Stalin

Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 27. November 2016, 15:09

Nasino – die Insel der Kannibalen
1933 plante Stalin alle "schädlichen Elemente" aus den Städten zu vertreiben. Sie sollten zwangsweise den Osten kolonisieren. Der Plan endete im Chaos und in beispielloser Gewalt.

Hintergrund der Ereignisse war der Wille der Parteispitze unerwünschte Elemente aus den großen Städten im Westen zu entfernen. Um dazu zu zählen, musste man keineswegs politischer Gegner der Kommunisten sein. Es reichte vollkommen aus, keine nützliche Beschäftigung zu haben, oder auch nur am Bahnhof aufgegriffen zu werden. Die Idee war, diese Menschen - gedacht war an etwa zwei Millionen – nach Sibirien und Kasachstan zu verschleppen, damit diese dort als unfreiwillige Siedler die Wildnis urbar machten.

Auf Nasino fehlte es allerdings an jeder Vorbereitung. Weder Lebensmittel, Krankenversorgung oder Werkzeuge waren vorhanden. Ressourcen, die den Deportierten eigentlich helfen sollten, die ersten Jahre zu überleben. Nur einige frisch rekrutierte Wachen waren vorhanden. Etwa 6100 Menschen wurden im Mai 1933 ausgesetzt. Unter ihnen waren vertriebene Bauern, aufgegriffene unerwünschte Elemente und einfache Kriminelle.
Die ausgezehrten Personen – Beobachter sprachen von Halbleichen – starben wie die Fliegen. Schon in den ersten Tagen kam es zu Fällen von Kannibalismus. Auf der Insel herrschte ein System der Willkür und des Schreckens, das nicht allein von den vollkommen überforderten Wachen ausging. Auch die Kriminellen übten rücksichtslos Gewalt aus. Bald kamen noch kannibalistische Morde hinzu.
http://www.stern.de/panorama/stalins-st ... 09838.html

AZ
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Re: Stalin

Beitragvon Olaf Sch. » 27. November 2016, 17:49

also wenn ich hier lese wie @Knabe den größten Verbrecher aller Zeiten verteidigt, da könnt ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen muss. Und du irrst dich, wenn du behauptest, das die Sowjetunion dank Stalin die faschistische Invasion beendet hätte - gern auch ohne alliierter Hilfe.

NEIN, die Völker der Sowjetunion siegten trotz Stalin und mit alliierter Hilfe. Anscheinend vergisst der Knabe auch den pazifischen Kriegsschauplatz.

bevor du dich bei der Forenleitung beschwerst, weil ich das Edel weg lasse - diesen Titel hast du endgültig verloren. HERR, lass Hirn regnen!
Olaf Sch.
 

Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 14. Februar 2017, 17:24

Was wäre wohl passiert, wenn sie bekennende Kommunisten gewesen wären, die Mao und Stalin verehrt hätten?

Dann hätte Sarah mit einem Blumenstrauss eingegriffen..

Eher nicht denn es wären Maoisten und Stalinisten und damit keine Kommunisten.
Nicht Bescheid wissen aber klug darüber schwatzen .....

Nostalgiker, du bist immer viel zu schnell damit, anderen Ahnungslosigkeit unterzujubeln. Klappt mal wieder nicht...
http://www.achgut.com/artikel/sahra_wag ... ter_stalin
http://www.pi-news.net/2014/01/sahra-wa ... uter-mann/

Stimmt pentium und der "Beweis"Beitrag den Augenzeuge herausgesucht hat stammt von 1992 ......

Also doch kein Fake. Gut erkannt, wenn es auch gedauert hat.

Es hat nicht "gedauert" Augenzeuge, ich wollte Dir nur Gelegenheit für einen weiteren, sachlich objektiven Beitrag in meine Richtung geben .....

Mich hat die Jahreszahl gar nicht interessiert. Ich wusste allerdings, dass Frau Wagenknecht sich in dieser Richtung mal geäußert hatte.

Gib es zu Augenzeuge, Du hast überhaupt nicht soweit gelesen bis in dem Artikel der Verweis auftauchte wo und wann die Erstveröffentlichung war ......

Sie hat damals, so wie es Heute gesehen wird, ziemlich falsche Schlüsse über Stalin bzw. über die Machtposition welche er sich geschaffen hat gezogen.
Leider gehört diese interessante Thematik erstens nicht in diesen Faden und zweitens ist zu befürchten das selbst ein gesonderter Faden über das "für" und "wider" von Stalin nach spätestens drei Beiträgen von den Hobbie-Experten mit persönlichen Angriffen zerschossen wird.

