Die Arbeit der Berliner Universitätsklinik Charité ist zur DDR-Zeit maßgeblich vom damaligen Ministerium für Staatssicherheit beeinflusst worden.
„Das war auch das Ergebnis einer völligen Paranoia“, sagte die Medizinsoziologin Jutta Begenau der Nachrichtenagentur AFP. Ihr Buch „Staatssicherheit an der Charité“, das am Donnerstagabend in
Darin zeichnet sie die Karriere des hauptamtlichen Stasi-Mitarbeiters Helmut Weidmann nach, der getarnt als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Strukturen zur Überwachung des Charité-Personals maßgeblich aufbaute.
„Ich hatte das Glück, Unterlagen von ihm zu finden, die Weidmann durch seinen Tod im Jahr 1987 nicht mehr vernichtet hatte“, sagte Begenau. Weidmann habe zunächst Inoffizielle Mitarbeiter (IM) an der Charité geführt, bevor er 1975 in der Leitungsebene der Klinik platziert wurde. Fortan habe Weidmann unter dem Titel eines Beauftragten für Sicherheit und Geheimnisschutz das Geschehen an der Charité überwacht.
„Er hatte freien Zugang zu allen Ebenen und Dokumenten“, sagte Begenau. Dadurch und mithilfe der IM sei Weidmann „immer bestens informiert gewesen“. Das MfS habe den Verrat möglicher Forschungsgeheimnisse an den „Klassenfeind“ gefürchtet. Zudem habe die Stasi mit entschieden, wer an der Charité Karriere machte und wer ins Ausland reisen durfte. Die Republikflucht eines renommierten Charité-Arzts war unbedingt zu vermeiden.
http://www.epochtimes.de/politik/deutsc ... 43420.html
AZ