West - Berlin in den " Achtzigern "

West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Interessierter » 11. März 2014, 16:48

»Faschistische Arbeiterheere«

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Es war die Zeit der großen sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik. Das West-Berlin der 80er Jahre war ein Schwerpunkt, Friedensbewegung, Häuserkampf, Frauen- und Schwulenbewegung, Arbeitskämpfe. Jedes Jahr gab es Dutzende von Demonstrationen, oft mit tausenden Teilnehmern. Die politischen Spektren links von der SPD und den Gewerkschaften waren sehr vielfältig. Da waren zum einen die Parteien, von verschiedenen stalinistischen und maoistischen, über die Trotzkisten bis hin zur DDR-orientierten »Sozialistischen Einheitspartei Westberlin« (SEW). Die größte der linken Parteien war die Alternative Liste.
Daneben gab es aber auch massig Linke, denen jede Form von Parteien suspekt waren, die Autonomen und Anarchisten sowie die zahllosen Basisgruppen, Kommunen, Hausgruppen und Einzelkämpfer, die in ihrer Vielzahl ein viel größerer Teil der Bewegung, der Opposition waren. Aber gegen den bundesrepublikanischen Staat, vor allem die Kohl-Regierung, hielt man zusammen.
Anders sah es bei inhaltlichen, ideologischen Fragen aus. Während z.B. die Friedensbewegung klar gegen die Atombewaffnung in West UND Ost war, sahen die Genossen der SEW die sowjetischen Waffen als gut und friedensstiftend an, im Gegensatz zu den bösen US-Raketen.

Weiter hier:
http://www.berlinstreet.de/7944
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zonenhasser » 31. August 2018, 13:59



Sommer 1987. Durch Westberlin klingt ein Lied. Und auch „drüben“, in Ostberlin, pfeift man die gleiche Melodie: „Berlin, Berlin, dein Herz kennt keine Mauern“ von John F. und die Gropiuslerchen. Die Geschichte eines Songs, der seit 30 Jahren zu dieser Stadt gehört.

https://be.berlin/berlin-stories/freihe ... es-liedes/
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. August 2018, 16:02

Ich wäre sehr gern in West-Berlin aufgewachsen zu der Zeit....und so dachte ich schon damals....



groetjes

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2018, 16:11

Ich erinnere mich gut an diese unkontrollierte Zeit.
Der Song lief oft, später bei Radio 100,6 nur. Ich hatte das Glück 1989 neben Radio 100,6 M Kudamm zu arbeiten. Da war man schon mal mit dem Bürgermeister und Senatoren zusammen... wenn es ne Party gab. Die Zeit war freier.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon karnak » 31. August 2018, 16:12

Hätte mir auch gefallen, war zwar alles subventioniert um den Stachel im Fleisch des Sozialismus nicht rauseitern zu lassen und damit nicht sonderlich marktwirtschaftlich eben nur systemkämpferisch, aber Spaß muss es gemacht haben. [flash]
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zonenhasser » 31. August 2018, 16:21

Bild
A photographer in West Berlin kicks a policeman standing across the border in East Berlin during demonstrations at Checkpoint Charlie; August 13th, 1986
https://miepvonsydow.wordpress.com/2015 ... 13th-1986/
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. August 2018, 16:23

karnak hat geschrieben:Hätte mir auch gefallen, war zwar alles subventioniert um den Stachel im Fleisch des Sozialismus nicht rauseitern zu lassen und damit nicht sonderlich marktwirtschaftlich eben nur systemkämpferisch, aber Spaß muss es gemacht haben. [flash]


An den Weißen Strich haben sich dich sicher nicht gelassen, wah....ich meine um dich in Versuchung zu bringen.... [ich auch]

.... also mich hätt's gewaltig gekribbelt.... [grin]


groetjes

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2018, 16:29

Der Photograf steht ja schon im Osten... [flash]

Auf dieser Linie stand ich 1986 auch mal, war unweit des Mauermuseums.

Diese Rangeleien hatten etwas unwirkliches, so wie die Sektorengrenze überhaupt.

