Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Re: lethale iniectio

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2012, 21:58

lethale iniectio hat geschrieben:Meine Wenigkeit war in keiner FDJ, DSF oder FDGB und was es noch so gab, nicht einmal im org. Kleingartenverein und ja ich lebe noch, ganz ohne irgendwelche Zwangseinweisungen oder gar den Jugendwerkhof!! [grin]


Ist dir bekannt, wie viele junge Menschen damals nicht in der FDJ waren? Meine Ausbildung hätte ich damals ohne FDJ nicht machen können. Das ist ein Fakt.
AZ
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Icke46 » 14. Oktober 2012, 22:08

Laut wikipedia waren 1985 80 % der 14-25 jährigen in der FDJ - anders gesagt, es gab wohl eine recht grosse Minderheit von Nichtmitgliedern.

Da ich ja nun nicht in der DDR gelebt habe, meine Frage: Könnte es sein, dass die Frage der FDJ-Mitgliedschaft bzw. ihrer Wichtigkeit auch ein bisschen Wohnortabhängig war? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einfacher war, in Berlin oder auch Leipzig nicht in der FDJ sein als meinetwegen in Mödlareuth oder Böckwitz?

Gruss

icke
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Alfred » 14. Oktober 2012, 22:10

AZ,

ich kannte einige, die waren nicht in der FDJ und bekamen auch eine Lehrstelle. Wenn ich noch richtig in Erinnerung habe, waren rund 75 % - dies schwankte immer ein wenig - der Jugendlichen in der FDJ.
Schade das Nostalgiker gesperrt wurde ..... Meine Texte dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung weitere Verwendung finden
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Re: lethale iniectio

Beitragvon lethale iniectio » 14. Oktober 2012, 22:11

augenzeuge hat geschrieben:Ist dir bekannt, wie viele junge Menschen damals nicht in der FDJ waren? Meine Ausbildung hätte ich damals ohne FDJ nicht machen können. Das ist ein Fakt.


AZ, ich bin nicht Gott um alles zu wissen, aus meinem Umfeld waren es drei Personen.
Mein Beruf war auch nicht ohne, da er nur aller drei Jahre zu meiner Zeit ausgebildet wurde und trotzdem wurde mir angeboten, ein Jahr eine Art ähnliche Lehre zu beginnen und dann umzusatteln.
Es war einiges möglich, ich wollte ja nicht in die Politik, Polizei oder Journalistik oder gar wie eine aus meiner Klasse, militär- medizinische Assistentin werden! Ich wusste gar nicht was das ist, aber sie war auch Klassenbeste und eine ganz liebe Maus!

Kerstin
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Oktober 2012, 22:13

@icke46, bei uns damals in Quedlinburg waren alle Schüler meiner Jahrgangsstufe in der FDJ.
Bei den Pionieren fehlte ein Mädchen, weil sie damals statt dessen noch Kirchenstunde hatte.
In der Lehre war GST Pflicht. Oder die Lehrstelle war gestrichen.(1966 - 1969)
Dann MUSSTEN wir als Lehraktive geschlossen in die DSF, oder Schluss mit Lehre!


Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 14. Oktober 2012, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: lethale iniectio

Beitragvon ex-maja64 » 14. Oktober 2012, 22:17

@ Icke, ich habe 1980 meine Lehre begonnen, gemeinsam mit Jemanden der kirchlich engagiert war und kein FDJ-Mitglied war.
Bei unserem Lehrbeginn hat man ihn etwas angebrummelt, aber das wars.

Mein Lehrbetrieb befand sich in Sonneberg, Luftlinie weniger als einen Kilometer von der Grenze entfernt.
Zuletzt geändert von ex-maja64 am 14. Oktober 2012, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Affi976 » 15. Oktober 2012, 08:37

Zitat icke:...und 2 (Kerstin und Mario), die sagen, man musste nicht unbedingt, mit Gegrummel (Zitat von Mario) ging es auch ohne Blauhemd.

