Stalin

Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 18. November 2010, 16:46

Was ist eigentlich an der Info dran, dass Stalin Banküberfälle zugunsten seiner Partei verübt hatte?

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Re: Stalin

Beitragvon Thomas 1948 » 18. November 2010, 20:37

stimmt, vor 1917.
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2010, 10:32

Nach 70 Jahren hat Russland erstmals offiziell (nachdem es 1990 Gorbatschow schon indirekt tat) folgendes zugegeben:

Die Staatsduma in Moskau hat erstmals den Massenmord an Tausenden Polen im westrussischen Ort Katyn offiziell verurteilt. Die Verantwortung dafür trage das Regime von Diktator Josef Stalin und nicht Nazi-Deutschland, wie früher selbst behauptet.

In Katyn und anderen Orten waren 1940 rund 22'000 polnische Soldaten und Zivilisten auf Stalins Befehl hingerichtet und verscharrt worden.

Welche Lügen wohl werden noch zugegeben?

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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 27. November 2010, 10:44

augenzeuge hat geschrieben:Was ist eigentlich an der Info dran, dass Stalin Banküberfälle zugunsten seiner Partei verübt hatte?

Mit den Ueberfaellen finanzierte Stalin Lenin's Aufenthalt in Westeuropa, von wo aus Lenin in relativer Sicherheit seine russischen Revolutionstheorien planen konnte.

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Re: Stalin

Beitragvon karl143 » 27. November 2010, 10:49

@ Augenzeuge,
eigentlich ist es ja erbärmlich, das ein Land ca. 20 Jahre nach seiner "Demokratisierung" braucht, um so einen Fehler in seiner eigenen Geschichtsschreibung aufzubarbeiten. Dieser Zeitraum wird nur noch von der Türkei mit dem Armenierproblem übertroffen. Sicher, Gorbatschow hat den Fehler ausgesprochen, aber die Duma rang sich erst jetzt dazu durch. Ich sehe die ganze Annäherung von Russland an den Westen die zur Zeit abläuft sowieso kritisch. Sorry, aber ich traue den Russen nicht. Sie haben es z. B. schon mehrmals beim Gas bewiesen, das auf sie kein wirklicher Verlass ist. Es ist immer noch keine Demokratie im westlichen Sinne, Journalisten werden ermordet, und wenn dort ein paar Menschen demonstrieren werden sie niedergeknüppelt. Für mich steckt da zur Zeit eine Absicht dahinter, wirtschaftliche Vorteile mit der EU zu bekommen, die sie nicht haben sollten.
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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 27. November 2010, 18:51

Delta, die Quelle zu deiner Theorie, das Stalin des Lenins Aufendhalte weit weg vom Schuss in der Sicherheit von London oder Genf oder Paris oder der Schweiz finanzierte?
Wo steht das geschrieben und ist die Quelle eventuell voreingenommen, so Antikommunist?

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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2010, 19:12

Edelknabe hat geschrieben:Delta, die Quelle zu deiner Theorie, das Stalin des Lenins Aufendhalte weit weg vom Schuss in der Sicherheit von London oder Genf oder Paris oder der Schweiz finanzierte?
Wo steht das geschrieben und ist die Quelle eventuell voreingenommen, so Antikommunist?

Rainer-Maria



Nun habe ich es auch gefunden. Lenins Sicherheit in Westeuropa wurde natürlich von der Parteikasse finanziert, von wem denn sonst?

Nix mit antikommunistischen Quellen, Rainer. Steht sogar in der taz, dradio.de (mit Zeugen).....Geschichtschronologie der Schweiz, Wiki der Stadt Potsdam..... usw.

Allerdings hat er die Überfälle nur organisiert, nie selbst begangen. Wie Hitler auch nur organisiert hat.....

Du musst wohl dein Stalinbild etwas modifizieren... [flash]

Eine weitere Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42891115.html

Gruß, AZ
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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 27. November 2010, 19:53

Ach Jörg, wer ist schon der "Spiegel oder taz", das sind doch alles Antikommunisten, mein Freund, voreingenommen und Schreiberlinge ihrer Brötchengeber, so "wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing".
Das überzeugt mich Alles nicht. Ich sehe Väterchen und Mütterchen Russland und wie sie ihren längst verstorbenen Sohn noch heute verehren. Da würde ich meinen, das dies Alles keine naiven Menschen sein können, im Gegenteil, da steckt viel Lebenserfahrung darin, gerade aus der Zeit um den Großen vaterländischen Krieg(II.Weltkrieg auf gut Deutsch).
Also, unter dem Mann hat sich die Sowjetunion von einem vormals rückständigen Land zu Zeiten der Zaren hin zu einer Industrienation mit normalem Lebensstandart für Alle ihre Bürger egal welcher nationalen Abstammung entwickelt und das nimmt ihm keiner weg, kein noch so grummliger Antikommunist.
Und logisch, jeder große Führer machte Fehler so auch Stalin, Fehler sind menschlich. Denn waren die Kulaken (nur als ein Beispiel)ohne Fehler,die nicht ein Opfer forderten, ich meine nicht? (siehe auch mein Text darüber hier im Fred)

Rainer-Maria der sie, diese unterschiedlichen Völkergruppen gut kennenlernte in den Kasernen der GSSD in der DDR, volle 15 Jahre lang.
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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 27. November 2010, 20:12

@Rainer-Maria:
Edelknabe hat geschrieben:Delta, die Quelle zu deiner Theorie, das Stalin des Lenins Aufendhalte weit weg vom Schuss in der Sicherheit von London oder Genf oder Paris oder der Schweiz finanzierte?
Wo steht das geschrieben und ist die Quelle eventuell voreingenommen, so Antikommunist?

