30 Jahre danach

Re: 30 Jahre danach

Beitragvon augenzeuge » 16. September 2019, 11:23

Nein, Kerstin. Ein Versehen. Entschuldigung.
AZ
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon destiny » 16. September 2019, 11:26

augenzeuge hat geschrieben:Nein, Kerstin. Ein Versehen. Entschuldigung.
AZ


Nein Jörg alles gut und du musst dich auch nicht entschuldigen.
Ich war erschrocken und musste erstmal nachschauen, ob ich ihn versehentlich selbst gesetzt habe, so im hin und herspringen zwischen Arbeit und Forum kann alles passieren.

Kerstin [hallo]
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 11:34

HPA hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Mir ist es völlig schleierhaft wie man sich solchen Pionierhausleiter / Terroragent, Blinddarmoperationsmist zu seiner Biografie dazuspinnen muss.


Nun, zum Letzterem:

Eine Unterleibsoperation 1984 bot die Gelegenheit, „sie zumindest für längere Zeit auf Eis zu legen“, wie sie aus den Akten zitierte. Ein Chirurg der Virchow-Klinik in Berlin stellte 2004, zwanzig Jahre nach der perfiden Tat, fest, was die Ärzte in der DDR ihr angetan hatten. „Mein gesamter Bauch war samt Muskulatur durchschnitten worden“, erfuhr sie. „Alle inneren Organe waren verletzt.“


Das mal zu dem ''Gespinne'' von Frau Geipel.
Fakt ist doch , dass in der DDR bereits vor 89 Ausreise ein bedeutendes Thema war.
Erinnert sei an die kleinen weißen Fähnchen an den PKWs.
Im Frühsommer 89 hat sich das deutlich verstärkt , als Ungarn keine DDR Bürger mehr in die DDR zurück schickte.
Ich war in dieser Zeit beruflich in mehreren Leipziger VEBs tätig und es gab keinen Betrieb in dem das nicht Thema war , überall waren plötzlich Leute nicht mehr aus dem Urlaub
zurückgekehrt und die Stimmung war nur noch mies auch wenn man in den Ministerratskantinen oder in Wellblechbuden das nicht wahrnahm.
Zu dieser Zeit waren die Leute die aus der Nikolaikirche kamen ein kleines Häufchen die von den Passanten beäugt wurden wie Tiere im Zoo.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon HPA » 16. September 2019, 11:41

Im Bezirk Prenzlauer Berg sollte man zum Pfingstreffen 89 NICHT im FDJ Hemd herumlaufen um nicht Gefahr zu laufen eine in die Fresse zu bekommen.
Diesen ganzen Budenzauber um die Vorturner um Honni und Co hat man da doch nur noch mitgemacht weil man in der Hauptsache ausgelassen feiern durfte. 100m nach Vorbeimarsch an Honnis Tribüne erlebten die ganzen mitzuführenden "Winkelemente" den freien Fall auf den Asphalt und alles zerstreute sich Richtung Volkspark Friedrichshain und Co.zum Weiterfeiern

selbst erlebt.

Das zur Stimmung 89
HPA
 

Re: 30 Jahre danach

Beitragvon destiny » 16. September 2019, 11:42

Kumpel hat geschrieben:Zu dieser Zeit waren die Leute die aus der Nikolaikirche kamen ein kleines Häufchen die von den Passanten beäugt wurden wie Tiere im Zoo.


Und warum hast du dich nicht dazu gesellt, zuviel Angst gehabt? [grin]

Aber jetzt große Töne spucken! [wink]

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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon karnak » 16. September 2019, 11:43

Ich halte nun mal solche Helden und Opfergeschichten schlichtweg für Quark. Völlig sinnlos aus Sicht der Diktatur jemanden so aus dem Rennen zu nehmen, an der Macht hatte sie alle Möglichkeiten es einfach zu tun, Du bist raus aus dem Kaderbestand und gut, es bedurfte keinerlei Rechtfertigung vor irgendjemanden dafür. Wer solche Geschichten über sich erzählt spinnt ganz einfach oder will sich wichtig machen, will irgendeinem aufgestauten Hass Luft machen oder was weiß ich. Man kann das alles natürlich kaum beweisen, die die Möglichkeit hätten zu recherchieren tun das kaum, es reicht ihnen der Skandal an sich und es bedient ihre eigene Überzeugung. Für mich jedenfalls sind solche Leute im höchsten Maße suspekt und unseriös.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 11:49

Interessant wie sich jetzt alles auf Frau Geipel fokussiert um sie unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Ich hatte bereits lange vor dem Frühsommer 89 andere Pläne als mich von der Stasi drangsalieren zu lassen.
Für mich war das Kapitel DDR abgeschlossen aufgrund der Erfahrungen die ich bis dahin machen durfte.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon destiny » 16. September 2019, 11:56

Schade... hast ja schnell den PM 12 in Verbindung mit dem Visum nach Ungarn wieder entfernt, dass ist auch gut so... kleiner "Kumpel" [laugh]

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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon karnak » 16. September 2019, 11:58

[grin] Also ich will überhaupt nichts erscheinen lassen, ich habe nur zu den von mir benannten Punkten eine Meinung. Was sie zu dem Heute, der Haltung einiger Ostdeutscher dazu sagt, zu den offenkundigen Lebensunständen einer Vielzahl von ihnen, da gehe ich mit ihr durchaus konform. Man sollte mit der Lametiererei wirklich die Kirche im Dorf lassen. Manchmal kann es einem wirklich peinlich sein zu den Ostgurken gerechnet zu werden. [flash]
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 11:59

Bist ne aufmerksame Leserin , das mag ich.
Ob das nun besser war , hm . Ich denke hier wäre das Perlen vor die Säue geworfen mich konkreter zu meiner Biografie zu äußern.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon destiny » 16. September 2019, 12:02

Kumpel hat geschrieben:Bist ne aufmerksame Leserin , das mag ich.
Ob das nun besser war , hm . Ich denke hier wäre das Perlen vor die Säue geworfen mich konkreter zu meiner Biografie zu äußern.


Das Problem ist, dass du mit einem PM 12 kein Visum nach Ungarn bekommen hättest.

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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 12:02

karnak hat geschrieben:........... Man sollte mit der Lametiererei wirklich die Kirche im Dorf lassen.................


Wüsse jetzt nicht wo Frau Geipel lamentiert.
Allerdings legt sie die Finger in die Wunden , die auch die DDR verursacht hat , aber wie gesagt , die Ministerratskantinen und Wellbelchbuden haben darauf
den Blick etwas verzerrt.
Kumpel
 

Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 12:03

destiny hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Bist ne aufmerksame Leserin , das mag ich.
Ob das nun besser war , hm . Ich denke hier wäre das Perlen vor die Säue geworfen mich konkreter zu meiner Biografie zu äußern.


Das Problem ist, dass du mit einem PM 12 kein Visum nach Ungarn bekommen hättest.

Kerstin


Du bist ne ganz Schlaue , den hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr und ich wollte , dass das auch so bleibt.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Nostalgiker » 16. September 2019, 12:08

Kumpel hat geschrieben:
Ein Chirurg der Virchow-Klinik in Berlin stellte 2004, zwanzig Jahre nach der perfiden Tat, fest, was die Ärzte in der DDR ihr angetan hatten. „Mein gesamter Bauch war samt Muskulatur durchschnitten worden“, erfuhr sie. „Alle inneren Organe waren verletzt.“


Der gesamte Bauch durchschnitten? Und ihr ist 20 lange Jahre die Narbe nicht aufgefallen?
Und wenn alle inneren Organe damals verletzt gewesen wären, wieso lebt sie dann noch?
Zu "allen" gehört für mich auch unter anderem das Herz .....
Nun ja ein bisschen Drama, ein wenig Übertreibung, Hauptsache es gruselt so schön .......
--------------------------------------------------------------------------------

.... diesen Satz: " Ich denke hier wäre das Perlen vor die Säue geworfen mich konkreter zu meiner Biografie zu äußern."
sollte ich so mal dem Volker Zottmann schreiben wenn er mich wieder mit seiner penetranten Neugier bedrängt ich solle gefälligst hier im Forum meine Biografie offenlegen.
Ich glaube da wäre was los.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 12:10

Nostalgiker hat geschrieben: wenn er mich wieder mit seiner penetranten Neugier bedrängt ich solle gefälligst hier im Forum meine Biografie offenlegen.



