Das hast du fein rausgesucht Interessierter
Janko hat geschrieben: Uns hats gefehlt ?....bezweifle ich, da sind NVA-Angehörige auf die Pritschen geschnallt worden und wer nicht wollte kam nach Schwedt !! Davon hast du wahrscheinlich noch nichts gehört.
Eigentlich habe ich ja was gegen die Aufrechnerei,aber manchmal geht es wahrscheinlich nicht anders.
Janko hat geschrieben:@augenzeuge.......Ein schlechter Witz
Es gibt gute und schlechte Witze.
Als Witz würde ich das schon mal gar nicht bezeichnen.
Die Stasi-Akten zeigen, dass für die leitenden Funktionäre in bestimmten Fällen eher politische Interessen als das ärztliche Berufsethos handlungsbestimmend waren.
Genannt sei hier beispielsweise die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Am 11. Mai 1986, etwa zwei Wochen nach dem Unfall, informierte das Ost-Berliner Gesundheitsministerium die Bezirksärzte zu den Folgen des Super-GAUs und legte den Umgang damit fest. So hatten die Bezirksärzte zu verbreiten, dass für die Bürger der DDR „keinerlei gesundheitliche Gefährdungen“ bestanden – selbst dann nicht, wenn sie sich zum Zeitpunkt des Unfalls in der Sowjetunion aufgehalten hatten (6). Besorgte Menschen sollten in einem „vertrauensvollen Gespräch“ von der „Unnötigkeit weiterer Maßnahmen“ überzeugt werden. Um hartnäckige Fälle mussten sich die Bezirksärzte persönlich kümmern. Doch die Zweifel in der Bevölkerung blieben. Der stellvertretende Magdeburger Bezirksarzt schwärzte zwei Mitarbeiter des Hygieneinstituts an, die „ohne Auftrag“ Strahlenmessungen durchgeführt und eine radioaktive Belastung über dem Schwellenwert festgestellt hätten. Auch ein Kreisarzt habe „gewisse politische Unsicherheiten“ gezeigt und „nicht angewiesene Untersuchungen“ durchgeführt – er testete das Blutbild von besorgten Bürgern. Meldung erstattete der Bezirksarzt auch über Eltern, die von den Kindertagesstätten forderten, auf Milch und Frischgemüse bei der Versorgung ihrer Kinder zu verzichten (7).
Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:Eigentlich habe ich ja was gegen die Aufrechnerei,aber manchmal geht es wahrscheinlich nicht anders.
Kristian, sorry wenn ich Dir widerspreche, aber ich denke es geht doch anders. Nämlich indem man einfach schreibt, wie ungeheuerlich es ist, Blutkonserven wegen der Devisen zu verkaufen, wenn man nicht einmal im eigenen Land genügend hat und daß es eine Verletzung der Menschenrechte ist durch die Bezirksärzte „alle psychisch gestörten Bürger des Bezirkes listenmäßig zu erfassen“., um sie dann beim Staatsbesuch stationär festzuhalten. Ein Schelm wer zweifelte, daß es auch politisch gestörte Bürger erwischte.
Letztendlich ist Deine Aufrechnung oder Dein Vergleich von der Schwere der Verfehlungen, mit zweifellos vorhandenen Fehlern der BRD Ärzteschaft, nicht aktzeptabel. Aber Du kannst ja gerne in einem gesonderten Thread Beispiele bringen, was deren Verfehlungen sind oder waren und beispielsweise mal aufzeigen ob auch sie, wie zu DDR Zeiten, politisch geschult wurden und den bundesdeutschen Geheimdiensten unter Verletzung ihrer Schweigepflicht Dinge zutrugen, wie das MfS sie von den Bezirksärzten erhielt?