Ich weiss nicht ob Stalin's Mutter *voreingenommen, oder Antikommunist* war (damals gab's noch sehr wenige Kommunisten, von daher umso weniger Anti-Kommunisten), auf jeden Fall hat sie dies (entgegen den ausdruecklichen Wuenschen Stalin's) aufgeschrieben. Die haette es uebrigens lieber gesehen, wenn Joseph ein Priester geworden waere - Russland warscheinlich auch.

Kann man in diesem Buch nachlesen, welches von einem britischen Historiker geschrieben wurde (soll auch demnaechst ein Film draus gemacht werden). Er hatte dazu u.a. Zugang zu den Aufzeichnungen von Stalin's Mutter, dem russischen Staatsarchiv, und sogar teilweise zum Archiv des KGB.
Bild
Waer doch ein gutes Weihnachtsgeschenk fuer dich, oder Rainer? [grins]

augenzeuge hat geschrieben:Nun habe ich es auch gefunden. Lenins Sicherheit in Westeuropa wurde natürlich von der Parteikasse finanziert, von wem denn sonst?
Nix mit antikommunistischen Quellen, Rainer. Steht sogar in der taz, dradio.de (mit Zeugen).....Geschichtschronologie der Schweiz, Wiki der Stadt Potsdam..... usw.

@Augenzeuge: Nun, das sind ja alles eher tertiaere Quellen, die auch mal gerne voneinander abschreiben, von daher hat Rainer-Maria schon Recht, das anzuzweifeln. Ich wuerde mir das nur auch wuenschen, wenn er das mit genauso mit seinen Vietnam-Kriegs-Quellen machen wuerde [wink]

augenzeuge hat geschrieben:Allerdings hat er die Überfälle nur organisiert, nie selbst begangen. Wie Hitler auch nur organisiert hat.....

Das stimmt nicht ganz, zumindest an einem Ueberfall war er auch mitbeteiligt. Dabei kamen 40 Leute um's Leben, die Beute war 250.000 Rubel (fast $4 Mio nach heutigem wert), Lenin machte sich mit der Beute auf den Weg nach Genf. Als Konsequenz aus diesem Ueberfall musste Stalin mit seiner Familie nach Baku fliehen. Hier bekam seine erste Frau Kato Typhus, aufgrund der dortigen Umweltverschmutzung, Hitze und Unterernaehrung, und starb daran. Stalin war ueberkommen vor Trauer, einem Freund teilte er mit das "damit sein letztes bisschen Mitgefuehl fuer die Menschheit erloschen sei".

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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 27. November 2010, 20:26

Edelknabe hat geschrieben:Also, unter dem Mann hat sich die Sowjetunion von einem vormals rückständigen Land zu Zeiten der Zaren hin zu einer Industrienation...

Dabei ist dir aber schon klar das praktisch jede groessere Fabrik (ueber 600), Staudamm, Elektrizitaetswerk, etc, unter der Leitung und mit Finanzierung der Amerikaner gebaut wurde, oder? In den 20-30 Jahren waren ueber 20.000 Ami's in leitenden Positionen in Russland.

Edelknabe hat geschrieben:... mit normalem Lebensstandart für Alle ihre Bürger egal welcher nationalen Abstammung entwickelt
Das erklaerste mal -direkt in's Gesicht, und mit Bezug auf Anfang/Mitte der 30er Jahre- einem Ukrainer, Krimtataren, Tschechier, Finne, Bulgaren, Rumaenen, Litauer, Lappen, Koreaner oder Estlaender. Es koennte durchaus sein das sich daraus ein laengerer Krankenhausaufenthalt fuer dich ergibt - mir kommt da irgendwie eine Filmszene in den Kopf, in welcher ein Weisser in der Bronx steht, mit einem Schild "Scheiss N*g*r" um den Hals. Also, mach's lieber nicht.... [flash]

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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 27. November 2010, 20:42

Delta, sein...Stalins Mütterchen muss doch schon lange,lange tot sein? Also wer die alte Dame und ihre Tagebücher/Erinnerungen ausgegraben hat, der muss wahrlich ein wirklicher Kämpfer um seine Sache sein?
Aber egal...mal sehen, vielleicht wirds was für den Gabentisch, das von dir eingestellte Buch? Und trotzalledem, meine Weltanschauung steht wie ein Fels in der Brandung und da steht auch Stalin und dieses Volk der damals hunderte Nationalitäten.
Ich müsste lügen, aber sie kamen mir in 15 Arbeitsjahren in den Kasernen immer offen und mit warmen Herzen entgegen und logisch, es gab auch einige Arschlöcher,(entschuldigt) aber diese gibt es in jedem anderen Volk der Welt auch/ebenfalls.

