Markus Wolf

Markus Wolf

Beitragvon Bahndamm 68 » 10. Juli 2015, 09:08

Markus Wolf
1923
19. Januar: Markus Johannes Wolf wird in Hechingen im damaligen preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen als Sohn des jüdischen Dramatikers und Arztes Friedrich Wolf geboren. Er ist Bruder des DDR-Filmregisseurs Konrad Wolf.

ab 1933
Zusammen mit der Familie geht Wolf in die Emigration, anfangs in die Schweiz und nach Frankreich, ab 1934 in die Sowjetunion.

1940-1942
Wolf besucht die Hochschule für Flugzeugbau in Moskau.

1942
Eintritt in die Exil-Kommunistische Partei Deutschlands (KPD).

1942/43
Nach der Evakuierung Moskaus geht Wolf zur Schule der Kommunistischen Internationale in Kuschnarenkowo.

1943-1945
Wolf arbeitet als Redakteur, Sprecher und Kommentator beim "Deutschen Volkssender" in Moskau.

1945
Nach Kriegsende kehrt Wolf mit einer Gruppe von Exilkommunisten zurück nach Deutschland.

1945-1949
Wolf arbeitet beim Berliner Rundfunk und ist 1945/46 Berichterstatter bei den Nürnberger Prozessen.

1946
Eintritt in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED).

1949-1951
Erster Rat der DDR-Mission in Moskau.

1951
Stellvertretender Leiter des als "Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung" getarnten Außenpolitischen Nachrichtendienstes (APN) in Ost-Berlin.

ab 1952
Leiter des APN. 1953 wird der APN als Hauptabteilung XV in das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) eingegliedert und 1956 in Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) umbenannt.

Wolfs Spionagestrategie liegt vor allem im Eindringen in die westlichen Führungszentren und dabei besonders der bundesdeutschen Gesellschaft. Seine Agenten sollen auf bürgerlichem Wege in einflussreiche Stellungen gelangen und ihre Spionagetätigkeit erst aufnehmen, wenn sie dieses Ziel erreicht haben. Wolf unterstehen rund 4.000 Auslandsagenten, die er mit der "Präzision eines Schachspielers" führt, wie Beobachter bekunden.

1954
Ernennung zum Generalmajor.

ab 1956
Einer der Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit.

Für Wahlen in das Zentralkomitee (ZK) der SED hat Wolf nie kandidiert.

1965
Ernennung zum Generalleutnant.

1969
Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold.

1971
Auszeichnung mit dem Roten Stern des Innenministeriums der UdSSR.

1974
Einer der ersten Agenten, die Wolf rekrutiert hat, der Kanzleramtschef Günter Guillaume, wird enttarnt. Die sogenannte Guillaume-Affäre führt zum Rücktritt Bundeskanzler Willy Brandts.

Auszeichnung mit dem Karl-Marx-Orden.

1978
Bei einem Besuch in Stockholm kann Wolff erstmals nach zwei Jahrzehnten photografiert werden. Bis dahin galt er im Westen als "Mann ohne Gesicht".

1980
Beförderung zum Generaloberst der DDR.

1986
Wolf tritt auf eigenen Wunsch aus dem aktiven Dienst im MfS zurück und wird schriftstellerisch tätig.

1987
Auszeichnung mit dem Karl-Marx-Orden.

1989
Veröffentlichung des Buches "Die Troika", das die Freundschaft und Erfahrungen dreier Emigrantenfamilien erzählt, von denen eine die Familie Wolf ist. Das Buch überrascht durch seine kritische Offenheit.

September: In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Wolf von Mitverantwortung an den Mängeln der DDR.

Oktober: Teilnahme an Veranstaltungen oppositioneller Gruppen. Wolf bezeichnet sich selbst als Berater der neuen SED-Politiker, übernimmt aber selbst keine neuen Ämter.

4. November: Als Redner bei der Kundgebung auf dem Alexanderplatz wird Wolf ausgepfiffen.

1990
Nach der Wiedervereinigung flüchtet Wolf über Österreich in die UdSSR, da in der Bundesrepublik ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt.

1991
Rückkehr nach Deutschland, wo er direkt nach der Grenzüberschreitung festgenommen wird. Nach kurzem Aufenthalt in der Untersuchungshaft darf Wolf sich bis zur Urteilsverkündung durch das Gericht wieder frei bewegen. Bei den Vernehmungen gibt Wolf keine früheren Mitarbeiter preis.

