augenzeuge hat geschrieben:Ich hatte in Berlin einen Studienkollegen, der kam von der Handelsflotte. Torsten kam aus Bad Muskau, sprach bestes hochdeutsch. Er wollte damals auch nur aus der DDR weg.
Seine erste Fahrt nach Großbritannien nutzte er gleich zur Flucht. Er ging nach Berlin, wohnte in Kreuzberg 150m von der Mauer. Sein Problem war, er konnte Jahre keinen Transit fahren. Seine erste Heimfahrt war Weihnachten 89.
AZ
Die Zeitschrift "Pommern" hat unter der Überschrift "Gekaperte Erinnerung" einen Aufsatz von mir veröffentlicht. Darin berichte ich von meinen Erfahrungen als Journalist und Autor bei den Recherchen zur maritimen Geschichte der DDR. Die beklagenswerte Situation von Archiven und Museen sowie die Lücken in der zeitgeschichtlichen Forschung - namentlich an den Universitäten - machen es den alten Kadern immer noch leicht, mit ihrem Schilderungen das Bild der zivilen DDR-Seefahrt in der öffentlichen Wahrnehmung zu bestimmen. Immer wieder habe ich erlebt, wie selbstbewusst und autoritär manche alte Herren versuchen, ihre Schilderungen und Bewertungen zur Geschichte der zivilen DDR-Seefahrt als die einzig richtigen darzustellen. Zuweilen erwecken sie dabei den Eindruck, die Ideologie der DDR habe immer noch allumfassende Gültigkeit.
pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Ich hatte in Berlin einen Studienkollegen, der kam von der Handelsflotte. Torsten kam aus Bad Muskau, sprach bestes hochdeutsch. Er wollte damals auch nur aus der DDR weg.
Seine erste Fahrt nach Großbritannien nutzte er gleich zur Flucht. Er ging nach Berlin, wohnte in Kreuzberg 150m von der Mauer. Sein Problem war, er konnte Jahre keinen Transit fahren. Seine erste Heimfahrt war Weihnachten 89.
AZ
Eine Flucht kam meines Wissens in der Serie nicht vor und was deinen Studenten betrifft, es wundert mich etwas, das er bei seiner ersten Reise gleich Links abbiegen durfte...also beim Auslaufen aus Rostock.
Die TV-Serie, die zu einer der beliebtesten der DDR wurde, wäre fast der Zensur zum Opfer gefallen
Dass die DDR-Fernsehserie „Zur See” überhaupt ausgestrahlt wurde, ist der Hartnäckigkeit der Macher zu verdanken. „Die Werbung lief, der Sendetermin stand fest. Dann hieß es plötzlich: Das können wir nicht zeigen. Damit wecken wir zu viel Fernweh bei den Zuschauern. Was glauben Sie, wie wir gekämpft haben!” So regte sich Eva Stein, die Drehbuchautorin der Erfolgsserie, in SUPERillu Nr. 28/2011 noch Jahre danach auf.
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Ich hatte in Berlin einen Studienkollegen, der kam von der Handelsflotte. Torsten kam aus Bad Muskau, sprach bestes hochdeutsch. Er wollte damals auch nur aus der DDR weg.
Seine erste Fahrt nach Großbritannien nutzte er gleich zur Flucht. Er ging nach Berlin, wohnte in Kreuzberg 150m von der Mauer. Sein Problem war, er konnte Jahre keinen Transit fahren. Seine erste Heimfahrt war Weihnachten 89.
AZ
Eine Flucht kam meines Wissens in der Serie nicht vor und was deinen Studenten betrifft, es wundert mich etwas, das er bei seiner ersten Reise gleich Links abbiegen durfte...also beim Auslaufen aus Rostock.
Ja, was soll ich dazu sagen? War es nicht egal, wann er nach GB gefahren ist? Wäre die Flucht - Wahrscheinlichkeit geringer gewesen, wenn er zuvor 3 mal Polen angelaufen hätte?
AZ
pentium hat geschrieben:
Eine Flucht kam meines Wissens in der Serie nicht vor.
Schauspieler Jürgen Zartmann erinnerte sich: „Die Matrosen waren nicht gut auf uns zu sprechen. Das Fernsehen hatte dafür gesorgt, dass der Kurs nicht wie üblich über Schweden und Mexiko ging, sondern direkt von Rostock nach Havanna führte. Man fürchtete, einer aus unserem Team könnte wegbleiben.”