genau @icke,
wie in allen Bereichen, ging es so oder auch so!
Ich war die ersten Jahre auch nicht in den Pionieren und kam zur 6.Klasse an eine Spezialschule. Dort allerdings wurde meinem Vater offeriert, wenn er nicht einlenken würde, würde es seinem 3.Sohn so ergehen wie den anderen beiden Jungs, die ihr ganzes Leben nicht in den Pionieren und nicht in der FDJ waren ( beide waren in W-Berlin bei den Falken ) und nicht lernen konnten was sie eigentlich wollten. Es aber jeder letztlich zu 3 Handwerksberufen gebracht haben. Mein ältester Bruder sogar zum Handwerksmeister und das bei seiner Vergangenheit.Alles ohne PIO., FDJ, GST und was es noch so alles gab.
Auch andere Mitschüler waren zuerst nicht in den Pionieren. Nun könnte man denken, bis zu einem gewissen Grad gings ohne, aber dann mußte man. Nein, mußte man nicht! Mir sind in meinem ersten Studium in Berlin einige Kom. begegnet, die nicht organisiert waren und die es trotzdem bis ins FDJ - Sinfonieorchester ( ein Zusammenschluss der besten Studenten der 4 DDR - Musikhochschulen ) gebracht haben. Viele waren sogar enorm kirchlich aktiv.
Aus meinem Freundes-u.Kumpelkreis in Berlin kenne ich weitere Jungs und Mädels, die, auch von ihrem Elternhaus her, nicht dabei waren und es auch zu etwas gebracht haben. Einer meiner Kumpels kam sogar zu den Grenztruppen und auch noch an die Berliner Mauer, obwohl er eine Oma in W-Berlin hatte.
Es ist, wie Du sagst und wie ich schon desöfteren geschrieben habe. Man kann nicht sagen es war so oder so. Wie auch in den Threads über Gefängnisse oder Jugenwerkhöfe, über Fluchten oder was wir sonst noch alles für Themen haben. Heute gings und Morgen nicht mehr. Und sicher, wenn ich Journalistik oder Politikwissenschaften studieren wollte, also etwas staatsnahes, hat sich eine Mitgliedschaft wohl von vornherein ergeben.
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Re: lethale iniectio

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2012, 08:45

Alfred hat geschrieben:AZ,

ich kannte einige, die waren nicht in der FDJ und bekamen auch eine Lehrstelle. Wenn ich noch richtig in Erinnerung habe, waren rund 75 % - dies schwankte immer ein wenig - der Jugendlichen in der FDJ.


Schon erstaunlich, welche Kontakte du hattest....

Ich kannte auf meiner Grundschule keinen der nicht in der FDJ war. Und natürlich wird es solche Leute gegeben haben, aber sie waren sehr selten. Selbst in kirchl. Gruppen waren die meisten FDJ-Mitglieder.

Wer auf die EOS wollte, oder Abi machen wollte, musste delegiert werden. Die Leistungen waren es nicht allein. Die gesellschaftl. Tätigkeit spielte hier keine unbedeutende Rolle- eher im Gegenteil, wer Durschnitt 2,8 war, aber z.B. FDJ-Sekretär, hatte es leichter.

Ich habe mich gestern nochmal bei anderen erkundigt, wer den höheren Bildungsweg einschlagen wollte und kein FDJ-Mitglied war, muss der absolute Ausnahmefall gewesen sein. Man kennt einfach keinen......aber Ausnahmen gab es sicher.

Lehrstellen bekamen natürlich alle. Sogar die, die direkt aus dem Knast kamen, das war ja Gesetz.

AZ
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Oktober 2012, 08:47

Affi beschreibt es gut. Ich würde noch hinzufügen, dass es in ländlichen Gegenden oder Kleinstädten oft schwerer war, sich in der Anonymität zu verstecken. Wo Jeder jeden kannte, war oft der Druck größer. Sicher aber nicht immer.

Gruß Volker
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Wosch » 15. Oktober 2012, 09:45