Veröffentlichung der Schrift "In eigenem Auftrag. Bekenntnisse und Einsichten".

1993
Wolf wird zu sechs Jahren Haft wegen Landesverrates und Bestechung verurteilt. Das Urteil bleibt vorläufig, da das Bundesverfassungsgericht zur Frage der Strafbarkeit von Spionen eines untergegangenen Staates noch keine Entscheidung gefällt hat. Wolf genießt Haftverschonung.

1995
Oktober: Aufhebung des Urteils von 1993 im Revisionsverfahren durch den 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofes. Das Bundesverfassungsgericht hat im Mai den Beschluss veröffentlicht, dass Ostdeutsche nur eingeschränkt für ihre frühere Spionagetätigkeit strafrechtlich verfolgt werden können.

1996
Das Oberlandesgericht Düsseldorf erhebt Anklage gegen Wolf wegen des Verdachtes der Körperverletzung und der Freiheitsberaubung.

1997
Wolf wird wegen Freiheitsberaubung in vier Fällen zu zwei Jahren Haft, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden, verurteilt.

Veröffentlichung seiner Memoiren unter dem Titel "Spionagechef im geheimen Krieg. Erinnerungen". Anlass zur öffentlichen Diskussion bieten Passagen über den verstorbenen SPD-Politiker Herbert Wehner, die diesen als Einflussagent der DDR ausweisen. Im November des Jahres korrigiert sich Wolf und sagt Wehner habe "nie und in keiner Weise" im Dienst der DDR gestanden.

1998
Wolf wird wegen Aussageverweigerung im Spionageprozess gegen den SPD-Politiker Gerhard Flämig für drei Tage in Beugehaft genommen.

2002
Veröffentlichung des Buches "Freunde sterben nicht", in dem er sich mit Freundschaften im Agentenmillieu befasst.

2003
In der zweiteiligen TV-Dokumentation "Spionagechef Markus Wolf" hält Wolf Rückschau auf seinen Werdegang, der zugleich ein Zeugnis des Kalten Krieges und des Umbruchs in Osteuropa ist.

Wolf ist in dritter Ehe verheiratet und hat vier Kinder.

2006
9. November: Markus Wolf stirbt in Berlin.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 18. Juli 2015, 03:59

2006
9. November: Markus Wolf stirbt in Berlin.

Ja richtig, der 9/11.

Emphele de Westausgabe der "TROIKA", die amerikanische Ausgabe von "The Man without Face" und die deutsche Ausgabe von "Freunde sterben nie".
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Re: Markus Wolf

Beitragvon bürger der ddr » 18. Juli 2015, 21:36

Markus Wolf, der Mann hat meine Hochachtung! Im Gegensatz zu vielen anderen hat er trotz strafrechtlichen (Siegerjustiz) Sanktionen keine Unterstellten bzw. Betroffene verraten.
Ein Herr Kohl mußte auch nicht in Beugehaft als er die Namen der Hintermänner bei der Parteispendenaffäre und der Geschichte mit "elf aquitaine" nicht genannt hat.....
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Re: Markus Wolf

Beitragvon augenzeuge » 18. Juli 2015, 21:57

bürger der ddr hat geschrieben:Markus Wolf, der Mann hat meine Hochachtung! Im Gegensatz zu vielen anderen hat er trotz strafrechtlichen (Siegerjustiz) Sanktionen keine Unterstellten bzw. Betroffene verraten.


Die Provokation verpufft.... [grin]
AZ
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Re: Markus Wolf

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Juli 2015, 21:59

bürger der ddr hat geschrieben:Markus Wolf, der Mann hat meine Hochachtung! Im Gegensatz zu vielen anderen hat er trotz strafrechtlichen (Siegerjustiz) Sanktionen keine Unterstellten bzw. Betroffene verraten.
Ein Herr Kohl mußte auch nicht in Beugehaft als er die Namen der Hintermänner bei der Parteispendenaffäre und der Geschichte mit "elf aquitaine" nicht genannt hat.....


