Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Sirius » 17. Oktober 2012, 18:21

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Was ist so falsch an Disziplin, Kameradschaft , soziale Kompetenz(siehe Jörgs Text)? Ich beantworte es gleich mal selber...Nichts ist falsch daran, den Jugendlichen zu nehmen, ihm zu zeigen wo der Hammer hängt siehe was seine Pflichten und Rechte sind damit er sich in der Gesellschaft ordentlich seinen Stand schafft.


Richtig, so war das auch gemeint. Die Frage ist nur, wie man das politisch ausnutzt.....
AZ


Eben, das Ganze hatte bzw. hat einen politisch-erzieherischen Zweck. Aus der psychologischen und politisch-soziologischen Forschung ist bekannt, das das, was man Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren politisch indoktriniert, sie mehr oder weniger den Rest ihres Lebens behalten werden, sofern die Indoktrination in dieser Phase erfolgreich war. Dieser Lebensabschnitt ist bei der Entwicklung der politischen Einstellung die entscheidende Phase im Leben. Wenn das Elternhaus politisch entgegengesetzt eingestellt ist, wird eine solche Indoktrination weit weniger erfolgreich sein. Erwachsene sind für eine solche Indoktrination weniger empfänglich und resistenter als Jugendliche. Aus diesem Grund gab und gibt es solche staatlich gelenkten Jugendorganisationen.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon SkinnyTrucky » 17. Oktober 2012, 18:56

Ich war im DRK in der DDR und das nicht wenige Jahre....da lernten wir auch Kameradschaft, Disziplin und soziale Kompetenzen....und was soll ich sagen....echt völlig idiologiefrei....

....klar gab es auch Uniformen....aber es gab kein Strammstehen und Links Zwo Drei Fünf....

Ich hab da echt gerne mitgemacht, wir sind mit unserer Truppe 4 mal hintereinander bei den jährlichen Wettstreits zwischen den Ortsgruppen Kreismeister geworden....das sag ich aber nur um nicht in den Verdacht zu kommen, das ich nur Mitglied war, weil man dadurch vom ErsteHilfeGrundkurs für den Führerschein befreit wurde mit soeinem Mitgliedsbuch....

....5 Mal Kreismeister hiess auch, das fast jeden Sommer ein Camp, irgendwo wo es schön war, gehalten wurde und es auch jedes Mal zur Bezirksmeisterschaft nach Magdeburg ging, wo wir aber absichtlich nie so richtig erfolgreich waren....

DRK war wirklich freiwillig....GST und FDJ halt nich....mir hat das DRK schon völlig gereicht....da sah ich auch echt was sinnvolles drin....zur 750 Jahrfeier in Salzwedel zB hab ich freiwillig als Sanitöter mitgemacht und Alkoholleichen geborgen und so....

groetjes

Mara
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Dille » 17. Oktober 2012, 20:31

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria guter Beitrag zur HJ Janko, müssen einige hier vollkommen vergessen haben, zu was die Jungs gezogen, erzogen wurden vom Adolf und seinen Stiefelleckern.


Nein @RMR, es hat hier niemand vergessen, "zu was erzogen wurde", und genau deshalb entspinnt sich ja hier auch eine Diskussion HJ/ FDJ. Mir ist alles verdächtig, was jugendliche Abenteuerlust, Begeisterungsfähigkeit gleichschalten und in einen einseitigen ideologischen Kanal dirigieren will. Und dies umso mehr, je mehr die Gesellschaft sowieso schon militarisiert ist. Mit gleichgeschalteten, einseitig informierten, kritik- unfähigen Jugendlichen läßt sich einiges anstellen.... und drauf aufbauen....
Und nein @Janko, Du bist nicht in Richtung eines Krieges trainiert worden in der FDJ, Du warst "bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat", und zur Not hätte man eben den Aggressor auf seinem eigenen Territorium vernichten müssen. Nur kann ich mich aber auch nicht erinnern, daß je ein Land einen Angriffskrieg geführt hätte, alle haben ja immer nur "zurückgeschossen", ihre "Ehre verteidigt", mußten jemandem "beistehen", wurden "zur Hilfe" gerufen von aufrechten Genossen (die man dann lange suchen mußte) -- also, der Möglichkeiten gibt es da viele. Hätte man z.B. ewig Provokationen auf dem Territorium der DDR tolerieren können ??? (die "Selbständige politische Einheit Westberlin" lag aber "auf dem Territorium der DDR", jedenfalls wurde in der Propaganda immer so getönt)

