Lebenslauf Konrad Adenauer Teil 1
1876
5. Januar: Konrad Hermann Josef Adenauer wird in Köln als drittes von fünf Kindern des katholischen Kanzleirats Konrad Adenauer und seiner Frau Helene (Geburtsname: Scharfenberg) geboren.
1894-1901
Nach dem Abitur Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Freiburg, München und Bonn. Anschließend Referendariat in Köln.
1901-1906
Gerichtsassessor zunächst bei der Staatsanwaltschaft, dann in einer privaten Kanzlei. Anschließend Hilfsrichter beim Landgericht Köln.
1904
Heirat mit Emma Weyer. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Konrad, Max und Ria.
1905
Eintritt in die Deutsche Zentrumspartei (Zentrum).
ab 1906
Beigeordneter der Stadt Köln.
ab 1909
Erster Beigeordneter der Stadt Köln, zuständig für das Finanz-, Personal- und Ernährungsdezernat.
1915
Adenauer lässt sich das von ihm erfundene "Kölner Brot" patentieren.
1916
Tod seiner Frau Emma.
1917
Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Köln.
1918
12. Februar: Adenauer wird auf Lebenszeit in das preußische Herrenhaus berufen.
8. November: Der Arbeiter- und Soldatenrat ernennt ihn zum Ordnungsbeauftragten.
10. November: Nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. wird in Köln unter Beteiligung der bürgerlichen und der sozialistischen Parteien ein Wohlfahrtsausschuss gebildet; Adenauer wird Vorsitzender.
1919
1. Februar: Rede Adenauers vor einer Versammlung der linksrheinischen Abgeordneten der deutschen Nationalversammlung, der preußischen Landesversammlung und der Oberbürgermeister der besetzten rheinischen Städte in Köln. Adenauer schlägt die Bildung eines westdeutschen Bundesstaates im Verband des Deutschen Reiches vor.
20. Juni: Aufgrund seiner Verdienste um die Gründung der Universität Köln wird er zum Dr. h.c. rer. pol. und Dr. h.c. med. ernannt. Später erhält er die Ehrendoktorwürde von drei weiteren Fakultäten der Kölner Universität: Dr. h.c. jur. (1922), Dr. h.c. phil. (1923) und Dr. h.c. rer.nat. (1956).
25. September: Heirat mit Auguste (Gussie) Zinsser. Aus dieser Ehe stammen die Kinder Ferdinand, Paul, Lotte, Libeth und Georg.
1921
7. Mai: Adenauer wird für ein Jahr zum Präsidenten des Preußischen Staatsrats gewählt. In den folgenden 12 Jahren wird er in diesem Amt bestätigt.
1922
17.-29. August: Präsident des 62. Deutschen Katholikentages in München.
1923
25. Oktober: Auf einer Konferenz zwischen Vertretern des von französischen Truppen besetzten Ruhrgebiets und der Reichsregierung in Hagen spricht Adenauer von der Möglichkeit einer Loslösung der Rheinlande vom Deutschen Reich und plädiert für Verhandlungen mit Frankreich.
1925
Oberbürgermeister Adenauer eröffnet die Jahrtausendausstellung in Köln, eine große Kulturschau über die tausendjährige Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reich.
1926
Adenauer verhandelt über eine Kandidatur für das Reichskanzleramt.
1928
12. Mai: Adenauer eröffnet mit der "Pressa" die erste internationale Presseausstellung der Welt. Adenauer verspekuliert sein Vermögen durch den Ankauf von Glanzstoff-Aktien. Ein öffentlicher Skandal kann nur dadurch vermieden werden, dass sich Adenauer vom Vorstandsvorsitzenden der Glanzstoff-AG ein Aktienpaket im Nominalwert von 250.000 Reichsmark "ausleiht".
1933
6. Februar: Staatsratspräsident Adenauer widersetzt sich in dem durch die Verfassung vorgesehenen "Drei-Männer-Gremium" der vorzeitigen Auflösung des Preußischen Landtags.
19. Februar: Oberbürgermeister Adenauer ist nicht bereit, den zu einer Wahlkampfrede aus Berlin angereisten Reichskanzler Adolf Hitler zu empfangen, und lässt Hakenkreuzfahnen von der Deutzer Brücke entfernen.
13. März: Adenauer verlässt Köln und findet für ein Jahr Schutz im Kloster Maria Laach. Der NS-Gauleiter gibt die Absetzung Adenauers als Oberbürgermeister bekannt.
1934
Verhaftung durch die Gestapo. Nach zwei Tagen wird Adenauer wieder entlassen.
ab 1935
Mai: Adenauer lebt zurückgezogen vor allem in Rhöndorf. Mittelsmänner verschiedener, vor allem katholischer Widerstandsgruppen versuchen, Adenauer für den Widerstand zu gewinnen. Er lehnt jedoch alle derartigen Aufforderungen ab.
1944
Nach dem Attentat vom 20. Juli Verhaftung und Internierung in einem Lager auf dem Messegelände in Köln. Nach seiner Flucht erneute Verhaftung und Internierung im Gestapo-Zuchthaus Brauweiler.
1945
Mai: Wiedereinsetzung als Oberbürgermeister von Köln durch die amerikanische Militärregierung.
2. September: Gründungs- und Vorstandsmitglied der "Christlichen-Demokratischen Partei" (CDP) im Rheinland.
Oktober: Absetzung als Oberbürgermeister von Köln durch die britischen Militärbehörden "wegen Unfähigkeit".
1946
22. Januar: Adenauer wird in Herford zum 1. Vorsitzenden der neugegründeten Christlich Demokratischen Union (CDU) in der britischen Besatzungszone gewählt.
März: Mitglied des Zonenbeirats für die britische Besatzungszone und Mitglied des Provinzialrats der Nordrheinprovinz.
17. Juli: Nach Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen wird Adenauer Fraktionsvorsitzender der CDU im ersten Landtag.
1947
5./6. Februar: Auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft von CDU und Christlich Sozialer Union (CSU) in Königstein/Taunus weist Adenauer den vom Berliner CDU-Vorsitzenden Jakob Kaiser (1888-1961) erhobenen Führungsanspruch zurück.
1948
3. März: Tod seiner zweiten Ehefrau Auguste.
1. September: Wahl zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates in Bonn.
1949
14. August: Per Direktmandat wird Adenauer Mitglied des 1. Deutschen Bundestages. Er behält sein Mandat bis 1966.
15. September: Wahl zum 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland mit nur einer Stimme Mehrheit.
22. November: Gemeinsam mit den Alliierten Hohen Kommissaren unterzeichnet Adenauer das Petersberger Abkommen, das wesentliche Erleichterungen in der Währungs- und Demontagefrage sowie die Berechtigung enthält, konsularische Beziehungen zu westlichen Staaten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten.
3. Dezember: Adenauer spricht sich in einem Interview mit dem "Cleveland Plain Dealer" für einen westdeutschen Verteidigungsbeitrag aus.