Warum Wolf schwieg, wird sich doch unserer aller Erkenntnis entziehen. Wer weiß, warum? Wer weiß, wer noch schlimmeres wusste? Wer weiß schon, ob es Trotzigkeit oder Berechnung war?
Und dann @BdDDR missfällt mir der von einer Seite inflationär benutzte Ausdruck "Siegerjustiz". Das ist Unsinn wenn man das ernsthaft niederschreibt.
Wenn es die Siegerjustiz gegeben hätte, säßen wohl heute noch Einige zu Recht im Kerker.

Gruß Volker
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Re: Markus Wolf

Beitragvon steffen52-1 » 18. Juli 2015, 21:59

bürger der ddr hat geschrieben:Markus Wolf, der Mann hat meine Hochachtung! Im Gegensatz zu vielen anderen hat er trotz strafrechtlichen (Siegerjustiz) Sanktionen keine Unterstellten bzw. Betroffene verraten.
Ein Herr Kohl mußte auch nicht in Beugehaft als er die Namen der Hintermänner bei der Parteispendenaffäre und der Geschichte mit "elf aquitaine" nicht genannt hat.....

Hochachtung für einen super MfS-Mann? Das kann ich nicht nach vollziehen! Das Leute des Geheimdienstes keinen verraten, ist denen ihr Eid!Egal für welche Truppe sie dienen! Was die die Stasi getan und gemacht hat, mit ihren eigenen Volk, diesen Hut muss er sich auch aufsetzen oder musste! Wenn ich seine Stellungsnahmen im sehe, er redete auch nur von die guten Dinge, die der Geheimdienst(Stasi) gemacht hat, das gemeine gegen das eigene Volk schließt er auch immer schön aus! Gut er hat nach der Wende ohne Probleme weiter leben können, ihm umgekehrten Fall hätten sie (DDR-Stasi) Leute des Westgeheimdienstes an den Pranger und mehr gestellt! Er konnte froh sein das es zur Wende so friedlich abging! Denn er wäre auch einer gewesen, für den es eine gewisse harte Strafe gegeben hätte, zum Glück sind die Gewinner der Wende mehr als neutral gewesen! Im umgekehrten Falle, diese Genossen nicht! [wut] Ende und ich schaue jetzt Boxen!
Grüsse steffen52-1
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Re: Markus Wolf

Beitragvon pentium » 18. Juli 2015, 22:01

bürger der ddr hat geschrieben:Ein Herr Kohl mußte auch nicht in Beugehaft als er die Namen der Hintermänner bei der Parteispendenaffäre und der Geschichte mit "elf aquitaine" nicht genannt hat.....


Die Namen? Die Namen konnte man doch lesen, die liefen bei n-tv im Ticker bei den Börsennachrichten.

mfg
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Re: Markus Wolf

Beitragvon augenzeuge » 18. Juli 2015, 22:06

Markus Wolf ist kein Opfer der Justiz. Die Justiz ist ihm in den Richtern und der Richterin des Düsseldorfer Senats zum Opfer gefallen, ohne daß er dazu etwas tun mußte. Nun ist er für die einen ein Märtyrer (Modrow und Gysi waren zum Urteil erschienen), ein Beleg für die Siegerjustiz. Und für die anderen, die Opfer und Betroffenen - ist er unerträglich billig davongekommen.
Spiegelkommentar 1993
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Re: Markus Wolf

Beitragvon Jago » 18. Juli 2015, 22:41

Der Hund kannte mit sicherheit genug Schandtaten die im Westen auf seiner Augehöhe abliefen . Da wären unliebsame Dinge ans Tageslicht gekommen . Man ließ in da lieber in Frieden denke ich mal .


gruß Jago
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Re: Markus Wolf

Beitragvon Hamiota » 18. Juli 2015, 23:08

steffen52-1 hat geschrieben: Was die die Stasi getan und gemacht hat, mit ihren eigenen Volk, diesen Hut muss er sich auch aufsetzen oder musste! 1


Ich dachte Wolf wäre der Chef der Stasi Spionageabteilung für das Ausland gewesen? Was hat diese denn genau "dem eigenen Volk" angetan?

Mit Sicherheit gab es Abteilungen welche repressiv gegen das Volk arbeiteten. Die des Markus Wolf war wohl eine der wenigen welche auch nach dem Ende der DDR ein Akzeptanz fand, in Ost wie West. Hat nicht das Bundesverfassungsgericht selbst, ehemalige HVA-Leute , welche Staatsbürger der DDR waren für straffrei erklärt?

