Humanmedizin in Ost und West

Themen über die Gesundheitssysteme in beiden deutschen Staaten

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 8. Oktober 2010, 18:17

Lieber Karl-Heinz,

Deine Schilderungen bezüglich des Kassenärztlichen Notdienstes in Eurer Region kann ich aus meiner Sicht nur bestätigen! Es ist ein unbeschreibliches Dilemma! Bei uns wurde 2006 die Erweiterung der Einsatzbezirke durchgedrückt. Die Bürokraten in Potsdam waren von den Bedingungen in ihrer Region ausgegangen.
Zwei Kollegen und ich sind dann nach Potsdam gefahren und haben vor Vertretern der KV (Kassenärztl. Vereinigung) und den Kassen unsere begründeten Bedenken dargelegt. Alles wurde vom Tisch gefegt!
Die heutige Realität: Der zu versorgende Bezirk erstreckt sich von Gumtow bis Garz und wird seitlich von der Elbe und andererseits von der B5 begrenzt. Schau es Dir mal bei Google maps an!
In manchen Diensten fahre ich in 12 Stunden bis zu 180 km! Tag oder Nacht, Sommer oder Winter! Mein Touran ist dann ausgerüstet, wie beim Überlebenstraining, und eine große Kiste mit Arzneimittelmustern habe ich dabei. Das ist eigentlich verboten, aber was soll die Großmutter im Pflegeheim Lenzen machen, wenn sie wegen einer Harnwegsinfektion ein Antibiotikum und ein krampflösendes Mittel braucht, die diensthabende Apotheke aber in Pritzwalk ist? Sieh es Dir mal an auf der Karte!
Bin übrigens am 10.07. dieses Jahres während meines Dienstes unbemerkt lebensbedrohlich erkrankt, septisch bedingter Milzriss mit mehreren Litern Blut im Bauch. Wenn man das überstanden hat, fragt man nichts mehr!
Gesundheitsminister Rösler mag ein sympathischer Mann sein, von seinem Resort versteht er kaum etwas! Mittlerweile frage ich mich oft, warum ich noch FDP-Mitglied bin, die Partei, die angeführt wird von Schreihhälsen und Lobbyisten!

Glücklicherweise lebe ich in harmonischer Weise mit meiner Frau und meiner Tochter in einem gemütlichen Häuschen, eine Rückzugsmöglichkeit, die mir Entspannung und Kraft schenkt.

Huf [super]
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon karl143 » 8. Oktober 2010, 18:23

Hallo Huf,
ich werde mir morgen mal dein medizinisches Einzugsgebiet bei Google Earth zu Gemüte führen. Dann hatte ich mit der Kassenärztlichen Vereinigung ja richtig gelegen. Da geht nicht nur der Patient bei vor die Hunde, den Arzt nimmt er gleich noch mit. Außer Einsparmaßnahmen ist mir der Sinn nicht erkenntlich. Zum anderen werden aber Unsummen an die Pharmaindustrie gedrückt. Es ist wirklich schlimm. Und ich sehe keinen Ausweg aus dem Ganzen, die Schraube dreht keiner mehr zurück.
Wünsche dir ein schönes Wochenende, vielleicht sogar ohne Bereitschaftsdienst [hallo]
karl143
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 8. Oktober 2010, 18:40

Ja, Karl-Heinz so sieht es aus. Ich weiß aber, dass die große Überzahl meiner Kollegen längst den Lauf der Dinge erkannt hat. Auch wenn es sehr aufgesetzt klingt, aber unsere berufliche Verpflichtung gegenüber dem Kranken bleibt. Und sie wird wahrgenommen! Sonst wäre das System schon bei Ulla Schmidt und P. Rösler zerbrochen!
Wir werden sehen!
Schönes WE!

