Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 09:37

Kumpel hat geschrieben:Nun war die DDR kein anderes Land , sondern ein abgetrennter Teil Deutschlands.

Verschone mich mit diesem hohlen Mist.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 09:41

Wer anderen Leuten Hass unterstellt hat selbst noch nicht wirklich abgeschlossen.
Ich habe weder Hass noch Zorn über irgendetwas in Sachen DDR, ich war jung und hatte auch eine geile Zeit und was zu erzählen.
Das Einzige was ich den Genossen wirklich ankreide ist das sie die Idee einer gerechten Gesellschaft so schändlich in den Dreck gezogen haben.
Das Aufarbeiten der Ambivalenzen und dessen Wirkung auf mein Leben und das meiner Familie wird mich wohl bis zu meinem Lebensende beschäftigen , ohne Frust und ohne Zorn.
...................................
Die Teilung Deutschlands war widernatürlich und konnte keinen Bestand haben und mit einem System wie dem in der DDR schon garnicht.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 09:55

Kumpel hat geschrieben:Wer anderen Leuten Hass unterstellt hat selbst noch nicht wirklich abgeschlossen.
.

Für mich ist das Thema Leben in der DDR letztlich völlig bedeutungslos geworden , mein Leben hat einen Quantensprung zu damals gemacht, dass habe ich in Wort und Bild zu genüge nachgewiesen, aber ich lasse mir von irgendwelchen Armutsrentnern, und selbstdarstellerischen Wessis mit offensichtlich bescheidenen Lebenshintergrund nicht die erste Hälfte meines Lebens miesreden. Das hat was mit aufrechten Gang zu tun von dem man immer gerne so groß tönt. [hallo]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 10:11

Für mich hat mein Leben in der DDR durchaus Bedeutung , ich bin durch sie geprägt worden und habe es durch meine Sozialisation in der DDR nicht nötig irgendetwas nachzuweisen was ich erreicht habe.
Das dies ausgerechnet ehemalige Genossen anders sehen finde ich interessant. Mein Bruder war Berufsoffizier und steckt hier wahrscheinlich finanziell alle in den Sack ,mich eingeschlossen , dem ist das ebenso fremd.
Ich frage mich jedenfalls wofür sind die Hunderttausende in den KZs und Gulags verreckt , die für eine bessere Gesellschaft gekämpft haben?
Ich kann da keinen aufrechten Gang erkennen.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 10:20

Einfach dem Ostdeutschen sein Leben wie es war belassen, ihm nicht wichtigtuerisch erklären was er eigentlich für ein Arschloch und Jammerfigur war der sich eigentlich schämen sollte, dann klappt es auch damit aus dem Anschluss eine Vereinigung zu machen. Was mich angeht, ich komme auch ohne zurecht, für den gesellschaftlichen Frieden wäre es allerdings besser , aber auf keinen Fall lasse ich mir von den Siegern ohne Verdienst am Sieg oder irgendwelchen anderen Flöten dumm kommen oder mir meine Vergangenheit erklären.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 10:35

Den Ostdeutschen gibt es nicht, genau sowenig wie es den Westdeutschen gibt.
Das ist eine politisch motivierte Vereinnahmungsfloskel.
Mein Cousin beispielsweise bewirtschaftet in Thüringen fast tausend Hektar Land , dem muss niemand was erklären.
Die Kränkungen und Erniedrigungen die stets und ständig angeführt werden haben meiner Meinung nach viel mit einem unterentwickelten Selbstbewusstsein zu tun und das hat seine Wurzeln in der DDR.
In einem Volk welches sich über seinen Staat zu definieren hatte kann sich kein Selbstbewusstsein entwickeln , das auf persönliche Stärke beruht.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 10:38

Kumpel hat geschrieben:Den Ostdeutschen gibt es nicht, genau sowenig wie es den Westdeutschen gibt.