Was ich übrigens interessant fand ist die Tatsache das Stalin sich bis ungefähr 1930/31 frei und ohne Personenschutz durch Moskau bewegte. Wenn ihm der Sinn danach stand ging er, meist Abends, in Begleitung einiger seiner Vertrauten irgendwelche bekannten Künstler/Schriftsteller besuchen ......
Eine gute Beschreibung der diabolischen Art von Stalin findet man in der Tetralogie "Die Kinder vom Arbat" von Anatoli Rybakow ......
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 14. Februar 2017, 17:26

Natürlich habe ich die Jahreszahl überlesen. Weil sie mich nicht interessiert hat. Das kann ich zugeben. [hallo]

AZ
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Re: Stalin

Beitragvon HPA » 5. März 2017, 17:17

Heute vor 64 Jahren. Einer der größten Massenmörder der Geschichte macht die Flocke:

Bild
HPA
 

Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 16. Oktober 2017, 15:25

„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ v. 1.7.2007, S. 11


BLUTBAD DES TODES

Vor siebzig Jahren begann in der Sowjetunion der Große Terror. Er galt nicht nur der bolschewistischen Elite, sondern auch dem Volk.
Von Markus WEHNER*

Geschossen wurde immer auf dem Schießübungsplatz Butowo südlich von Moskau. Doch seit dem August 1937 mischten sich Schreie unter die Schüsse. Anwohner wollen gehört haben, wie Mütter um Schonung flehen ob ihrer Kinder. Und wie Männer mit brüchiger Stimme die Internationale singen. Sicher ist: Das Erschießungskommando von Butowo arbeitete gewissenhaft. Am 8. August 1937 exekutieren die Männer vom Geheimdienst NKWD die ersten 91 Gefangenen. Gut ein halbes Jahr später, am 28. Februar 1938, stellen die Henker in Butowo ihren Rekord auf: 562 Hinrichtungen an einem Tag. Die Schützen erhalten Orden für „die selbstlose Erfüllung wichtiger Regierungsaufgaben".

Butowo - das ist eine der Endstationen eines Vernichtungsfeldzuges, der vor siebzig Jahren in der Sowjetunion begann. Der Große Terror war genau geplant. Suchen Historiker im Fall des Nationalsozialismus bisher vergeblich nach dem Befehl zur „Endlösung der Judenfrage", so liegen im sowjetischen Fall die Dinge offen. STALIN, MOLOTOW und das Politbüro, die oberste Führung des Landes, befehlen am 2. Juli 1937 den Parteileitern und NKWD-Stellen in den Regionen, „alle in die Heimat zurückgekehrten Kulaken und Kriminellen zu registrieren, damit die allerschädlichsten von ihnen unverzüglich verhaftet und ... erschossen werden". Dieses Schicksal sollen viele teilen: ehemalige Mitglieder anderer Parteien, Geistliche, zaristische Offiziere und Beamte, einstige Teilnehmer an Bauernaufständen und andere „Ehemalige" - so beschreibt es der Befehl 00447 des NKWD. Die Parteiführer der Regionen schlagen auf Befehl der Zentrale vor, wie viele Menschen verhaftet werden müssen. Kategorie 1 bedeutet Erschießen, Kategorie 2 Lagerhaft von acht bis zehn Jahren. Es gelte, so der berüchtigte NKWD-Chef Nikolaj JESCHOW, „die ganze Bande antisowjetischer Elemente ohne jede geringste Schonung zu zerschlagen". Dabei sollen seine Leute rücksichtslos vorgehen: „Wenn im Laufe dieser Operation tausend Leute zu viel erschossen werden, dann ist das kein Beinbruch."

In Moskau meldet der erste Parteisekretär am 10. Juli, daß er 8500 „Kulaken und Kriminelle" erschießen und 44305 in Lager schicken wolle. Sein Name: Nikita CHRUSCHTSCHOW, der spätere Sowjetführer. Wie viele fordert er eine Erhöhung der Quoten für die Exekutionen. Im sibirischen Omsk will der dortige NKWD-Chef Grigorij GORBATSCH schon kurz nach Beginn der Operation im August 1937 mehr Volksfeinde zur Strecke bringen, „da wir inzwischen aufgrund unserer Stachanow-Arbeit 3008 Personen für die erste Kategorie verhaftet haben". So ersucht er die Moskauer Zentrale, die Zahl der zu Erschießenden heraufzusetzen, auf 5000, später auf 8000. „Genosse JESCHOW! Ich bin für die Erhöhung der Obergrenze auf achttausend“, notiert STALIN auf dem Gesuch. Die Planziffern im Wettlauf des Todes steigen von knapp 73 000 zu Erschießenden auf mehr als 380 000. In Sealinabad in Turkmenien läßt der örtliche Geheimdienstchef den Marktplatz sperren, als alle Trotzkisten und Volksfeinde aus seiner Kartei sowie die islamischen Prediger verhaftet sind. Marktbesucher werden wahllos verschleppt Am Ende hat der NKWD in Turkmenien fast 7000 Leute mehr verhaftet als von Moskau „erlaubt".