Nun auch von mir noch eine Kleinigkeit zum Thema "Pflicht" oder "Freiwilligkeit": Als ich in der Lehre war kannte ich auch keinen Mitschüler und Arbeitskollegen meines Alters, der nicht in der FDJ organisiert war. Es war auch seinerzeit überhaupt nicht möglich sich dieser Organisation zu entziehen ohne weitreichende Unannehmlichkeiten zu bekommen. Bei abweichendem und nicht SED-politisch gewolltem Verhalten wurde man immer mit der Frage konfrontiert "ob man für den Frieden ist oder nicht" und ob man etwa nach dem Westen schaue? Für den Frieden war man natürlich und "nach dem Westen zu schauen" durfte man sich auch als Jugendlicher schon garnicht trauen. Die Mitgliedschaft in der FDJ war auch schon im Hinblick auf die Beurteilung der Eltern notwendig und im Grunde genommen war sie, jedenfalls zu meiner Zeit, ein absoluter Selbstläufer. Der Begriff "Freie Deutsche Jugend" ist schon ansich der Gipfel der Unverschämtheit, ich jedenfalls empfand mich nicht als freier Bürger und freies Mitglied dieser Massenorganisation, die dem Aufbau nach nicht anders gestaltet war und zusammengehalten wurde wie eine Massenorganisation ein paar Jahre vorher. Jeder "volkseigene" Betrieb hatte einen FDJ-Sekretär, einen Parteisekretär einen Kaderleiter und Verbindungen zur Staatssicherheit, jede Berufschule war genauso strukuriert und alle diese Vorgenannten paßten akribisch darauf auf, daß die "zwangsweise Freiwilligkeit" nach sozialistischer Manier erfolgreich gewahrt wurde. Wer es anders erlebt haben sollte muß sich fragen lassen ob er uns hier Märchen erzählen möchte und ob er mich hier Lügen strafen will!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS. Man solle aber die berühmten "Ausnahmen" nicht als das hinstellen, was sie nicht waren, sie waren nicht die Regel, ansonsten hätte auch ich etwas von ihnen mitbekommen!
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Re: lethale iniectio

Beitragvon Wosch » 15. Oktober 2012, 11:48

icke46 hat geschrieben:Laut wikipedia waren 1985 80 % der 14-25 jährigen in der FDJ - anders gesagt, es gab wohl eine recht grosse Minderheit von Nichtmitgliedern.

Da ich ja nun nicht in der DDR gelebt habe, meine Frage: Könnte es sein, dass die Frage der FDJ-Mitgliedschaft bzw. ihrer Wichtigkeit auch ein bisschen Wohnortabhängig war? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einfacher war, in Berlin oder auch Leipzig nicht in der FDJ sein als meinetwegen in Mödlareuth oder Böckwitz?

Gruss

icke



Hallo Icke, bei den bis zu 25jährigen waren aber schon etliche in der SED denn mit 18 konnte man bei der schon "Kandidat" werden. Das müßte man dann allerdings wohl noch bei den Prozentzahlen berücksichtigen, vor der SED waren sie wahrscheinlich bei der "Kampfreserve" gewesen. Karnak, auch wenn es Dir auf den Geist gehen sollte, tut mir l eid und nehm es mir bitte auch nicht für übel. Ach so und die bis zu 25jährigen die man wegen § 213 und ähnlichen "Delikten in die Strafanstalten gesperrt hatte, die waren natürlich auch nicht mehr bei den "Freien", denke die wurden vorher ausgeschlossen! [wink]
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Dille » 15. Oktober 2012, 12:27

augenzeuge hat geschrieben:Ich kannte auf meiner Grundschule keinen der nicht in der FDJ war. Und natürlich wird es solche Leute gegeben haben, aber sie waren sehr selten. Selbst in kirchl. Gruppen waren die meisten FDJ-Mitglieder.

Wer auf die EOS wollte, oder Abi machen wollte, musste delegiert werden. Die Leistungen waren es nicht allein. Die gesellschaftl. Tätigkeit spielte hier keine unbedeutende Rolle- eher im Gegenteil, wer Durschnitt 2,8 war, aber z.B. FDJ-Sekretär, hatte es leichter.

Ich habe mich gestern nochmal bei anderen erkundigt, wer den höheren Bildungsweg einschlagen wollte und kein FDJ-Mitglied war, muss der absolute Ausnahmefall gewesen sein. Man kennt einfach keinen......aber Ausnahmen gab es sicher.

Lehrstellen bekamen natürlich alle. Sogar die, die direkt aus dem Knast kamen, das war ja Gesetz.