Schön wäre es, aber so ist es nun mal nicht. Man hat so einiges dafür getan, dass es den nach 90 mehr gab als die 40 Jahre vorher.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Ari@D187 » 6. Oktober 2019, 10:40

augenzeuge hat geschrieben:Ja, Ari. Mein Artikel bezieht sich auf frühere Zeiten. 1970 hat in der DDR niemand von Berlin (West) gesprochen oder geschrieben.

Aber wann sich das geändert hat, wissen die Älteren sicher besser.

[...]

In den entsprechenden Visa war hingegen auch 1989 noch von "Westberlin" die Rede. Wie auch immer die Westberliner, West-Berliner, Berliner in den westlichen Besatzungssektoren, Berliner im Westteil der Stadt das auf- und wahrnahmen, wir Schüler aus der Bundesrepublik hatten für solche Details damals kein geschultes Auge.

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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 10:46

Für die Abgrenzung der beiden Bevölkerungen hat die DDR während ihrer 40 Jahre aus Angst um ihre Existenz selbst gesorgt.
Sicherlich hat man die Unterschiede die sich in Jahrzehnten herausgebildet haben unterschätzt.
Ich habe einen Freund in den Niederlanden , der ist begeistert von der Vielfalt an regionalen Unterschieden in Deutschland.
Oder wie es die Amis propagieren e pluribus unum.
Danach sollten sich die Deutschen orientieren.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon zonenhasser » 6. Oktober 2019, 10:47

karnak hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Nun war die DDR kein anderes Land , sondern ein abgetrennter Teil Deutschlands.

Verschone mich mit diesem hohlen Mist.

Die DDR war zwar ein Staat, aber kein Land. Das Land hieß Deutschland, und bei freier Entscheidungsmöglichkeit der in der DDR lebenden Deutschen hätte es zu jedem Zeitpunkt ab 1949 eine Wiedervereinigung gegeben. Die Westdeutschen allerdings hatten in den Jahrzehnten der Teilung dass Interesse am anderen Teil Deutschlands teilweise verloren. Wer keine Verwandten in der DDR hatte, beschäftigte sich kaum mit den Menschen, die da lebten. Daran musste der Staat seine Bürger erinnern:
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Oktober 2019, 10:47

karnak hat geschrieben: Aber ich habe in dem Land ein erfülltes Leben geführt, zumindest so wie ich es mir damals vorstellen konnte, deswegen blicke ich auch nicht im Zorn zurück. Wer sein halbes Leben als verloren abtun will soll das gerne tun

Da liegt also der Hase im Pfeffer!
Du konntest Dir aufgrund Deines Lebensweges in der DDR nichts Anderes vorstellen.
Auch mein Leben innerhalb der DDR war weitestgehend erfüllt, nur eben mit dem Unterschied, die andere Seite schon mal gesehen zu haben. Auch die jährlichen Westbesuche von kritischen Deutschen, die bereits in den 1950/60ern zu politischen deutsch/deutschen Gesprächskreisen nach Dresden fuhren, haben meinen Horizont erweitert. Da war ich nie auf die Ausführungen eines linientreuen Lehrers angewiesen.
Unser Leben wurde trotz Widrigkeiten gemeistert. Langsamer als im Westen, aber aufwärts ging es zumindest bei uns, innerhalb meiner Familie auch stetig.
Im Zorn blicke ich auch nicht zurück. Zorn kommt allenfalls heute hoch, wenn nach unseren Beschreibungen der damaligen Zeit infame Unterstellungen getätigt werden. Mir geht es stets darum, dass solche selbsternannten Staatslenker nie wieder zum Zuge kommen, dass nie wieder Versuche mit 17 Millionen Menschen durchgeführt werden.
Unser Denken muss frei von jeder Indoktrination bleiben!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 10:54

