karl143 hat geschrieben: Ende der 70er Jahre sah gerade mal ein Prozent der Bevölkerung die "Aktuelle Kamera".
Die Sendung war geprägt von Wortungetümen, endlosen aufzählne von MItgliedschaften und Ernennungen von ZK MItgliedern und immer neuen positiven Nachrichten aus der Arbeitswelt.
karl143 hat geschrieben:Kaum jemand konnte das Ernst nehmen wenn er täglich die Realität sah. Ich habe mir die Sendung manchmal angeschaut,
weil ich sie vom Westen augesehen irgendwie als Satire empfand. Es war Unterhaltung pur!
Danny_1000 hat geschrieben:Die AK war ja bis Ende 1989 keine Nachrichten-, sondern eine Propagandasendung des SED- Politbüros. Ich hab mir die sehr selten angesehen. Für mich waren „Heute“ und die „Tagesschau“ die Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen.
Allerdings: Mit der Absetzung der linientreuen Redakteure der AK (Ende 1989) entwickelte sich diese Sendung für mich zur besten Nachrichtensendung der deutschen Fernsehlandschaft. Hier zeigten junge Redakteure und Reporter jenseits irgendwelcher Parteienproporze ein für mich faszinierendes journalistisches Gespür Leider hielt diese Freiheit in der Berichterstattung nur bis Ende 1991 an, als nämlich der Deutsche Fernsehfunk abgewickelt wurde.
Gruß
Daniel
SkinnyTrucky hat geschrieben:Duane....mein Alter hätte mich durchs Universum geprügelt, hätt ich nen Ostsender angehabt wenn der in die Stube kam....echt wahr....
....nee, Osten wurd bei uns nich gekuckt....höchstens wenn echt ma nen geiler Film lief.....
Berliner hat geschrieben:das wusste ich ehrlich nicht, aber langsam leuchtet mir ein, wieso das haette sein koennen.
karl143 hat geschrieben:War praktisch der Vorläufer von "Verstehen Sie Spaß"
Danny_1000 hat geschrieben:Allerdings: Mit der Absetzung der linientreuen Redakteure der AK (Ende 1989) entwickelte sich diese Sendung für mich zur besten Nachrichtensendung der deutschen Fernsehlandschaft. Hier zeigten junge Redakteure und Reporter jenseits irgendwelcher Parteienproporze ein für mich faszinierendes journalistisches Gespür Leider hielt diese Freiheit in der Berichterstattung nur bis Ende 1991 an, als nämlich der Deutsche Fernsehfunk abgewickelt wurde.
Berliner hat geschrieben:Hallo Daniel,Danny_1000 hat geschrieben:Allerdings: Mit der Absetzung der linientreuen Redakteure der AK (Ende 1989) entwickelte sich diese Sendung für mich zur besten Nachrichtensendung der deutschen Fernsehlandschaft. Hier zeigten junge Redakteure und Reporter jenseits irgendwelcher Parteienproporze ein für mich faszinierendes journalistisches Gespür Leider hielt diese Freiheit in der Berichterstattung nur bis Ende 1991 an, als nämlich der Deutsche Fernsehfunk abgewickelt wurde.
hier ein kurzer Clip von der "Aktuelle Kamera" vom 2.12.1989, nach der Wende.
Berliner
Quelle: Chronik der Wende
karl143 hat geschrieben:Aber auch in der Sendung vom 08.09. hat die AK noch irgendwie komische Züge. Das sind irgendwie Nachrichten aus einer total anderen Welt.
Angelika war bis zu seinem Tod letztes Jahr mit dem Brillen- und Spiegel-schwenkendem Erich Boehme verheiratet. Das ist doch auch Wiedervereinigung, oder?karl143 hat geschrieben:Angelika Unterlauf - über sie war mal in einer Dokumentation gesagt worden, das sie wohl eine stramme Anhängerin der Partei war. Wie muß ihr das wehgetan haben, jeden Abend zu verkünden, das die DDR wieder einen Schritt auf den Abgrund zu getan hat.
Ernest hat geschrieben:karl143 hat geschrieben: Ende der 70er Jahre sah gerade mal ein Prozent der Bevölkerung die "Aktuelle Kamera".
Die Sendung war geprägt von Wortungetümen, endlosen aufzählne von MItgliedschaften und Ernennungen von ZK MItgliedern und immer neuen positiven Nachrichten aus der Arbeitswelt.
Karl hat es mit einem Satz auf den Punkt gebracht.
Ich hab mir diese Nachrichten nie angeschaut. Und was seinen zweiten Satz angeht. Bei der Sendung bekam ich irgendwie ein Würgegefühl. Das gleiche Gefühl, wie beim lesen der ersten Seiten der Tageszeitung (Volksstimme). Da interessierte auch höchstens der Lokalteil.
Gruß
Herbert
karl143 hat geschrieben: Was mich mal interessieren würde: Das Team welches die Sendung erstellte, was mögen die gedacht haben? Zum einen wußten die mit Sicherheit von der geringen Zuschauerbeteiligung, sie wußten, das man ihrer Sendung kaum Glauben schenkte, und genauso sicher war das Erkennen, das die eigene Bevölkerung einer Nachrichtensendung vom Klassenfeind mehr vertraute. Ich gehe jetzt mal davon aus, das im Team der AK nicht nur Parteigenossen waren, sondern auch gestandene Journalisten. Und denen unterstelle ich eigentlich eine gewisse Empfindung über das was im Leben so abgeht. Und aus dieser Sicht muß es doch für diese total unbefriedigend gewesen sein, an dieser Sendung zu arbeiten.
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