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. August 2018, 16:35

augenzeuge hat geschrieben:Der Photograf steht ja schon im Osten... [flash]

Auf dieser Linie stand ich 1986 auch mal, war unweit des Mauermuseums.

Diese Rangeleien hatten etwas unwirkliches, so wie die Sektorengrenze überhaupt.

AZ


Die Straße links und rechts dort durften die Westberliner doch benutzen trotz Staatsgebiet der DDR....auf der anderen Seite sieht man ja auch Westberliner jenseits des Striches stehen....


groetjes

Mara
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Ari@D187 » 31. August 2018, 18:53

zonenhasser hat geschrieben:[...]

Sommer 1987. Durch Westberlin klingt ein Lied. Und auch „drüben“, in Ostberlin, pfeift man die gleiche Melodie: „Berlin, Berlin, dein Herz kennt keine Mauern“ von John F. und die Gropiuslerchen. Die Geschichte eines Songs, der seit 30 Jahren zu dieser Stadt gehört.

https://be.berlin/berlin-stories/freihe ... es-liedes/

War in Westdeutschland wohl nahezu unbekannt und in Berlin im Mai 1988 kann ich mich nicht erinnern das Lied gehört zu haben. Wir hörten damals allerdings auch so gut wie kein Radio.

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2018, 18:56

SkinnyTrucky hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Der Photograf steht ja schon im Osten... [flash]

Auf dieser Linie stand ich 1986 auch mal, war unweit des Mauermuseums.

Diese Rangeleien hatten etwas unwirkliches, so wie die Sektorengrenze überhaupt.

AZ


Die Straße links und rechts dort durften die Westberliner doch benutzen trotz Staatsgebiet der DDR....auf der anderen Seite sieht man ja auch Westberliner jenseits des Striches stehen....


groetjes

Mara


Naja, das war etwas seltsam. Da wo die Wohnhäuser standen, wars ok, aber die Straße war breit, und die "GT " achteten penibelst drauf, dass man diese Linie dort nicht übertrat.
Ich weiß, dass da schon Leute mitgenommen worden, die 3-5m drüber waren....

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon SkinnyTrucky » 31. August 2018, 19:42

Vielleicht stand der Fotograf ja legal auf der Höhe der Wohnhäuser und hat nur rangezoomt.... [denken]


groetjes

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Ari@D187 » 31. August 2018, 19:47

Hmm, das sieht nach ziemlichem Weitwinkel aus. Der Fotofraf, welcher das Foto schoss (nicht der abgebildete Fotograf, welcher zutritt) stand vermutlich auf/hinter der Linie, nur Kamera und Arm waren im Osten.

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Dr. 213 » 1. September 2018, 14:09

SkinnyTrucky hat geschrieben:Ich wäre sehr gern in West-Berlin aufgewachsen zu der Zeit....und so dachte ich schon damals....



groetjes

Mara


Ja ich auch, muss super gewesen sein.
Paradisische Zustände mit Steuervergünstigungen, billig Telefonieren, kein Wehrdienst,
günstige Kippen und Fusel aus den Bahnhofs- Kiosken der stets devisengeilen DDR.
Und die Mauer war ja für Westberliner nicht tödlich, von häßlichen Einzelfällen mal abgesehen.

Als ich 1985 in den Westen abgehauen war, da war Westberlin für mich keine sehr komfortable Option.
Ich hätte nie ohne Gefahr der Verhaftung auf dem Landweg da mal raus gekonnt. Immer nur mit dem Flugzeug.
Nur wegen dem Wehrdienst hätte ich es gemacht. Aber ich war befreit und konnte mir immer wieder Verlängerung holen.

Herzlichst
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zonenhasser » 1. September 2018, 16:07

Dr. 213 hat geschrieben:Als ich 1985 in den Westen abgehauen war
Wie hast Du das angestellt?
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 1. September 2018, 16:45

zonenhasser hat geschrieben:
Dr. 213 hat geschrieben:Als ich 1985 in den Westen abgehauen war
Wie hast Du das angestellt?