Ich habe hier im September 89 in einer Bauernküche eines alten Ehepaares gesessen , an einem Holztisch mit einfacher Sitzbank ohne Lehne.
Brot ,Butter und selbstgemachte Wurst und Most aus Senfgläsern.
Da habe ich gedacht , das durftest du also nicht sehen und erleben, das wollten die dir vorenthalten.
Absurd.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon zonenhasser » 6. Oktober 2019, 10:58

Kumpel hat geschrieben: das wollten die dir vorenthalten.
Die wollten Dir ganz andere Sachen vorenthalten: Meinungs-, und Pressefreiheit, freie Wahlen etc.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2019, 11:12

Zitat karnak:
aber ich lasse mir von irgendwelchen Armutsrentnern, und selbstdarstellerischen Wessis mit offensichtlich bescheidenen Lebenshintergrund nicht die erste Hälfte meines Lebens miesreden. Das hat was mit aufrechten Gang zu tun von dem man immer gerne so groß tönt.


Deine Wortwahl ist einfach peinlich und gleichzeitig entlarvend. Nicht anders ist es mit deiner Unterstellung bezüglich des bescheidenen Lebenshintergrundes.

Einfach dem Ostdeutschen sein Leben wie es war belassen, ihm nicht wichtigtuerisch erklären was er eigentlich für ein Arschloch und Jammerfigur war der sich eigentlich schämen sollte, dann klappt es auch damit aus dem Anschluss eine Vereinigung zu machen.


Sicherlich gibt es solche Menschen; aber wenn man das - wie du - so pauschalisiert und sich so getroffen fühlt, dann ist das lediglich dein ureigenstes Problem. Solche Reaktion kenne ich ansonsten nur von Menschen, die Komplexe haben.
Einfach mal im Forum lesen, da findest du mehr davon!

aber auf keinen Fall lasse ich mir von den Siegern ohne Verdienst am Sieg oder irgendwelchen anderen Flöten dumm kommen oder mir meine Vergangenheit erklären.


Deine Reaktion einschließlich der von dir in deiner offensichtlich Wut getätigten Formulierungen zeigen überdeutlich auf, dass du andere Meinungen wie beispielsweise zu Angehörigen des MfS ( zu denen du auch zähltest ), nicht ertragen kannst und willst. Das ist aber ebenfalls dein Problem. das seinen Ausdruck in dem von dir benutzten Vokabular findet.

Nur gut, dass kein User dem Team schreibt, dass er sich " zutiefst beleidigt " fühlt.... [laugh]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Ari@D187 » 6. Oktober 2019, 11:22

augenzeuge hat geschrieben:Natürlich ging es zuerst nicht darum, so wie es auf den Demos vor dem Mauerfall darum nicht gegangen ist, nicht gehen dürfte. Was glaubst du wäre passiert, wenn man so früh die Wiedervereinigung gefordert hätte? Sie wäre vermutlich gescheitert. Man konnte nur mit Kerzen gewinnen, aber nicht so. Als die Mauer fiel, sah es schnell anders aus.

Die DDR hatte auch nicht die Befugnis, die Mauer zu öffnen, dennoch tat man es.

Damit will ich sagen, wenn man sich die russischen Panzer wegdenkt, man kann erkennen, dass sich landesweit eine Bewegung entwickelt hatte, welche die DDR nicht wollte.

Es hätte 1953 die ähnliche Entwicklung gegeben, wie 89. Theoretisch, praktisch mit den Russen natürlich nicht.

Und was die Amerikaner betrifft, sie waren auch 1989 die ersten, welche die Wiedervereinigung vorangetrieben haben...
AZ

Gerade Roosevelt war es, welcher bereits während der Teheran-Konferenz für eine Aufgliederung Deutschlands in Teilstaaten plädierte. Für die Entstehung der Teilstaaten sind die Alliierten gemeinsam verantwortlich und 1953 war noch lange nicht die Zeit für eine Wiedervereinigung gekommen.

