Franz Josef Strauß

Franz Josef Strauß

Beitragvon Bahndamm 68 » 2. August 2015, 20:35

1915
6. September: Franz Josef Strauß wird in München als zweites Kind eines Metzgers geboren.

1935-1939
Nach dem bayernweit besten Abitur und dem Arbeitsdienst studiert Strauß Altphilologie, Geschichte und Volkswirtschaft in München.

1939-1945
Soldat im Zweiten Weltkrieg an der West- und an der Ostfront.
Während verschiedener Fronturlaube legt er 1939 das Staatsexamen für das höhere Lehramt, 1940 das Assessorexamen und 1943 die Studienratsprüfung ab.
Nach schweren Erfrierungen an der Ostfront wird Strauß Ausbildungsoffizier und Abteilungsadjutant an der Flakschule Altenstadt bei Schongau in Bayern. Seine Funktion als "Offizier für wehrgeistige Führung" wird mit dem Erlass vom 22. Dezember 1943 ersetzt durch den "Nationalsozialistischen Führungsoffizier" (NSFO), der nur im Einvernehmen mit der NSDAP berufen werden kann. Strauß weigert sich nach eigener Aussage, das Amt unter diesen Bedingungen zu behalten. Ob es tatsächlich zu einer Neubesetzung kam, ist jedoch unklar.

1945
Nach Kriegsende wird der als politisch unbelastet eingestufte Strauß von der amerikanischen Besatzungsmacht zum stellvertretenden Landrat in Schongau bestellt. Er beteiligt sich an der Gründung des Kreisverbandes der Christlich-Sozialen Union (CSU) in Schongau.

1946-1949
Landrat in Schongau.

1946-1948
Mitglied des CSU-Landesvorstandes.

1948
Strauß wird Mitglied des Wirtschaftsrates der Bizone in Frankfurt/Main.

1949-1952
Generalsekretär der CSU.

1949
Leiter des bayerischen Landesjugendamtes.

1949-1978
Mitglied des Bundestages.

1950
Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Vorsitzender des Ausschusses für Jugendfürsorge.

1952/1953
Leiter des Ausschusses der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) im Deutschen Bundestag.

1952-1961
Stellvertretender Vorsitzender der CSU.

1953-1955
Bundesminister für besondere Aufgaben im zweiten Kabinett Adenauer.

1955/56
Bundesminister für Atomfragen.

1956-1962
Bundesverteidigungsminister in Nachfolge von Theodor Blank. Als Verteidigungsminister treibt Strauß verstärkt den Aufbau der Bundeswehr voran.

1956-1985
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universitäten Detroit (1956), Cleveland und Kalamazoo (1962), Chicago (1964), Santiago de Chile (1977), Maryland und Dallas (1980) sowie München (1985).

1957
Heirat mit Marianne Zwicknagl. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

1961-1988
Vorsitzender der CSU.

1962
Strauß muss sich in der sogenannten FIBAG-Affäre vor dem Untersuchungsausschuss verantworten.
Die SPD-Fraktion hatte die Einrichtung des Untersuchungsausschusses beantragt, nachdem das Nachrichtenmagazin " Spiegel" 1961 über Vorteilsnahme im Amt zugunsten der Baufirma FIBAG berichtet hatte; die Baufirma hatte den Auftrag zum Kasernenbau für die in der Bundesrepublik stationierte 7. amerikanische Armee erhalten.
Der Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses, demzufolge Strauß keine Verfehlungen nachgewiesen werden können, wird vor allem von der Fraktion der Freien Demokratischen Partei (FDP) heftig kritisiert und führt zu einer ernsten Regierungskrise, die ihren Höhepunkt mit der sogenannten Spiegel-Affäre erreicht.

November:
Nachdem Verteidigungsminister Strauß Verstrickungen in Zusammenhang mit der Durchsuchung der Redaktionsräume des "Spiegel" und der Verhaftung des Herausgebers Rudolf Augstein sowie des Redakteurs Conrad Ahlers eingesteht und die fünf FDP-Minister aus Protest gegen die Rücktrittsweigerung von Strauß die Zusammenarbeit im Kabinett Adenauer aufkündigen, erklärt Strauß, dass er in der neuen Regierung Adenauer nicht mehr als Minister antreten werde.

1963-1966
Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag.
Nach seinem Rücktritt als Bundesminister kümmert sich Strauß als CSU-Vorsitzender verstärkt um die Umstrukturierung der Partei von einer Honoratioren- zu einer Massenpartei.
Als Sprachrohr für seine Ideen und seine Politik nutzt er den 1950 gegründeten "Bayernkurier".