In den meisten Ländern der Erde ist die Spionage von den anderen Sicherheitsdiensten strikt getrennt, in der DDR war es anders, da wollte Milke alles unter seiner Fuchtel haben. Daher muss man da sehr wohl differenzieren und eine Aussage wie die von Steffen52-1 finde ich einfach daneben. Sie zeugt von Ignoranz und Unkenntnis, oder Hass auf alles was nur im Entferntesten mit der DDR zu tun hatte!

Die Wertung von Jago: "der Hund" , disqualifiziert sich selbst! Kann man nicht ernst nehmen!

Wer hat hier überhaupt das Buch "DIe Troika" von Wolf gelesen? War übrigens "Bückware" in der DDR. Nicht so einfach zu bekommen!


der Peter [hallo]
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
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Re: Markus Wolf

Beitragvon Olaf Sch. » 19. Juli 2015, 08:28

warum nichts passiert ist und warum es keine Siegerjustiz gab? Teil des Deals für die friedliche Kapitulation mit Bedingungen.
Olaf Sch.
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon Hamiota » 19. Juli 2015, 08:53

AkkuGK1 hat geschrieben:warum nichts passiert ist und warum es keine Siegerjustiz gab? Teil des Deals für die friedliche Kapitulation mit Bedingungen.


Ich glaube bei Wolf stimmt das so nicht. Er hat ein paar interessante Bücher veröffentlicht in welchen er das Geschehen damals beleuchtet. Fakt ist daß ihm von amerikanischer Seite ein hohes finanzielles Angebot gemacht wurde, nebst "neuen Leben und Identität" in den USA wenn er ihnen behilflich sei. Natürlich an den deustchen Behörden vorbei!

Er ist nicht darauf eingegangen. Für mich ein Mann mit Intelligenz, Charakter und Charisma. Ich hätte mir gewünscht er hätte seinen nicht unbeträchtlichen Einfluß in der DDR sowie in Moskau genutzt, um in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre, der DDR in ihrer Endphase, eine andere Entwicklung zu geben. Das er dies nicht getan hat, sah er wohl als das größte Versagen in seinem Leben an! Jedenfalls geht das aus seinen Büchern hervor.

Auf alle Fälle war er der Gegenpol zu den jämmerlichen Spießbürgern und Speichelleckern im Politbüro und der DDR-Nomenklatura schlecht hin.

Es ist auch jämmerlich wie einige User hier im Forum, obwohl sie weder Wolf noch seine Bücher kennen, ihn versuchen noch nachträglich zu verunglimpfen und mit Dreck zu bewerfen und zwar nur aus dem einen Grund: er diente der DDR und sah in ihr ein Alternative zum bis dahin existierenden Deutschland!

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Re: Markus Wolf

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Juli 2015, 09:09

Was mich an Wolf verwunderte war, dass er da oben wohl der Einzige war, der irgendwann in den 1980er Jahren bekannt gab, dass er nicht mehr zur Verfügung steht und sich offiziell zur Ruhe setzte. Das ist mir noch sehr schwach in Erinnerung. Die näheren Umstände nicht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 09:55

Jago hat geschrieben:Der Hund kannte mit sicherheit genug Schandtaten die im Westen auf seiner Augehöhe abliefen . Da wären unliebsame Dinge ans Tageslicht gekommen . Man ließ in da lieber in Frieden denke ich mal .


gruß Jago


Oh Gott oh Gott, du hast keine Ahnung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wolf und nicht Hund - also Wolfsblut!!! [wut]
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Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 10:00

Hamiota hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:warum nichts passiert ist und warum es keine Siegerjustiz gab? Teil des Deals für die friedliche Kapitulation mit Bedingungen.


Ich glaube bei Wolf stimmt das so nicht. Er hat ein paar interessante Bücher veröffentlicht in welchen er das Geschehen damals beleuchtet. Fakt ist daß ihm von amerikanischer Seite ein hohes finanzielles Angebot gemacht wurde, nebst "neuen Leben und Identität" in den USA wenn er ihnen behilflich sei. Natürlich an den deustchen Behörden vorbei!