Huf [hallo]
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 3. November 2010, 20:11

Ein nächstes Thema wäre die in der Öffentlichkeit Deutschlands kaum bekannte Richtgrößenregelung seitens des BMG
Damit meine ich, dass es von vornherein finanziell reglementiert ist, was ein Kassenpatient an Medikamenten oder Heilmitteln (Physiotherapie, Massagen usw.) pro Quartal erhalten darf.
Das ist eine furchtbare Zwinge für beide Seiten, denn der Arzt bezahlt im Falle der Überschreitung der Grenzen die Versorgung seiner Patienten selbst. Das wissen viele nicht, das ist aber der Grund vergangener und aktueller Ärzteproteste!
Kein Arzt in Deutschland kämpft um sein eigenes Honorar, es ist viel mehr dahinter!

Huf [peinlich]
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Thomas 1948 » 7. Dezember 2010, 21:26

Kann zu dem schweren Thema folgendes dazubeitragen.
War im Sommer drei Monate in einer Spezialklinik unter anderem im künstlichen Koma, künstlicher Ernährung und vieles mehr, dort waren viele Schwestern und Ärzte aus Russland, Lettland, Bulgarien, Indien, Ägypten usw., die Personen waren sehr nett und freundlich und haben den Patienten sehr geholfen, waren genau so gut wie
die deutschen Kollegen.
Nur ich sehe ein Problem wenn die Schwestern und die Ärzte ausgebildet sind gehen sie dann wieder in die Heimat, wo sie gebraucht werden aber weniger verdienen,
oder bleiben sie im ,,Paradies Deutschland,,. ich glaube das letzteres.
..........
Hatte jahrelang einen alten Hausarzt der weder einen computer, Anrufbeantworter, Stellvertreter beim Urlaub und andere moderne Sachen hatte, habe den Arzt vor 3 Monaten gewechselt und könnte wetten, wenn der Experte noch mein Arzt wäre, wäre ich jetzt im Sarg.........
Thomas 1948
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 4. Mai 2011, 18:44

Wir haben diesen Themenkomplex seit langer Zeit sträflich vernachlässigt.

Ich biete den Lesern an, nachdem die heutige und damalige (Ost-)Situation geschildert wurde, auf konkrete Fragen zu antworten.
Damit meine ich gesundheitspolitische Themen oder Fragen nach Zusammenhängen der medizinischen Versorgung in der Gegenwart in Deutschland.
Von Fragen zu Erkrankungen oder gar sprechstundenähnlichen persönlichen Problemschilderungen bitte ich jedoch, Abstand zu nehmen.

Wir machen hier keine Forum-Sprechstunde. [laugh]



VG Huf [hallo]
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 4. Mai 2011, 19:02

Ok, Huf- dann fang ich mal an.

Wie gut ist die Versorgung von gesetzl. Versicherten in KKH? Gibt es große Unterschiede bei den Behandlungen ggü. Privatversicherten (Unterschiede in der Versorgung sind bekannt)?
Bist du auch der Meinung, dass die Privatversicherung im Alter nicht mehr zu bezahlen ist?

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 4. Mai 2011, 21:05

augenzeuge hat geschrieben:Ok, Huf- dann fang ich mal an.

Wie gut ist die Versorgung von gesetzl. Versicherten in KKH? Gibt es große Unterschiede bei den Behandlungen ggü. Privatversicherten (Unterschiede in der Versorgung sind bekannt)?
Bist du auch der Meinung, dass die Privatversicherung im Alter nicht mehr zu bezahlen ist?

AZ


Hallo az,

Deine Frage trifft schon mal einen Schmerzpunkt des deutschen Gesundheitswesens.

Die sog. Zweiklassen-Medizin ist hausgemacht von Politikern und führt regelmäßig zur tatsächlichen Ungleichbehandlung Betroffener.
Dessen ungeachtet muss man aber einschätzen, dass bei dringlicher Notwendigkeit der Behandlung im KH die medizinische Indikation und die leitliniengerechte Therapieprozedur unabhängig vom Versicherungsstatus stattfindet.
Anders verhält es sich im ambulanten Bereich, in dem Privatversicherte durchaus großzügiger therapiert werden. Ob deren Versicherung letztendlich die entstandenen Kosten übernehmen, ist heute mehr denn je ungewiß.
Für Leistungserbringer (Ärzte, KH, Therapeuten) sind gegenwärtig die Honorare noch höher, als bei KV-Versicherten.