Kurz noch zum zuletzt eingestellten Text von Jörg....ich konnte in den Kasernen nicht sehen,keinen Arbeitstag, das bestimmte Nationalitäten der "Neger" einer anderen N. waren, gehe ich einmal von den normalen EK-Bewegungen aus,oder besser, sehe ich darüber weg, die es in jeder Armee überall auf den Kontinenten bisher gab,gibt, in Zukunft immer geben wird.Von daher schließe ich auf das einfache Leben des Normalo-SU-Bürger zu damaligen Zeiten und meine, ich liege nicht falsch damit.

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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 27. November 2010, 21:07

Uebrigens hat Stalin auch Lenin's Frau Nadeschda Krupskaja vergiftet (vergiften lassen), an ihrem 70ten Geburtstag. Nach der wurden doch in der DDR so gerne Kindergaerten benannt...

Auch die Familie seiner ersten Frau musste praktisch komplett dran glauben, wie Millionen andere.

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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 27. November 2010, 21:22

Delta, ich denke doch nicht, das wir die Millionen Opfer von Kriegen oder Lebenszeiten der Systeme, so unterschiedlich wie Feuer und Wasser gegeneinander aufrechnen wollen? Bei wem wollen wir da anfangen, doch nicht etwa bei Stalin? Er war doch auch nur einer von Vielen.
Alle waren sie keine Feinen, nicht Einer, deine Amis seit ihrer Gründerphase nicht und wer weiß ich nicht noch Alles?
Interessant wäre vielleicht einmal zu beleuchten, welches System Konflikte mit aggresivem Charakter vom Zaune gebrochen hatte und dies heute noch tut, oder eben in Konflikte hineingezogen wurde durch politische Intrigen,Zwischenfälle,Vorwände,sonstiges....?

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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2010, 22:00

CaptnDelta hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Allerdings hat er die Überfälle nur organisiert, nie selbst begangen. Wie Hitler auch nur organisiert hat.....

Das stimmt nicht ganz, zumindest an einem Ueberfall war er auch mitbeteiligt.

-Th


Dachte ich bisher auch, der Spiegel recherchierte wohl, das dem nicht so war...... Da ist man sich wohl nicht einig, wo die Organisation aufhört.... [grins]
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2010, 22:11

Edelknabe hat geschrieben:Delta, ich denke doch nicht, das wir die Millionen Opfer von Kriegen oder Lebenszeiten der Systeme, so unterschiedlich wie Feuer und Wasser gegeneinander aufrechnen wollen?
Rainer-Maria


Nein, Rainer, aufrechnen wollen wir nichts, es geht hier explizit um Stalin. Sein Leben, seine Verbrechen, seine Verantwortung, seine Verdienste- wenn es die denn gab.

Stellst du dir eigentlich auch die Frage, ob die von Stalin zu verantwortenden massenhaften Opfer für die sogenannte bessere Ordnung unabdingbar waren?

Ist es denn wirklich so, dass man diesen Übergang vom feudalen Zaren zum feudal-sozialistischen Diktator so menschenunwürdig wie Stalin durchführen musste?

Oder ist es nicht doch so, dass Lenin's Ideen von Stalin vergewaltigt wurden?

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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 28. November 2010, 01:42

Edelknabe hat geschrieben:Delta, ich denke doch nicht, das wir die Millionen Opfer von Kriegen oder Lebenszeiten der Systeme, so unterschiedlich wie Feuer und Wasser gegeneinander aufrechnen wollen? Bei wem wollen wir da anfangen, doch nicht etwa bei Stalin? Er war doch auch nur einer von Vielen.

Soviele mit einer derartig moerderischen Bilanz gibt's da nicht, es waren nur drei: Hitler, Stalin, Mao.

Zu den beiden anderen koennen wir auch noch Threads aufmachen, hier in diesem Thread sollte es aber primaer um Stalin gehen.

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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 28. November 2010, 09:20

augenzeuge hat geschrieben:Dachte ich bisher auch, der Spiegel recherchierte wohl, das dem nicht so war...... Da ist man sich wohl nicht einig, wo die Organisation aufhört.... [grins]

AZ: Ich glaube eher das es daran liegt, das der Spiegel-Artikel von 1979 noch nicht den Zugang zu den russischen Archiven hatte wie Montefiore's Buch 2007.

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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 28. November 2010, 09:32

Guten Morgen Delta und wir waren nicht dabei, als die große Sowjetunion umgestaltet wurde. Sage ich jetzt mal einfach so und bin ferner der Meinung, das es zu jedem Zeitpunkt damals Gegenkräfte gegeben hat...in der UdSSR, die sich vehement dagegen gestemmt haben, auch mit Mord,Brandschatzung,Ermordung von komministischen Funktionären und Menschen, die eben für eine Umgestaltung dieses Riesenlandes waren.
Ich sehe die SU der damaligen Zeit auch nicht als "Das Reich des Bösen", so wie es von vielen Antikommunisten gern gesehen wird, ich habe ferner viele Bildbände und Literatur über diesese Umgestaltungssphase und Bilder Delta, sie lügen nicht und Alles auf Bildern kann man auch nicht so darstellen, wie es vielleicht nie gewesen sein sollte.
Ich glaube ganz einfach, das da was völlig Neues gewollt war, auch wenn es Opfer dabei gab...lies über den Beitrag von mir hier im Fred über die Agrarpolitik Stolypins im Russland um 1906 und seine Folgen, wen kümmerten da die unzähligen Toten durch Hungernot und Umsiedlungen im großen zaristischen Russland, kein Schwein kümmerte die Not und der Ruin des einfachen Volkes...außer Lenin und seinen Anhängern.
Was ist der Mensch Delta, er ist eine Ameise im großen Weltgetriebe und es wird immer passieren, das Wege der Ameisen gestört, zerstört ,zertreten werden, dann sterben Ameisen und neue werden geboren, Stämme der Ameisen sterben aus und Neue kommen dazu und das Leben geht weiter, so einfach sehe ich das.
Einen wunderbaren Sonntag ins Volk der Ameisen, der Menschen im Neuen Forum. Ja, auch ich bin eine Ameise...so sinngemäß und schmunzel.

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Re: Stalin

Beitragvon turtle » 28. November 2010, 10:11

Mein Freund Rainer-Maria,
Für das was Du hier zum Thema geschrieben hast bekommst Du den Stalin Orden,aber danach musst Du mit den nächsten Transport in die Weiten Sibiriens! So viel Verehrung macht Väterchen nur misstrauisch ,und er vermutet das Gegenteil! Im Gulag darft Du Väterchen Stalin huldigen,bekommst allerdings Schreibverbot.
Stalin wurde nicht ohne Grund aus dem Mausoleum entfernt,nach der Aufarbeitung unter Chrustschow hast Du wohl nichts mehr aktuelles gelesen.
Aus welchen Jahren stammt Dein Geschichtsbuch 1953? Mensch das ist doch überholt!
Machs gut mein Freund und kauf Dir ein aktuelles Geschichtsbuch!!
Gruß Peter
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Stalin

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. November 2010, 10:39

Edelknabe hat geschrieben:Ach Jörg, wer ist schon der "Spiegel oder taz", das sind doch alles Antikommunisten


Die TAZ antikommunistisch.....???? Wohl nich ganz....für mich war es damals 'nen ganz objektives Blatt....im Jugendzentrum zu Lüdenscheid, dort wo sich immer unsere Antifagruppe traf und tagte, war es ein wenig die Pflichtlektüre....wobei Pflicht zuviel gesagt wäre.....es war einfach die gängige Lektüre, weil andere Blätter eher viel zu propagandistisch waren.....

Grüsse von Zu Hause

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 28. November 2010, 19:05

Peter mein Freund, schön das du wieder unter uns weilst nach deinem Urlaub. Das Stalin kein Engel war ist mir schon klar aber man regiert so ein Riesenreich nicht mit Nachsicht oder Milde, zumindest nicht den Kräften gegenüber, die meine Wege in der Umgestaltung behindern.
Nimm die heutige Demokratie, da wird gequatscht und gelabert und gesülzt und am Ende stellt man fest:"Wir haben uns im Kreis gedreht und stehen wieder ganz am Anfang"?"
So geschieht das übrigens im schönen Deutschland von der Wahl bis zur kommenden Wahl, es ist periodisch, ein Zyklus so wie die zyklischen Krisen des Kapital, immer auf und ab wie auf dem Kinderkarussel auf dem Holzpferd
Nimm ABV seinen wunderbaren Fred mit dem Buch,dem Buch über die innerdeutsche Grenze mit Zeitzeugen usw., da wollte Jeder in den Foren seinen Senf dazugeben und am Ende die ernüchternde Feststellung..."zuviele Köche verderben den Brei, das Essen, es fehlte einfach die diktatorische Vorgabe..."so möchte ich es und wenn ihr beitragt, gut,das freut mich und ich werde eure Texte nehmen und optimal auf dem Moloch Buchmarkt vermarkten, so soll es sein.
Ich hoffe, ABV nimmt mir den Vergleich nicht übel, aber auch ein Stalin wird gedacht haben: "Ich entscheide, auch wenn es nicht immer gut für jede kleine Ameise in meinem Volk dabei ausgehen wird und wiederrum, er war kein Engel, sah wohl mehr Feinde um sich herum, wie wirklich da waren.
Es diente einfach der Sache und die Sache hieß Kommunismus...Vorstufe Sozialismus mit kostenloser Milch jeden Tag für alle Kinder im Lande(ist nur ein sehr kleines Beispiel).
Welches andere Land auf dem Kontinent konnte sich das Einfache, das mit der Milch schon auf die Fahne schreiben? Das Land der Bettler und Obdachlosen seit seiner Gründung, das große Amerika doch nicht etwa? Und nein, das große Amerika hat bestimmt auch sehr positive Seiten zum Leben...es war nur ein Gedankengang zur Milch, ein wunderbarer Vergleich.
So, erstmal genug getextet, übrigens dieser Satz von mir mit dem "Spiegel und der taz" aus meinem Vortext muss eigentlich richtigerweise heißen:" Wessen Herren Brot ich fress, dessen Lied ich sing".
Die "Herren" Peter, ich konnte sie als Arbeiter...besser Werktätiger nicht feststellen, in der DDR,im Sozialismus, wir hatten sie doch abgeschafft, gut entsorgt auf dem Misthaufen der Geschichte.