Er ist nicht darauf eingegangen. Für mich ein Mann mit Intelligenz, Charakter und Charisma. Ich hätte mir gewünscht er hätte seinen nicht unbeträchtlichen Einfluß in der DDR sowie in Moskau genutzt, um in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre, der DDR in ihrer Endphase, eine andere Entwicklung zu geben. Das er dies nicht getan hat, sah er wohl als das größte Versagen in seinem Leben an! Jedenfalls geht das aus seinen Büchern hervor.

Auf alle Fälle war er der Gegenpol zu den jämmerlichen Spießbürgern und Speichelleckern im Politbüro und der DDR-Nomenklatura schlecht hin.

Es ist auch jämmerlich wie einige User hier im Forum, obwohl sie weder Wolf noch seine Bücher kennen, ihn versuchen noch nachträglich zu verunglimpfen und mit Dreck zu bewerfen und zwar nur aus dem einen Grund: er diente der DDR und sah in ihr ein Alternative zum bis dahin existierenden Deutschland!

der Peter [hallo]


Ich stimme dir da voll zu!
Aber das mit der 2. Hälfte der 80-er Jahre stimmt so ganz richtig nicht.
Einige aber können Buch noch nicht mal schreiben, geschweige denn lesen, und schon gar nicht zwischen den Zeilen lesen.

Grusz tom
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 10:01

Volker Zottmann hat geschrieben:Was mich an Wolf verwunderte war, dass er da oben wohl der Einzige war, der irgendwann in den 1980er Jahren bekannt gab, dass er nicht mehr zur Verfügung steht und sich offiziell zur Ruhe setzte. Das ist mir noch sehr schwach in Erinnerung. Die näheren Umstände nicht.

Gruß Volker


Oh Gott, von wegen er war der Einzige!!! [wut]
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 10:06

Hamiota hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben: Was die die Stasi getan und gemacht hat, mit ihren eigenen Volk, diesen Hut muss er sich auch aufsetzen oder musste! 1


Ich dachte Wolf wäre der Chef der Stasi Spionageabteilung für das Ausland gewesen? Was hat diese denn genau "dem eigenen Volk" angetan?

Mit Sicherheit gab es Abteilungen welche repressiv gegen das Volk arbeiteten. Die des Markus Wolf war wohl eine der wenigen welche auch nach dem Ende der DDR ein Akzeptanz fand, in Ost wie West. Hat nicht das Bundesverfassungsgericht selbst, ehemalige HVA-Leute , welche Staatsbürger der DDR waren für straffrei erklärt?

In den meisten Ländern der Erde ist die Spionage von den anderen Sicherheitsdiensten strikt getrennt, in der DDR war es anders, da wollte Milke alles unter seiner Fuchtel haben. Daher muss man da sehr wohl differenzieren und eine Aussage wie die von Steffen52-1 finde ich einfach daneben. Sie zeugt von Ignoranz und Unkenntnis, oder Hass auf alles was nur im Entferntesten mit der DDR zu tun hatte!

Die Wertung von Jago: "der Hund" , disqualifiziert sich selbst! Kann man nicht ernst nehmen!

Wer hat hier überhaupt das Buch "DIe Troika" von Wolf gelesen? War übrigens "Bückware" in der DDR. Nicht so einfach zu bekommen!


der Peter [hallo]


Peter, ich habe die Troika gelesen, aber die Westausgabe, habe ich geschenkt bekommen, aber auch sie landete wegen 2 Terminen Zwangsräumung Berliner Modell in der Blauen Tonne. Denn die Eigentümer meiner Mietwohnung (ehemals Wohnungsverwaltung der NVA) sind Israelis.

Grusß roland klaus
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 10:10

Volker Zottmann hat geschrieben:
bürger der ddr hat geschrieben:Markus Wolf, der Mann hat meine Hochachtung! Im Gegensatz zu vielen anderen hat er trotz strafrechtlichen (Siegerjustiz) Sanktionen keine Unterstellten bzw. Betroffene verraten.
Ein Herr Kohl mußte auch nicht in Beugehaft als er die Namen der Hintermänner bei der Parteispendenaffäre und der Geschichte mit "elf aquitaine" nicht genannt hat.....