1966-1969
In Kurt Georg Kiesingers Kabinett der Großen Koalition ist Strauß Bundesfinanzminister.

Als Finanzminister arbeitet er eng mit dem SPD-Wirtschaftsminister Karl Schiller zusammen: Durch Steuersenkungen verzichtet er trotz leerer Staatskasse auf Einnahmen.
Diese antizyklische Finanzpolitik trägt wesentlich zu einer gemeinsamen Konjunkturpolitik bei, die schließlich die Überwindung der Rezession ermöglicht.

Die ungleichen Partner werden im Volksmund "Plisch und Plum" genannt.

1969-1972
Nach Bildung der sozial-liberalen Koalition kritisiert Strauß als maßgebender Sprecher der CDU/CSU-Opposition in Bonn wiederholt die Finanz- und Wirtschaftspolitik der neuen Regierung.

Er zählt von Anfang an zu den entschiedensten Gegnern der Neuen Ostpolitik der Regierung Brandt. Damit befindet sich Strauß in scharfem Gegensatz zum Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel, der einer Ratifizierung der Ostverträge im Jahre 1972 unter bestimmten Bedingungen zustimmt.

1975
Januar: Strauß' Reise in die Volksrepublik China wird eine politische Sensation: Überraschend wird er von Mao Tse-tung und Regierungschef Chou En-Lai empfangen und führt mit beiden einen außenpolitischen Gedankenaustausch.

1976
Im Bundestagswahlkampf engagiert sich Strauß - selbst in der Führungsmannschaft des Kanzlerkandidaten Helmut Kohl für den Posten des Vizekanzlers und Finanzministers vorgesehen - unter der Parole "Freiheit oder Sozialismus" für eine grundsätzliche geistes- und ideengeschichtliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.
Die Wahlniederlage führt Strauß auf das zögerliche Verhalten der Christlich Demokratischen Union (CDU) zurück. Er verkündet daraufhin die Auflösung der CDU/CSU-Fraktionsgemeinschaft im Bundestag. Erst als die CDU droht, einen eigenen Landesverband in Bayern zu gründen, lenkt Strauß im Dezember desselben Jahres ein.

1978-1988
Strauß ist bayerischer Ministerpräsident.
Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit legt er auf wirtschaftspolitische Fragestellungen. Die Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Bayern sucht er durch intensive Auslandskontakte und direkten Kontakt zu großen Industrieunternehmen zu erreichen.

Persönlich ist Strauß - selbst leidenschaftlicher Flieger - als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Airbus GmbH an der Weiterentwicklung der Luftfahrt interessiert.

1979
Strauß erklärt sich bereit, bei den Bundestagswahlen 1980 als Kanzlerkandidat der Union anzutreten. Der CDU-Vorsitzende Kohl schlägt hingegen den niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (geb. 1930) vor. Bei einer Probeabstimmung entscheiden sich 135 der CDU/CSU-Abgeordneten für Strauß und nur 102 für Albrecht als Kanzlerkandidaten.
Strauß wird daraufhin zum Kanzlerkandidaten von CDU und CSU ernannt.

1980
Oktober: Nach dem Misserfolg als Kanzlerkandidat - die CDU bleibt mit 44,5 Prozent der Stimmen weit unter dem Ergebnis von 1976 - verzichtet Strauß auf sein Bundestagsmandat.
Er macht jedoch immer wieder ein Mitspracherecht in bundespolitischen Fragen der CDU/CSU-Fraktion und eine Koordinierungsfunktion der unionsgeführten Länder im Bundesrat geltend.

1982
Entgegen der vorherigen Ankündigungen entscheidet sich Strauß nach dem Kanzlerwechsel in Bonn, keinen Ministerposten im Kabinett Kohl zu übernehmen und bleibt Ministerpräsident in Bayern.

Auszeichnung mit dem europäischen Karlspreis der Stadt Aachen.

1983
März: Bei den vorgezogenen Neuwahlen kandidiert Strauß erneut für ein Bundestagsmandat, verzichtet nach dem Wahlsieg der CDU/CSU aber wiederum auf sein Bundestagsmandat und einen Ministerposten.
Aus der Bundespolitik hält sich Strauß keineswegs heraus. Er kritisiert vor allem die Außen- und Sicherheitspolitik des FDP-Vizekanzlers Hans-Dietrich Genscher und entwickelt in den folgenden Jahren zunehmend eigene außenpolitische "Manöver".