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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 11:27

Auf den Punkt Wilfried. Im Grunde genommen geht es um Deutungshoheit , so wie man das gelernt hat.
Man übertüncht mit der eigenen Zufriedenheit mit dem persönlichen Empfinden in der DDR die tatsächlichen Verhältnisse weil man nicht in der Lage oder gewillt ist sich selbst in seiner Rolle
zu hinterfragen.
Da fallen schon auch mal so halbseidene Zugeständnisse , dieses oder jenes war Mist , aber im Großen und Ganzen haben wir Recht.
Ich habe im Westen zum ersten mal erfahren welche Vielfalt an Meinungen und Ansichten es gibt mit denen man sich auseinandersetzen kann oder darf um sich selbst zu sortieren.
Das fällt offensichtlich vielen Ehemaligen unendlich schwer.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon zonenhasser » 6. Oktober 2019, 11:47

Ari@D187 hat geschrieben:Gerade Roosevelt war es, welcher bereits während der Teheran-Konferenz für eine Aufgliederung Deutschlands in Teilstaaten plädierte. Für die Entstehung der Teilstaaten sind die Alliierten gemeinsam verantwortlich und 1953 war noch lange nicht die Zeit für eine Wiedervereinigung gekommen.
Wenn die Russen die SED am 17. Juni 53 nicht 'rausgehauen hätten, wäre die DDR damals schon der Bundesrepublik Deutschland beigetreten.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 12:22

Interessierter hat geschrieben:
Deine Reaktion einschließlich der von dir in deiner offensichtlich Wut getätigten Formulierungen zeigen überdeutlich auf, dass du andere Meinungen wie beispielsweise zu Angehörigen des MfS ( zu denen du auch zähltest ), nicht ertragen kannst und willst. Das ist aber ebenfalls dein Problem. das seinen Ausdruck in dem von dir benutzten Vokabular findet.


[grin] Es muss nur ab und an mal Klartext gesprochen werden, als Meinung meinerseits die Du wirst ertragen müssen. [hallo]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2019, 12:42

Kristian, da habe ich mit Sicherheit kein Problem mit; aber bedenke bitte es gibt auch User, die schreiben schon bei richtig harmlosen Vokabeln u.a. dem Team, dass sie zutiefst beleidigt wären und fordern eine Sperre.

Das du 7 Tage gesperrt wirst, möchte ich nun wirklich nicht. [grins]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 12:46

Aufrechter Gang und Klartext, aha.
Das wirkt eher wie ein hilfloser Rundumschlag um sich nicht selbst fragen zu müssen weshalb man dazu beigetragen hat gegen den Willen des eigenen Volkes zu agieren
und nach dem ideologischen Scheitern eine deformierte Gesellschaft zurückgelassen zu haben deren Auswirkungen noch Jahrzehnte später spürbar sind.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 12:49

Volker Zottmann hat geschrieben: Da liegt also der Hase im Pfeffer!
Du konntest Dir aufgrund Deines Lebensweges in der DDR nichts Anderes vorstellen.

Natürlich ist das so und so war es auch schon immer. Denkst Du denn es gibt in diesem Land in Wahrheit wirklich jemanden der in die alte Zeit zurück will? Glaubst Du denn wirklich ein Otto Normal Proletarier der ein mehr als bescheidenes Leben vor 45 erlebt hat, hat sich dieses in der DDR zurückgewünscht? Oder ein zwangskollektivierter LPG Bauer mit seinen Möglichkeiten der individuellen Viehhaltung , bezahlten Urlaub und regelmäßigen Einkommen zu dem Verdienst aus der individuellen Viehhaltung sein elendes Leben als Kleinkrauter der es sich nicht mal leisten konnte die selbst großgezogene Sau zu verzehren?
Aber darum geht es doch gar nicht, es geht darum, dass es Menschen gibt die in ihrer Zeit ein zufriedenes und erfülltes Leben geführt haben und sich von den vorübergehenden Siegern der Geschichte nicht pausenlos auf das Brot schmieren lassen wollen was für Idioten, ärmliche Figuren und willfährige Helfer sie doch waren. Und Gnade ihnen Gott sie äußeren sich nicht pausenlos dankbar zu der Heilsbringung die ihnen zu teil wurde, dann popelt man in der allergrößten Not noch heraus man sollte sich schämen weil man sich zum Immobilienmakler entschlossen hat als die Umstände sich änderten. Solche hohlsinnigen Vorhaltungen machen mich allerdings wirklich wütend, ob ihrer Dümmlichkeit des eigentlichen Hintergrunds solcher Vorwürfe.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Merkur » 6. Oktober 2019, 14:06