Warum Wolf schwieg, wird sich doch unserer aller Erkenntnis entziehen. Wer weiß, warum? Wer weiß, wer noch schlimmeres wusste? Wer weiß schon, ob es Trotzigkeit oder Berechnung war?
Und dann @BdDDR missfällt mir der von einer Seite inflationär benutzte Ausdruck "Siegerjustiz". Das ist Unsinn wenn man das ernsthaft niederschreibt.
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Gruß Volker


Dann schreibe doch ab sofort "HEERRESGRUPPE OST DER BUNDESDEUTSCHEN JUSTIZ", denn ich bin auch laufend ein Opfer davon.

Denn das ist eine Bezeichnung aus einem "Polizeiruf 110" aus meiner Heimat Schwerin vor dem Demmlerplatz 1, sagte einer von der K zum anderen der K, bevor sie die Nummer 1 betraten.
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon Hamiota » 19. Juli 2015, 10:30

tom-jericho hat geschrieben:Aber das mit der 2. Hälfte der 80-er Jahre stimmt so ganz richtig nicht.


Grusz tom


Na ja, wann denn dann? Vorher war er noch Chef der Spionage! Da konnte er sich schlecht ins öffentliche Leben einbringen.
Ich bin mir fast sicher dass Wolf und seine Spione sehr wohl sahen wohin die DDR schlitterte, mehr wie irgend jemand anders in der DDR!

Aber daß scheint wohl die Tragik aller Auslandsgeheimdienste zu sein: die eigenen Auftraggeber, die eigene Regierung ignoriert die Erkenntnisse ihrer Spione und hält sich für schlauer, allwissend und unfehlbar! Mit den entsprechenden katastrophalen Konseqenzen hinterher, wenn es meist zu spät ist!

der Peter [hallo]
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Re: Markus Wolf

Beitragvon augenzeuge » 19. Juli 2015, 11:10

Hamiota, du hast immer noch nicht begriffen, dass Wolf und Gorbatschow nicht eng verwurzelt waren.
Wolf hat erkannt, wohin es läuft und wusste, dass das Ende der DDR nicht aufzuhalten war. Er hätte nichts tun können und wusste das!

AZ
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Re: Markus Wolf

Beitragvon augenzeuge » 19. Juli 2015, 11:33

augenzeuge hat geschrieben:Hamiota, du hast immer noch nicht begriffen, dass Wolf und Gorbatschow nicht eng verwurzelt waren.
Wolf hat erkannt, wohin es läuft und wusste, dass das Ende der DDR nicht aufzuhalten war. Er hätte nichts tun können und wusste das!

AZ


Etwas möchte ich noch hinzufügen, ggf. etwas revidieren. Markus Wolf sollte anfangs Honecker ersetzen! Aber Wolf hatte angeblich keinen Rückhalt. Ich habe es soeben erst erfahren, ob es stimmt, kann man diskutieren.

Wolf: Ich galt in der DDR als einer der größten Anhänger Gorbatschows, und das war ich auch. Ich habe in einem ARD-Fernsehinterview im Frühjahr 1989 auf die Frage, was ich von Gorbatschow halte, gesagt: Ich bin froh und glücklich, daß es ihn gibt. Das wurde zum Thema auf einer Sitzung des Politbüros.

Gewiß wäre in der DDR ein Prager Frühling ohne die entsprechenden Vorgänge in Moskau nicht möglich gewesen. Jedenfalls war unsere einzige Hoffnung, daß von Moskau aus ein neuer Wind wehen würde. Daß die Perestroika und Gorbatschow gescheitert sind, empfinde ich als sehr schmerzlich.

http://www.welt.de/politik/article43101 ... ollte.html

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Re: Markus Wolf

Beitragvon Olaf Sch. » 19. Juli 2015, 11:35

laut W.Leonhard war Mischka auch für den Beitritt der SBZ in die Union der sowjetischen Republik. Was zum Glück nie geschah. Der Wolf wusste auch genau über Stalins Verbrechen bescheid...
Olaf Sch.
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon steffen52-1 » 19. Juli 2015, 19:02

Hamiota hat geschrieben:
steffen52-1 hat geschrieben: Was die die Stasi getan und gemacht hat, mit ihren eigenen Volk, diesen Hut muss er sich auch aufsetzen oder musste! 1


Ich dachte Wolf wäre der Chef der Stasi Spionageabteilung für das Ausland gewesen? Was hat diese denn genau "dem eigenen Volk" angetan?