Um rasch zu Geständnissen zu kommen, quälen die NKWD-Leute die Gefangenen. STALIN selbst erlaubt im Sommer 1937 die Folter. Häftlinge werden bei Schlafentzug an die Wand gestellt, immer wieder geprügelt. Der stellvertretende Geheimdienstchef SAKOWSKIJ tritt Gefangenen in den Bauch: „So muß man sie befragen", herrscht er einen Untergebenen an. Nach der Folter sind selbst Willensstarke Häftlinge bereit, die unsinnigsten Anschuldigungen zu unterschreiben. Als die Nonne Anna MJATSCHINA sich weigert, ein falsches Geständnis zu unterzeichnen, droht der Untersuchungsführer, sie mehreren Männern „zur Schändung meiner weiblichen Ehre" auszuliefern, wie sie später berichtet. Sie unterschreibt. Oft formulierten die Geheimdienstleute die Geständnisse selbst. „Gewöhnlich wurden tagsüber die Verhörprotokolle fabriziert und den Häftlingen nachts unter Anwendung von Folter vorgelegt", erinnert sich ein NKWD-Mann aus Moskau.

Zuständig für die Urteile sind Dreierkomitees, russisch Trojki. Der Parteisekretär, der Staatsanwalt des Gebiets und der jeweilige NKWD-Chef entscheiden ohne Gerichtsverhandlung über das Schicksal der Verhafteten. Sie haken die Fälle ab, ohne die Häftlinge je gesehen zu haben. Oft werden 400 Fälle am Tag abgehandelt.

Im Sommer 1937 befiehlt das Politbüro in Moskau weitere Terrorwellen: Sie richten sich gegen „feindliche Nationen". Am Anfang stehen die Deutschen. Mitte Juli beschließen STALIN und seine Umgebung, alle Deutschen in Rüstungsbetrieben verhaften zu lassen. Die Aktion wird auf immer mehr Deutsche ausgeweitet. Der NKWD wird angewiesen, Verhaftungen „ohne belastendes Material" vorzunehmen. „Man verhaftete und erschoß ganze Familien, darunter ganz unwissende Frauen, Minderjährige und sogar Schwangere, alle führte man als Spione zur Erschießung", erinnert sich ein Moskauer NKWD-Mann an die Operation. Im Kusbass in Sibirien sind von 250 deutschen Arbeiterfamilien Ende 1937 noch 15 in Freiheit. Knapp 42 000 Deutsche werden zwischen Mitte 1937 und Herbst 1938 erschossen. Noch härter trifft es die Polen. Mehr als 111 000 verlieren in der „polnischen Operation" ihr Leben, die das Politbüro im August 1937 „gegen polnische Abweichler und Spione" in Gang setzt. Auch Finnen, Letten, Esten, Griechen und viele andere Nationen werden zu Tausenden verfolgt. Nur wenige der 350 000 Verhafteten der „nationalen Operationen" überleben. Während in der „Kulakenoperation" die Hälfte der Verhafteten erschossen wird, sind es bei den „Nationalen" fast 80 Prozent. Man habe die „fünfte Kolonne" vor dem Krieg vernichten müssen, wird MOLOTOW später sagen.


In Butowo, dem Schießplatz bei Moskau, werden an Exekutionstagen 200 oder 300, manchmal 400 Menschen erschossen. Nachts gegen ein, zwei Uhr kommen die Transportwagen. In Gruppen zu 40 oder 50 werden die Häftlinge aus dem Auto geführt, die Personalien aufgenommen, dann führt man sie zu den Gräben, die man ausgehoben hat. Die Schützen zielen aus kürzester Entfernung auf den Hinterkopf. An Erschießungstagen bekommen sie einen Eimer Wodka zur Verfügung gestellt. Auch ein Behälter mit Kölnisch Wasser steht für die Männer bereit - „denn selbst die Hunde nahmen vor ihnen Reißaus", erinnert sich ein NKWD-Mann. Abends werden die Leichen von einem Bagger mit Erde bedeckt. Erschossen werden Fünfzehnjährige und Achtzigjährige. Tausende Priester und Kirchenleute sterben unter den Kugeln des NKWD, auch Bischöfe wie der 81 Jahre alte Erzbischof NIKOLAJ von Wladimir. 1937 hatte man ihn zum vierten Mal verhaftet - nach 1918,1922 und 1925. Ähnlich erging es Zehntausenden ehemaligen Sozialdemokraten, Sozialrevolutionären und Anarchisten. Selbst vor den Häftlingen in den Lagern machte der Terror nicht halt - mindestens 30 000 Lagerinsassen werden hingerichtet.

„Wenn tausend Leute zu viel erschossen werden, dann ist das kein Beinbruch."

Mit überflüssigem „Menschenmaterial" geht die Führung skrupellos um. Anfang 1938 sitzen in Moskau und Umgebung Hunderte Invalide, Kranke und Behinderte in den Gefängnissen. Die Lagerleitungen im GULag weigern sich, diesen „Ausschuß" - Blinde, Taubstumme, Tuberkulose- und Herzkranke - aufzunehmen, da die Häftlinge arbeitsunfähig sind. Im Februar und März 1938 werden 1160 Invaliden und Behinderte in Moskau und Umgebung erschossen. In Leningrad werden 54 Taubstumme als „Verschwörergruppe" ermordet. Einer von ihnen hatte HITLER-Bildchen aus deutschen Zigarettenpackungen besessen.