VG Huf [hallo]
Tendenziell streben aber die PKV durch Kostendruck Beitragserhöhungen und Leistungskürzungen an.
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon karl143 » 4. Mai 2011, 22:10

Es ist ja auch nicht so, das die PKV Versicherten das Paradies auf Erden haben. Besonders in den letzten 25 Jahren sind die auch durch sehr starke Beitragserhöhungen gebeutelt worden. Seit dieser Zeit werden ja auch vermehrt Tarife angeboten, die Beitragserhöhungen im Alter ausgleichen sollen. Eine Gewähr dafür gibt aber keine PKV, sie kann dies noch nicht einmal mit einer garantierten Berechnung belegen. Und PKV Versicherte die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder aber niedrigen Einkommen in den Basistarif wechseln, sind schlechter gestellt, als GKV Versicherte. Ihnen bleibt aber keine andere Möglichkeit, wenn sie keinen sozialversicherungspflichtigen Job finden. Ansonsten kommen sie nicht mehr in die GKV zurück. Und das Problem haben derzeit mehrere Mio. überwiegend noch junge Versicherte, die jetzt so zwischen 30 und 40 Jahren sind, und ein paar Jahre nach ihrem Berufseintritt aufgrund von guten Verdiensten in die PKV gewechselt sind.
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Das Gesundheitssystem der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. Juli 2012, 15:06

Das Gesundheitssystem der DDR



groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 12. Dezember 2013, 10:47

Quelle: BStU, MfS, ZAIG 3713, Bl. 1–8

14.11.1988- Ein Jahr vor dem Fall der Mauer erkannte das MfS beachtenswerte Probleme bei der materiellen Versorgung des Gesundheitswesens:

Nach dem MfS vorliegenden Informationen bestehen bei der Versorgung des Gesundheitswesens der DDR anhaltende Probleme in der kontinuierlichen und bedarfsgerechten Bereitstellung von wichtigen Arzneimitteln, verschiedenen textilen Verbandsstoffen und anderen medizinischen Verbrauchsmaterialien.

Die auftretenden Versorgungsprobleme bei Arzneimitteln und für 1989 erneut absehbare Schwierigkeiten betreffen vor allem einige moderne, wirksame Herz-Kreislaufmittel wie z. B. Corinfar, Cordanum, Ralofekt, Agapurin.

Weiterhin bestehen erhebliche Lieferschwierigkeiten bei hochgereinigten Insulinen. Die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen des VEB Berlin-Chemie für 1988 ermögliche eine Versorgung von nur 30 % aller Diabetiker in der DDR.

International weise damit die DDR einen beachtlichen Rückstand in der Anwendung von komplikationsarmen, hochgereinigten Insulinen gegenüber den herkömmlichen B-Insulinen auf.

Die Hauptursachen für auftretende Versorgungslücken liegen – wie Experten weiter einschätzen – offensichtlich in der nicht bedarfs- und sortimentsgerechten Produktion der Industrie für das Gesundheitswesen. Im Bereich der Chemischen Industrie würden vorwiegend eine ungenügend abgestimmte Planung zwischen Industrie und Gesundheitswesen, mangelnde Flexibilität der Produktion und Bestandhaltung, die Dominanz des Exportes vor Inlandsverpflichtungen als hemmende Faktoren wirken.

Die bisher eingeordneten Länderkennziffern (Import) ČSSR und SSR gewährleisten keine bedarfsdeckenden Verträge für Nasentropfen, ausgewählte Herz-Kreislauf-Mittel und fiebersenkende Zäpfchen.
Zur bedarfsdeckenden Vertragsbindung müssten die Länderkennziffer ČSSR um 7,2 Mio. M VGW und die Länderkennziffer SSR um 5,0 Mio. M VGW erhöht werden.

Aufgrund der Verbrauchsentwicklung bei Verbandsstoffen im Planjahr 1988 sei die Versorgung im Planjahr 1989 mit den bisher eingeordneten Fonds in den Erzeugnisgruppen fixierte Gipsbinden, elastische Binden, Trikotschlauchbinden, Mulltupfer und Bettunterlagen nicht gewährleistet.
Die volle Bedarfsdeckung erfordere nach gegenwärtigem Stand zusätzliche Importe in Höhe von 6 210 TVM.

Zur Sicherung der Versorgung seien deshalb nach gegenwärtigem Stand Importe aus dem NSW in Höhe von 13,5 Mio. VM erforderlich.

In anwachsendem Maße, vor allem auch im Ergebnis der erheblichen Zunahme von Reisen in dringenden Familienangelegenheiten, ist die ständig problematische Versorgungssituation Anlass zu Vergleichen mit dem Gesundheitswesen der BRD, wobei derartige Vergleiche oft zuungunsten der DDR ausfallen. Hierin liegen in gewissem Maße motivbildende bzw. motivbeeinflussende Faktoren für Straftaten des ungesetzlichen Verlassens der DDR durch Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

AZ
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Interessierter » 12. Dezember 2013, 14:44

Zitat AZ:
Weiterhin bestehen erhebliche Lieferschwierigkeiten bei hochgereinigten Insulinen. Die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen des VEB Berlin-Chemie für 1988 ermögliche eine Versorgung von nur 30 % aller Diabetiker in der DDR.


Unvorstellbar wenn man sich die Folgen für den einzelnen Diabetiker vor Augen führt.

" Der Interessierte "
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 12. Dezember 2013, 15:09

derartige rückrufe gibt es noch heute wilfried,
schau mal hier rein und der letzte erfolgte am 25.10.2013. was man ja als diabetiker durchaus wissen sollte.
oft vergessen und nicht erwähnt, was diabetes in der ddr betrifft, es gab ein zentralinstitut für diabetes mellitus, welches in den 80ziger weltweit einzigartig war. manch einem diabetiker ging es wohl besser wie einem im anderen teil deutschlands.
Zentralinstitut für Diabetes „Gerhardt Katsch“

nun kannst du dich wieder ne weile mit lesen beschäftigen.

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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 12. Dezember 2013, 15:52

hab ich doch fast vergessen zu erwähnen wilfried,
es gab sogar ein Zentrales Diabetesregister der DDR, was ja ab 1989 abgeschafft wurde.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 12. Dezember 2013, 21:35

Auch hier gibt es inzwischen Beachtliches zu erwähnen, das aber vermutlich dem gegenwärtigen mainstraem im Forum kaum interessant zu sein dürfte... [sick]

VG Huf [hallo]
Huf
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 12. Dezember 2013, 21:57

Huf hat geschrieben:Auch hier gibt es inzwischen Beachtliches zu erwähnen, das aber vermutlich dem gegenwärtigen mainstraem im Forum kaum interessant zu sein dürfte... [sick]

VG Huf [hallo]


mich hätte es durchaus interessiert Klaus,
gib dir mal nen ruck. [wink]

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon pentium » 12. Dezember 2013, 22:02

Was ist eigentlich gegenwärtige mainstraem im Forum nach hufscher definition?
mal davon abgesehen, mich hätte es auch interessiert!

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 12. Dezember 2013, 22:06

Huf hat geschrieben:Auch hier gibt es inzwischen Beachtliches zu erwähnen, das aber vermutlich dem gegenwärtigen mainstraem im Forum kaum interessant zu sein dürfte... [sick]

VG Huf [hallo]


Mainstream? Ich liebe Denglisch. Vor allem wenn man es verwendet um eigentlich nichts zu sagen...... [flash]

Ganz ehrlich? Ich finde es beschi....en, wenn einer sagt, ich weiß was, aber was ich sagen würde, wollt ihr nicht hören.
Antwortet so ein Arzt?