Mit Sicherheit gab es Abteilungen welche repressiv gegen das Volk arbeiteten. Die des Markus Wolf war wohl eine der wenigen welche auch nach dem Ende der DDR ein Akzeptanz fand, in Ost wie West. Hat nicht das Bundesverfassungsgericht selbst, ehemalige HVA-Leute , welche Staatsbürger der DDR waren für straffrei erklärt?

In den meisten Ländern der Erde ist die Spionage von den anderen Sicherheitsdiensten strikt getrennt, in der DDR war es anders, da wollte Milke alles unter seiner Fuchtel haben. Daher muss man da sehr wohl differenzieren und eine Aussage wie die von Steffen52-1 finde ich einfach daneben. Sie zeugt von Ignoranz und Unkenntnis, oder Hass auf alles was nur im Entferntesten mit der DDR zu tun hatte!

Die Wertung von Jago: "der Hund" , disqualifiziert sich selbst! Kann man nicht ernst nehmen!

Wer hat hier überhaupt das Buch "DIe Troika" von Wolf gelesen? War übrigens "Bückware" in der DDR. Nicht so einfach zu bekommen!

Hamiota, das er Chef der Spionageabteilung fürs Ausland war, das ist klar! Aber bitte macht nicht aus dem Stasioffizier , der jahrelang der Mann ohne Gesicht gewesen ist, einen der nicht wusste was der Rest dieser Firma machte! Wenn er im Bilde gewesen ist, was in der DDR so alles falsch lief. Warum hielt er den Mund? Natürlich zu seiner aktiven Zeit beim MfS, schön mitmachen und sehen wie man am besten mit dem Arsc... an die Wand kommt ohne in Ungnaden zu fallen! Nach der Wende schlaue Sprüche, das kennen wir von vielen anderen führenden Genossen des MfS und der SED! Als das Ende kam, sind viele so etwas von schlaue gewesen und wusste Bescheid was die Oberbonzen alles falsch gemacht haben! Sie können froh sein, das diese ganze Wende so friedlich auch für sie ausgegangen ist.Hätte ja auch anders kommen können( Beispiel Ungarn, viele Jahre zuvor)!!!! [angst]
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 20:37

Hamiota hat geschrieben:
tom-jericho hat geschrieben:Aber das mit der 2. Hälfte der 80-er Jahre stimmt so ganz richtig nicht.


Grusz tom


Na ja, wann denn dann? Vorher war er noch Chef der Spionage! Da konnte er sich schlecht ins öffentliche Leben einbringen.
Ich bin mir fast sicher dass Wolf und seine Spione sehr wohl sahen wohin die DDR schlitterte, mehr wie irgend jemand anders in der DDR!

Aber daß scheint wohl die Tragik aller Auslandsgeheimdienste zu sein: die eigenen Auftraggeber, die eigene Regierung ignoriert die Erkenntnisse ihrer Spione und hält sich für schlauer, allwissend und unfehlbar! Mit den entsprechenden katastrophalen Konseqenzen hinterher, wenn es meist zu spät ist!

der Peter [hallo]


Richtig, das mit dem Schlittern sah aber auch ein (kleiner) Kreis in der NVA so.
Die Parteistrafen dafür waren doch lächerlich.
tom
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Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 20:40

AkkuGK1 hat geschrieben:laut W.Leonhard war Mischka auch für den Beitritt der SBZ in die Union der sowjetischen Republik. Was zum Glück nie geschah. Der Wolf wusste auch genau über Stalins Verbrechen bescheid...


NIcht Mischka sondern Mischa.

Mischka wurde der Freund von Pittiplatsch, als Brummi nach Moskau ging.
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon steffen52-1 » 19. Juli 2015, 20:43

tom-jericho hat geschrieben:
Hamiota hat geschrieben:
tom-jericho hat geschrieben:Aber das mit der 2. Hälfte der 80-er Jahre stimmt so ganz richtig nicht.


Grusz tom


Na ja, wann denn dann? Vorher war er noch Chef der Spionage! Da konnte er sich schlecht ins öffentliche Leben einbringen.
Ich bin mir fast sicher dass Wolf und seine Spione sehr wohl sahen wohin die DDR schlitterte, mehr wie irgend jemand anders in der DDR!