Das Ende des Großen Terrors kommt Mitte November 1938. STALIN hatte den Terror stets gelenkt, selbst 362 Erschießungslisten mit rund 40 000 Namen abgezeichnet. Nun entscheidet der Sowjetführer, es sei genug. Seine Motive bleiben unklar. Vermutungen: In Moskau stapeln sich 160 000 Akten unbearbeiteter Fälle. Viele Bürger glauben den Parolen über die Volksfeinde nicht mehr. Das Wachstum der Industrieproduktion bleibt hinter den Erwartungen zurück. „Die Durchführung von Massenoperationen ist verboten", befiehlt die Zentrale nun. Die Dreierkomitees werden aufgelöst. STALIN macht den NKWD zum Sündenbock. Dessen Mitarbeiter hätten nicht auf die „Vollständigkeit und die hohe Qualität der Ermittlungen" geachtet. NKWD-Chef JESCHOW wird entlassen, später - wie Tausende seiner Leute - verhaftet und erschossen.

Binnen fünfzehn Monaten - von August 1937 bis November 1938 - sind fast 1,6 Millionen Menschen verhaftet worden. Für das Blutbad nach Quoten wurden mehr als 700 000 erschossen. Der Terror war nicht, wie bisher beschrieben, vor allem gegen die alten Bolschewiken, die Elite in Partei, Militär und Verwaltung, gerichtet. Ende 1938 liegen 21 000 Tote in den Gruben auf dem Schießplatz Butowo. Bauern und Arbeiter, kleine Angestellte - das Volk der Sowjetunion.
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Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2017, 16:51

Davon stand nix in den DDR Geschichtsbüchern. [shocked]

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Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 17. Oktober 2017, 16:48

Davon stand nix in den DDR Geschichtsbüchern. [shocked]


Auch nicht in den verlogenen Propaganda - Presseorganen dieser SED - Diktatur ND und JW. Da wundert es doch auch überhaupt nicht, wenn heute in deren Räumen ehemalige ( oft vorbestrafte DDR - Größen ) ihr Buchlesungen halten. Von deren andächtig lauschenden Anhängern ganz zu schweigen.

Passt doch....... [flash]
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Re: Stalin

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2017, 18:43

Wilfried, die alten Stalinisten und deren Gefolgschaft, welche sich heute noch glückstaumelnd zu Buchlesungen versammeln , werden so unbelehrbar wie sie sind, niemals eingestehen, dass der Stalin ein Millionenmörder war.
Einem Ermordeten ist es sicher Wurst, ob Hitler oder Stalin der Weichensteller war, ob ein Pieck und Ulbricht sie zum exekutieren schickte oder eine Hilde Benjamin oder ein Chruschtschow. Für den (und auch mich) bleiben Mörder immer Mörder.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 18. Oktober 2017, 10:42

„Teufelspack“: Wie Stalin deutsche Emigranten dezimierte

Bild
Die Architekten des Großen Terrors und der „Deutschen Operation“: Rechts NKWD-Chef Nikolai Jeschow, daneben Stalin und Molotow. Jeschow wurde später aus dem Foto heraus retuschiert, nachdem er 1938 in Ungnade gefallen war. Foto: unbekannt, Rechte: Russ. Förderation, Wikipedia, Public Domain

Russischer Historiker beleuchtet „Deutsche Operation“ des NKWD in den Terrorjahren

Inhalt

0.1 Russischer Historiker beleuchtet „Deutsche Operation“ des NKWD in den Terrorjahren
0.2 Jeder war Spion – da alles in SU als geheim galt
0.3 „Gute Laune“ reichte für Verhaftung
0.4 Folterknechte in Fleischerschürze
0.5 Am Ende bekam NKWD-Chef selbst die Kugel
0.6 Wer überlebte, war Wachs in Stalins Händen
1 Ähnliche Beiträge

„Was für ein Teufelspack“, notierte Stalin, als er die Geheimdienstakte über Fritz Elender las. Der NKWD hatte den deutschen Emigranten als angeblichen Provokateur „entlarvt“: Elender habe als Mitarbeiter des Moskauer Kunststoffwerkes „faschistische Knöpfe“ hergestellt, berichteten die Schergen, die auf Knöpfen dieser Fabrik ein hakenkreuzartiges Muster erkannt zu haben glaubten. Mitten im „Großen Terror“ reichte diese wirre Anschuldigung für Straflager oder gar Kopfschuss durch Stalins Henker.

Der russische Historiker Alexander Vatlin hat anhand von Akten und Erlebnisberichten diese und etwa 700 weitere Schicksale von Deutschen untersucht, die in die Sowjetunion ausgewandert waren und während der „Deutschen Operation“ des NKWD in den 1930er Jahren in die stalinistische Vernichtungsmaschinerie gerieten. Sein nun veröffentlichtes Buch gibt den Ermordeten und Verbannten wieder Namen, schildert das ihnen angetane Unrecht.