Mich würde interessieren, was dich zu deiner Aussage verleitet? In der Erwartung einer sachlichen Antwort grüße ich dich.... [hallo]

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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 13. Dezember 2013, 00:49

augenzeuge hat geschrieben:
Huf hat geschrieben:Auch hier gibt es inzwischen Beachtliches zu erwähnen, das aber vermutlich dem gegenwärtigen mainstraem im Forum kaum interessant zu sein dürfte... [sick]

VG Huf [hallo]


Mainstream? Ich liebe Denglisch. Vor allem wenn man es verwendet um eigentlich nichts zu sagen...... [flash]

Ganz ehrlich? Ich finde es beschi....en, wenn einer sagt, ich weiß was, aber was ich sagen würde, wollt ihr nicht hören.
Antwortet so ein Arzt?

Mich würde interessieren, was dich zu deiner Aussage verleitet? In der Erwartung einer sachlichen Antwort grüße ich dich.... [hallo]

AZ


ist doch kein denglisch Jörg,
man übersetzt es mit hauptstrom bzw. massengeschmack.

klar ist es bescheiden/ traurig und sollte eher nachdenklich machen,
ohne beachtung des standes.
dann noch ne sachliche antwort zu erwarten Jörg ... .
Klaus hat sich zu diesem Thema mehrfach sachlich geäußert und nun stellst du ihn, aufgrund seiner momentanen meinung (zum thema diabetes) in frage.
ok.
dann kannst du mir ja auch offen schreiben, was du von wilfrieds bemerkung hältst?

gruß vom Torsten
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2013, 08:57

vs1400 hat geschrieben: ist doch kein denglisch Jörg,
man übersetzt es mit hauptstrom bzw. massengeschmack.


Irrtum, Torsten. Du scheinst nicht zu wissen, was Denglish ist. [flash]

Denglish ist ein Begriff, der den vermehrten Gebrauch von Anglizismen und Scheinanglizismen in der deutschen Sprache bemängelt.

Das hier "...aber vermutlich dem gegenwärtigen mainstream im Forum..." ist feinstes Denglish.

Weitere Beispiele:
http://de.wikipedia.org/wiki/Denglisch

AZ

P.S. Klaus hat sich geäußert, aber er hat nichts gesagt. [wink]
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 13. Dezember 2013, 10:53

wir können gern noch nen bisschen wortklauberei betreiben Jörg,
an der äußerung von Klaus wird dadurch nichts ändern,
verständlich war sie ja.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2013, 14:49

vs1400 hat geschrieben:wir können gern noch nen bisschen wortklauberei betreiben Jörg,
an der äußerung von Klaus wird dadurch nichts ändern,
verständlich war sie ja.

gruß vom Torsten [hallo]


Es geht nicht um Wortklauberei, das war auch keine, du kannst gern das letzte Wort haben- nur richtig sollte es dann schon sein. Und das war es eben nicht.

Die Aussage von Klaus empfinde ich als destruktiv und das habe ich gesagt. Wer etwas sagen könnte, dies aber mit Hinweis auf den angeblichen Mainstream des Forums nicht tut, kann keine Lorbeeren hier bekommen. Das ist einfach so. Nicht nur bei Huf. Das ist dann wie ein Wetterbericht. So nach dem Motto, ich weiß wie es wird, aber ich laß euch mal im Regen stehen. [muede]

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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon vs1400 » 13. Dezember 2013, 15:46

augenzeuge hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:wir können gern noch nen bisschen wortklauberei betreiben Jörg,
an der äußerung von Klaus wird dadurch nichts ändern,
verständlich war sie ja.

gruß vom Torsten [hallo]


Es geht nicht um Wortklauberei, das war auch keine, du kannst gern das letzte Wort haben- nur richtig sollte es dann schon sein. Und das war es eben nicht.