Aber daß scheint wohl die Tragik aller Auslandsgeheimdienste zu sein: die eigenen Auftraggeber, die eigene Regierung ignoriert die Erkenntnisse ihrer Spione und hält sich für schlauer, allwissend und unfehlbar! Mit den entsprechenden katastrophalen Konseqenzen hinterher, wenn es meist zu spät ist!

der Peter [hallo]


Richtig, das mit dem Schlittern sah aber auch ein (kleiner) Kreis in der NVA so.
Die Parteistrafen dafür waren doch lächerlich.
tom

Ja sehen und handeln, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe! [laugh] Gehandelt hat das einfache Volk, der Rest hat einfach gewartet, mal sehen wie das ausgeht, dann kann man sich ja immer noch für die Seite entscheiden, die es geschafft haben, denn sozialistischen Mief zu beenden und nun so tut als ob! [wut]
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 20:51

Steffen , ich gehörte als Offizier zur Arbeiterklasse und nicht zur Intelligenz, mußte immer Arbeiterklasse in allen Fragebögen ankreuzen.

Mache es dir also nicht so leicht mit mir und anderen.

Wir in der NVA hatten genügend Aufgaben 1989 und 90, anders wie bei den heute selbst ernannten Bürgerrechtlern, den es schon damals besser in der DDR ging.

So, was wiszt ihr noch über Mischa?
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon steffen52-1 » 19. Juli 2015, 21:08

tom-jericho hat geschrieben:Steffen , ich gehörte als Offizier zur Arbeiterklasse und nicht zur Intelligenz, mußte immer Arbeiterklasse in allen Fragebögen ankreuzen.

Mache es dir also nicht so leicht mit mir und anderen.

Wir in der NVA hatten genügend Aufgaben 1989 und 90, anders wie bei den heute selbst ernannten Bürgerrechtlern, den es schon damals besser in der DDR ging.

So, was wiszt ihr noch über Mischa?

Willst doch nicht sagen, Dir ging es schlechter in der DDR, als den Rest des DDR-Volkes? Immer schön bei der Wahrheit bleiben und nichts runder spielen, denn auch ich habe fast 40 Jahre in diesem Staat gelebt und weiß wie einige SED-Genossen zur Wende getickt haben, sie wurden in den Parteilehrjahren ordentlich auf Linie gebracht. Bei der Armee wird es wohl kaum anders gewesen, denn auch die Denkweise der Offizier habe ich zu meiner Zeit als Grenzer mit bekommen! Für sie ist jeder, der diesen Staat verlassen wollte, ein Staatsfeind gewesen, nachdenken gab es nicht und wie das Bollwerk(Grenze) ausgelegt war, das hat der Dümmste der sie gesehen hat begriffen, nur die Genossen Offiziere sahen es als Schutz für den Staatsfeind BRD! Einfach lächerlich, aber sie sahen es so und nichts anderes wollten sie sehen! Möchte wissen, wie einige NVA-Offiziere zur Wende reagiert hätten, wenn der gewisse Befehl gekommen wäre????
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon tom-jericho » 19. Juli 2015, 21:25

Ohne Nachzudenken wäre ich kein Offizier geworden, glaube es mir.
Und bei allen Bewerbungsgesprächen an der EOS schloß ich einen Dienst als Grenzoffizier aus.
So wurde halt eine Ausbildung für das Hinterland des damaligen Gegners (NATO) daraus.
Ich vermute meine Polit-Schulungen liefen wohl anders ab, als bei Euch an der Grenze.
Das bestätigte mir auch ein Offizier des MfNV in Straußberg im September 1989 !!! unter 4 Augen.

Ja, ich habe eine gute Ausbildung an der POS, EOS, Hochschule genossen, seit der Wende (Begriff geprägt von Egon Krenz) macht man mir das zum Vorwurf.

Gab ja nun schon genug ehemalige Offiziersschüler und Offiziere, die nach der Wende Minister und Staatssekretäre wurden.
tom-jericho
 

Re: Markus Wolf

Beitragvon augenzeuge » 19. Juli 2015, 21:29

Tom, was sagst du zu Wolf als möglichen Nachfolger von Honecker?

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