Jeder war Spion - da alles in der SU geheim war


Es sei damals den NKWD-Untersuchungsführern nicht schwergefallen, resümiert Vatlin, nahezu jeden Deutschen zum „Spion“ erklären, weil „in der UdSSR nahezu alles geheim war: die Beschlüsse der Parteigruppe, die reparierten Lokomotiven, die ausgesäten Getreidesorten…“ Anhaltspunkte, dass sich auch nur einer der teils erschossenen, teils bei Haft und Deportation umgekommenen, teils jahrelang in Gulags gesteckten Deutschen tatsächlich eines Verbrechens schuldig gemacht hatten, dass die wilden NKWD-Beschuldigungen mehr als nur Vernichtungs-Planerfüllung waren, habe er in den Akten nicht finden können.

„Gute Laune“ reichte für Verhaftung


Oft genug genügten völlig banale Denunziationen, um deutsche Kommunisten oder eingewanderte deutsche Facharbeiter durch Sondertribubale zum Tode zu verurteilen: „Hat seit dem faschistischen Überfall verdächtig gute Laune am Arbeitsplatz“ etwa war ein „Beweis“, dass die Verhaftete eine deutsche Spionin war. Oder: „War in Deutschland im KZ und kam wieder frei“ („Beweis“, dass dieser Kommunist ein Gestapo-Agent sein musste). Selbst die Visite in der deutschen Botschaft, um den Pass zu verlängern, der Besuch deutscher Singegruppen, die Kritik deutscher Ingenieure am Schlendrian und Verwahrlosung in sowjetischen Betrieben – all dies wurde vom allmächtigen Volkskommissariat für Inneres (NKWD) unter Nikolai Jeschow als „antisowjetische Propaganda“ etc. mit dem Tode bestraft.

Folterknechte in Fleischerschürze

Triebfedern dieses wahnwitzigen Terrors gab es mehrere, wie Vatlin herausarbeitet: Stalins Paranoia, vor allem aber die sozialismustypische Bürokratiespirale aus Planvorgaben, wieviele „Feinde“ zu verhaften und zu vernichten seien, die die NKWD-Untersuchungsführer vor Ort dann durch „Planübererfüllungen“ zu übertreffen suchten, indem sie wahllos jeden mit deutschklingendem Namen verhafteten und dann im Massenverfahren bizarre Beschuldigungen konstruierten. Dies wurde noch durch Psychopathen in den Reihen des NKWD verstärkt, die angesichts unkontrollierter Machtfülle ihre sadistischen Neigungen bei unter Folter erzwungenen Geständnissen (üblich waren laut Vatlin ab 1937 Schlafentzug. Dauerstehen, stundenlange Prügel und Dauerstehen) auslebten. Von einem Geheimdienstoffizier wird beispielsweise berichtet, er sei tatsächlich stets mit einer Fleischerschürze ins Verhör gegangen, damit seine Uniform keine Blutflecken bekam.

Am Ende bekam NKWD-Chef selbst die Kugel


Erst 1938 zog Stalin die Reißleine – vor allem, weil der NKWD der Kontrolle der Partei zu entgleiten drohte. Jeschow ereilte danach das gleiche Schicksal wie seinem Vorgänger Jagoda und wie seinen eigenen Opfern: Er wurde von Lawrenti Berija abgelöst, verhaftet und erschossen. Danach verhafteten „die Organe“ zwar weiter Unschuldige, aber bei Weitem nicht mehr im früheren Umfang. Die „Deutsche Operation“ setzte sich indes – wenn auch abgeschwächt – fort. Nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion 1941 kam es noch einmal zu größeren Verhaftungswellen, aber nicht mehr immer mit tödlichen Folgen.

http://oiger.de/2013/08/16/teufelspack- ... erte/24029
Interessierter
 

Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 19. Oktober 2017, 15:58

So mordete der sowjetische Geheimdienst in Barcelona

Neue Forschungen bringen Licht in Stalins Verbrechen während des Spanischen Bürgerkriegs. Sein Geheimdienst NKWD jagte Oppositionelle, Alexander Orlow leitete die tödlichen Operationen. Auch SchweizerInnen waren betroffen.

Welche Macht hatte der sowjetische Geheimdienst in Spanien? Hat er Hunderte von Linken auf dem Gewissen? Lenkte er gar heimlich die Politik der spanischen Republik? Solche Fragen treiben HistorikerInnen seit Jahrzehnten um. Die Antworten waren und sind schwierig, weil viele Akten – insbesondere in Moskau – immer noch unter Verschluss sind. Dank Volodarsky weiss man heute mehr.

Der Autor, der früher selber im militärischen Nachrichtendienst arbeitete, zählt Fakten auf und rückt Spekulationen zurecht. Entgegen überzogenen Annahmen zählte der NKWD in Spanien lediglich zehn Offiziere, die getarnt als diplomatische Mitarbeiter agierten. Orlow und seine Leute konnten sich aber auf viele ZuträgerInnen stützen, vor allem aus der spanischen KP. Morde nach Plan waren nur dank dieses Netzes möglich. Manche von Orlows Vertrauensleuten sassen im republikanischen Sicherheitsapparat und operierten frei von staatlicher Kontrolle.

Rund zwanzig Personen wurden laut Volodarsky direkt Opfer der NKWD-Machenschaften. Wobei sich durchaus auch andere republikanische Dienste an der Jagd auf vermeintliche TrotzkistInnen beteiligten und mutmassliche Gegner beseitigten. Volodarsky relativiert die Vorgänge in Spanien durch einen Vergleich mit NKWD-Operationen in anderen Ländern: In Polen, Finnland oder Ungarn habe es ungleich mehr Opfer gegeben. «Massenoperationen wie in der Sowjetunion zur Zeit des Grossen Terrors gab es in Spanien nicht», schreibt er. Aber genaue Zahlen kann auch er nicht nennen.

Der Mord an Andreu Nin


Der bekannteste Mord des NKWD in Spanien ist der am Führer der POUM, Andreu Nin. Dieser übte harsche Kritik an den Moskauer Schauprozessen im Sommer 1936. Seine scharfen Attacken machte ihn aus stalinistischer Sicht zum Dissidenten Nummer eins in Spanien. Als Nin im Frühjahr 1937 auch noch dem verfolgten Leo Trotzki das Exil in Katalonien anbot, war sein Schicksal besiegelt. Er stand nun zuoberst auf der Todesliste des NKWD. Er war ein «liternik», ein zu Liquidierender.

Hier geht es weiter:
https://www.woz.ch/-4a3d
Interessierter
 

Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 24. Oktober 2017, 11:42

In geschlossene Augen fällt keine Sonne

Isaak Babel zählt zu den bedeutendsten russischsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Vor 75 Jahren, am 27. Januar 1940, wurde der Autor solch erschütternd-berührender Prosa-Monumente wie „Die Reiterarmee“ oder „Geschichten aus Odessa“ in Moskau erschossen.

„Wir bitten um Ihre Genehmigung.“ Mit diesen Worten endet ein Brief, den Lawrenti Berija am 16. Januar 1940 an den „Genossen Stalin“ schickte.

Eine lapidare Schlussformel für ein Schreiben, in dem der Chef der sowjetischen Geheimpolizei seinen Herrn und Meister darüber informierte, dass von 457 verhafteten Menschen 111 zu mindestens 15 Jahren Lagerhaft verurteilt werden sollen – und 346 zur Höchststrafe. Auf der beigefügten Liste ist unter Nummer 184 der Name des wegweisenden Theaterregisseurs Wsewolod Meyerhold verzeichnet – hingerichtet am 2. Februar 1940. Nummer 137 nennt den Namen des berühmten Sowjet-Journalisten Michael Kolzow – er wurde als angeblicher Trotzkist zum Tode verurteilt. Als Nummer 12 ist Isaak Babels Name vermerkt.

In der „Datscha der Schläge“

Am 15. Mai 1939 war Babel verhaftet und ins Suchanowka-Gefängnis gebracht worden. Das „Spezobjekt 110“, ein ehemaliges Kloster, gehörte zu den berüchtigsten NKWD-Verliesen und Folterzentren. Aus denen, „die drin gewesen sind, kriegst du später nichts raus. Sie lallen nur mehr zusammenhangsloses Zeug, und die übrigen sind tot“. So zitiert der Historiker Reinhard Krumm in seiner Babel-Biografie Alexander Solschenizyn.

Die „Datscha der Schläge“, wie Häftlinge das Gefängnis nannten, war eine Fabrik für Geständnisse. Einer der NKWD-Schergen brüstete sich damit, er hätte selbst Karl Marx das Geständnis entlocken können, ein Agent Bismarcks gewesen zu sein. Über die angewandte „Verhörtechnik“ gibt ein aus der Haft an den damaligen Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare, Wjatscheslaw Molotow, gerichtetes Schreiben Wsewolod Meyerholds Auskunft. Meyerholds kaum erträgliches Protokoll erlittener Folter und Demütigungen endet mit dem Satz: „Dann begann ich, mich selbst zu bezichtigen, weil ich hoffte, aufs Schafott geführt zu werden.“

Auch Isaak Babel gesteht nach tagelangen Verhören – zunächst, ein Agent des französischen Geheimdienstes gewesen zu sein. „Eine völlig abwegige Behauptung“, schreibt Reinhard Krumm, schließlich hätten die angeblich geheimen Informationen über die Luftfahrt, die Babel verraten haben soll, zuvor in der „Prawda“ gestanden. Bei den Verhören nennt der Schriftsteller auch Namen, darunter die von Freunden wie Ilja Ehrenburg und Sergei Eisenstein, die er damit in Verbindung mit Spionage und Verrat bringt. Später wird er auch noch die Existenz einer „antisowjetischen Gruppe“ zugeben, „die ich, Babel, persönlich gegründet und geleitet habe“.

Der vollständige, erschütternde Beitrag hier:
http://www.otz.de/blogs/jahrestage/-/bl ... eine-sonne
Interessierter
 

Re: Stalin

Beitragvon HPA » 24. Oktober 2017, 12:56

Umso bezeichnender ,dass man sich bei der Stasi und so mancher dieser StasiVeteranen noch heute „ stolz“ in dieser Tradition dieser kommunistischen Mörderbande als „ Tschekisten“ benannten.