Die Aussage von Klaus empfinde ich als destruktiv und das habe ich gesagt. Wer etwas sagen könnte, dies aber mit Hinweis auf den angeblichen Mainstream des Forums nicht tut, kann keine Lorbeeren hier bekommen. Das ist einfach so. Nicht nur bei Huf. Das ist dann wie ein Wetterbericht. So nach dem Motto, ich weiß wie es wird, aber ich laß euch mal im Regen stehen. [muede]

AZ


wenn man etwas sagt Jörg,
wird es doch auch nur als unwahr abgetan.
warum sollte man denn dann noch etwas sagen?
man wirft dann, sinngemäß, mal nen "knochen" hin und sagt sich, sie zu wie du damit klarkommst ... [denken]

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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 13. Dezember 2013, 21:12

Also, ungeachtet der zwischenzeitlich ungewollten und teilweise unsinnigen Beiträge sieht es heutzutage so aus, dass Diabetes-Patienten auf freiwilliger Basis durch ihre Hausärzte bzw. Diabetologen anonymisiert erfasst werden, und alle drei bis sechs Monate die Effektivität ihrer Therapie durch den jeweiligen Arzt überprüft und die Befunde dann anonym an eine Datenstelle weitergegeben werden. Der jeweilige Arzt musste zuvor seine fachliche Eignung für dieses Programm nachweisen.
Dieses Programm heißt DMP, Desease Management Program.

Mittlerweile erreichte man dadurch in D, dass durch die zahlenmäßige hohe Beteiligung von Betroffenen wichtige Daten gesammelt und ausgewertet werden konnten.
Dafür wurden Leitlinien der Therapie weiterentwickelt, die den Betroffenen durch Empfehlungen der weiteren Therapie zugute kommen und andererseits den Krankenkassen die Kostenübernahme für relativ teure Therapien überzeugend dargelegt werden konnte, was letztendlich zur Kostenübernahme in der gestzlichen Krankenversicherung geführt hat.
Dieser, wenn auch vereinfacht geschilderte Vorgang soll verdeutlichen, dass es durchaus politisch gewollte und durchgesetzte Maßnahmen gibt, die bei sehr häufig auftretenden Erkrankungen nicht nur den Betroffenen hilft, sondern auch rein volkswirtschaftlich Sinn macht.

VG Huf [hallo]
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2013, 22:33

Huf hat geschrieben:Dieses Programm heißt DMP, Desease Management Program.

Mittlerweile erreichte man dadurch in D, dass durch die zahlenmäßige hohe Beteiligung von Betroffenen wichtige Daten gesammelt und ausgewertet werden konnten.


Danke für deine Info zum Thema. Mich würde interessieren, wie du dieses Programm zu der früheren DDR-Erfassung bewertest. Kann man sagen, man tastet sich wieder an das heran, was man in der DDR hatte?
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Rüganer » 13. Dezember 2013, 23:02

Also ich bin auch Diabetiker, mein Hausarzt hat mir mal Unterlagen gezeigt, die er ausgefüllt hatte und die wohl Bestandteil dieses DMP - Programmes waren.Entweder macht er dies nun ohne mein Wissen weiter, oder aber er ist fachlich doch nicht geeignet und deswegen aus dem Programm geflogen, was ich eher für möglich halte.
Insofern wird dieses DMP - Programm kaum an die Qualität vergangener Programme heran kommen.
Huf möge mir verzeihen, ich finde neben der Einstellung eines Arztes zu seinem Beruf und seinen Patienten, stellen heute wohl auch die fehlenden Hausärzte und die Kostenseite des Gesundheitswesens eine große Herausforderung für Patienten dar. Mein Sohn ging heute früh um 08.00 Uhr zum Arzt, weil er von einem Spezialisten gestern eine Behandlung vorgeschlagen bekam, die möglicherweise einer am Montag im Krankenhaus festgelegten anderen Behandlung entgegen steht. Er wollte einfach einen Rat bekommen, den erhielt er dann um 11.45 Uhr. Kassenpatient, aber selbst da fragt man sich doch, was ist dies für ein Zustand?
Es soll keine Arztschelte sein, aber Verständnis bringt dafür kein Patient mehr auf und ich kenne ähnliche Situationen. Da brennt einen die Zeit unter den Fingernägeln und die Wartezimmer sind brechend voll....
Früher kannte mich mein Landarzt und der kam notfalls auch mal nach Hause und man klärte eben vieles so nebenbei, heute ist alles viel anonymer und komplizierter.
Rüganer
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2014, 15:47

Das MfS zum Gesundheitswesen der DDR

In den 1980er Jahren spitzte sich die medizinische Versorgungslage in der DDR zu. Nicht unwesentlich trug dazu die Abwanderung der Ärzte in den Westen bei. Eine Zustandsbeschreibung anhand von Akten der Staatssicherheit....

Umfangreiche Akten aus dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) belegen einen deutlichen Ärztemangel in der DDR in den 1980er Jahren. Mediziner fehlten sowohl in den Krankenhäusern als auch in der ambulanten Betreuung. Dabei waren die einzelnen Bezirke und verschiedene Facharztrichtungen unterschiedlich stark betroffen.

Ein Inspektionsbericht für den Bezirk Cottbus sprach im Jahr 1985 von einem „unhaltbaren Zustand“ in der Kreisstadt Weißwasser: In einem Neubaugebiet mit 15 000 Einwohnern im Süden der Stadt gab es „keine Gesundheitseinrichtung für die ambulante Betreuung“.

Weitere Fakten:
Ärztemangel an der Universität Greifswald als ein „kaum zu lösendes Problem“; Wartezeiten betragen für planbare Operationen wegen des Ärztemangels bis zu neun Monaten; Ostberlin war aufgrund der Zuwanderung nicht betroffen, das MfS nannte als Ursachen unzulängliche Planwirtschaft, fehlende Lebensqualität und vor allem die Wohnungsnot.

Ein besonders gravierendes Problem stellte die Abwanderung von Ärzten in den Westen dar.

http://www.aerzteblatt.de/archiv/155957 ... s-kritisch

AZ
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Huf » 2. März 2015, 20:54

Die Abwanderung von Ärzten aus der DDR, ich meine die illegale Flucht nach Westdeutschland, war ein Dauerthema während der gesamten DDR-Zeit. Zugegeben, in meiner Dienstzeit von 1985 bis 1990 eher weniger spektakulär wegen der fast bis zur Perfektion gesicherten Grenze und dem Unwesen des damligen MfS, dass in jedem Husten eines Arztes in der DDR einen Verdacht auf Republikflucht erfand. (meine Akte!)

Ich kenne allerdings auch Ärzte, und das war in den 50er Jahren, mit denen die DDR-Regierung Sonderverträge abgeschlossen hatte, um sie in der DDR zu halten.
Die von mir sehr verehrte Chefärztin unseres damaligen KKH hatte mit den Damaligen einen solchen Vertrag geschlossen, eine Humanistin der Tat!
Sie hatte zwar Privilegien, wie z.B. eine Reise nach Agypten oder das Eigentum an einem Merceds Benz 200, aber das erhöhte ihr Ansehen damals nur in der Stadt!
Ihr Verdienst, die Verbeserung der Gesundheit der Werktätigen zu bewahren, hat sie vertragsgeregelt Wort für Wort erfüllt. Ohne jede politische Vereinnahmung!
Die alte Dame, die auch mir und meiner Familie so oft geholfen hatte, wurde zur Ehrenbürgerin unserer Stadt ernannt, und als ich als Fraktionsvorsitzender der FDP ihr dazu gratulierte, entgegenete sie mir, "Ja, Du, Klausi, wie leben wir heute in einer glücklichen Welt."
Für mich in jeder Hinsicht ein Vorbild!

Naja, ein wenig triefend, aber so waren unsere Leitbilder, von denen ich mir auch heute nichts abschneiden lasse.

VG Huf [hallo]
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Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon Interessierter » 25. Februar 2016, 13:14

Zu den von Klaus angesprochenen Fluchten vieler Ärzte auch dieses:

DDR-Ärzte: Fluchtwillige im Visier des MfS

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) spezialisierte sich im Laufe der 1970er Jahre zunehmend auf die Abwehr und Aufklärung der „Ausschleusungen“ aus den Kreisen der „medizinischen Intelligenz“.