Bislang erbitterter Gegner jeglicher Annäherung an die DDR, vermittelt Strauß überraschend einen Milliardenkredit an die DDR.

Juli: Im Rahmen einer als privat bezeichneten Reise in die Tschechoslowakei, Polen und in die DDR trifft Strauß mit dem Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, im Schloß Hubertusstock am Werbellinsee zusammen.

1984
Strauß wird mit dem südafrikanischen Orden der Guten Hoffnung ausgezeichnet.

1987
Januar: Nach erneuter Kandidatur bei den Bundestagswahlen verzichtet Strauß nach Fortsetzung der Koalition mit der FDP wiederum auf sein Mandat und auf einen Ministerposten.
Trotzdem meldet er sich weiter kritisch zu bundespolitischen Ereignissen zu Wort. Vor allem ist er ein scharfer Gegner der von Bundeskanzler Kohl eingeleiteten Abrüstungspolitik.

März: Im Gespräch auf der Leipziger Messe stellt Staats- und Parteichef Erich Honecker Strauß eine großzügigere Handhabung der Ausreisegenehmigungen und eine Regelung bei der Zusammenführung von Familien und in Härtefällen in Aussicht.

Dezember: Zu einem ersten Gespräch mit Michail Gorbatschow in Moskau reist Strauß mit selbstgesteuerter Cessna an. Er zeigt sich im Nachhinein von der Offenheit der Gespräche überrascht.

1988
1. Oktober: Auf einem Jagdausflug beim Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg erleidet Strauß einen Zusammenbruch mit kurzfristigem Herzstillstand.

3. Oktober: Ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, stirbt Franz Josef Strauß in einem Regensburger Krankenhaus.

Die Reaktionen im In- und Ausland auf den unerwarteten Tod verdeutlichen die besondere Rolle des Politikers, der wie wenige die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik mitgeprägt und Bayern sein besonderes Profil gegeben hat.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
Benutzeravatar
Bahndamm 68
 
Beiträge: 3963
Bilder: 110
Registriert: 25. Februar 2015, 21:13
Wohnort: Bärlin

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Spartacus » 3. August 2015, 17:42

Wer hat ihm nicht gerne zugehört?

LG

Sparta



Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25503
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Interessierter » 22. August 2015, 07:10

Briefkastenfirma: CSU-Ikone Strauß kassierte Schmiergelder

Franz Josef Strauß war einer der umstrittensten Politiker der Bundesrepublik. Jetzt erhält sein Image weitere Kratzer. Nach SPIEGEL-Informationen zahlten Firmen dem CSU-Übervater viel Geld - ohne erkennbare Gegenleistung.

Die Liste der Unternehmen, die Strauß über das Büro Geld zahlten, reicht von BMW und Bertelsmann über Daimler-Benz und Dornier bis hin zu Firmen aus dem Flick-Imperium und der Taurus-Film GmbH des Medien-Moguls Leo Kirch. Allein in den Jahren 1964 bis 1968 addierten sich die Zahlungen auf insgesamt 490.892 Mark. Eine für die damalige Zeit immense Summe: Das Jahresgehalt eines Bundesministers betrug seinerzeit etwa 90.000 Mark.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 49233.html
Interessierter
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon HPA » 22. August 2015, 13:39

Hab den Artikel gerade gelesen. Was soll man dazu sagen? In Bayern gingen die Uhren schon immer anders. Und in einem hatte Strauß recht. Das F-104 Projekt war die Keimzellle der deutschen Nachkriegsflugzeugindustrie.

Wie steht am Schluss: "In Bayern kann selbst Schmiergeld sauber sein."

Das Verhältnis Spiegel ./. FJS war ja sowieso immer sehr " speziell"
HPA
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Spartacus » 22. August 2015, 14:17

Als ob das in Bayern niemand geahnt ( gewußt) hätte. [flash]

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25503
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon HPA » 22. August 2015, 14:29

Fliegerisch war er ein kompletter Chaot.Da hing der Sensenmann des öfteren am Leitwerk. Und das weiss ich aus erster Hand.Und sein Fliegerarzt muss auch immer sämtliche Augen zugedrückt haben. Mit Diabetes ist man auch heute noch fluguntauglich. Das in Verbindung mit einem vorrangegangenen Dekompressionsereignis hat ihn dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch verscheiden lassen.
HPA
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 22. August 2015, 18:56

HPA hat geschrieben:Fliegerisch war er ein kompletter Chaot.