Oh, das ist ne lange Geschichte bei ihm. Bitte sehr....
viewtopic.php?f=72&t=6815&p=146533#p146533

AZ
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zonenhasser » 1. September 2018, 20:31

Eine unglaubliche Story. Ich habe mich durch alle 9 Seiten gewühlt. Danke für den Link, AZ.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon dein1945 » 2. September 2018, 13:14

Dr. 213 hat geschrieben:
Ja ich auch, muss super gewesen sein.
Paradisische Zustände mit Steuervergünstigungen, billig Telefonieren, kein Wehrdienst,
günstige Kippen und Fusel aus den Bahnhofs- Kiosken der stets devisengeilen DDR.
Und die Mauer war ja für Westberliner nicht tödlich, von häßlichen Einzelfällen mal abgesehen.

Als ich 1985 in den Westen abgehauen war, da war Westberlin für mich keine sehr komfortable Option.
Ich hätte nie ohne Gefahr der Verhaftung auf dem Landweg da mal raus gekonnt. Immer nur mit dem Flugzeug.
Nur wegen dem Wehrdienst hätte ich es gemacht. Aber ich war befreit und konnte mir immer wieder Verlängerung holen.

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Mal einiges anders darstellen Herr Dr.213,

Steuervergünstigungen JA 8% Netto vom Brutto, bei mir 1989 560 DM !
Billig Telefonieren NEIN, wenn dann nur innerhalb von Berlin, aber das war in Köln nicht anders !
Kein Wehrdienst JA, aber dich hätte man sowie so nicht genommen, Du warst also nicht befreit, sonder für immer ausgemustert !
Dich hätte man nicht mal in einem Atomreaktor arbeiten lassen, um nur ein Beispiel zu nennen, geschweige auf einem Flughafen !
Immer nur mit Flugzeug, da lache ich am meisten Berlin-Hannover zwischen 48 und 51 DM für Hin- und Rückflug, dafür habe ich nicht mal
einen Tag gearbeitet !
Aber wichtig waren die Kippen und der Fusel, nur der WB-Zoll hat auch kontrolliert und dann wurde es sehr TEUUER, habe mal für eine
Stange 83 DM nach entrichtet !

Schönen Sonntag von einem alten Urberliner
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2018, 13:23

dein1945 hat geschrieben:Dich hätte man nicht mal in einem Atomreaktor arbeiten lassen, um nur ein Beispiel zu nennen, geschweige auf einem Flughafen !
Schönen Sonntag von einem alten Urberliner


Kannst du das erklären? Nach meinen Kenntnissen ist das falsch.

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Dr. 213 » 2. September 2018, 15:37

Oh da muss man nochmal drüber reden, der User dein1945 irrt sich da ein wenig.

Wie war das noch gleich in Westberlin mit der Zeittaktung von Ortsgesprächen ?
Ich war damals um 1987 viel mit Akustikkoppler und Modem unterwegs, ich weiss es.
Irgend was war da ganz anders als sagen wir mal in Köln wo alle paar Minuten der Gebührenzähler tickte.

Empfehle zur Informationserhellung zum Thema Steuern den SPIEGEL Ausgabe 41 aus 1990.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501251.html

Auch ansonsten liegt dein1945 etwas neben der Realität.
So eine Sicherheitsparanoia wie in der DDR gab es nicht.
Meine Ausbildung als Funkelektroniker fand u.a. in einem Marinearsenal statt.
Später war ich in verschiedenen Standorten von Bundeswehr und Marine tätig und kenne diese
Einrichtungen und auch was sich da unter der Erde befindet. Dort wo sonst nicht Jeder hinkommt.
Da gab es überhaupt keine Probleme. Ganz normal Perso an der Wache abgegeben und gut.

Meine Geschäftstätigkeit hat auch viel mit Vertrauen und Reputation zu tun. Und die muss man sich erwerben.
Darum darf ich auch in Gefängnissen, Flughäfen oder so wie auf dem Avatar- Bild hier rechts in einem OP-Saal arbeiten.