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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 23. Januar 2011, 12:07

Was Zeitzeugen zu den Stalinischen Säuberungen berichten....

"Es war ein schreckliches Jahr", wispert die 78-jährige Rada Chruschtschowa, Tochter des Stalin-Nachfolgers Nikita Chruschtschow. Sie sitzt gedankenverloren auf dem Diwan im Salon ihrer Wohnung. An der Wand hängt das Porträt ihres Vaters, der einmal der mächtigste Mann der Sowjetunion war.
Wie die kleine Rada tobt damals auch die achtjährige Margarita Michailowa zwischen den Springbrunnen umher. Am liebsten spielt sie "Kosaken und Räuber".

Nikita Chruschtschow steigt 1934 zum ersten Sekretär des Parteikomitees von Moskau auf. Der mächtigste Mann der Hauptstadt ist auch für Neubauten zuständig. Margaritas Vater Wassilij Michailow, als Bauleiter für das gigantische Jahrhundertprojekt "Palast der Sowjets" verantwortlich, muss seinem Nachbarn Chruschtschow immer wieder die Pläne vorlegen.

Als die dunkelgekleideten Männer des Geheimdienstes NKWD im September 1937 Margaritas Vater verhaften, ist Parteisekretär Chruschtschow die letzte Hoffnung des Mädchens. Am Abend wartet sie mit ihren Schwestern Julija und Nadja sowie der Mutter Nadeschda vergebens auf den Vater, doch der große Mann mit dem Schnauzbart kommt nicht nach Hause. Stattdessen dringen vier Männer in Lederjacken in die Wohnung ein. Sie beschlagnahmen die Tagebücher der Großmutter, zerreißen die Gedichte der 15-jährigen Schwester, die sie in ihre Schulhefte gekritzelt hat. "Sie haben meine Puppe gegen die Wand geworfen", erinnert sich die alte Dame. "Der Porzellankopf zersplitterte." Sie hat Tränen in den Augen. Als "Missgeburt eines Volksfeindes" beschimpfen sie die Männer damals.

Am nächsten Tag schreibt das verzweifelte Mädchen einen Brief an Chruschtschow, den Chef ihres Vaters. Stundenlang hockt sie vor der Wohnung Nummer 196, bis der Kahlkopf mit Leibwächtern erscheint. "Schafft sie weg", kommandiert er.

Was Margarita nicht ahnt: Der Stalin-treue Moskauer Parteichef hat die Festnahme höchstpersönlich angeordnet. Um sich für weitere Karriereschritte zu empfehlen, überbietet er die vom Politbüro vorgegebene Norm von 35 000 zu verhaftenden "Volksfeinden", von denen 5000 zur Exekution vorgesehen sind. Er meldet 41 305 Verhaftungen und 8500 Hinrichtungen - und rückt als Plan-Übererfüller 1938 zum Parteichef der Ukraine auf.

Im "Haus am Ufer" leben Opfer und Täter Tür an Tür: Sie speisen in derselben Kantine, lassen in derselben Wäscherei ihre Hemden reinigen. Ihre Kinder spielen im selben Innenhof - und spüren, dass etwas Schreckliches vor sich geht. "Sprecht mit niemandem über irgendwas", hat Vater Michailow seiner Tochter Margarita eingeschärft. Ihre Freundin Maja, Tochter des Volkskommissars für das Eisenbahnwesen Lasar Kaganowitsch, flüstert ihr zu: "Das Haus ist voller Spitzel." Der Portier an der Treppe, der die Gäste in ein dickes Buch einträgt, der Fahrstuhlwärter, der jeden bis zur Wohnungstür begleitet.

Es gibt kein Wohngebäude in Moskau, in dem Utopie und Schrecken der Stalinzeit bis heute so deutlich zu spüren sind. Der 1931 fertiggestellte Komplex galt als Versuchslabor einer kommunistischen Sozialgemeinschaft. Die Führungsriege der Partei, des Militärs und der Regierung zog damals in das Bonzenbollwerk ein. Und auch Stalin selbst ging im "Haus am Ufer" ein und aus, um seine Tochter Swetlana zu besuchen.

In der Gesellschaft der Zukunft soll es keinen Individualismus mehr geben. Deswegen sind alle Wohnungen gleich geschnitten und mit einheitlichen, sorgfältig nummerierten Möbeln bestückt. Äußerlich ist das im Vergleich zur erstickenden Enge in der üblichen "Kommunalwohnung", die sich mehrere Familien teilen, komfortabel: "Wir lebten im Luxus, hatten einen Lift und warmes Wasser", erinnert sich Michailowa. Sie spielt gern mit der Wählscheibe des modernen, schwarzen Telefons, die so schöne Geräusche macht. Während das Volk hungert, wird Rada Chruschtschowa geschickt, um das Essen aus der Kantine des Hauses zu holen. Dort gibt es Milch und Fleisch. Die bolschewistische Elite trifft sich im hauseigenen Theater oder besucht das Kino "Udarnik" ("Stoßarbeiter") an der Rückseite des Gebäudes. Das "Haus am Ufer" ist eine Stadt in der Stadt.

Dann kommt die Zeit, in der die politisch-soziale Paranoia angesichts eines vermeintlich überall lauernden Klassenfeinds den Höhepunkt erreicht. Der Bau mit den doppelten Wänden, den kontrollierbaren Treppenaufgängen und den abgehörten Telefonleitungen entpuppt sich als Menschenfalle. Von Anfang an war alles auf Überwachung angelegt. So wird stets beobachtet, wie die Frau des Marshalls Michail Tuchatschewski in Lederjacke über den Hof spaziert, um im Keller auf dem Schießstand zu trainieren. Oder wie der Volkskommissar für innere Angelegenheiten und Chef des Geheimdienstes, Nikolai Jeschow, betrunken in Richtung Aufgang Nummer acht wankt. Seine Saufexzesse und sein ausschweifendes Sexualleben machen ihn angreifbar. 1940 wird auch er hingerichtet - von seinen eigenen Männern.

Ende des Jahres 1938 steht jede fünfte Wohnung leer. Von einstmals 2745 Bewohnern verhaftet der Geheimdienst zwischen 1934 und 1953 insgesamt 887. Die Hälfte wird erschossen.

Stalins Schergen löschen ganze Familien aus. Nach der Verhaftung von Margarita Michailowas Vater verfrachten die Männer ihre Mutter zuerst in eine Wohnung am Gorki Park. Sie stirbt im Krankenhaus, Margarita findet sich in einem Heim wieder. Noch heute quält sie die Ungewissheit, nicht zu wissen, was mit dem Vater geschehen ist.

Laut der Datenbank des Historikers Wladislaw Hedeler von der Universität Bonn ist Margaritas Vater noch am Tag seiner Verhaftung erschossen worden. Doch die gebrechliche Frau klammert sich noch heute daran, dass einige Menschen ihn später gesehen haben wollen: "Es könnte sein, dass er noch lange in einem Lager gelebt hat."

In akribischer Arbeit verglich Hedeler das Hausbuch mit den Erschießungslisten. Nachweislich 125 Mieter verscharrten die Todesschwadronen in Massengräbern im Süden der Stadt. Weitere 114 verbrannten sie und verstreuten ihre Asche unweit des Krematoriums beim Donskoi-Kloster. Die Spuren von 532 Hausbewohnern sind im Aktendschungel nicht zu verfolgen. "Wer aus diesem Haus auszog, hörte auf zu existieren", schreibt Jurij Trifonow in seinem bekannten Roman "Das Haus an der Moskwa". Auch sein Vater wurde dort verhaftet. Alles, was von einem Leben übrig bleibt, ist eine Liste beschlagnahmter Gegenstände, die Historiker in archivierten Häftlingsakten finden.
(gekürzt aus dem focus)
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Stalin

Beitragvon augenzeuge » 10. Juli 2011, 20:36

US-Historiker präsentiert neue Sicht auf Hitler und Stalin

“Wenn Sie ein Beispiel für einen modernen Apparat suchen, der präzise und effizient tötet, dann werden Sie bei der Geheimpolizei NKWD in den dreißiger Jahren fündig, nicht bei den Nazis”, so der Forscher."
http://www.haschcon.com/nachrichten-deu ... nd-stalin/
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 29. November 2011, 20:46

Der geliebte "kleine Spatz" des grausamen Stalin ist tot. Swetlana Allilujewa, später Lana Peters, starb in den USA.

Als sie sechs Jahre alt war, erschoss sich ihre Mutter, nachdem der Vater sie beleidigt hatte. Sie bekam mit, wie ihr Vater am Telefon einen Mord an einem Schauspieler in Auftrag gab und ihn als Unfall tarnen ließ. Der erste Mann, in den sie sich verliebte, wurde von ihrem Vater für zehn Jahre ins Arbeitslager geschickt.
Die beiden Trauzeugen der Eltern, zwei Freunde ihrer Mutter, ließ der Vater hinrichten. Über ihren Halbbruder Jakob, der den Nazis in die Hände gefallen war, wollte der Vater nicht um Freigabe verhandeln, er starb im KZ. Lana Peters, Lieblingstochter Josef Stalins, frühere Swetlana Allilujewa, hat keine normale Kindheit und Jugend erlebt.

Sie nutzte eine günstige Gelegenheit bei einem Trauerfall, über Indien auszuwandern, nach Amerika zu fliehen, wo sie nicht nur in ihren beiden Autobiografien heftig gegen das politische System ihrer Heimat zu Felde zog.

Die US-Regierung hatte aus diplomatischen Gründen Bedenken, sie einreisen zu lassen, doch Präsident Johnson wischte die Vorbehalte beiseite. Später stellte sich heraus: Der sowjetische Geheimdienst soll tatsächlich geplant haben, Swetlana umzubringen.
http://www.welt.de/vermischtes/prominen ... talin.html
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Re: Stalin

Beitragvon CaptnDelta » 4. Dezember 2011, 09:05

augenzeuge hat geschrieben:Der geliebte "kleine Spatz" des grausamen Stalin ist tot. Swetlana Allilujewa, später Lana Peters, starb in den USA.

Als sie sechs Jahre alt war, erschoss sich ihre Mutter, nachdem der Vater sie beleidigt hatte. Sie bekam mit, wie ihr Vater am Telefon einen Mord an einem Schauspieler in Auftrag gab und ihn als Unfall tarnen ließ. Der erste Mann, in den sie sich verliebte, wurde von ihrem Vater für zehn Jahre ins Arbeitslager geschickt.
Die beiden Trauzeugen der Eltern, zwei Freunde ihrer Mutter, ließ der Vater hinrichten. Über ihren Halbbruder Jakob, der den Nazis in die Hände gefallen war, wollte der Vater nicht um Freigabe verhandeln, er starb im KZ. Lana Peters, Lieblingstochter Josef Stalins, frühere Swetlana Allilujewa, hat keine normale Kindheit und Jugend erlebt.

Sie nutzte eine günstige Gelegenheit bei einem Trauerfall, über Indien auszuwandern, nach Amerika zu fliehen, wo sie nicht nur in ihren beiden Autobiografien heftig gegen das politische System ihrer Heimat zu Felde zog.

Die US-Regierung hatte aus diplomatischen Gründen Bedenken, sie einreisen zu lassen, doch Präsident Johnson wischte die Vorbehalte beiseite. Später stellte sich heraus: Der sowjetische Geheimdienst soll tatsächlich geplant haben, Swetlana umzubringen.
http://www.welt.de/vermischtes/prominen ... talin.html
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Man hoert geruechteweise, das ihr Leben verfilmt werden soll, Tom Hanks soll daran beteiligt sein. Wuerde sicher interessant.

-Th
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Wer tötete Stalin wirklich - Doku über den Tod des berühmten Diktators

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. Januar 2013, 17:31

ZDFinfo hat geschrieben:1953 wurde Stalins Tod bekannt gegeben. Offizielle Todesursache: Gehirnblutung. Zum ersten Mal werden jetzt geheime KGB-Akten untersucht und die offizielle Version von Stalins Tod als Lüge entlarvt.



groetjes

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Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Abrechnung mit Stalin: Das Jahr 1956

Beitragvon SkinnyTrucky » 3. Februar 2013, 16:23

Abrechnung mit Stalin: Das Jahr 1956

Peak Doku auf YouTube hat geschrieben:Moskau, 25. Februar 1956: Am Ende des XX. Parteitags der sowjetischen Kommunisten hält der neue Kremlchef Nikita Chruschtschow eine fünfstündige "Geheimrede". Er spricht über seinen Vorgänger, über Josef Stalin, stellt den „Gottgleichen" an den Pranger. Chruschtschow spricht das bis dahin Unaussprechliche aus: Stalin sei ein Verbrecher, ein Wahnsinniger, ein Massenmörder. Die Demontage einer Ikone beginnt. Die Zuhörer sind geschockt. In nur wenigen Stunden bricht eine Welt zusammen, stürzt Chruschtschow den Tyrann vom Sockel.

Kurz darauf platzt die nächste Bombe. Die New York Times veröffentlicht die "Geheimrede". Ein polnischer Journalist hatte das brisante und meistgesuchte Papier dem israelischen Geheimdienst zugespielt, der leitete es weiter an die CIA. Durch die Veröffentlichung, so hofft man im Westen, wird der Ostblock in 10 Jahren zusammenbrechen. Inzwischen wird die Rede auch Millionen Parteimitgliedern verlesen. Chruschtschow hofft mit der "Entstalinisierung" einen neuen Sozialismus aufbauen zu können. Doch der neue Chef des Kreml hatte die politischen Konsequenzen offensichtlich unterschätzt.

In Moskaus Satellitenstaaten beginnt es zu brodeln. Am 28. Juni 1956 gehen 100.000 Arbeiter im polnischen Poznan auf die Straßen. Anfangs fordern sie nur "Brot", dann "Weg mit den Russen". Das Gefängnis wird gestürmt, die Stasi-Zentrale in Brand gesetzt. Die Regierung lässt die Revolte blutig niederschlagen. Fünf Monate später kommt in Polen ein neuer Mann an die Macht, Wladislaw Gomulka. Als Ende Oktober in Ungarn ein Volksaufstand ausbricht, greift Moskau brutal ein. Aus dem Reformer Chruschtschow wird wieder der folgsame Zögling Stalins.

50 Jahre nach der Schockrede rekonstruiert der Filmautor Jürgen Ast die dramatischen Ereignisse des Jahres 1956. „Abrechnung mit Stalin -- Das Jahr 1956" beleuchtet die Hintergründe, die zu Chruschtschows Abrechnung mit dem Diktator führten und zeigt, wie die streng geheime Rede an die Öffentlichkeit und in den Westen gelangte. Zeitzeugen aus Ost und West, ehemalige Politiker und Geheimdienstler erinnern sich an diese historische Zäsur und ihre politischen Folgen.



Mara
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 5. März 2013, 20:00

Schon gewusst- wer war Nikolai Iwanowitsch Jeschow?

Er war für die Durchführung des von Stalin angeordneten „Großen Terrors“ verantwortlich, der zu rund 750.000 Todesopfern führte.
Als er Molotow angriff, war es mit ihm bald vorbei, er fiel in der Gunst seines verehrten Herrn, obwohl er gerade den Leninorden bekommen hatte.