Hier muß ich natürlich auch noch meinen Senf dazugeben --- ich sehe die Situation genau wie @Affi, es war nicht so eindeutig "schwarz" oder "weiß". Mein Beispiel zeigt dies auch --- Grundschule ohne Pionier- Mitglied zu sein (bis 1958, ich glaube nämlich, das Jahr spielt auch eine Rolle). Dann Übergang zur EOS, aufgrund meiner Leistungen. FDJ hab' ich noch abgewimmelt, bei einem persönlichen Gespräch mit meinen Eltern hat mein Klassenlehrer (er kam extra zu uns nach Hause, solche Aufrichtigkeit gab es eben auch) nahegelegt, mich aber nicht mit 14 konfirmieren zu lassen, sondern den Übergang zur EOS zu vollziehen und dann.... So geschah es dann auch, mit 15 wurde ich konfirmiert, der Druck wurde dann aber in Richtung FDJ so groß, daß ich dann in der 9. Klasse auch eingetreten bin.
Wer hier lamentiert, man "mußte" nicht, hat ja einerseits auch Recht, der Preis dafür war aber mit einiger Wahrscheinlichkeit eben nicht bis zum Abitur zu kommen, auf jeden Fall war man dann auch ein "Kandidat" für den Abschuß. Ich habe in diesem Jahr einen meiner Klassenkameraden wiedergetroffen, der nach der 11. Klasse von der GHS (Gerhart Hauptmann Schule) "entfernt" wurde, der Beste in Mathe/ Physik übrigens in unserer Klasse (math.- naturwiss. Zweig !). Und -- die Bezweifler haben ja Recht, er wurde offiziell nicht etwa entfernt, weil er kein FDJ- Mitglied war (Mutter Religionslehrerin) -- aber er hat sich geweigert, zur Schule nicht mehr die Ami- Kutte anzuziehen, an der (so wörtlich das Gegeifer der Scharfmacher) "..noch das Koreaner- Blut klebt...". Er hat dann Maurer gelernt, mehrere Fluchtversuche unternommen und ist letztlich freigekauft worden. Hat dann in West- Berlin Abi nachgemacht, studiert und war dann ziemlich oben in der Datenverarbeitung beim Senat angesiedelt. Aber Talente hatte die DDR ja genug --- "...wir weinen ihnen keine Träne nach.....".

@AZ kann ich aber aus meiner unmittelbaren Umgebung auch Beispiele bringen, die weder in der FDJ noch in irgendeinem anderen Verein waren, allerdings jeweils Pfarrer's- Söhne, die aber trotzdem Abitur gemacht haben, trotzdem Elektrotechnik studiert haben -- und in den jeweiligen "Junge Gemeinden" aktiv waren. Einer aus meiner Seminargruppe war später dann auch in der "Gruppe der 20" in Dresden.

Ich geb' auch allen Recht die sagen, daß man mit seiner Mitgliedschaft in irgendeinem der Vereine natürlich das System gestützt hat, man konnte sich dem auch widersetzen --- aber wieviele Maurer braucht die DDR ?? Ist das nicht doch verständlich, sich bis zu einem gewissen Punkt (der individuell immer anders liegen wird) zu arrangieren ?? Übrigens vertrage ich in diesem Punkt auch keine Kritik von Ur- Wessis (ich differenziere sonst eigentlich nicht), aber hier können sie glaub' ich, wirklich nicht mitreden so ala "...na ja, ihr mußtet doch aber nicht...".
Noch zu mir : ich war in der FDJ und im FDGB, ach ja, noch im DTSB. Lustig war das dann nach meiner Flucht bei meinem Antrag auf das US- Visum, wo man ja alle kommunistischen Organisationen angeben mußte -- hab' ich dann auch treu und brav.

Gruß, Dille
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 15. Oktober 2012, 14:20

Ich stelle mir gerade einen vor,der nie in seinem Leben etwas mit der DDR zu tun hatte.Was muß der blos für eine Vorstellung von einer FDJ,oder dem FDGB vieleicht sogar von dieser bösen,menschenverachtenden DSF haben?
Ich kann es nicht ändern.Wenn ich das alles hier lese und denke an das alles zurück was die FDJ so oranisiert und angekurbelt hat,neben der"Gehirnwäsche"des FDJ-Studienjahres natürlich,da frage ich mich,bist Du jetzt verrückt geworden oder,na ihr wisst schon.Denn ich war natürlich in diesem Verein,gemeinsam mit unserer Bundeskanzlerin,der alten Freiheitskämpferin.
Natürlich musste man nicht in die FDJ oder in irgendeinen der anderen Vereine eintreten.Aber irgendwelche Schreibtischrevolutionäre haben irgendwann mal festgestellt,daß man doch wohl von den Menschen ein Bekenntniss zu "unserer Sache"erwarten könnte.Und da kann man doch wohl erwarten, daß sie in unsere herrlichen Massenorganisationen eintreten.99% der Jugendlichen war es garnicht wert sich deswegen mit dem System anzulegen,wenn sie überhaupt darüber nachgedacht haben.Sie sind einfach in die FDJ eingetreten und haben die Annehmlichkeiten dieser Jugendvereinigung genossen.Der politische Hintergrund dieser, von der SED geführten Jugendorganinsation,Kampfreserve der Partei,war ja sowieso längst zur Farce verkommen.
Eines vieleicht noch zu dem 1%(von meiner These).Vor Deren Ernsthaftigkeit ihres Standpunktes muß man schon den Hut ziehen,daß kann ich nicht anders sagen.UND,Denen hat man dann unter Umständen auch einfach nur Unrecht getan,auch das muß gesagt werden.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon EK 78/1 » 15. Oktober 2012, 14:36