karnak hat geschrieben:Solche hohlsinnigen Vorhaltungen machen mich allerdings wirklich wütend, ob ihrer Dümmlichkeit des eigentlichen Hintergrunds solcher Vorwürfe.


Betrachte von wem sie kommen und sei milde. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon HPA » 6. Oktober 2019, 14:45

sich von den vorübergehenden Siegern der Geschichte


Wie jetzt? Malst Du Dir reelle Chancen aus, dass Dein Eternit Kabuff wieder aufgemacht wird? [grins]

Passend dazu Stefan Wolle:

Sie sperrte ihre Bürger ein, trotzdem war die DDR für viele Leute eine Art Idyll. Warum, erklärt Historiker Stefan Wolle. Und wieso ein Teil der DDR-Vergangenheit für ihn heute besonders problematisch ist.

https://www.t-online.de/nachrichten/wis ... likt-.html

Warum fallen diese Behauptungen auf fruchtbaren Boden? Liegt es auch an der idealisierten Erinnerung an die DDR?

Es ist meiner Meinung nach weniger die Ostalgie, sondern tatsächlich das völlig überzogene Negativbild der Schwierigkeiten, die wir nach der Wende hatten. In Wirklichkeit gab es doch riesige und spürbare Erfolge: Wenn man etwa heute sich die Arbeitslosenzahl in Sachsen und Thüringen anguckt, dann liegt die bei knapp über fünf Prozent. Und diese betrug in den Ostländern einmal gut 20 Prozent. Und zwar im Jahr 2000. Oder nehmen Sie die Rentner, die wurden lange Zeit in der DDR mit 120 Mark abgespeist. Ganz anders als heutzutage. Eigentlich sind die Rentner die Gewinner der Wende. Aber alles wird schlechtgeredet, es herrscht eine unangemessen miese Stimmung im Lande. Ich finde das vollkommen unerträglich und unangemessen. Aber diese heutige Meckerstimmung ist eben auch ein DDR-Relikt.

Bitte erklären Sie das näher.

In der DDR war man für nichts verantwortlich, man saß gewissermaßen in der Ecke und meckerte. Über alles. Es gab keine Eigenverantwortung, dafür eine Meckerkultur. Und das praktizieren manche Menschen noch heute.
HPA
 

Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 15:16

Merkur hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Solche hohlsinnigen Vorhaltungen machen mich allerdings wirklich wütend, ob ihrer Dümmlichkeit des eigentlichen Hintergrunds solcher Vorwürfe.


Betrachte von wem sie kommen und sei milde. [hallo]


Wahre Solidarität gibt's eben nur unter richtigen Genossen und wer von Siegern spricht fühlt sich vielleicht doch als Besiegter.
Dafür aber nun eine Bevölkerungsgruppe einzuspannen zeugt nicht gerade von sonderlich ausgeprägter Selbstreflexion.
Zuletzt geändert von Kumpel am 6. Oktober 2019, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Merkur » 6. Oktober 2019, 15:18

Kumpel hat geschrieben:Wahre Solidarität gibt's eben nur unter richtigen Genossen.


