Die meisten DDR-Bürger waren sehr interessiert daran, an solchen Studien teilzunehmen - mit der Aussicht, ein neues, westdeutsches Präparat gegen ihre Leiden zu erhalten. Die Teilnahme an einer klinischen Studie für viele: eine Chance.
Der auf das DDR-Gesundheitssystem spezialisierte Medizinhistoriker Rainer Erices, ab 2010 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universiät Nürnberg tätig, zeigt sich seinerzeit überrascht vom beträchtlichen Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auf die klinischen Studien westdeutscher Firmen. In Mecklenburg-Vorpommern untersagt daraufhin die Gesundheits- und Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD), heute Ministerpräsidentin des Landes, die Vernichtung von Unterlagen in den Krankenhäusern. Auch in der Universitätsklinik Rostock werden auf Anweisung der Geschäftsführung eilig Akten aus DDR-Zeiten gesichert, die für die Aufklärung gebraucht werden.
Allgegenwärtig in der DDR- die Angst vor Flucht
Das Interesse der Stasi habe vielmehr der Aufklärung und Überwachung von Kontakten zwischen ost- und westdeutschen Medizinern, Ärzten und Vertretern der Pharmafirmen aus dem Westen gegolten.
.....dass die Staatssicherheit, die im Auftrag der Partei- und Staatsführung regelmäßig skrupellos gegen geltende DDR-Gesetze verstoßen habe, im Zusammenhang mit den Medikamententestes keinerlei Einfluss auf Auswahl oder Durchführung der klinischen Testphasen hatte.
https://www.ndr.de/geschichte/schauplae ... ts108.html
AZ