Der RIAS

Alles zu Radio und Fernsehen in beiden deutschen Staaten

Der RIAS

Beitragvon pentium » 11. Juni 2013, 21:28

Ein Thema über die Geschichte des Senders.

Zitat:
Die Postkarte kam aus Oschatz in der Sowjetzone. Sie war an Rita Aßmann, Berlin 62, Wexstraße 10, adressiert und trug den Poststempel vom 6. Februar. Der Text: "Macht nur weiter so, wir haben hier einen guten Empfang."
Rita war zufrieden. Sie wertete diese Botschaft und eine Anzahl weiterer Kartengrüße als Beweis dafür, daß ihre Stimme nichts an Tragweite eingebüßt hat, obschon sie wenige Tage zuvor eines ihrer Stimmbänder verloren hatte: den 1000 Kilowatt starken Langwellensender der "Voice. of America" (Stimme Amerikas) in München.
Denn hinter dem Namen Rita Aßmann verbirgt sich die meistgehörte Radiostation zwischen Oder und Elbe: der in Westberlin stationierte "Rundfunk im amerikanischen Sektor" (Rias) - laut Moskaus "Prawda" die "brennende Lunte am Pulverfaß Westberlin".

quelle:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46163333.html


Ich erinnere mich an eine Mitschülerin, deren Eltern bekamen richtig Ärger, weil sie an den RIAS geschrieben hatte.
Gehört habe ich meistens RIAS 2 Sender Hof. Man sollte auch den Einfluss oder nicht Einfluss des Senders auf die Ereignisse um den 17. Juni 1953 betrachten. Überhaupt, welchen Einfluss hatte der Sender auf die Hörer in der DDR. Wie sahen die WB Hörer den Sender.

mfg
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Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 12. Juni 2013, 05:18

Kennt ihr noch den RIAS-Rundfunkchor?
Ihn gibt es heute immer noch.
Sie tagen aber nun nur noch im stillen Kämmerlein, und nennen sich jetzt daher RIAS-Kammerchor.

[hallo]
tom-jericho
 

Der RIAS

Beitragvon Interessierter » 17. Juni 2013, 08:54

Rias Berlin – die Geschichte einer außergewöhnlichen Radiostation
von Dietrich von Thadden, Nachrichten-Chef RIAS Berlin 1983–1986, Leiter der RIAS-Aus- und Fortbildung 1988–1998

Als im August 1946 ein neuer Vorstoß der Westmächte scheiterte, den Berliner Rundfunk für alle vier Besatzungsmächte zu übernehmen, installierte die amerikanische Regierung einen Mittelwellensender im Ortsteil Britz, dessen Technik aus dem alten deutschen Soldatensender Belgrad und Teilen eines ausrangierten US-Senders bestand. Die Sendeleistung betrug zwar nur 800 Watt, aber aus dem „Drahtfunk im amerikanischen Sektor“ (DIAS) war der „Rundfunk im amerikanischen Sektor“ (RIAS) geworden, eine „freie Stimme der freien Welt.“

RIAS wurde bald ein Sender zum Anfassen: Während der Blockade vom Juni 1948 bis zum Mai 1949 fuhren wegen der häufigen Stromsperren zu Lautsprecherwagen umgebaute Militärautos der Amerikaner an allen wichtigen Plätzen der Westsektoren auf. Nachrichtensprecher verlasen von diesen Wagen aus die wichtigsten Nachrichten. Am 25. Dezember 1948 war erstmals das berühmte Kabarett „Die Insulaner“ im RIAS zu hören, das bis 1964 im Programm blieb und zu einem Markenzeichen des Nachkriegsberlins und des RIAS wurde.

Ab 1948 gab es die „RIAS-Kaffeetafel“ und das öffentlich tagende RIAS-Schulfunkparlament. Am 25. Dezember 1948 war erstmals die aus dem Titaniapalast im Bezirk Steglitz übertragene Kabarettsendung „Die Insulaner“ im RIAS zu hören. In den 70er Jahren wurde „Mit RIAS in die Ferien“ vom Platz der Republik vor dem Reichstag gesendet.