Sicher wird dieser Student nur angeheuert haben um zu flüchten,
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:
Eine Flucht kam meines Wissens in der Serie nicht vor.
Man hatte vorgesorgt.Schauspieler Jürgen Zartmann erinnerte sich: „Die Matrosen waren nicht gut auf uns zu sprechen. Das Fernsehen hatte dafür gesorgt, dass der Kurs nicht wie üblich über Schweden und Mexiko ging, sondern direkt von Rostock nach Havanna führte. Man fürchtete, einer aus unserem Team könnte wegbleiben.”
Die Angst war allgegenwärtig.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Ist ein schlechter Scherz. Was wäre denn passiert, wenn er das vor der Wende erzählt hätte?
Nach der Wende kam die Wahrheit raus, überall.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Ich hatte in Berlin einen Studienkollegen, der kam von der Handelsflotte. Torsten kam aus Bad Muskau, sprach bestes hochdeutsch. Er wollte damals auch nur aus der DDR weg.
Seine erste Fahrt nach Großbritannien nutzte er gleich zur Flucht. Er ging nach Berlin, wohnte in Kreuzberg 150m von der Mauer. Sein Problem war, er konnte Jahre keinen Transit fahren. Seine erste Heimfahrt war Weihnachten 89.
AZ
Eine Flucht kam meines Wissens in der Serie nicht vor und was deinen Studenten betrifft, es wundert mich etwas, das er bei seiner ersten Reise gleich Links abbiegen durfte...also beim Auslaufen aus Rostock.
Ja, was soll ich dazu sagen? War es nicht egal, wann er nach GB gefahren ist? Wäre die Flucht - Wahrscheinlichkeit geringer gewesen, wenn er zuvor 3 mal Polen angelaufen hätte?
AZ
Volker Zottmann hat geschrieben:Und wenn er nicht "Zur See" fuhr, war der Herr Zartmann zumindest sommers auf unserem Zeltplatz C26 bei Diemitz am Rätzsee und dort gern gelitten.
Und Pentium frage ich, wer hätte schon vor der Wende davon frei berichtet, wenn er doch wieder drehen und reisen wollte?
Gruß Volker
pentium hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Und wenn er nicht "Zur See" fuhr, war der Herr Zartmann zumindest sommers auf unserem Zeltplatz C26 bei Diemitz am Rätzsee und dort gern gelitten.
Und Pentium frage ich, wer hätte schon vor der Wende davon frei berichtet, wenn er doch wieder drehen und reisen wollte?
Gruß Volker
Der Herr Zartmann erinnert sich in der Super-Illu...na ja gut wer es glaubt.
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Und wenn er nicht "Zur See" fuhr, war der Herr Zartmann zumindest sommers auf unserem Zeltplatz C26 bei Diemitz am Rätzsee und dort gern gelitten.
Und Pentium frage ich, wer hätte schon vor der Wende davon frei berichtet, wenn er doch wieder drehen und reisen wollte?
Gruß Volker
Der Herr Zartmann erinnert sich in der Super-Illu...na ja gut wer es glaubt.
Das ist alles nur erfunden, was er sagt?
AZ
und das es an Bord einen Polit gab. Jedenfalls auf den größeren Schiffen. Der hat sich um die Post gekümmert
augenzeuge hat geschrieben:und das es an Bord einen Polit gab. Jedenfalls auf den größeren Schiffen. Der hat sich um die Post gekümmert
Kann man so sagen.....
AZ
Nie werde ich den Zynismus vergessen, mit dem mich dort diese berühmt berüchtigte Frau vom Wegbleiben meiner Mutter in Kenntnis setzte und mit welchem Genuss sie mir dann das Seefahrtsbuch entzog.
Beethoven hat geschrieben:
Schlecht haben die alle nicht von ihren Jahren auf Schiffen der DSR geredet.
Freundlichst
Beethoven hat geschrieben:Das mag schon sein Volker.
Du hättest aber auch mit den 1000 Seeleuten sprechen können, die sich in der DSR sehr wohl gefühlt haben.
Freundlichst
Beethoven hat geschrieben:[...]Schlecht haben die alle nicht von ihren Jahren auf Schiffen der DSR geredet. [...]
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