Schönen Samstag noch
Wilfried
Wosch hat geschrieben:Über "Bezirksärzte" kann ich nicht mitreden, einen Kreisarzt hatten wir aber in der Familie. Der Mann meiner lieben Schwester G.....aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, der liebe Schwager G....... war so einer, der durfte weder an den Trauerlichkeiten und der Beerdigung meiner Mutter 1982 und meines Vater´s 1984 teilnehmen obwohl er diese ca 25 Jahre lang mit "Mutti" und "Vati" angeredet hatte, da ich als deren Sohn aus der BRD angereist war. Wie schlimm mußte so ein Kreisarzt seinerzeit mit dem MfS verstrickt gewesen sein, daß ich selbst den Kontakt zu meiner Schwester G..... nur über den Kontakt zu meiner anderen Schwester in Meck-Pomm aufrecht erhalten konnte. Wie meine Schwester mir vor Jahren berichtete hielt auch er regelmäßige "Sprechstunden" in privater Atmosphäre ab, über deren Inhalte er sich ihr gegenüber nie äußerte. Die Stasi ließ grüßen!
Schönen Gruß aus Kassel.
Edelknabe hat geschrieben: Da denke ich immer so bei mir, also Bettler aller Coleur hast du da nie gesehen, Obdachlose, nicht das ich wüsste, Tafeln auch Fehlanzeige, Kinderarmut was war denn bitteschön KA?
Merkur hat geschrieben:Die Bezirks- und Kreisärzte hatten in ihrem Territorium natürlich eine herausragende Bedeutung. So gaben sie beispielsweise in manchen Fällen den ersten Anstoß bei der Aufdeckung von (Tötungs-)Verbrechen, ärztlichen Kunstfehlern usw., die sonst als natürliche Todesfälle durchgegangen wären.
Erinnert sei beispielsweise auch an die vorbildliche Anordnung über die ärztliche Leichenschau und Leichennachschau in der DDR und die Möglichkeit der sog. Verwaltungsssektion.
Wie wichtig auch die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsorganen war, zeigt der Fall eines Kreisarztes, der das MfS über die auffällige Sterblichkeitsrate und andere Unstimmigkeiten auf einer bestimmten Station in einem Krankenhaus informiete. Durch die Untersuchung der Fälle stellte sich letztendlich heraus, dass hier medizinisches Personal nachgeholfen hatte.
inel hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Die Bezirks- und Kreisärzte hatten in ihrem Territorium natürlich eine herausragende Bedeutung. So gaben sie beispielsweise in manchen Fällen den ersten Anstoß bei der Aufdeckung von (Tötungs-)Verbrechen, ärztlichen Kunstfehlern usw., die sonst als natürliche Todesfälle durchgegangen wären.
Erinnert sei beispielsweise auch an die vorbildliche Anordnung über die ärztliche Leichenschau und Leichennachschau in der DDR und die Möglichkeit der sog. Verwaltungsssektion.
Wie wichtig auch die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsorganen war, zeigt der Fall eines Kreisarztes, der das MfS über die auffällige Sterblichkeitsrate und andere Unstimmigkeiten auf einer bestimmten Station in einem Krankenhaus informiete. Durch die Untersuchung der Fälle stellte sich letztendlich heraus, dass hier medizinisches Personal nachgeholfen hatte.
Ist das eine bloße Tatsachenschilderung oder soll das dazu dienen, die ansonsten wohl eher weniger akzeptalen Tätigkeiten dieser besonderen Ärzte insgesamt zu rechtfertigen?
Interessierter hat geschrieben:
Anstatt Buchlesungen von vorbestraften Generälen zu besuchen, solltest Du einmal Deine Thesen, die Du hier anonym im Internet verbreitest, auf einem Treffen von ehemaligen politischen Gefangenen kundtun.
Da würde ich direkt noch richtig reiselustig werden.
inel hat geschrieben:Diese jetzt vorgebrachte Argumentation von Merkur zu den Bezirks- und kreisärzten erinnert mich an eine andere Argumentation zur Tätigkeit des Mfs im Allgemeinen, die ich hier schon mal gelesen habe: Da versuchte man, die Tatsache dass das MfS sich auch (erfolgreich) an der Aufklärung schwerer Krimnalverbrechen (Mord, Vergewaltigung, sexueller Mißbrauch v. Kindern u.s.w.) beteiligte, dazu heran zu ziehen, die Tätigkeit des MfS insgesamt zu rechtfertigen.
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