Da ich nie einer war, kann ich das nicht beurteilen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Kumpel » 6. Oktober 2019, 15:22

Im Geiste.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon karnak » 6. Oktober 2019, 15:23

[grin] Also ich hatte nicht einen Tag danach irgendwelche Schwierigkeiten oder Sorgen, die hatte ich allerdings in der DDR auch nicht, dass Leben verlief im Wesentlichen so wie ich es mir vorstellte und das war damals und ist heute so weil ich das gepflegt habe und pflege was man so abwertend Einsicht in Notwendigkeiten nennt. Wer seinen Lebensweg auf Teufel komm raus mit Schwierigkeiten pflastern möchte soll das gerne tun, anderen aber ihren Weg nicht vorwerfen weil man selbst ständig am Stolpern ist. Ich kann das nun langsam sagen weil ich den wesentlichen Teil des Berufslebens und den größeren Teil des Lebens an sich hinter mich gebracht habe.
Und Sieger der Geschichte sind immer nur verübergehend weil die Welt sich immer weiterdreht, niemand soll sich einbilden er ist nun am Ziel angekommen. Mit der Hoffnung auf den Eternitkabuff hat das also nichts zu tun. [grin]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Icke46 » 6. Oktober 2019, 15:46

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ja, Ari. Mein Artikel bezieht sich auf frühere Zeiten. 1970 hat in der DDR niemand von Berlin (West) gesprochen oder geschrieben.

Aber wann sich das geändert hat, wissen die Älteren sicher besser.

[...]

In den entsprechenden Visa war hingegen auch 1989 noch von "Westberlin" die Rede. Wie auch immer die Westberliner, West-Berliner, Berliner in den westlichen Besatzungssektoren, Berliner im Westteil der Stadt das auf- und wahrnahmen, wir Schüler aus der Bundesrepublik hatten für solche Details damals kein geschultes Auge.

Ari


Das mit dem Visum ist natürlich witzig. Vermutlich haben Sie damals schon für heutige Diskussionen vorgesorgt, weil: In den Visa kommen beide Bezeichnungen zum Einsatz [grins]

"Anlage zum Westberliner Personalausweis für Personen mit ständigem Wohnsitz in Berlin(West)" wie man hier sehen kann http://www.ddr.center/Bilder/Visum_f%C3 ... 00300.html

Oder, anders gesagt, die Personen waren Bürger von Berlin (West), die Dokumente aber Westberliner Dokumente [wink]
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon steffen52 » 6. Oktober 2019, 15:47

Also ich möchte mich nicht über das für und wieder im Heute der EX-Genossen des MfS auslassen. Für mich bleibt es aber Fakt das man die Mitarbeiter des MfS erkannt b.z.w. wusste das er für diese Firma arbeitete.
Hatte in meinen Bekanntenkreis damals auch einen Kfz-Schlosser der bei dieser Firma angestellt war und Autos reparierte mehr nicht. Der hatte auch den Klappausweis und bekam von dieser Firma seinen Lohn!
Dafür bekomme ich heute noch einen Hals wenn ich an die IMs denke welche sich als Freund ausgaben und einen aber schön angeschwärzt haben bei ihren Führungsoffizier. Das sind für mich die größten Lumpen
die mir zu dieser Zeit untergekommen sind! [wut] Die Stassihansel an den Grenzübergängen sind doch nur kleine Lichter gewesen die versucht haben ihre momentane Macht auszuspielen und die Bürger einzuschüchtern.
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Re: Der absurde Umgang der DDR mit Berlin (West)

Beitragvon Icke46 » 6. Oktober 2019, 15:53

HPA hat geschrieben:
sich von den vorübergehenden Siegern der Geschichte


Wie jetzt? Malst Du Dir reelle Chancen aus, dass Dein Eternit Kabuff wieder aufgemacht wird? [grins]



Das glaube ich bei @karnak eher nicht, aber Geschichte ist ein ständig fortschreitender Prozeß - anders gesagt, in 200 Jahren kann es schon wieder ganz andere Sieger der Geschichte geben, womöglich ist dann Deutschland eine Provinz von China, so etwa auf der Ebene wie das heutige Tibet....
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