Wer mit Marx und Lenin in die Zukunft will, muss sich fragen lassen, wie er dabei Terror und Gewalt vermeidet.


http://www.zeit.de/2017/43/kommunismus- ... are.link.x
HPA
 

Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 1. September 2018, 09:10

Stalins Städte in der DDR - Moskaus kleine Schwestern

Monumentale Straßen und Plätze, ganz wie in Stalins Sowjetunion - per Radikalumbau der Stadtzentren wollte die SED Macht demonstrieren. Viele Pläne der frühen DDR-Jahre blieben Makulatur.

Bild

"Klein-Moskau" sollte sie werden, die Hauptstadt der 1949 gegründeten DDR. Mit einem riesigen Aufmarschplatz am Lustgarten in der Stadtmitte. Dort sollten die Massen der Regierung zujubeln, vor einer Tribüne mit Plätzen für 3000 Repräsentanten des Staates und ihre Ehrengäste. Jedenfalls, wenn es nach dem Stadtarchitekten Kurt Liebknecht gegangen wäre.

Liebknecht hatte schon in der NS-Zeit als Emigrant in der Sowjetunion staatliche Bauvorhaben geleitet. Zurück in Deutschland legte der Neffe des ermordeten Kommunistenführers Karl Liebknecht in Ost-Berlin radikale Städtebauentwürfe vor.

Hier geht es mit dem Beitrag und 30 Fotos weiter:
http://www.spiegel.de/einestages/berlin ... 21495.html
Interessierter
 

Re: Stalin

Beitragvon Olaf Sch. » 28. Dezember 2018, 10:25

heute vor 45 Jahren erschien Archipel Gulag https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Archipel_Gulag

was der kommunistischen Bewegung in Westeuropa schwer zu schaffen machte. Fettes Respekt an Herrn Solschenizyn.
Olaf Sch.
 

Re: Stalin

Beitragvon Sperrbrecher » 28. Dezember 2018, 10:56

Interessierter hat geschrieben:Am Ende bekam NKWD-Chef selbst die Kugel....

Nach meiner Kenntnis starb keiner der Anführer dieser Mörderbande, angefangen von Dzierżyński bis Berija, eines natürlichen Todes.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Stalin

Beitragvon Interessierter » 4. November 2020, 11:11

Der deutsche Stalinismus

Das stalinistische System ist in der sowjetischen Zone Deutschland fix und fertig an die Stelle des nationalsozialistischen Totalitarismus getreten. Vor dem Krieg war das sächsisch-thüringische Industrierevier neben dem Ruhrgebiet das zweite wirtschaftliche Herz Deutschlands. Am Ende der DDR konnte davon nicht mehr die Rede sein. Die Bürokratie hatte eine Desakkumulation zu Wege gebracht, Ruinen schaffen ohne Waffen.


Dabei hat nicht einmal das Politbüro geprasst wie ein orientalischer Despot. In Wandlitz war alles von fast bescheidenem kleinbürgerlichen Zuschnitt. Warum also dieser Niedergang?


1. Das Mehrprodukt fiel immer kleiner aus. Ab einem bestimmten Punkt ‘vermittelt’ die Bürokratie nicht mehr die mechanischen Fertigungsprozesse, sondern behindert sie. Sie verfügt über keinen eingebauten Zwang zur Einsparung (wie etwa der Kapitalist, der pleite geht, wenn er zu teuer produziert). Sie verfügt nicht einmal über ein Maß, um die Kosten zu ermitteln: Ohne freien Markt waren die Preise reine Phantasiegebilde von Günter Mittag. Die Produktivität konnte sinken, ohne dass es einer merkte.

2. Die Bürokratie wurde immer zahlreicher. Eine Bürokratie kann auf die Dauer nicht allein durch Terror herrschen. Sie muss sich, wie jede andere Herrschaft, endlich ‘legitimieren’. Der Terror kann für ein Weile durch ständige Beschwörung von Konterrevolution und Kriegsgefahr legitimiert werden. Aber er versetzt die Gesellschaft in Lähmung und Apathie. Auf die Dauer kann sich die Bürokratie nur legitimieren, indem sie ihre Basis erweitert. Indem sie immer mehr Andere an ihren Privilegien teilhaben lässt. Die Korruption – moralisch und materiell – wird zu ihrem allgegenwärtigen Herrschaftsmittel. Am Ende der DDR gab es kaum noch einen, der nicht durch seine Zugehörigkeit zu irgendeinem Kollektiv – “gesellschaftliche Organisation”, Blockpartei, Soliinitiative… – Zugang zu irgendeinem Vorrecht hatte, von dem die Andern ausgeschlossen waren (außer natürlich die “am meisten privilegierten gesellschaftlichen Gruppe”, die Kinder).

Bürokratische Feudalisierung

Zugleich setzt aber das Privileg allgemeine Knappheit voraus. Eine zügige wirtschaftliche Entfaltung, ein allgemeiner Wohlstand hätte die Bedingungen der bürokratischen Herrschaft untergraben. Sie lagen gar nicht im Interesse der “Verantwortlichen”. Da war es nicht nötig, dass sie sich untereinander zu systematischer Verschwendung verschworen hätten; es reichte aus, dass sie sie nicht wirksam bekämpften: Der Bock taugt nicht zum Gärtner.

Die Wege der Privilegierung waren nur zum kleinen Teil regulär und offiziell. In der großen Masse waren sie informell: Einer kennt einen, der wieder einen kennt… “Seilschaften” nannte man das schließlich, eine Hand wusch die andre. Es entstanden Abhängigkeitsverhältnisse in rein persönlichem, gefolgschaftlichen Rahmen, im Schatten der sichtbaren Hierarchien. Die innere Verfassung des bürokratischen Corps nahm schließlich ausgeprägt feudale Züge an. Zersplitterung und durchgängige Mediatisierung - kanonisch erfasst im Begriff der Nischengesellschaft.

Selbst das, was man die Besitz- oder Eigentumsverhältnisse nennen könnte, ähnelte einem feudalen Lehens-Verhältnis. Zwischen Parteifunktionären und Betriebsdirektoren bestanden Vasallitäten, die in gegenseitiger Loyalität begründet waren, aber in jedem Fall nur bedingt galten – je nach den Gleichgewichten im bürokratischen Gesamtgefüge.

Die gesellschaftlichen Produktivkräfte hatten gegen Ende der DDR angefangen zu schrumpfen. Schon der Augenschein einer Bahnfahrt durch Leuna und Merseburg machte es deutlich. Ohne die Kredite aus der Bundesrepublik wäre das System schon Jahre vorher zusammen gebrochen.

Der unaufhaltsame Untergang

Es ist wahr, die horrenden Kosten der Hochrüstung haben ihren – aus den genannten Gründen nicht kalkulierbaren – Teil zum Raubbau an der Substanz beigetragen. Aber der Kalte Krieg und sein kleiner Bruder, die Friedliche Koexistenz, waren kein Paletot, den die östlichen Regimes an der Garderobe hätten ablegen können. Sie waren der kümmerliche, jämmerliche Rest, den Stalins “Sozialismus in Einem Land” von der Weltrevolution schließlich übrig gelassen hat. Aber völlig darauf verzichten konnten sie nicht. Nur unter dem Etikett “Sozialismus” (eingeschränkt durch “realexistierend”) konnte die Bürokratie ihre Herrschaft schlecht und recht legitimieren, sie musste Friedenslager und Siegerseite der Weltgeschichte bleiben bis zum bittern Ende…

Ach, bitter? Manchem Betriebsleiter ist es gar nicht so schwer gefallen, sich vom feudalbürokratischen Bonzen zum kapitalistischen Boss zu mausern, und hätte die Bundesrepublik nicht mit der D-Mark auch die Öffentlichkeit nach Ostdeutschland gebracht, wären wir dort Zeugen der selben Art von “ursprünglicher Akkumulation des Kapitals” geworden wie in Boris Jelzins Wildem Osten; na ja, allzu viele (lebende) Zeugen nicht…

http://ebmeiersseite.blogspot.com/2014/ ... l?spref=pi

Ein Auszug aus: " Das feudalbürokratische Vergeudungs- und Verknappungssystem ".
Interessierter
 

Re: Stalin

Beitragvon HPA » 5. März 2021, 09:37

Heute vor 68 Jahren [grin]
HPA
 

Re: Stalin

Beitragvon Olaf Sch. » 5. März 2021, 11:44

der Film ist einfach genial und in Russland verboten. Wahrscheinlich ist Rainer Maria dort Kultusminister inkognito.
Olaf Sch.
 

Re: Stalin

Beitragvon Edelknabe » 5. März 2021, 18:26

Was Akku hast du immer mit meiner Wenigkeit? Ich muss ständig herhalten, wenn du irgendwie in Läster- Laune zu sein scheinst.Nimm doch lieber mal den Volker,den Kumpel oder den HPA, denen gefällt das unter Garantie besser.

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Re: Stalin

Beitragvon Volker Zottmann » 5. März 2021, 18:40

Edelknabe hat geschrieben:Was Akku hast du immer mit meiner Wenigkeit? Ich muss ständig herhalten, wenn du irgendwie in Läster- Laune zu sein scheinst.Nimm doch lieber mal den Volker,den Kumpel oder den HPA, denen gefällt das unter Garantie besser.

Rainer Maria

Du bietest aber die besseren Vorlagen, so einfach ist das! [laugh]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Stalin

Beitragvon Olaf Sch. » 5. März 2021, 19:32

Edelknabe hat geschrieben:Was Akku hast du immer mit meiner Wenigkeit? Ich muss ständig herhalten, wenn du irgendwie in Läster- Laune zu sein scheinst.Nimm doch lieber mal den Volker,den Kumpel oder den HPA, denen gefällt das unter Garantie besser.

Rainer Maria



Dann lies dir doch mal den Müll durch, den du vor 11 Jahren geschrieben hast.
Olaf Sch.
 

Re: Stalin

Beitragvon augenzeuge » 11. August 2023, 08:31

Der Gulag - Geschichte einer Tötungsmaschine
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