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zoll » 2. September 2018, 22:38

karnak hat geschrieben:Hätte mir auch gefallen, war zwar alles subventioniert um den Stachel im Fleisch des Sozialismus nicht rauseitern zu lassen und damit nicht sonderlich marktwirtschaftlich eben nur systemkämpferisch, aber Spaß muss es gemacht haben. [flash]

Ich kenne Berlin in den 1950er und 1960er, sowie in den 1979er. Das war eine richtig geile Stadt. Nicht so piefig
wie der Rest des freien Deutschland.
Lag wohl nicht nur an den Subventionen, mehr noch an der Alliierten Besatzung. Die Soldaten brachten eine ganz andere Kultur in die Stadt im Westen.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Grenzwolf62 » 2. September 2018, 22:49

Ich bewunderte immer die "Insulaner", voll umzingelt von der DDR.
Gut, es gab die Garantie von den westlichen Alliierten, aber hätte es da eine Einigung gegeben mit der Sowjetunion Westberlin der Sowjetischen Besatzungszone, also der DDR zuzuschlagen, dann hätte es eine Vereinigung gegeben die für die Westberliner wohl sehr schmerzlich gewesen wäre, ich durfte ja selbst fast 30 Jahre die sowjetische Kolonie DDR genießen, für jemanden der Freiheit gewohnt war wäre das doch fürchterlich gewesen.
Falls so etwas jemals angedacht gewesen wäre, hätten die Westberliner wenigstens die Wahl gehabt in die BRD zu gehen oder hätte sich die Stasi sofort von heute auf morgen über sie mit Eifer herniedergesenkt?
Ich bin übrigens so froh das die Sowjetunion vor 30 Jahren so schwach war das wir Sachsen unsere Freiheit wieder erlangen durften, auch wenn wir heute nerven.
Danke Herr Gorbatschow.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon augenzeuge » 3. September 2018, 07:30

Grenzwolf62 hat geschrieben: hätten die Westberliner wenigstens die Wahl gehabt in die BRD zu gehen oder hätte sich die Stasi sofort von heute auf morgen über sie mit Eifer herniedergesenkt?


Diese Frage stellte sich niemals. Die Bewohner waren frei und von allen Alliierten wurde das bestätigt. Daher konnten sie immer dahin gehen, wohin sie wollten.
Außerdem bestand ein enges Verhältnis der westl. Alliierten zur Bevölkerung, ich selbst habe das noch kennenlernen können. Im militär. Bereich von Tempelhof haben wir oft zusammen gegrillt.
Später war ich als Student bei den Franzosen im Norden der Stadt. Alles ganz normal.

Eher stellt sich die Frage, wieviele Jahre früher hätte die DDR einen Milliardenkredit gebraucht, wenn sie alle westl. Zahlungen im Zusammenhang für Berlin-West nicht bekommen hätte. [grins]

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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon Grenzwolf62 » 3. September 2018, 07:40

Auch interessant diese Zahlungen.
WB war wohl sogar ein lohnendes Geschäft für die DDR.
Müllentsorgung und Strom und Wasser liefern z.B.
Gibt es da Zahlen?
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon HPA » 3. September 2018, 07:55

oder hätte sich die Stasi sofort von heute auf morgen über sie mit Eifer herniedergesenkt?


Die Stasinasen wären aber so was von eifrig gewesen.

Entsprechende Planungen waren bereits ausgearbeitet.
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon dein1945 » 3. September 2018, 09:51

augenzeuge hat geschrieben:
dein1945 hat geschrieben:Dich hätte man nicht mal in einem Atomreaktor arbeiten lassen, um nur ein Beispiel zu nennen, geschweige auf einem Flughafen !
Schönen Sonntag von einem alten Urberliner


Kannst du das erklären? Nach meinen Kenntnissen ist das falsch.

