Wer heute von der Luftbrücke hört, hat den Eindruck, als wäre West-Berlin während der Blockade 1948/49 total von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Viele glauben, die Menschen hätten nur überlebt, weil die Westalliierten sie über die Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgt haben. Zwar waren die Zufahrtsstraßen und Schienen von Westdeutschland nach West-Berlin tatsächlich gesperrt und auch über das Wasser durfte nichts rein. Die Versorgung war abgeschnitten und die Luftbrücke hat sie zu eine Großteil gesichert. Trotzdem gab es noch eine andere Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln zu versorgen, und hunderttausende West-Berliner haben sie genutzt. Sie versorgten sich im Osten.
Zu dieser Zeit gab es um West-Berlin herum ja noch keine Mauer. Überhaupt war Berlin im Bewusstsein der hier lebenden Bewohner auch längst nicht aufgeteilt. Ossies, Wessies, das gab es noch nicht, Wedding und Prenzlauer Berg waren nicht nur geographisch, sondern auch in der Wahrnehmung der Berliner ein gemeinsamer Kiez, ob man in Schöneberg oder Lichtenberg wohnte war Zufall.
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