Ich schrieb dies hier schon mal -- unabhängig vom zur Schau getragenen Militarismus in der DDR hat mich ca. Mitte der 50er- Jahre ein Erlebnis sehr verstört : da wurden Straßen in der Bundesrepublik mit Sprengschächten versehen --- und schon tönte die Ost- Propaganda von "Kriegstreibern" und den Bonner Ultras. Ich hab' mich damals gefragt : greifen die jetzt die DDR an, und sprengen dann ihre Straßen, damit die Bundeswehr nicht mehr zurück kann ?? Also -- eine defensivere Maßnahme als Sprengschächte in den eigenen Straßen, kann ich mir kaum vorstellen. Ich hab' mir meinen Reim darauf gemacht, nicht jetzt, daß die NVA vor einem Angriff gestanden hätte, aber man sich auch nicht einlullen ließ im Westen von irgendwelchen Stalin'schen "Friedensnoten" und durchaus verschiedene Szenarien durchdachte.
Daß meine Gedanken so abwegig nun auch wieder nicht sind zeigt 1968 : da mußten Truppen der sowjetischen Okkupanten aus der CSSR demoralisiert ausgetauscht werden, da sie meinten, sie hätten endlich ihre west- deutschen Klassenbrüder befreit --- und mußten feststellen, daß sie sich im "Bruderland" befanden und ihnen dort auch noch blanker Haß entgegenschlug.

Diese HJ/ FDJ- Diskussion wollte ich ja mit meiner kleinen Bemerkung Richtung @Karnak gar nicht lostreten, eigentlich heißt der thread ja "ein Muß oder nicht", dazu nochmal meine Antwort : wenn man ein dickes Fell, genügend Ausdauer, etwas Glück und ein paar (augenzwinkernede) Gönner hatte -- sicherlich kein Muß. Wollte man halbwegs in Ruhe gelassen werden und sich nicht mit dem Abschluß der 8. (später 10.) Klasse begnügen, dann war es angeraten, nicht auszuscheren, mit der Masse zu schwimmen und sich damit zu trösten, daß ja 100 % Mitgliedschaft auch nicht besser ist als 0 % !!

Gruß, Dille

P.S. : das "Westberlin" oben habe ich nur wegen der historischen Genauigkeit dieser Phrase geschrieben, für mich ist es natürlich West- Berlin bzw. Berlin (West) ---- meine Heimatstadt war nie geteilt in Westberlin und Berlin mit irgendwas in Klammern dahinter.
Dille
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 17. Oktober 2012, 20:47

karnak hat geschrieben:Kann man wirklich den HJ-Streifendienst mit den FDJ-Ordnungsgruppen vergleichen?Ich muß da schon wieder die Stirn runzeln.
Was die vormilitärische Ausbildung angeht,natürlich gab es die,keine Frage.Aber wurde da wirklich von Angriff gesprochen,dazu motiviert und das auch geübt,ich weiß nicht so recht.An Übungen mit der Zielstellung, Angriff, kann ich mich nicht mal bei Übungen im Rahmen meines Militärdienstes erinnern.


man kann Karnak.
ornungsgruppen gab es auf kreis und bezirksebene. auf kreisebene, geführt durch die kreisleitung der fdj, hatten sie meistens eine stärke die nicht über zwei gruppen ging. nicht in jedem ort gab es solche, doch kannst du davon ausgehen, überall wo es ne größere gute disko gab, gab es auch ne mehr oder weniger gut ausgebildete ordnungsgruppe.
die kreisleitung der fdj delegierte die beste gruppe zu vergleichen auf bezirksebene. gezeigt wurden dort u.a. verschiedene marschketten und möglichkeiten der einkreisung von "gegnern".
ordnungsgruppen die dort sehr gut abschnitten bekamen eine delegierung in die nähe von berlin, dort gab es dann ne sonderausbildung mit richtig drill.
eingesetzt hat man die guten dann auch zu bestimmten anlässen und republik feierlichkeiten, natürlich zur unterstützung der vp, die ganz guten hatten sogar extra kleidung und wurden zu brennpunkten gekarrt.

@ Sirius,
danke für deinen beitrag, so einige scheinen zu vergessen wie pervers sich ein staat nochmal der gleichen ideologien bediente, ihnen jedoch nur einen anderen namen gab.

gruß vs
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 17. Oktober 2012, 22:16

Vergleichen kann man HJ und FDJ natürlich schon. Dabei kann man, wie man sieht - Ähnlichkeiten feststellen. Ob man aber sagen kann, beides wäre gleich schlecht gewesen, wer möchte das festlegen?
Kann man sagen, dass die pervertierte Judenliebe in irgendeiner Form auch in der FDJ vermittelt wurde? Und wenn schon nicht die Juden, vielleicht mit selber Qualität anderen Hassobjekten gegenüber. Oder anders, man könnte auch sagen: Die HJ war viel besser, weil sie ja nicht sooo zwingend für alle vorgeschrieben oder gewünscht war. Weiß nicht, ob man bewertend vergleichen sollte. Jedenfalls, ich war ich nicht in der FDJ und auch nicht in der HJ, kann also viel weniger dazu sagen, als diejenigen - die wenigstens in der FDJ waren.

mfG
rupert
Rupert Hübelbauer
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2012, 22:24

Mal eine wichtige Frage:
Gibt es eigentlich noch mehrere so wie mich, die während der Jugendstunden (Vorbereitung Jugendweihe) als Thälmann-Pionier antrabten?
Unsere Jugendweihe fand im März 1965 statt, da war ich immer noch 13 Jahre alt und als Einziger und Jüngster meiner Schulklasse immer noch Thälmann-Pionier.

Wir versammelten uns im “Kaiserhof”, der damals noch “X. Jahrestag” hieß. Hier fand unsere Feierstunde statt; nach einigen sozialistischen Reden traten wir in kleinen Gruppen auf die Bühne, nachdem wir zuvor unser auswendig gelerntes sozialistisches Gelöbnis aufgesagt hatten. Das wurde lange und oft geprobt.
Jeder bekam nun Blümchen, eine Urkunde und das Buch “Weltall, Erde, Mensch”.

FDJ-ler wurde ich, wie es wohl irgendwo im Statut stand, erst mir 14 Jahren, also im April oder Mai 1965.

Zweckdienliche Hinweise bitte an ... Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 00:36

Volker Zottmann hat geschrieben:Mal eine wichtige Frage:
Gibt es eigentlich noch mehrere so wie mich, die während der Jugendstunden (Vorbereitung Jugendweihe) als Thälmann-Pionier antrabten?
Unsere Jugendweihe fand im März 1965 statt, da war ich immer noch 13 Jahre alt und als Einziger und Jüngster meiner Schulklasse immer noch Thälmann-Pionier.

Wir versammelten uns im “Kaiserhof”, der damals noch “X. Jahrestag” hieß. Hier fand unsere Feierstunde statt; nach einigen sozialistischen Reden traten wir in kleinen Gruppen auf die Bühne, nachdem wir zuvor unser auswendig gelerntes sozialistisches Gelöbnis aufgesagt hatten. Das wurde lange und oft geprobt.
Jeder bekam nun Blümchen, eine Urkunde und das Buch “Weltall, Erde, Mensch”.

FDJ-ler wurde ich, wie es wohl irgendwo im Statut stand, erst mir 14 Jahren, also im April oder Mai 1965.

Zweckdienliche Hinweise bitte an ... Volker


hi Volker,
soweit mir bekannt, wurde man, zu meiner zeit, ab der 7.klasse fdjoodler ... da waren sie dann halt kulant und liesen auch so nen zu spät geborenen mit feiern ... der wurde ja dann auch bald 14. [wink]

gruß vs
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 06:40

Also ging es auch anders...
Ich war in der Klasse aber definitiv ein Nachzügler, warum auch immer. Da merke auch ich heute, dass mir das damals offensichtlich Schnuppe war, weil ich die Einzelheiten nicht mehr genau weiß. Zu den Jugendstunden liefen zumindest Anfangs manche blau und andere weiß rum. Zum Schluss war ich der einzige "Exot".

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 18. Oktober 2012, 06:54

Wenn ich mir einmal den ganzen Jugendkram heute so anschaue fällt mir ehrlichgesagt nicht viel Positives dazu ein. Es ist wie bei der älteren Generation. Jeder wurschelt so ein bißchen, Pflichten geht weg ich komme...heute nicht unbedingt und so liese sich das wunderschön fortsetzen.Ich kann einfach nichts sehen tut mir leid Leute wo ich sagen könnte...sowas ist gut für den jungen Menschen, siehe, das sieht er selber...ein, das schafft er aber auch voll alleine weil er wohl schon die geistige Reife ...aber auch voll alleine, ohne Zutun besitzt.

Da stürmen also tausende Dreckssachen(vom Computerspiel mit Fleischwolfcharakter bis Horrorekel mit breiiger Kotzzulage über Kriegsspiele wo Köpfe nur so rollen) auf ihn ein im täglichen Leben und er steht da so und wir meinen...wir Erwachsenen meinen doch: "Der Junge oder das Mädel schafft das schon, unsere Demokratie steht ja hinter ihm, gibt im Halt, wir, das Elternhaus, die Lehrer und und und. Schafft er das wirklich? Alleine, so mutterseelenalleine in dem Häuserkampf, der sprichwörtlichen Bronx des Kapital?"

Also Sportvereine hier dazu einmal ausgenommen, auch Technisches Hilfswerk, Tanzgruppen, Orchester, FFW und noch so Vereine.

Frage jetzt noch dazu: "Warum machte eigentlich eine FDJ keinen Sinn wenn ich mir hier so einige Usermeinungen hereinziehe?" Weil die vom Staat bissel gelenkt wurde so wie die Naschis bei den Russen, oder besser, war nur der ganze ideologische politische Kram (das einschwören aufs Vaterland,die GST mit ihrer Vorbereitung auf den Wehrdienst, der Feindbildaufbau für den Gegner West) voll Mist und der übrige Rest,die Kameradschaft, gemeinsam was tun so gesellige Abende, Disziplin, Ordnung, Sport, Körperertüchtigung in der GST also doch ganz in Ordnung?

Rainer-Maria und wie Janko schon schrieb. Mir hatte der ganze Mist nicht geschadet..damals, in der Jugend. Da stimme ich ihm voll zu.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 07:18

Hallo Rainer,
ich stimme Dir bis auf den letzten Absatz voll zu.
Die GST und FDJ wären als ideologiefreie Arbeitsgemeinschaften auch sinnvoll gewesen.
Mein Vater trat in die aufkeimende GST in Quedlinburg ein und engagierte sich dort über etliche Jahre. Ebenso sein Freund, der als Fahrlehrer fungierte. Die beiden sahen in der GST die sprichwörtliche Gesellschaft für Sport und Technik. Doch die verkam in den 60er Jahren zu einer vormilitärischen Ausbildungseinheit der NVA.
Gerne wäre ich in Ballenstedt zu den Fallschirmspringern gegangen. Ließ man mich aber nicht.
Das erste mal "durfte" ich in der Lehre aktiv werden. Musste mit dem KK-Gewehr schießen, gegen jeden freien Willen den ganzen vormilitärischen Mist mitmachen.

Zu beiden Erscheinungen, damals und heute gibt es aber Alternativen! Ich kann nur von den kleinen Dörfern im Harz reden.
Da erlebe ich noch jugendlichen Zusammenhalt, Dorfgemeinschaften. Dort wird von Jugendlichen gemeinnützig gewerkelt, das Freibad erhalten, gegrillt, Feste organisiert, ältere Dorfbewohner werden betreut u.s.w.

Gruß Volker
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2012, 09:16

vs1400 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Kann man wirklich den HJ-Streifendienst mit den FDJ-Ordnungsgruppen vergleichen?Ich muß da schon wieder die Stirn runzeln.
Was die vormilitärische Ausbildung angeht,natürlich gab es die,keine Frage.Aber wurde da wirklich von Angriff gesprochen,dazu motiviert und das auch geübt,ich weiß nicht so recht.An Übungen mit der Zielstellung, Angriff, kann ich mich nicht mal bei Übungen im Rahmen meines Militärdienstes erinnern.


man kann Karnak.
ornungsgruppen gab es auf kreis und bezirksebene. auf kreisebene, geführt durch die kreisleitung der fdj, hatten sie meistens eine stärke die nicht über zwei gruppen ging. nicht in jedem ort gab es solche, doch kannst du davon ausgehen, überall wo es ne größere gute disko gab, gab es auch ne mehr oder weniger gut ausgebildete ordnungsgruppe.
die kreisleitung der fdj delegierte die beste gruppe zu vergleichen auf bezirksebene. gezeigt wurden dort u.a. verschiedene marschketten und möglichkeiten der einkreisung von "gegnern".
ordnungsgruppen die dort sehr gut abschnitten bekamen eine delegierung in die nähe von berlin, dort gab es dann ne sonderausbildung mit richtig drill.
eingesetzt hat man die guten dann auch zu bestimmten anlässen und republik feierlichkeiten, natürlich zur unterstützung der vp, die ganz guten hatten sogar extra kleidung und wurden zu brennpunkten gekarrt.

@ Sirius,
danke für deinen beitrag, so einige scheinen zu vergessen wie pervers sich ein staat nochmal der gleichen ideologien bediente, ihnen jedoch nur einen anderen namen gab.

gruß vs

Ich bin ja nun kein Historiker und befasse mich auch nicht so tiefgründig mit der ganzen Geschichte,fehlt mir die Zeit zu.Meinen Gedanken zu den einzelnen Themen kommen mir immer aus persönlichen Erinnerungen.Und wenn ich lese was Du über die FDJ-Ordnungsgruppen schreibst,da muß ich schon wieder etwas grinsen,wie bei der Eliteinheit Kampfgruppe oder bei den freiwilligen Helfern der Volkspolizei,also was ich da so alles lese, was das für hammerharte Hunde gewesen sein sollen,wahnsinn, wenn ich das mit meinem Erlebten vergleiche.
Bei diesen Ordnungstruppen mag ja die Zielstellung so gewesen sein,aber wie gesagt erlebt habe ich das ganz anders.Bei den diversen Kulturveranstaltungen der FDJ,also Rockonzerte oder halt Disco,standen da zwei eingeschüchterte Kerlchen im FDJ-Hemd mit einer ,ich glaube roten Armbinde, mit der Aufschrift FDJ-Ordnungsgruppe.Nach meinen Verständnis sollten die schlichtend eingreifen wenn es zu Prügeleien kommt,vieleicht auch in diesem Fall die Polizei rufen.Da diese Leute aber,wie die freiwilligen Helfer der Volkspolizei,in der Hackordnung ganz unten angesiedelt waren,regelrecht verachtet wurden,oft noch gehänselt und blöd angemacht wurden,standen die immer ganz schüchtern in der Ecke und verhielten sich möglichst ruhig.Wie gesagt, so habe ich das in Erinnerung und erlebt.Aber das sind eben immer persönliche Erinnerungen,die können natürlich täuschen.Trotzdem frage ich mich natürlich und das soll diese Truppe gewesen sein.Ich habe übrigens damals als junger Bengel nie verstanden,wie man sich für den Posten hergeben kann,trotz eines" fortschrittlichen Elternhauses"wäre diese Schmach für mich nie in Frage gekommen.Heute würde man sowas Deeskalationsteam nennen,zumindest die,die ich erlebt habe.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon lethale iniectio » 18. Oktober 2012, 09:38

Gab es nicht auch welche, die Ausweiskontrolle gemacht haben, damit keine 14 jährigen... ich darf heute länger draußen bleiben, in der Disco rumsprangen? [angst]

Ich weiß nur nicht mehr, ob die von der FDJ waren. [denken]

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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2012, 09:47

Kann durchaus sein.Ich war aber nicht so ein Discogänger,mich hat es mehr zu Renft,Stern oder Electra gezogen und da hatten sie es jedenfalls richtig schwer,waren auf keinen Fall Respektspersonen,wurden blödsinnigerweise auch noch allein gelassen in ihrem Tun.Also nich mal ab und an ein Polizist bei oder so.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon lethale iniectio » 18. Oktober 2012, 09:51

Das kann ich mir gut vorstellen, in deren Haut möchte ich auch nicht gesteckt haben. [angst]
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 11:16

karnak hat geschrieben:Kann durchaus sein.Ich war aber nicht so ein Discogänger,mich hat es mehr zu Renft,Stern oder Electra gezogen und da hatten sie es jedenfalls richtig schwer,waren auf keinen Fall Respektspersonen,wurden blödsinnigerweise auch noch allein gelassen in ihrem Tun.Also nich mal ab und an ein Polizist bei oder so.


falsch Karnak,
die ordnungsgruppen hatten ständig einen ansprechpartner zur örtlichen vp, denn diese leitete ja derartige einsätze. auch wurde die og bei solchen einsätzen immer durch ihren örtlichen abv begleitet, in zivil.

gruß vs
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 11:39

karnak hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Kann man wirklich den HJ-Streifendienst mit den FDJ-Ordnungsgruppen vergleichen?Ich muß da schon wieder die Stirn runzeln.
Was die vormilitärische Ausbildung angeht,natürlich gab es die,keine Frage.Aber wurde da wirklich von Angriff gesprochen,dazu motiviert und das auch geübt,ich weiß nicht so recht.An Übungen mit der Zielstellung, Angriff, kann ich mich nicht mal bei Übungen im Rahmen meines Militärdienstes erinnern.


man kann Karnak.
ornungsgruppen gab es auf kreis und bezirksebene. auf kreisebene, geführt durch die kreisleitung der fdj, hatten sie meistens eine stärke die nicht über zwei gruppen ging. nicht in jedem ort gab es solche, doch kannst du davon ausgehen, überall wo es ne größere gute disko gab, gab es auch ne mehr oder weniger gut ausgebildete ordnungsgruppe.
die kreisleitung der fdj delegierte die beste gruppe zu vergleichen auf bezirksebene. gezeigt wurden dort u.a. verschiedene marschketten und möglichkeiten der einkreisung von "gegnern".
ordnungsgruppen die dort sehr gut abschnitten bekamen eine delegierung in die nähe von berlin, dort gab es dann ne sonderausbildung mit richtig drill.
eingesetzt hat man die guten dann auch zu bestimmten anlässen und republik feierlichkeiten, natürlich zur unterstützung der vp, die ganz guten hatten sogar extra kleidung und wurden zu brennpunkten gekarrt.

@ Sirius,
danke für deinen beitrag, so einige scheinen zu vergessen wie pervers sich ein staat nochmal der gleichen ideologien bediente, ihnen jedoch nur einen anderen namen gab.

gruß vs

Ich bin ja nun kein Historiker und befasse mich auch nicht so tiefgründig mit der ganzen Geschichte,fehlt mir die Zeit zu.Meinen Gedanken zu den einzelnen Themen kommen mir immer aus persönlichen Erinnerungen.Und wenn ich lese was Du über die FDJ-Ordnungsgruppen schreibst,da muß ich schon wieder etwas grinsen,wie bei der Eliteinheit Kampfgruppe oder bei den freiwilligen Helfern der Volkspolizei,also was ich da so alles lese, was das für hammerharte Hunde gewesen sein sollen,wahnsinn, wenn ich das mit meinem Erlebten vergleiche.
Bei diesen Ordnungstruppen mag ja die Zielstellung so gewesen sein,aber wie gesagt erlebt habe ich das ganz anders.Bei den diversen Kulturveranstaltungen der FDJ,also Rockonzerte oder halt Disco,standen da zwei eingeschüchterte Kerlchen im FDJ-Hemd mit einer ,ich glaube roten Armbinde, mit der Aufschrift FDJ-Ordnungsgruppe.Nach meinen Verständnis sollten die schlichtend eingreifen wenn es zu Prügeleien kommt,vielleicht auch in diesem Fall die Polizei rufen.Da diese Leute aber,wie die freiwilligen Helfer der Volkspolizei,in der Hackordnung ganz unten angesiedelt waren,regelrecht verachtet wurden,oft noch gehänselt und blöd angemacht wurden,standen die immer ganz schüchtern in der Ecke und verhielten sich möglichst ruhig.Wie gesagt, so habe ich das in Erinnerung und erlebt.Aber das sind eben immer persönliche Erinnerungen,die können natürlich täuschen.Trotzdem frage ich mich natürlich und das soll diese Truppe gewesen sein.Ich habe übrigens damals als junger Bengel nie verstanden,wie man sich für den Posten hergeben kann,trotz eines" fortschrittlichen Elternhauses"wäre diese Schmach für mich nie in Frage gekommen.Heute würde man sowas Deeskalationsteam nennen,zumindest die,die ich erlebt habe.


so hat eben jeder seine erfahrungen gemacht Karnak.
die meisten hatten gürtelqualifikationen im mittlerem kyu bereich, einer war in vorbereitung zum 1. dan. 3 von uns gingen zu den fallschirmjägern, alle 3 mit 1.kyu.
disco, wurde in absprache des örtlichen jugendclubs, mit 4- 6 mann abgesichert, abhängig von wochentag und spielender band/dj.
zu großveranstaltungen, meist pfingtreffen/ jahrestage etc.pp, wurden rote barette ausgegeben und die speziellen trugen schwarze.

traurig an dem ganzen ist, dort wurden junge menschen vom system missbraucht. die hatten nicht die geistige reife, weil zu jung.

gruß vs
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 12:02

Zeitraum Ende der 60er, Anfang 70er Jahre,
Damals gab es das, wovon Edelknabe sprach auch schon mal. Da lungerten kleine "Horden Jugendlicher in QLB rum.
Das artetet bis zur Aushebung der Mathildenbrunnen-Bande aus, deren Unwesen mit einer Vergewaltigung eines Mädchens mit etwa 10 beteiligten Jungen endete. Es kam zum Glück sehr schnell zur Verhandlung und sehr langen Haftstrafen, bis 7,5 Jahre wurden verhängt.
In dieser Zeit sind auch von mir öfters Ordnungsgruppen, mit patroullierender Polizei gesehen worden. In der Brühlgaststätte gab es gar Spiegelkontrollen. Dort wurden Mädchen kontrolliert, ob ihre Bekleidung vollzählig getragen wurde...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2012, 14:14

Volker und VS 1400!
Wahnsinn was Ihr mir Beide so schreibt,nehmt es mir nicht übel,ich muß immer noch ein bisschen lächeln,weil auch die ABV, die ich so kennengelernt habe,waren nicht gerade die harten Kämpfer(Entschuldige bitte ABV).Aber o.k.ich will Euch Eure Geschichten gerne glauben,daß sollt Ihr ja von meinen auch.
VS 1400 warst Du denn bei solch einer Truppe,oder woher hast Du diese Informationen?
Ich bin in Limbach-Oberfrohna geboren,daß liegt in der Nähe einer Stadt die damals Karl-Marx-Stadt hieß,die einzige Bezirksstadt mit 3 O in der DDR. [grin] Jedenfalls gab es dort eine Kneipe mit entsprechenden Tanzsaal,Parkschänke hieß die.Soweit wie ich das in Erinnerung habe, war der Laden halbstaatlich und der Betreiber ziemlich rührig,was seinen Umsatz anging.Jedenfalls fanden in diesem Saal regelmäßig Rockkonzerte statt,die ganzen Größen der damaligen Szene der DDR traten dort auf und es war immer die Hölle los.Die harten Fans aus der halben DDR fanden sich dort regelmäßig ein,nach DDR-Vorstellungen" mit dekadendem Äußeren",US-Parker und die Haare wild,wer bei sowas bei war, kennt das vieleicht noch.Man spielte halt ein bisschen Woodstock nach,trampen dorthin war NATÜRLICH Pflicht.Die Kneipe lag im Stadtpark und viele der Leute haben nach den Konzerten in den Büschen gepennt.
Nun war mein Vater ehrenamtliches Mitglied der SED-Ortsleitung.Von dem weiß ich, daß diese Feten immer ein Diskussionsthema waren und auch ein Ärgernis.Aber da ging es immer um die Problematik,die"Typen"zertrampeln uns unsere schönen Grünanlagen.Aber das man dagegen vorgegangen wäre,das verboten hätte,erschlagt mich,war einfach nicht der Fall.Das Ganze war im Zeitraum,Ende der 60iger bis 1975,dann bin ich zur Armee.In dieser Zeit haben diese Feten regelmäßig dort stattgefunden.Und aus dieser Zeit habe ich meine Erinnerung an die beiden Schüchternen mit der Armbinde FDJ-Ordnungsgruppe.Und deswegen eben auch mein Lächeln,bei der Vorstellung die hätten auch noch ein Barett auf dem Kopf gehabt.Also nehmt mir mein Lächeln nicht ganz so übel,es ist nicht böse gemeint,aber es beist sich nun mal SO mit meinen Erinnerungen,vieleicht verkläre ich ja auch.
Indem Zusammenhang noch eines,irgendwie so im Sommer 75 sollte in Lauchhammer ein großes Rockfestival stattfinden,auch von der FDJ organisiert,wurde alles groß angekündigt,durch DT 64 und so.Das wurde dann aber wirklich abgesagt,wahrscheinlich hat man kalte Füße bekommen. Trotzdem sind noch tausende dort hin gefahren und es fand eine riesen Fete,ohne die Rockgrößen der DDR statt,spontan sozusagen, kann sich da jemand noch daran erinnern oder war vieleicht dort?Ich war es nämlich.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 14:55

@karnak, mal zur Ergänzung:
Ich empfand das damals als richtig, denn es gab bei jedem "Jugendtanz" erneut Randale. Die FDJ-Ordnungshüter (wenn, dann zu zweit mit FDL-Hemd und einer Armbinde) standen am Einlass und die Polizei lief oder fuhr im Toni-Wagen Streife.
Das waren normale Tanzabende, also keine Rockkonzerte.
Übrigens fanden die Tänze erst Samstag und Sonntag abends statt. Später wirkte man dem entgegen, da wurden ab 17:00 Uhr sogenannte "Tanztees" veranstaltet. Die endeten dann zumindest am Sonntag gegen 22:00 Uhr. So war der ausgeschlafene Arbeitsbeginn am "blauen" Montag gewährleistet.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 18. Oktober 2012, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon pentium » 18. Oktober 2012, 15:00

Die Parkschänke gibt es heute noch. Aber davon abgesehen.
Muss ich bei dem Thema etwas verpasst haben. 1971 aus der Schule. Dann Berufsschule. In der Zeit ist mir eine FDJ Ordnungsgruppe mit Nahkampfausbildung nicht untergekommen. Das Barett soll schwarz gewesen sein. Also so ganz normale FDJ-Ordnungsgruppe kann das nicht gewesen sein. Dort war es eher Spaß und Disko. Das mit der örtlichen Polizei (ABV) muss aber auch mehr Theorie gewesen sein. Im Nebel meiner Erinnerungen taucht eine Schlägerei auf einem Dorffest auf. Dort hat die anrückende Bereitschaftspolizei keine Unterschiede zwischen FDJ Ordnungsgruppe und sich prügelnden Jugendlichen gemacht. Da bekam jeder seinen Teil ab.
War vielleicht eine andere Zeit

MfG
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2012, 15:05

Ich weiß das es die Parkschänke immer noch gibt,aber die schönen Woodstockzeiten dort,die sind leider vorbei.Wahrscheinlich würde da auch keiner mehr hingehen.Was will man machen,die Erde dreht sich eben weiter.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 18. Oktober 2012, 17:23

vs1400 hat geschrieben:traurig an dem ganzen ist, dort wurden junge menschen vom system missbraucht. die hatten nicht die geistige reife, weil zu jung.

Hallo vs1400,
zu was missbraucht, also zu was konkret? Gibt`s da Beispiele?

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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 17:39

karnak hat geschrieben:Volker und VS 1400!
Wahnsinn was Ihr mir Beide so schreibt,nehmt es mir nicht übel,ich muß immer noch ein bisschen lächeln,weil auch die ABV, die ich so kennengelernt habe,waren nicht gerade die harten Kämpfer(Entschuldige bitte ABV).Aber o.k.ich will Euch Eure Geschichten gerne glauben,daß sollt Ihr ja von meinen auch.
VS 1400 warst Du denn bei solch einer Truppe,oder woher hast Du diese Informationen?
... ich hab da mal etwas gekürzt ... [blush]


von der ersten bis fünften klasse war ich, entgegen der masse meiner mitschüler, in der ag- ringen und nicht in fußball.
dort ging es über die kreismeisterschaft zur bezirksmeisterschaft, bei der ich dann regelmäßig an einem gegner scheiterte, somit auch die lust verlor sich für nichts abzumühen.
in unserer kreisstadt gab es eine ag- judo, nur war es mit den bus- und zugverbindungen nicht gerade gut bestellt.
mit 13 fragte ich dann bei der ordnungsgruppe an mitmachen zu dürfen, mir ging es echt nur um den sport, und nach ner weile zusehen durfte ich dann auch teilnehmen.
training hatten wir dienstag für 2 stunden und donnerstag maximal 3 stunden.

gruß vs
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 18. Oktober 2012, 17:47

Das schrieb ich hier auch schonmal über Tanzabende in Leipzig . Sagen wir so Ende 60er anfangs 70er Jahre...in Jugendclubhäusern so das "Jörgen Schmiedchen" in Leipzig Schönefeld. Es gab immer, aber auch an fast jedem Abend eine "Clientel" , die auf Schlägerei, Randale aus waren, so wie heute wohl genau so. Diese "Revierkämpfe" wurden vor den Clubhäusern ausgetragen(keine Polizei schritt ein, ich habe nicht Einen ABV noch Schutzpolizisten in den Nächten gesehen, kein Revier wurde informiert)

"Türsteher"...fühlten sich irgendwie nicht zuständig,(FDJ Ordnungsgruppe ....bitte wo, also in Leipzig bestimmt Fehlanzeige) die Kontrahenden wankten entweder mit gebrochener Nase davon oder der "Sieger, der abendliche Held" lies sich drinne mit total blutbeflecktem Hemd feiern von seinen Mädels. Ich habe solche primitiven brutalen dummen Typen gehasst als junger Kerl weil ich damals ein wirklich sehr sensibler junger Mensch war.