Nach vermutlich haltlosen Verschwörungstheorien wurde er zum Tode verurteilt und erschossen. Später durfte er nicht mehr erwähnt werden....sogar Fotos retuschierte man.
Bild........Bild

N-tv.de hat gerade auf der Homepage einen Rückblick mit über 80 Fotos über Stalin. Eine gute Zusammenfassung.

http://www.n-tv.de/mediathek/bilderseri ... 65286.html

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Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 5. April 2016, 11:07

Er kam zurück aus Stalins Lager - Gespräche mit Nathan Steinberger

Ein Kennzeichen der kommunistischen Bewegung - genauer gesagt: des Stalinismus - war, daß sie eine größere Zahl ihrer eigenen Anhänger verfolgte und ermordete als dies ihre Feinde taten. Es sind weit über eine Million sowjetischer Kommunisten während der Stalinschen Säuberungen umgekommen. Opfer wurden aber auch über zwei Drittel der vor dem Hitler-Terror in die Sowjetunion geflüchteten deutschen Emigranten. Sie wurden erschossen, an die Nazis ausgeliefert oder starben im Gulag.
Nur ein kleiner Teil der deutschen Kommunisten überlebte das Grauen.


Susanne Leonhard gelangte in den Westen und veröffentlichte hier ihre Erinnerungen. Doch für diejenigen, die in die DDR kamen, galt ein Schweigegebot. Über ihre schlimmen Erfahrungen als Kommunisten unter der Stalinschen Schreckensherrschaft durften sie nicht berichten.Diese Auflage haben nur wenige zu mißachten gewagt. Als ich 1988 Material über die Verfolgung deutscher Kommunisten unter Stalin zusammentrug und im Band »Weiße Flecken in der Geschichte« veröffentlichte, brachten von den in der DDR lebenden Opfern Stalins nur zwei den Mut auf, mir ihre Daten zu senden: Nathan und Edith Steinberger.

Beide hatten als überzeugte Kommunisten seit 1932 in Moskau gelebt, 1937 wurde Nathan verhaftet und ins Lager Kolyma verbannt. Edith brachte das NKWD 1941 ans andere Ende der Sowjetunion, in ein Lager in Karaganda. Erst 1952 erlaubten ihr die Sowjetbehörden, zu Nathan nach Kolyma zu übersiedeln. Nachdem 1955 beide rehabilitiert wurden, kamen sie in die DDR.
Barbara Broggini hat nun Gespräche mit Nathan Steinberger aufgezeichnet und herausgegeben, Jakob Moneta ein interessantes und einfühlsames Vorwort geschrieben. So liegt jetzt - von einem kleinen Verlag herausgebracht - ein Bändchen vor, dem zu wünschen ist, daß es viele Leser findet.

Nathan Steinberger - gerade 86 Jahre alt geworden - ist sowohl ein exzellenter Kenner als auch ein scharfsichtiger Analytiker der kommunistischen Bewegung, der in seinen Antworten auf die Fragen von Barbara Broggini wichtige kritische Hinweise zum Stalinismus gibt. Ebenso ungeschminkt sind seine Aussagen über die Moskauer Exil-Führung der KPD unter Ulbricht und Pieck, die Befehle der NKWD ausführte und tatenlos zusah, »wie Tausende der aktivsten, von den Nazis ins Exil getriebenen Antifaschisten verhaftet, in die Gulaglager getrieben oder liquidiert wurden«.

Nicht weniger interessant als die Erklärungen zur Entwicklung des Stalinismus sind Steinbergers Ausführungen zum Antisemitismus in der Sowjetunion oder der DDR. Auch er selbst geriet mit seiner Frau nach der Rückkehr unter die Stasi-Überwachung. Denn obwohl »die Einstellung der Partei ... streng dagegen war«, arbeiteten beide in der kleinen jüdischen Gemeinde Ost-Berlins mit. »Weil ich Jude bin, wurden die lM auf mich angesetzt. Sie sollten Material zusammentragen, daß ich zionistische Propaganda getrieben hätte.«
Nathan Steinberger, der als Historiker und Ökonom gleichermaßen bewandert ist, macht anschaulich, warum die Visionen des Kommunismus einstmals begeisterte Anhänger fanden, und wie diese Visionen dann im Stalinschen Terror untergingen.

Noch auf eine andere Tatsache weist Steinberger hin. Oftmals wird die DDR als Produkt der aus Moskau zurückgekommenen deutschen Kommunisten angesehen. Das gilt aber nur für Ulbricht und seine Anhänger. Denn richtig bemerkt Nathan Steinberger: »Es wäre eine falsche Annahme, wenn man glaubte, daß es die deutschen Kommunisten aus dem sowjetischen Exil waren, die nach dem Kriege in der SBZ, dann in der DDR zum Zuge kamen. Nur ganz wenige sind am Leben geblieben, haben die Lager überstanden, wie meine Frau und ich.«

http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... 023-weber/
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Re: Stalin

Beitragvon HPA » 5. April 2016, 11:34

Über den stalinschen Massenmord wurde zu Ostzonenzeiten allenfalls kryptisch berichtet. Selbst in den Memoiren davon selbst Betroffener, welche das überlebt hatten.
HPA
 

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