Und er ist sogar nach Moskau selbst geflogen..... [grins]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon HPA » 22. August 2015, 19:49

Ja, aber nicht allein. Da war ein Safety dabei. Wie sehr oft übrigens. Nur hat sich Strauss von dem nicht viel sagen lassen. Und auch dieser Flug war ein komplettes Chaos. Der Platz war eigentlich wegen starkem Schneefall geschlossen und fürs Alternate Minsk war kein Sprit mehr da. Also Augen zu und runter.

Eigentlich hat man die Spritplanung vorher auf dem Zettel. Alternates, Holdings, Extrafuel.

Der andere Moskauflieger war da viel entspannter. [flash]
HPA
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Bahndamm 68 » 22. August 2015, 20:04

Auch das war Strauß mit Worten in den Mund geschoben:
https://www.youtube.com/watch?v=OKtO7Pv4C1o&list=PL237D72308357591A

Der Gegenspieler Herbert Wehner:
https://www.youtube.com/watch?v=sLFMvdgKgCk&list=PLB24AE7B5AD32E882

VG Bahndamm 68
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
Benutzeravatar
Bahndamm 68
 
Beiträge: 3963
Bilder: 110
Registriert: 25. Februar 2015, 21:13
Wohnort: Bärlin

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 22. August 2015, 21:08

"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Interessierter » 26. August 2015, 17:06

Tagebuch der Marianne Strauß "Der übl. Wochenendsuff"

Nach außen hielt Marianne Strauß ihrem oft maßlosen Mann stets den Rücken frei. Nun belegen bisher unveröffentlichte Tagebuchnotizen, wie sehr die Eskapaden ihres Mannes sie verletzten - und wie wenig sie ihm vertraute.


http://www.spiegel.de/einestages/franz- ... 49676.html
Interessierter
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 6. September 2015, 12:34

Strauß soll im Krieg US-Spion gewesen sein

Klasse Foto, oder? [grins]
Bild

"Neu entdeckte Akten des vormaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und des Bundesnachrichtendienstes enthalten bislang unbekannte Hinweise auf eine mögliche nachrichtendienstliche Verbindung von Strauß zu den USA"


Aber: Der Wahrheitsgehalt der Dokumente lässt sich ....nicht eindeutig feststellen.

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/20 ... ionage-usa

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Interessierter » 7. September 2015, 08:34

Bei aller Kritik sollte man aber auch nicht vergessen, dass Strauß sehr oft bei Honecker war und ausser Milliardenkrediten auch die Listen der Antragssteller mitbrachte, die diese Diktatur verlassen und in Freiheit leben wollten !
Interessierter
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 7. September 2015, 11:48

Ohne Frage hat Strauß hier viel getan und agierte sehr erfolgreich. Aber das sind 2 Paar Schuhe.
Wann traf sich Strauß das erste Mal mit Honecker?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 7. September 2015, 21:11

Helmut Schmidt über seinen Rivalen Franz Josef Strauß, der am 6. September 100 Jahre alt geworden wäre..

"Er hatte das Zeug zum Kanzler".....Die Intelligenz dieses Mannes und die Allgemeinbildung lagen weit über dem Durchschnitt. ......wir sind beide nicht von den Nazis vereinnahmt worden.....
http://www.zeit.de/2015/36/franz-josef- ... dt-kanzler

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Interessierter » 9. Februar 2017, 12:41

Wie aus Todfeinden ziemlich beste Freunde wurden
Von Sven Felix Kellerhoff | Veröffentlicht am 24.07.2013

Ende Juli 1983 traf Franz Josef Strauß überraschend und angeblich „privat“ SED-Chef Erich Honecker. Tatsächlich war der DDR-Besuch Teil eines politischen Geschäfts, wie das Gesprächsprotokoll zeigt.


Wenn ein Spitzenpolitiker für eine unerwartete Initiative öffentlich hart attackiert wird, kann er entweder kleinlaut zurückrudern – oder in die Offensive gehen. Für Franz Josef Strauß war Rückzug nie eine freiwillig erwogene Option, und deshalb wählte er vor genau 30 Jahren die Attacke. Sie führte ihn in die DDR: Der langjährige Lieblingsfeind der SED traf sich am 24. Juli 1983 zum trauten Zwiegespräch mit Generalsekretär Erich Honecker.