Klar waren wir Alle in der FDJ.Mehr oder weniger Freiwillig. Mehr das waren die von Funktionärs oder Parteitreuen Familen.Weniger das waren die um Ihre Ruhe zu haben (ich auch ). Geredet haben wir ganz anders,FDJ Alter war ja nicht mehr mit Pionieren vergleichbar,die wurden von Mutti angezogen. Ihr gesülze und gelabere konnten die in Ihren Versammlungen alleine machen. Wir haben uns da schon über "AmFuss der blauen Berge unterhalten ",und wir wussten das dies nicht aus der Feder von politisch Überzeugten Politbüronis kommt.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 15. Oktober 2012, 14:40

Ich habe gerade die Geschichte von Dille gelesen.Unteranderm das mit dem US-Visum.1991 bin ich das erste Mal in die USA Geflogen.Hatte natürlich gelesen,daß man an der Grenze durchaus zurückgeschickt werden kann,wenn man irgendwie verdächtig ist.Bin ich also vorsichtshalber in die Botschaft nach Berlin und habe ein Visum beantragt.Dazu alle möglichen Fragen beantwortet.Eine merkwürdiger als die andere,fand ich.Beabsichtigen Sie in den USA der Prostitution nachzugehen,war eine der lustigsten.Hätte am liebsten hingeschrieben,wenn man mich nimmt.Habe aber alles ernsthaft und wahrheitsgemäß beantwortet und bekam dann ein 10 Jahresvisum.Ich glaube keine Sau hat sich ernsthaft für meine politische Vergangenheit interessiert.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Rüganer » 15. Oktober 2012, 14:54

Ich bin irgendwann in der Schule in die FDJ eingetreten, habe brav meinen Beitrag bezahlt und bin in Ruhe gelassen worden. Bei besonderen Anlässen musste man das Blauhemd anziehen, einer musste den FDJ-Sekretär geben und dies war es denn doch auch schon. Ich jedenfalls habe keine Gesinnungsschnüffelei bemerkt, mich hat keiner gefragt, ob ich auch aus ganzem Herzen FDJ-Mitglied bin und ob ich mich nun als Kaderreserve der Partei zur Verfügung stelle.
Ich bin auch in die GST eingetreten, weil ich dort ganz billig zu meinen Führerscheinen gekommen bin, Motorrad und LKW. Zudem war es mir da noch möglich, mit einer KK-Waffe zu schießen.
Beides hätte ich nicht müssen, ob ich deswegen aus der Lehre geflogen wäre, bezweifel ich mal ganz stark, immerhin suchte der Lehrbetrieb krampfhaft Schüler, um die Klasse voll zu bekommen.
Nicht mitzumachen hätte im Fall der FDJ bestimmt aber Ärger eingebracht, dem bin ich aus dem Weg gegangen, im Fall der GST wäre es Dummheit gewesen, dort nicht einzutreten.
Ich bin später im Berufsleben auch in die DSF eingetreten, herrje, es war eben so. Ich kenne auch Fälle, da wurde der Beitrag für einen Kollegen aus der Brigadekasse bezahlt, weil der partout nicht eintreten wollte, seine Mitgliedschaft aber wegen des Titelkampfes unumgänglich war.
Diesen ganzen Krempel hat doch kein Mensch in der DDR mehr für Ernst genommen, ebenso wenig wie die Plakate und Schrifttafeln, die überall hingen.
Menschen, die nun wirklich aus Gründen ihrer Überzeugung nicht eingetreten sind, nun ja, sie wurden als Exot damals bisschen schräg angesehen, aber in der Klasse zählten nur die Leistungen, in der Lehre nur der Erfolg bei den Feilstrichen oder den Schweißnähten. Und wenn die da gut waren, dann waren die auch geachtet und die Mitschüler haben sich nicht daran gestoßen, dass der kein Blauhemd trug.
Sicher werden auch unterschiedliche Gegenden unterschiedliche Handhabungen praktiziert haben, ich kann nur für Stralsund und Rügen sprechen..
Und für die Zeit 1966 – 1969.
Der Rüganer
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2012, 15:46