Anfang 1980 stand das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) kurz davor, einen Coup zu landen. Nach mehrjähriger geheimdienstlicher Bearbeitung einer Ärztin verdichteten sich nun „operative Hinweise auf die Vorbereitung eines ungesetzlichen Grenzübertrittes“. Die Ärztin, im Folgenden der Einfachheit halber Dr. Müller genannt, hatte nach den Ermittlungen des MfS „mit Unterstützung einer BRD-Bezugsperson, die in Verbindung mit dem Bundesministerium für innerdeutsche Beziehung stehen soll“, diesen Schritt geplant. Darauf deuteten die Ermittlungen hin – so sei etwa „eine Kontaktaufnahme mit einem West-Pkw Typ Mercedes, in den frühen Morgenstunden von zweieinhalb Minuten festgestellt“ worden.

Viele Ärzte nahmen Dienste von Fluchthelfern in Anspruch

Nach dem Mauerbau im Jahre 1961 konnte zwar der massive „Aderlass“ von Fachkräften aus der DDR gestoppt und die interne politische und wirtschaftliche Lage stabilisiert werden, jedoch etablierten sich gleichzeitig neue Formen des „illegalen Verlassens der Republik“. Insbesondere der „Sicherungsbereich Medizin“ stellte spätestens in den 1970er Jahren einen „operativen Schwerpunkt“, für die im Jargon des MfS „Menschenhändlerbanden“ genannten Fluchthelfer dar. Viele Ärzte nahmen deren Hilfe in Anspruch. 58 Ärzte verließen beispielsweise im Jahr 1978 „illegal“ die DDR. Vier davon überwanden die innerdeutsche Grenze selbst, zehn nutzten Westreisen, bei drei Ärzten war die Methode dem MfS nicht bekannt. 41 bedienten sich der Hilfe von Fluchthelferorganisationen, was einem prozentualen Anteil von 70 Prozent der flüchtenden Ärzte entsprach.

Dass relativ viele Ärzte die Hilfe von Fluchthelferorganisationen nutzten, lag auch daran, dass sie in der Lage waren, die Kosten von bis zu 15 000 DM zu tragen. Dies wurde vor allem durch westliche Verwandte ermöglicht, manchmal offenbar auch durch medizinische Institutionen, die den Ausreisewilligen neben Vorauszahlungen des Schleusungsbetrages auch eine Arbeitsstelle anboten. Die Fluchthelferorganisationen suchten auch gezielt nach potenziellen Kandidaten, indem sie deren westliche Verwandte und „Rückverbindungen“ der geflüchteten Ärzte zur Kontaktaufnahme zu anderen Fluchtwilligen nutzten.

Spezielle Maßnahmen gegen die „medizinische Intelligenz“

Das MfS spezialisierte sich im Laufe der 1970er Jahre zunehmend auf die „Abwehr und Aufklärung“ der „Ausschleusungen“ aus den Kreisen der „medizinischen Intelligenz“. Denn es herrschte Ärztemangel in der DDR, und die meisten Flüchtigen waren zwischen 31 und 35 Jahren alt und verließen somit zumeist direkt nach der Beendigung ihrer Facharztweiterbildung die DDR. Der von der SED berechnete „materielle“ Schaden belief sich auf eine Million Mark pro Arzt.

Weiter geht es hier:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/163311 ... er-des-MfS
Interessierter
 

Re: Humanmedizin in Ost und West

Beitragvon HPA » 25. Februar 2016, 15:06

Das fett geschriebene gefällt mir besonders:


Die hier geschilderten Sachverhalte sind derzeit für die historische Forschung nur schwer zugänglich. Oftmals hat man den Einblick in die Geschehnisse nur durch die „Brille“ der MfS-Akten, und es ist nicht immer leicht, ideologische Verfärbungen und Unterstellungen von der Realität zu unterscheiden. Für die Forschung wäre es daher mehr als gewinnbringend, wenn eine Gegenprobe und damit eine differenzierte Betrachtungsweise erreicht werden könnte. Daher würde ich mich sowohl über die Bereitschaft von Zeitzeugen zu einem Interview als auch über Material, wie Tagebücher, Briefe, Unterlagen et cetera sehr freuen. Natürlich wird Anonymität garantiert und bei einer anonymisierten Benutzung eines Sachverhaltes das Einverständnis der Betroffenen eingeholt.
HPA
 

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