Rainer-Maria mein zarter Feingeist zog mich mehr zu den Mädels...Volker, das war doch das, was du jetzt lesen wolltest...ha ha ha
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 18:00

Rupert Hübelbauer hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:traurig an dem ganzen ist, dort wurden junge menschen vom system missbraucht. die hatten nicht die geistige reife, weil zu jung.

Hallo vs1400,
zu was missbraucht, also zu was konkret? Gibt`s da Beispiele?

mfG
rupert


hi Rupert,
missbraucht zur körperlichen gewalt und das gedeckt vom staat/ system.

assoziale elemente, so sagte man damals und der begriff wurde sehr weiträumig ausgelegt (@ Mara könnte dir dazu sehr gut berichten) wurden mit zb. mit körperlicher gewalt vom eigentlichen geschehen weg gehalten.

gruß vs
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2012, 18:00

Schön Rainer-Maria, dass Du wieder an mich dachtest! [wink]
Wir waren uns da wohl ähnlicher als angenommen. Ich ging Schlägereien auch aus dem Weg. Mädchen waren sicher interessanter. Nur meine damalige Schüchternheit hat Manches nicht zugelassen... In der Nachlese? Schade!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 18. Oktober 2012, 18:09

mal zu dem barett und denen die es nicht kannten.

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quelle: nva-forum

gruß vs
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon lethale iniectio » 18. Oktober 2012, 18:31

Nun ja, vs ist ja nicht weit Altersmäßig von mir entfernt, aber ich muss sagen, dass solche Männchen, auf keiner von den Discos aufgetaucht sind,
in denen ich war und ich war die absolute Discogängerin.
An das Aussehen würde ich mich heute noch erinnern, aber ich schreibe nur für Leipzig und Umgebung!!!
An die Ausweiskontrolle kann ich mich auch nur erinnern, weil ich selber mal ab traben durfte und das hat mich vorher schwere Verhandlungen zu Hause gekostet!
Ansonsten gab es natürlich einen Einlassdienst und die Kloppereien durften auch nicht fehlen, genauso wie hier der obligatorische Missbrauch nicht fehlen darf!

Wie sollte denn der Discoabend ablaufen, Türen auf und rein, jeder macht was er will, oder wie soll ich das verstehen?? [denken]

Ich könnte ja zu dem Überzeugungsopfer gleich wieder ausholen, aber nein... ich bleibe brav!!!! [peinlich]

V.G. Kerstin
Zuletzt geändert von lethale iniectio am 18. Oktober 2012, 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
lethale iniectio
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Oktober 2012, 18:41

vs1400 hat geschrieben:assoziale elemente, so sagte man damals und der begriff wurde sehr weiträumig ausgelegt (@ Mara könnte dir dazu sehr gut berichten) wurden mit zb. mit körperlicher gewalt vom eigentlichen geschehen weg gehalten.


Naja VS, ich war kein Assoziales Element, da eh noch in der Lehre und auch eh immer am arbeiten, auch in den Ferien und so....

....ich gehörte wohl einer Subkultur an aber einer, wo man nicht so sehr besorgt war....klar, man hat uns paar Hanseln allemal interviewed und somit wahrscheinlich katalogisiert aber mir wurde nie irgendwo der Zugang zu einer zB Tanzverantstaltung oder Disco verwehrt....zumindestens nicht von den Ordnern....und bei den Ordnern bei uns damals in Salzwedel ist mir oben gezeigte Anzugsordnung auch garnicht bekannt....ich glaub nicht, das unsere Ordner damals von der FDJ gestellt waren....ich denk eher, das es Freiwillige waren, die sich was dazu verdient haben, bzw mal wichtig sein wollten....

....auf die Schnauze hab ich höchstens von dummen Bauernvolk bekommen, die so garnichts mit Grufties hatten....auf den Dorfdiscos rund um Salzwedel und Klötze war es manchmal richtig schlimm....aber in den Städten ging es dann, da dort eh alle Subkulturen doch eher zueinander hielten und gegenseitig aufeinander aufpassten....und ja, wir hatten natürlich auch unsere Leute, die etwas muskulöser waren und grimmig kucken konnten....

groetjes

Mara
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Janko » 18. Oktober 2012, 21:48

@vs1400........mal zu dem barett und denen die es nicht kannten.


....und die Typen standen am Einlass bei der Disko rum ??....lässt auch dich sicherlich schmunzeln

a) es gab Gaststätten, da wurden Tanzveranstaltungen vom Betreiber organisiert
b) es gab Jugendtanzveranstaltungen die wurden im Zusammenwirken Jugendclub und Gaststättenbetreiber organisiert
c) es wurden Veranstaltungen von der FDJ organisiert

wo, außer c) kamen Ordnungsgruppen zum Einsatz ?


Mitte der 60iger bis in die 80iger wurden/mußten Tanzveranstaltungen (generell Veranstaltungen) beim VPKA -Erlaubniswesen angemeldet werden.
Der zuständige ABV (und evtl. seine FH) führten direkte oder "Kontrollen von zu Hause" durch.
Hier sprech ich mal von weiten Teilen Sachsens.
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