Gut drei Wochen zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung einen Kredit westdeutscher Banken an die DDR in Höhe von einer Milliarde DM abgesichert hatte. Das Erstaunen über diese Unterstützung des seit nicht einmal einem Jahr amtierenden Kabinetts Kohl nahm weiter zu, als Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß zehn Tage später mit Stolz verkündete, er selbst habe die von der Bayerischen Landesbank umgesetzte Zahlung „eingefädelt“.

Die Kommentatoren westdeutscher Zeitungen reagierten überrascht, viele Mitglieder und Funktionäre von Strauß’ CSU geradezu empört. Von einem „Aufstand“ gegen den seit mehr als zwei Jahrzehnten amtierenden Vorsitzenden berichtete die „Neue Zürcher Zeitung“. Die Konsequenz war ein ungewöhnlich schlechtes Abschneiden bei der zufällig anstehenden Wiederwahl zum Parteichef: Nur knapp 70 Prozent der Delegierten stimmten für ihn.

Abstecher in die DDR

Statt aber den geordneten Rückzug anzutreten, tat Strauß das Gegenteil: Er schloss an eine ohnehin geplante „Urlaubsreise“ durch die damalige Tschechoslowakei und Polen, natürlich jeweils mit Terminen bei hohen Regierungs- und KP-Vertretern, einen angeblich ebenfalls „privaten“ Abstecher in die DDR an. Organisiert und vorbereitet hatte die Tour Alexander Schalk-Golodkowski, der Devisenbeschaffer der DDR-Führung. Wenn ostdeutsche Bürger Strauß in seiner Limousine in Dresden, Weimar oder andernorts erkannten, kam es teilweise zu spontanem Beifall.

Ihren Höhepunkt erreichte die Fahrt mit Ehefrau Marianne und Sohn Max an jenem Sonntag vor 30 Jahren im Regierungsgästehaus Hubertusstock am Werbellinsee: Da ließen sich der Kommunistenfresser Strauß und der oberste Sozialist Honecker beim Händeschütteln fotografieren. Ein wenig steif war die Geste, beide mussten – erkennbar für die anwesenden westdeutschen Fotografen – über ihren Schatten springen. Die Scherze, mit denen sie die greifbare Spannung zu lockern suchten, fielen durch.

Weiter geht es hier:
https://www.welt.de/geschichte/article1 ... urden.html

Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir uns damals verwundert die Augen rieben, als wir von diesem Treffen erfuhren.
Interessierter
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon Huf » 9. Februar 2017, 20:08

Und wie wir heute nachwendlich wissen, hätten die DDR-Kommunisten alles und ihr Land für Devisen an die Kapitalisten verkauft, auch die Menschen...

Huf [hallo]
Huf
 

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon steffen52 » 9. Februar 2017, 21:44

Huf hat geschrieben:Und wie wir heute nachwendlich wissen, hätten die DDR-Kommunisten alles und ihr Land für Devisen an die Kapitalisten verkauft, auch die Menschen...

Huf [hallo]

Klaus nicht nur hätten, sondern sie haben! Wie viele Ausreisewillige oder auch welche aus dem normalen Knast(Kriminelle), wurden gegen D-Mark in die BRD abgeschoben!
Was wurde nicht alles für D-Mark verscherbelt! Einfach alles was diese Ehemaligen zu Devisen machen konnte! Schlimm und traurig! [frown]
Gruß steffen52
"Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!"
Friedrich Schiller
Benutzeravatar
steffen52
 
Beiträge: 14274
Bilder: 0
Registriert: 19. Februar 2015, 21:03

Re: Franz Josef Strauß

Beitragvon augenzeuge » 13. Januar 2024, 10:42

Wie Franz Josef Strauß zum Agent (gemacht) wurde

Auswertungen von Geheimdienstarchiven legen den Schluss nahe, dass es sich um eine Desinformationskampagne ("aktive Maßnahme") des sowjetischen Geheimdienstes KGB handelte.