Der ganze Beitrag hier:
http://www.riasberlin.de/rias-hist/riad ... adden.html

@ tom jericho
Der Rias - Kammerchor ist heute ein Konzertchor mit internationaler Präsenz, und mit einer eigenen Berliner Konzertreihe als Kern- und Brennpunkt der Arbeit.
Soviel nur zu Deinem stillen Kämmerlein. [grin]

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Post für Rita der RIAS

Beitragvon Hartmut-Mobil » 17. Juni 2013, 14:05

Mit freundlichen Grüßen
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Der RIAS

Beitragvon pentium » 19. Juni 2015, 20:48

Der RIAS

Berlins Nachkriegszeit war auch geprägt von den Rundfunk- Sendungen des RIAS – dem Rundfunk im amerikanischen Sektor, der am 7. Februar 1946 zunächst als DIAS (Drahtfunk im amerikanischen Sektor) seinen stundenweisen Sendebetrieb im Fernmeldeamt in der Winterfeldstraße aufnahm. Das war Langwellenrundfunk, der nur über das noch bestehende Telefonnetz verbreitet wurde. Die Infrastruktur dazu existierte noch aus der Nazi- Zeit, wo über die Telefondrähte Nachrichten und Luftschutzwarnungen der Bevölkerung aufs Radio gemeldet wurden.

Am 5. September 1946 wurde aus dem DIAS dann der RIAS mit seinem unverwechselbaren Pausenzeichen,
http://khd-blog.net/Heimat/B/Bln/Pict/R ... Ansage.mp3 der von einem Sender in Britz über Mittelwelle zu empfangen war. Die Technik des Senders bestand aus dem alten deutschen Soldatensender Belgrad und aus Teilen eines ausrangierten US-Senders. Die Sendeleistung betrug nur 800 Watt.

1948 bezog der „RIAS Berlin“ das beschlagnahmte Haus in der Kufsteiner Straße in Schöneberg. Am 1. Oktober 1950 kam in Britz ein UKW-Sender hinzu. In Bayern hatte der RIAS vorher am 1. November 1949 eine zweite Sendeanlage erhalten. Das Berliner Programm wurde per Kabel durch die DDR nach Hof geleitet und von dort in den Süden der DDR ausgestrahlt.

Von 1954 bis etwa 1964 sendete der RIAS sein Programm wg. der starken DDR-Störsender stundenweise terrestrisch auf 173 kHz über den sehr starken Langwellensender der „Voice of America“ bei München, so daß er überall in der DDR zu empfangen war. Es herrschte halt ‚kalter Krieg‘ zwischen Ost und West. Seit dem 1. November 1953 produzierte der RIAS ein 2. Programm, aus dem am 30. September 1985 die sehr erfolgreiche „junge Welle RIAS 2“ mit viel Pop-Musik, dem „Treffpunkt“ und „Rock over RIAS“ wurde.

quelle: khd-blog

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Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 19. Juni 2015, 20:52

Bei uns hatte der RIAS folgende Bedeutung:

RIAS = Russischer Informations - und Aufklärungs-Sender
tom-jericho
 

Re: Der RIAS

Beitragvon pentium » 19. Juni 2015, 21:14

Zwei Beiträge zu den Störsendern!

Im Industriesalon Schöneweide (Reinbeckstraße) steht ein Zeitzeuge längst vergessener Propagandaschlachten: Ein 2000-Watt-Rundfunksender, mit dem allerdings nie ein Radioprogramm ausgestrahlt wurde ...

„Mit solchen Sendern versuchte die DDR ab Mitte der 50er-Jahre den Empfang des Rias zu stören“, erzählt Joachim Kullmann (75), früherer Ingenieur aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF). „In einem Brief forderte Sowjetbotschafter Semjonow von Grotewohl und Ulbricht noch im Jahr 1953 rund 300 kleine und 30 große Störsender gegen den Rias einzurichten. Im folgenden Jahr sollten weitere 300 kleine und zehn große Störsender dazukommen“, erzählt Kullmann und zeigt eine Kopie des Botschafter-Briefes.

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 73050.html

http://www.eberhard-koeppe.de/radio/stoersender.shtml

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Re: Der RIAS

Beitragvon augenzeuge » 19. Juni 2015, 21:23

Der Sender Hof strahlte auch Rias aus. Doch wie kam das Signal dahin? Hier habe ich im Web eine interessante Aussage gefunden.

Es stimmte wirklich, dass das Signal von Berlin nach Hof über Übertragunsstrecken durch die DDR lief. Das Signal ging auch durch Bitterfeld, in diesen Übertragungsraum durften damals nur "bestimmte" Mitarbeiter rein. Devisen hatte die DDR dringend nötig und die Amis werden sicher nicht schlecht gezahlt haben dafür.

Die MW-Sender des Rias wurden ja lange Zeit von der DDR gestört. In einer Radiosendung erklärte ein früherer Mitarbeiter der DDR-Post, dass man dasselbe Signal, das man später störte, anstandslos von Berlin nach Hof durch das Fernmeldeamt Leipzig leitete, weil man sich an internationale Abmachungen halten wollte.

http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema ... r+Hof.html

Man hat also erst kassiert und dann das Signal gestört?

AZ
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Re: Der RIAS

Beitragvon pentium » 19. Juni 2015, 21:35

augenzeuge hat geschrieben:Der Sender Hof strahlte auch Rias aus. Doch wie kam das Signal dahin? Hier habe ich im Web eine interessante Aussage gefunden.

Es stimmte wirklich, dass das Signal von Berlin nach Hof über Übertragunsstrecken durch die DDR lief. Das Signal ging auch durch Bitterfeld, in diesen Übertragungsraum durften damals nur "bestimmte" Mitarbeiter rein. Devisen hatte die DDR dringend nötig und die Amis werden sicher nicht schlecht gezahlt haben dafür.

Die MW-Sender des Rias wurden ja lange Zeit von der DDR gestört. In einer Radiosendung erklärte ein früherer Mitarbeiter der DDR-Post, dass man dasselbe Signal, das man später störte, anstandslos von Berlin nach Hof durch das Fernmeldeamt Leipzig leitete, weil man sich an internationale Abmachungen halten wollte.

http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema ... r+Hof.html

Man hat also erst kassiert und dann das Signal gestört?

AZ


Kassiert, kann ich mir nicht vorstellen, AZ. Man nannte dieses Kabel "Beutekabel" und die Amerikaner hatten bestimmt das Recht, als Alliierte das Signal durch die DDR zu schicken.

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Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 20. Juni 2015, 04:29

Wir arbeiteten eng mit Störsendern zusammen.

Jeder Militärbezirk hatte ein Bataillon Funkelektronischer Kampf (BFeK-3 und BFeK-5).

Die Volksmarine hatte ihr Funkstör - Bataillon 18 (FuStB-18).

Sie dienten zur Niederhaltung gegnerischer Frequenzen.
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Re: Der RIAS

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Juni 2015, 08:12

Rias II war neben AFN doch die einzigen Sender, die man auf längere Zeit als Jugendlicher ertragen konnte! Rock´n´Roll Baby!
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Re: Der RIAS

Beitragvon augenzeuge » 20. Juni 2015, 09:02

AkkuGK1 hat geschrieben:Rias II war neben AFN doch die einzigen Sender, die man auf längere Zeit als Jugendlicher ertragen konnte! Rock´n´Roll Baby!


Nee, BFBS war ne tolle Alternative.
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Re: Der RIAS

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Juni 2015, 09:10

war bei uns nicht empfangbar - am Kanten hörten wir RSH - da war nur die viele Werbung Nerv tötend und auch nicht ungefährlich.
Olaf Sch.
 

Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 20. Juni 2015, 10:58

Wir hörten im DHS z.B. von Dienstwegen den NDR-Verkehrsfunk ab.

Immer hilfreich die Meldungen von Militärkolonnen zur Beurteilung der Funkelektronischen Lage gewesen.
tom-jericho
 

Re: Der RIAS

Beitragvon Werner Thal » 20. Juni 2015, 11:59

Die RIAS-Störsender in der DDR

Um die Mittelwellenaussendungen des RIAS gegenüber der eigenen Bevölkerung nahezu
unhörbar zu machen, waren über das gesamte Gebiet der DDR verteilt - mit Ausnahme
von Berlin und eines etwa 100 km Umkreises von Berlin - unzählige kleinere Störsender
in Betrieb. Sie waren überwiegend in öffentlichen Gebäuden (Postämtern, Polizeistationen,
Stadtverwaltungen, Schulen u. dgl.) untergebracht und sendeten auf den RIAS-Frequenzen.
In herkömmlichen Rundfunkstationen (z. B. Burg, Wobbeln, Wildsau, Wiederau usw.) hingegen
fand man diese Störsender nicht, da sie mit ihren Störsignalen die Stadtgebiete "zudecken" sollten.
Das gelang am besten, wenn die Störsender direkt in den Stadtzentren angesiedelt waren.
Diesen Zweck hätten die 100-W-Störsender in den gewöhnlich weit außerhalb von Stadtgebieten
angelegten Großsenderstandorten nicht erreicht.
Mit Hilfe eines Glimmlampen-Impulsmodulators erzeugten die Störsender ein ununterbrochenes,
heulendes Geräusch, das kaum jemand über eine längere Zeit anzuhören in der Lage war.
Das Heulen und Jaulen (jamming) überdeckte in der jeweiligen Stadt und deren näheren Umgebung
in erheblichem Maße das ungeliebte RIAS-Programm.

Zitat aus:

100 Jahre Funktechnik in Deutschland

Herausgeber: Gerd Klawitter

Übrigens: diese Störsender arbeiteten bis November 1978. Infolge des Inkrafttretens eines neuen
Mittelwellenplans wurden diese Störsender für immer abgeschaltet.

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Re: Der RIAS

Beitragvon Werner Thal » 20. Juni 2015, 12:16

Der AFN-Sender in Dahlem (Berlin)

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass im ehemaligen Amerikanischen Sektor Berlins nicht
nur die (...) Rundfunksendesnlage des RIAS stand.
Berliner werden sich erinnern, dass an der Pacellialle ein 125 m hoher Gittermast stand.
Diese hatte dem AMERICAN FORCES NETWORK (AFN) als selbststrahlender Mast für das 1107 kHz
verbreitete Programm gedient.

Zitat aus: 100 Jahre Funktechnik in Deutschland

Herausgeber: Gerd Klawitter

Übrigens, vom Sendeturm an der Pacelliallee wurde auch das UKW-Signal für "The Great 88",
auf 87,9 MHz bis August 1994 übertragen.
Das AFN-TV-Programm wurde von der Sendeanlage übertragen, die im Headquarter der US-Army
in der Clay-Allee stand.



W.T.
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Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 20. Juni 2015, 21:13

Ich denke, mit "Wobbeln" war wohl hier Wöbbelin (Theodor Körner und KZ-Außenlager)südlich von Schwerin gemeint?

Ansonsten ist mir der Wobbel-Generator noch ein Begriff.
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Re: Der RIAS

Beitragvon pentium » 20. Juni 2015, 21:30

tom-jericho hat geschrieben:Ich denke, mit "Wobbeln" war wohl hier Wöbbelin (Theodor Körner und KZ-Außenlager)südlich von Schwerin gemeint?

Ansonsten ist mir der Wobbel-Generator noch ein Begriff.


Sicher ist der Sender Schwerin-Wöbbelin gemeint. Und von einem Sender Wildsau habe ich auch noch nichts gehört?

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Re: Der RIAS

Beitragvon pentium » 13. Juli 2015, 20:16

Rias-Sendemast wird gesprengt

Mit der Sprengung des Mittelwelle-Sendemastes in Berlin Britz wird das analoge Radio bildhaft zu Grabe getragen. Der schon seit zwei Jahren abgeschaltete Mast, der nach dem zweiten Weltkrieg den Rundfunk im Amerikanischen Sektor (Rias) ausstrahlte, muss aus Kostengründen weichen.

Die Umstellung vom analogen zum digitalen Radio DAB Plus ist seit einiger Zeit beschlossen. Die schrittweise Abschaltung der Lang- und Mittelwellensender wird von den Rundfunkanstalten verstärkt umgesetzt. Die Sprengung des ehemaligen Mittelwelle-Sendemastes des Rundfunks im Amerikanischen Sektor (Rias) symbolisiert nun den Wechsel im Radioempfang. Am 18. Juli wird der 160 Meter hohe Mast auch aus Kostengründen seinen Platz räumen müssen.

Gesendet wurde über den Mast schon seit September 2013 nicht mehr. Aufgrund von veralteter Technik und häufigen Schäden konnte die zugehörige Sendeanlage in Berlin-Britz den Ansprüchen nicht mehr genügen. Dabei beheimatete die Anlage unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg zunächst das Rias und der 1961 erbaute Sendemast überwand als leistungsstärkster Mittelwellen-Sender Europas vor der Wende auch Störsender aus Ostberlin.

Die Sprengung erfolgt auch, um die Kosten für Instandhaltung und Sicherheitsmaßnahmen möglichst niedrig zu halten. Im Anschluss wird die komplette Infrastruktur der Sendeanlage bis Ende 2015 abgebaut, das Hauptgebäude jedoch noch für Veranstaltungen und Hörfunkproduktionen genutzt. Danach steht das gesamte Areal zum Verkauf.

quelle: digitalfernsehen.de

Eigentlich schade, dass man solche technischen Denkmale einfach aus Kostengründen sprengt.

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Re: Der RIAS

Beitragvon Dr. 213 » 18. Juli 2015, 12:41

Heute am frühen Nachmittag werden die Abspannseile durchtrennt und der Mast wird fallen.
Er hat seinen Dienst getan. Dankbar werden sich noch einmal viele Menschen an all die schönen
Erlebnisse und Begebenheiten erinnern, die sie mit der vom RIAS gespielten Musik verbinden.

Gruß
Dr. 213
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Re: Der RIAS

Beitragvon pentium » 18. Juli 2015, 19:33

Rias-Sendemast in Britz gesprengt



Mit ihm verschwindet ein Stück Berliner Geschichte: Der ehemalige RIAS-Sendemast war 1961 errichtet worden - doch schon seit zwei Jahren war er nicht mehr in Betrieb. Nach 54 Jahren ist er nun gesprengt worden. Die Stahlgitterkonstruktion war 55 Tonnen schwer und 160 Meter hoch.

quelle: Tagesschau

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Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 21:03

pentium hat geschrieben:
tom-jericho hat geschrieben:Ich denke, mit "Wobbeln" war wohl hier Wöbbelin (Theodor Körner und KZ-Außenlager)südlich von Schwerin gemeint?

Ansonsten ist mir der Wobbel-Generator noch ein Begriff.


Sicher ist der Sender Schwerin-Wöbbelin gemeint. Und von einem Sender Wildsau habe ich auch noch nichts gehört?

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Danke Pentium, habe ich glatt überlesen mit der Alten Wildsau. [shocked]

Das ist ja Verschleierung wie der Flugplatz TEMPLIN der GSSD/WGT. [wink]
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Re: Der RIAS

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 21:06

pentium hat geschrieben:Rias-Sendemast in Britz gesprengt



Mit ihm verschwindet ein Stück Berliner Geschichte: Der ehemalige RIAS-Sendemast war 1961 errichtet worden - doch schon seit zwei Jahren war er nicht mehr in Betrieb. Nach 54 Jahren ist er nun gesprengt worden. Die Stahlgitterkonstruktion war 55 Tonnen schwer und 160 Meter hoch.

quelle: Tagesschau

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Danke Pentium, wurde also auch das Bauwerk aus Anlaß meiner Geburt errichtet.
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EINESTAGES - US-Sender Rias Berlin

Beitragvon Werner Thal » 14. September 2019, 19:02

SPIEGEL-Online vom Freitag, 13.09.2019 - 15:33 Uhr Von Hans Hielscher

US-Sender Rias Berlin

Die gefährliche Stimme des Klassenfeindes

Schlager, Witze und Warnungen vor Stasi-Agenten - im Kalten Krieg hörten die meisten Ostdeutschen einen
Sender aus West-Berlin. Im Rias erfuhren sie, was der DDR-Rundfunk niemals senden durfte.