karnak hat geschrieben:Ich habe gerade die Geschichte von Dille gelesen.Unteranderm das mit dem US-Visum.1991 bin ich das erste Mal in die USA Geflogen.Hatte natürlich gelesen,daß man an der Grenze durchaus zurückgeschickt werden kann,wenn man irgendwie verdächtig ist.Bin ich also vorsichtshalber in die Botschaft nach Berlin und habe ein Visum beantragt.Dazu alle möglichen Fragen beantwortet.


Hallo Karnak, dir war sicher nicht bekannt, dass du auch mit Visum zurückgeschickt werden kannst. Die Entscheidung trifft immer ausnahmslos der US-Beamte.
AZ
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Dille » 15. Oktober 2012, 15:49

Rüganer hat geschrieben: und die Mitschüler haben sich nicht daran gestoßen, dass der kein Blauhemd trug.


Das war aber auch nicht das Problem !

Gruß, Dille
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2012, 15:52

Rüganer hat geschrieben:Nicht mitzumachen hätte im Fall der FDJ bestimmt aber Ärger eingebracht, dem bin ich aus dem Weg gegangen, im Fall der GST wäre es Dummheit gewesen, dort nicht einzutreten.


Genauso sehe ich es auch. Man hatte als junger Mensch eh keine Chance gegen die Funktionäre anzukommen. Deshalb "bückte" man sich. Bis Heym 1989 den aufrechten Gang begrüßte....
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 15. Oktober 2012, 15:57

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich habe gerade die Geschichte von Dille gelesen.Unteranderm das mit dem US-Visum.1991 bin ich das erste Mal in die USA Geflogen.Hatte natürlich gelesen,daß man an der Grenze durchaus zurückgeschickt werden kann,wenn man irgendwie verdächtig ist.Bin ich also vorsichtshalber in die Botschaft nach Berlin und habe ein Visum beantragt.Dazu alle möglichen Fragen beantwortet.


Hallo Karnak, dir war sicher nicht bekannt, dass du auch mit Visum zurückgeschickt werden kannst. Die Entscheidung trifft immer ausnahmslos der US-Beamte.
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Wohl nicht,aber ist ja gut gegangen.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Interessierter » 15. Oktober 2012, 16:47

ich möchte mich an dieser , nach meinem Empfinden überflüssigen Diskussion gar nicht beteiligen. Solange ich in diesem Forum schreibe heißt es richtigerweise immer, man kann nicht immer schwarz oder weiß sehen und das Leben in der DDR war sehr vielschichtig.

Das leuchtet mir mittlerweile auch ein. Aber wie kommt es dann eigentlich immer wieder zu diesen Diskussionen ?
Das läuft folgendermaßen ab:

Zu einem Thema schreibt jemand daß es Pflicht oder Zwang war sich so zu verhalten oder einer Organisation beizutreten, weil den Menschen sonst die von ihnen geplante Zukunft verbaut war.
Sofort kommt dann der Einwand: Ja, das war aber nicht bei allen so und schon ist das Streitgespräch zum x.ten mal eröffnet.

Meine Meinung ist: Ob nun 10.000 mehr oder weniger in der FDJ oder wo auch immer waren ist doch sch...egal ! Tatsache ist und bleibt, daß es solche Zwänge gab. Daran ändert sich auch nichts wenn jemand schreibt, daß er nicht in der FDJ war und auch noch andere .


Sollte man damit ausdrücken wollen: So schlimm war das doch gar nicht, so finde ich das völlig daneben. Wir haben das in meinem ersten Satz angesprochene Thema schon so oft durchgekaut, daher werde ich dazu mehr auch nicht schreiben.

Mit den besten Grüßen an alle " Erbsenzähler "

" Der Interessierte "
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon karnak » 15. Oktober 2012, 17:00

Um "So schlimm war es doch garnicht"geht es nicht.Mir zumindest nicht.Es geht darum,bei der Aufarbeitung dieses Teils deutscher Geschichte,soweit wie möglich der historischen Wahrheit und den Realitäten nahe zu kommen.Prinzipielle Ablehnung oder Begeisterung für diese Zeit ist da einfach nicht nützlich und wird immer wieder in eine Sackgasse und unproduktive Streitereien führen.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 15. Oktober 2012, 17:38

Ich schrieb das schonmal irgendwo, ich hatte ein dunkelblaues Hemd.Das müsste dieses sein, wo ein Foto von mir in der Galerie existiert und zwar in Ungarn am Balaton auf der Parkbank. Das Hemd hatte vorn zwei aufgesetzte Taschen...analog glaube der FDJ-Originalhemden. Erinnern tue ich mich nur schwer, ob irgendwo ein Mitgliedsbuch existierte?

An unserer POS im Leipziger Osten wurde das wohl nicht so streng gesehen. Pionier vorher...nicht das ich wüsste.Aussitzen ist eine meine Lieblingseigenschaften, auch heute noch, meint also meine Frau"du musst morgen dies und das reparieren" wird daraus überübermorgen. Übertragt das ganze auf die DDR-Zeit, da fragte dann keiner mehr nach ner Woche...ganz im Gegensatz zu meiner Frau heute.

Interessierter alter antikommunistischer Meckerheini, es passt wieder nicht in dein klares Weltbild was,dieses vielfältige Bunt in der DDR? Wurden ja alle geknechtet nach deiner Ansicht und wenn nicht geben sie es heute aus Scham nicht zu. War eben doch bissel anders....der Sozialismus.

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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Dille » 15. Oktober 2012, 17:54

karnak hat geschrieben: und denke an das alles zurück was die FDJ so oranisiert und angekurbelt hat,


Klar @Karnak, darauf zielte das Ganze ja auch, auf Gemeinsinn, Abenteuer (GST), Spaß haben. Und natürlich gab es da ja auch diejenigen, die augenzwinkernd das betont haben, und den ganzen anderen Quatsch links liegen ließen. Ist auch gar nichts gegen zu sagen --- wenn ich dann zu dem Verein will, dann gut --- wenn eben nicht, dann muß es auch gut sein. (und mir nicht etwa Nachteile drohen). Ich habe es vorgezogen, mein "organisieren" und "ankurbeln" in meinem Ruderclub zu haben, in der FDJ war ich zahlendes Mitglied, um eben nicht anzuecken. Aber auch darum ging es ja gerade, in solchen beispielsweise Ruderclubs war eben niemand "positiv" zu beeinflussen, da konnte man staatlicherseits kaum einwirken, die haben eben wirklich ohne "Nebenwirkungen" nur "organisiert" und "angekurbelt".
Und noch ein Wort : auch in der HJ hat man "angekurbelt" und "organisiert", vielleicht ist meine Generation durch den Einfluß der Eltern noch besonders empfindlich gewesen, nicht wieder irgendwelchen Rattenfängern anderer Coleur, aber mit gleichen Methoden (Massenaufmärsche, Fackelzüge ... und organisiertem und angekurbeltem Frohsinn) auf den Leim zu gehen.

Noch ein Wort zum @Interessierten : es ist durchaus Realität und richtig, daß es nicht schwarz oder weiß zuging, und wer hier liest und verstehen will, soll auch verstehen, daß es eben "so'ne und solche" gab, daß es hier so ausgehen konnte, und dort ganz anders --- und er/ sie soll dann auch verstehen, daß es gegen Entscheidungen (z.B. Verweis von der Schule) keine Möglichkeit gab, Rechts- staatlich vorzugehen, ganz im Gegenteil --- solche Entscheidungen mußten dann gemeinsam in der Aula noch belobhudelt werden. Und hier möchte ich doch gerne mal jene "...man mußte nicht Mitglied sein....." hören, ob sie dann auch noch die Zivilcourage besessen hätten, in der Aula aufzustehen und sich öffentlich gegen eine solche Entscheidung auszusprechen --- Respekt für jede(n), die/ der hier "den Finger hebt" (ich auch nicht).
(meine Unterschrift unter die Zustimmung zur brüderlichen Hilfe in der CSSR 1968 fiel leider einem grippalen Infekt zum Opfer -- so sah der feige Widerstand aus)
So hat das eben funktioniert in einem Nicht- Rechtsstaat, eine Mischung von Duckmäusertum, fehlender Zivilcourage, eigenem kleinen Vorteil, Verantwortung für die Familie, Fehlen jeglicher Verwaltungsgerichtsbarkeit, und eben auch Repression bei zuviel Widerborstigkeit.

