 4500 Schuhe in Karteikarten eintragen. Nachdem ich damit fertig war, habe ich noch vier Jahre als Toilettenfrau gearbeitet.“
https://www.moz.de/nachrichten/brandenb ... 57023.html
AZ