https://www.spiegel.de/geschichte/us-se ... 86208.html

W. T.
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Re: EINESTAGES - US-Sender Rias Berlin

Beitragvon pentium » 14. September 2019, 19:34

Haben wir schon..."Der RIAS" in Radio und Fernsehen DDR/BRD
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Re: Der RIAS

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Dezember 2020, 16:53

Damals wurden so vorgesehene Brigadausflüge als Spionage.... ausgelegt und Ulbricht entpuppte sich zu den fingierten Anklagen als Scharfrichter. (Indirekt hat er das Fallbeil bedient!)
Der Kerl war ein potentieller Mörder, genauso hatte er ja schon mit veranlasst, dass etwa 5000 Sozialdemokraten den Tod, meist in Moskau fanden.
Ich kann an solcher DDR nichts Positives entdecken, wo ein Mörder die Stasi leitete und ein indirekter Hobbymörder den Staatschef miemte.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der RIAS

Beitragvon Werner Thal » 14. April 2021, 13:51

"Vorschlag Todesurteil" / Illegale Literatur und der "Rundfunk im amerikanischen Sektor" (RIAS) -
Fragment einer Geschichte
von Hans-Georg Soldat

https://docplayer.org/175052053-Vorschl ... rteil.html

W. T.
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Re: Der RIAS

Beitragvon augenzeuge » 14. April 2021, 15:29

Werner Thal hat geschrieben:"Vorschlag Todesurteil" / Illegale Literatur und der "Rundfunk im amerikanischen Sektor" (RIAS) -
Fragment einer Geschichte
von Hans-Georg Soldat

https://docplayer.org/175052053-Vorschl ... rteil.html

W. T.


Muss man gelesen haben. Besonders ab Seite 6.
Eines der finstersten Kapitel des Ost-West-Rundfunkkrieges, gerichtet gegen Hörer des RIAS,vornehmlich jene, die mit ihm Kontakt aufnahmen, bei denen also, der eigenen Propaganda nach, der Spionagevorwurf besonders nahe lag. Die Grundlage war ein Dokument aus dem Jahre 1955, das 1998 von Karl Fricke und Roger Engelmann in ihrem Band »Konzentrierte Schläge –Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse in der DDR 1953–1956«veröffentlicht wurde4:


....fünf Personen blieben schließlich für den Schauprozess übrig, der im Juni 1955 begann. Das Verfahren selbst war eine Justizfarce. »Ulbricht lag lange vor Prozesseröffnung ein Papier des ZK-Abteilungsleiters Klaus Sorgenicht vom 14. Juni mit den Strafvorschlägen für die einzelnen Angeklagten vor.

Der Erste Sekretär strich das für den Hauptangeklagten Wiebach vorgesehene ›lebenslänglich‹durch und schrieb ›Vorschlag Todesurteil‹darüber. Die restlichen Strafvorschläge ließ er stehen und setzte ›Einverstanden Ulbricht‹darunter.« Walter Ulbricht entschied hier nicht nur rechtswidrig als oberster Gerichtsherr, er sprach die Urteile, noch bevor überhaupt die Anklage erhoben wurde. Am 14. September 1955, um zwei Uhr nachts, starb Joachim Wiebach, schuldig gesprochen der »Militärspionage«in der Untersuchungshaftanstalt DresdenI unter dem Fallbeil. Er war 27 Jahre alt. Die Gnadengesuche der Eltern waren abgelehnt worden, der Vater wurde von der Hinrichtung erst am 14. November mündlich unterrichtet.


AZ
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Re: Der RIAS

Beitragvon Olaf Sch. » 14. April 2021, 15:36

manche entwickeln bei solcher Lektüre nostalgische Gefühle...
Olaf Sch.
 

Re: Der RIAS

Beitragvon augenzeuge » 14. April 2021, 15:48

AkkuGK1 hat geschrieben:manche entwickeln bei solcher Lektüre nostalgische Gefühle...


Damit sie nicht zu heiß drauf werden, stellen wir sie kalt in die Ecke. [grin]
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Flucht und Ausreise
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