Gruß, Dille
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Transitfahrer » 15. Oktober 2012, 18:13

@ Dille
Super Beitrag. [super] [freu] Ich denke genauso war sie, die DDR
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 15. Oktober 2012, 18:57

He Peter,Transitfahrer jetzt schreib doch mal das Gegenstück...deine damalige BRD...mit die jungen Pfadfinder, Vereinsmeierei, Parteienklüngelei, Leckileckerei untereinander und Gehorsam mit Untertanengeist und noch so anderem Kram. Und bleib ehrlich dabei, sag nisch, das gabs nicht im schönen Westen.

Rainer-Maria hörst du den Rainer lachen, lach doch mal mit.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Interessierter » 15. Oktober 2012, 19:09

Zitat Edelknabe:
Interessierter alter antikommunistischer Meckerheini, es passt wieder nicht in dein klares Weltbild was,dieses vielfältige Bunt in der DDR? Wurden ja alle geknechtet nach deiner Ansicht und wenn nicht geben sie es heute aus Scham nicht zu.


Edelknabe ich habe wenige Beiträge vor dieses geschrieben:

Solange ich in diesem Forum schreibe heißt es richtigerweise immer, man kann nicht immer schwarz oder weiß sehen und das Leben in der DDR war sehr vielschichtig.

Das leuchtet mir mittlerweile auch ein.


So plump hat ja nicht einmal Sudel Ede Wahrheiten verdreht.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 15. Oktober 2012, 19:21

Interessierter, im Film Dirty Dancing meinte der Vater von Baby wohl zum Jonny "wenn ich einen Fehler mache, dann gebe ich ihn auch zu." Der Mann ist wie ich oder eben umgekehrt.

Rainer-Maria musst du immer den Sudel-Ede...bemühen, der ist doch schon lange tot.
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Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon vs1400 » 15. Oktober 2012, 23:28

es war, zu meiner zeit, ein ungeschriebenes gesetz und wohl besser, weil unauffälliger, sich einzufügen und zahlendes mitglied zu werden.
dann hat man seine ruhe.

während meiner gesamten schulzeit ( von 1974 bis 1984) gab es lediglich eine, zugezogene, schülerin die nicht in der fdj war, doch nur weil ihr vater evangelischer pastor war.
bei appellen oder ähnlichen veranstaltungen, durfte sie nie in der reihe ihrer schüler stehen, obwohl sie ansehen innerhalb der klasse genoss.
sie war eine klassenstufe höher als ich und irgendwann ... es war wohl so in der 7. klasse ... ging es in der runde rum mal am heiligen abend die kirche zu besuchen. was sich dann jährlich wiederholte, doch eher provokativ gegen unseren schuldirektor ging.
dem mädchen konnte er wohl nichts anderes antun, als so zu reagieren wie er es tat. sie hatte gute noten und anerkennung unter den schülern.
er stand am heiligen abend vor der kirchentür, wartete die messe ab und füllte dann, erkennbar für jeden, seine liste aus.

wenn ich heute betrachte welches spiel man mit uns trieb. [mad]

gruß vs ... da kann man durchaus nen vergleich mit der hj ziehen, die waren echt nicht besser, obwohl sie mal besser werden wollten.
vs1400
 

Re: Mitgliedschaft in der FDJ - ein Muss oder nicht..?

Beitragvon Edelknabe » 16. Oktober 2012, 05:49

Ich schrieb das schonmal öfters vs. Wie du Uffz. der Grenztruppen werden konntest passt in keine DDR Schublade. Der Anpasser wurde dir wahrscheinlich schon mit in die Wiege gelegt wenn ich immer so Texte von dir lese über die alten Zeiten.

Wie issen das heute mit dir? Hast du schon Angela geschrieben das die dir ne Vollversicherung schreibt für spätere Zeiten wenn das System krachen geht und du dann den neuen Herren wieder Rechenschaft ablegen müsstest? Und vs, sieh es bissel mit Humor, meinen Text.

Rainer-Maria einen guten Tag allen ins Forum. Ich hörte, heute hat unsere Kanzlerin Angela vormittags Sprechstunde...wer also noch ne Entschuldigung braucht...für später, immer zu Leute.
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