Nosti, ich denke das musst du auch nicht.
Es reicht völlig aus wenn wir wissen wer du nicht bist.
Eberhard Aurich.
Zu goldig. [flash]
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon karnak » 16. September 2019, 12:22

Kumpel hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:........... Man sollte mit der Lametiererei wirklich die Kirche im Dorf lassen.................


Wüsse jetzt nicht wo Frau Geipel lamentiert.
Allerdings legt sie die Finger in die Wunden , die auch die DDR verursacht hat , aber wie gesagt , die Ministerratskantinen und Wellbelchbuden haben darauf
den Blick etwas verzerrt.

[grin] Wenn Du ohne ideologische Aufgeregtheit liest was ich schreibe kommst Du auch zu den Lametierern die ich benenne.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 12:30

Ehrlich gesagt konzentriere ich mich mehr auf die Aussagen von Frau Geipel , die die Zusammenhänge zwischen DDR und den derzeitigen Zuständen im Osten beschreiben und weniger
auf das was sie in deinen Augen suspekt erscheinen lässt und diese Zusammenhänge erscheinen mir zumindest mal nicht ganz unschlüssig.
Opfer hin oder her , so hat halt jeder seine Prioritäten.
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Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 14:06

destiny hat geschrieben:
Bist du wirklich der Meinung, dass die alte Riege der DDR auch nur ein Stück die Grenze geöffnet hätte wegen den Flüchtlingen, dass wäre nie passiert.

Du übersiehst oder besser du scheinst auch nicht zu wissen, dass die Demonstranten der ersten Stunde, nicht für eine Wiedervereinigung auf die Straße gegangen sind.
Die Wiedervereingungsrufer sind erst dazu gekommen, als kaum noch Gefahr seitens der Stasi drohte, was heute auch gern übersehen wird... usw. usf!



Du scheinst eine Angewohnheit zu haben, anderen Dinge in den Mund zu legen die sie nie gesagt oder gemeint haben.
Ich möchte deinen risikovollen Einsatz vor der Nikolaikirche nicht schmälern , aber es fiel bisher weder der Begriff Grenzöffnung noch Wiedervereinigung.
Ich frage mich wie man zu so einer Angewohnheit kommt?
Kumpel
 

Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Volker Zottmann » 16. September 2019, 14:28

Den Demonstranten der ersten Stunde wird und will auch nie jemand den Rang ablaufen!
Sie waren mutiger als alle, die später hinzu kamen. Jeder hat nun mal für sich den Zeitpunkzt abgewägt. Den Kanal hatten aber offenbar fast alle voll. Und zu weiteren Veränderungsexperimenten innerhalb einer DDR, die wohlmöglich wieder Jahrzehnte hätten dauern können, hatte keiner mehr die Geduld.
Ein großer Baustein, wenn auch nur indirekt, war aber das Jungvolk, was dem Honecker weglief. Das drohte genauso schmerzlich zu enden, wie nach der Vereinigung der Weggang von weiteren Millionen und die Entvölkerung ganzer Landstriche.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: 30 Jahre danach

Beitragvon Kumpel » 16. September 2019, 14:35

Alleine im Juli und August 89 verließen über 50 tausend Menschen die DDR und produzierten damit die entsprechenden Fernsehbilder.
Kann mir keiner erzählen , dass das keinen Druck aufgebaut hat ,auf die Regierung und die Bevölkerung der DDR.
Die lapidare Bemerkung , wir weinen diesen Menschen keine Träne nach gab dem dann noch einmal einen drauf.
Kumpel
 

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