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Mache ich doch mal, mitte der sechziger Jahre, Kaserne der US-Army Berlin-Lichterfelde. Baustelle alle vorgesehenen Mitarbeiter trafen sich auf der Baustelle.
Dann wurden wir in einen Raum geführt und es wurde gefragt wer aus der Ostzone kommt ! Kein Zutritt auf das Gelände !
Das gleiche etwa 1979 Flughafen-Tempelhof, Militärischer Bereich !
Mitte der 70er Baustelle Jülich, Forschungsinstitut kein Zutritt von ehemaligen DDR Bürgern in bestimmte Bereiche, Firma mußte vorher eine Liste mit allen
Mitarbeitern einreichen, inkl. Kopie des PA !
1985 vorbereitene Arbeiten und Baustelleneinrichtung im Hahn-Meitner-Institut (HMI) Berlin-Wannsee kein Problem, aber als es ans Hauptgebäude ging,
Sicherheitsüberprüfung, mein ehemaliger Grenz-Uffz. bekam keinen Zutritt, erst nach dem Mauerfall kam im Frühjahr 90 der Sicherheitsbeauftragte,
nun darf auch Herr XY, da war der Käse schon gegessen, die Baustelle war für uns erledigt, für den Aufbau des Forschungsreaktors waren andere zuständig !

Gruß Achim
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon HPA » 3. September 2018, 09:58

Nachvollziehbar wenn man weiss ,dass die Stasi ihre Leute nur zu gern unter den ständig Ausreisenden oder unerlaubt Ausgereisten mischte
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon zonenhasser » 3. September 2018, 10:03

augenzeuge hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben: hätten die Westberliner wenigstens die Wahl gehabt in die BRD zu gehen oder hätte sich die Stasi sofort von heute auf morgen über sie mit Eifer herniedergesenkt?

Diese Frage stellte sich niemals. Die Bewohner waren frei und von allen Alliierten wurde das bestätigt. Daher konnten sie immer dahin gehen, wohin sie wollten.


Die Frage hätte sich auch im Fall der militärischen Besetzung West-Berlins durch die Russen und ihre Vasallen nicht gestellt.

An 59 genau beschriebenen Stellen hätten NVA-Truppen am „Tag X“ die Mauer um West-Berlin durchbrechen und zunächst die alliierten Schutztruppen zerschlagen sollen. In einem zweiten Schritt wäre die West-Berliner Infrastruktur unter Kontrolle gebracht worden – dazu gehörte auch, alle potenziellen Organisatoren von Widerstand festzunehmen und einzusperren. Listen mit leitenden Polizeibeamten, Politikern, Spitzenbeamten, Geheimnisträgern und wichtigen Journalisten, die im Falle eines Falles zu inhaftieren waren, wurden bis zum Ende des SED-Regimes mehrfach aktualisiert. 604 hauptamtliche Stasileute sollten umgehen einen Repressionsapparat in West-Berlin aufbauen.

https://www.welt.de/kultur/history/arti ... erlin.html
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon dein1945 » 3. September 2018, 10:25

dein1945 hat geschrieben:1985 vorbereitene Arbeiten und Baustelleneinrichtung im Hahn-Meitner-Institut (HMI) Berlin-Wannsee kein Problem, aber als es ans Hauptgebäude ging,
Sicherheitsüberprüfung, mein ehemaliger Grenz-Uffz. bekam keinen Zutritt, erst nach dem Mauerfall kam im Frühjahr 90 der Sicherheitsbeauftragte,
nun darf auch Herr XY, da war der Käse schon gegessen, die Baustelle war für uns erledigt, für den Aufbau des Forschungsreaktors waren andere zuständig !
Dazu noch eine kleine Anmerkung mein ehemaliger Uffz. hatte die Grenze 1966 Richtung WD überquert ! Es waren also fast 20 Jahre vergangen !

Ich selbst durfte jährlich ein Führungszeugnis der Polizei vorlegen, damit meine Firma beim BA oder Senat arbeiten durfte, heute darf jeder Dödel dort
arbeiten weil für die Preise sich keiner mehr findet !

Gruß Achim
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Re: West - Berlin in den " Achtzigern "

Beitragvon HPA » 3. September 2018, 10:31

Ich selbst durfte jährlich ein Führungszeugnis der Polizei vorlegen, damit meine Firma beim BA oder Senat arbeiten durfte, heute darf jeder Dödel dort
arbeiten weil für die Preise sich keiner mehr findet !


Na zumindestens auf Flughäfen und in kerntechnischen Anlagen ist es immer noch so. Mittlererweile sogar noch verschärft.

Sprich, ein Führungszeugnis reicht schon lange nicht mehr.
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