Der langjährige CSU-Parteivorsitzende, bayerische Ministerpräsident und mehrfache Bundesminister Strauß war im Ostblock als "Sozialistenfresser" oder "Faschist" verhasst.Zur Auflösung der Fußnote[3]Wie auch Verfassungsschutz und Generalbundesanwalt ermittelten, kam dem MfS bei der Organisation von Propagandakampagnen gegen FJS eine Schlüsselstellung bei der Beschaffung von Ausgangsinformationen, deren Aufbereitung, Fälschung sowie Verbreitung zu.Zur Auflösung der Fußnote[4] Doch obgleich dessen für die Auslandsspionage zuständige Hauptverwaltung A (HV A) bei diesen aktiven Maßnahmen zweifelsohne die Federführung innehatte, führten auch die anderen sozialistischen Geheimdienste solche Maßnahmen durch.Zur Auflösung der Fußnote[5] Anfang der 1960er Jahre drang die sowjetische Auslandsaufklärung beispielsweise bei ihren bulgarischen Verbündeten darauf, die Informationssammlung und anschließende Kompromittierung der "gegen die sozialistischen Länder feindlichsten Vertreter des Bonner Regimes /ADENAUER/GLOBKE/STRAUSS u.a./"Zur Auflösung der Fußnote[6] zu intensivieren. Ebenso forderte das Mitglied des ZK der KPdSU Ponomarev mehr Aufmerksamkeit für Propagandamaßnahmen gegen Strauß, da er diesen als einen der gefährlichsten Gegner und Hindernis für eine Annäherung zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik ansah.Zur Auflösung der Fußnote[7]

Geheimdienstliche Aktionen gegen einen bedeutenden Politiker wie FJS forderten stets die Ab- und Zustimmung aus Moskau. Inhaltlich jedoch war der auf die Bundesrepublik spezialisierte DDR-Geheimdienst nahezu unabdingbar für Aktionen gegen westdeutsche Politiker. Ehemalige Offiziere der HV A berichteten, dass die Auslandsspionage einen Spezialisten hatte, dessen Aufgabe es war, sich in Strauß "hineinzudenken", sein Denken und Reden zu kopieren, um gefälschten Dokumenten einen scheinbar echten Stil zu verleihen.

Wenig verwunderte es daher, dass die anderen sozialistischen Geheimdienste bei aktiven Maßnahmen gegen Strauß die enge Anbindung an die HV A suchten. Die bulgarische Aufklärung Pyrvo glavno upravlenie Dyrzhavna sigunrost (Erste Hauptverwaltung Staatssicherheit, PGU-DS) beispielsweise legte 1972 als interne Richtlinie fest, dass alle aktiven Maßnahmen mit Bezug zur Bundesrepublik mit der HV A koordiniert werden sollten.Zur Auflösung der Fußnote[9] Aktionen gegen FJS waren hierbei ein immer wiederkehrendes Thema, was eine 1977 durchgeführte Aktion der ungarischen, bulgarischen und DDR-Aufklärung mit dem Decknamen "NESSIE" verdeutlichte.


Nicht nur die Häufigkeit elaborierter Desinformationsoperationen gegen FJS sollte ein gesundes Maß an Misstrauen gegenüber MfS-Informationen über eine mögliche Agententätigkeit nahelegen. Auch der Fundort der Dokumente in der Abteilung 11 der HA IX des MfS spricht keinesfalls für die Authentizität der verzeichneten Informationen. Selbige Abteilung war für die Arbeit mit NS-Archiven innerhalb des MfS verantwortlich und beteiligte sich an der Fälschung ebensolcher Dokumente zum Einsatz bei Propaganda- und Desinformationsoperationen.Zur Auflösung der Fußnote[11] 1975 beispielsweise erbat die bulgarische Aufklärung die Hilfe der HV A bei der Durchführung einer aktiven Maßnahme, im Zuge derer der nach Israel geflüchtete Dissident Petyr Semerdzhiev als Agent eines NS-Geheimdienstes diskreditiert werden sollte.....


Angaben von sowjetischen Überläufern bestätigten die Existenz von vom KGB lancierter Desinformation in bundesdeutschen Medien. Dies galt auch für die Behauptung, Strauß sei Agent der CIA-Vorläuferorganisation OSS gewesen, die von einem Überläufer als Kernaussage einer Desinformationsmaßnahme des KGB identifiziert wurde. Nach Angaben von Ilija Dzhirkvelov planten der KGB und die Internationale Abteilung des ZK der KPdSU im Mai 1961, die Information, Strauß sei Agent der amerikanischen Geheimdienste, an eine Delegation der SPD-nahen Zeitschrift Vorwärts unter Leitung von Jesco von Puttkammer zu lancieren. Zur Auflösung der Fußnote[22] KGB-Mitarbeiter sollten andeuten, dass sie Informationen hätten, wonach Strauß als Kriegsgefangener vom amerikanischen Geheimdienst angeworben wurde und immer noch große Summen für seine anhaltenden Dienste bekomme. Dafür hätte die sowjetische Seite Beweise in Form von Dokumenten.



Weiter:
https://www.bpb.de/themen/deutschlandar ... cht-wurde/

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84408
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen


Zurück zu Historische Personen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast