Wahlen in der DDR

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 11:37

[grins] Wosch wollte von mir ein paar"gute Taten"wissen, ich habe ein paar aufgeschrieben. Und nicht vergessen zu lesen was ich zu den diversen"Dummschwätzern" geschrieben habe.Die gehen mir mit ihrem Mist nämlich manchmal so richtig auf den Zeiger. Die "guten Taten" sind nur noch Geschichte, eigentlich bekannt, aber man scheint sie wohl doch mal erwähnen zu müssen. Dieser Eindruck, der immer wieder vermittelt wird, DDR und Nordkorea, so viele Unterschiede gab es da eigentlich nicht nervt einfach.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 12:06

-Das Bemühen und das in die Tat umsetzen für die Leute vernünftigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
- ein fast schon optimale Bereitstellung von Krippen und Kindergartenplätzen
- die Sicherstellung einer vernünftigen und gehaltvollen Schulspeisung
- Eine durchaus gelungene Schulbildung, zumindest was die Allgemeinbildung angeht
- eine breit gefächerte Schaffung von Freizeitbeschäftigung für Jugendliche unabhängig von der Zahlungsfähigkeit der Eltern
- eine durchaus gelungene Vorbereitung der Jugendlichen auf das Berufsleben.
- die Förderung und Unterstützung von jungen Familien, von denen sich keine Sorgen machen musste ob sie sich Kinder eigentlich leisten können
- die Sicherstellung der Pausenversorgung in sehr vielen Betrieben für einen minimalen Betrag
- die Sicherstellung einer medizinischen Versorgung flächendeckend über das ganze Land
- die Schaffung einer ziemlich gut funktionierenden Landwirtschaft, die trotz anfänglicher"Zwangskollektivierung" Erfolge zu verzeichnen hatte, dass Land in die
Lage versetzt hat, die Bevölkerung ziemlich gut zu ernähren.Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern im Ostblock und in vielen anderen Ländern der Welt,
- eine massive Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Landbevölkerung
- Das Durchsetzen eines hohen Grades bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau.In der DDR brauchte keine Frau die Genehmigung des Ehemannes laut
Gesetz,wenn sie einer Arbeit nachgehen wollte.Weist Du wann diese Regelung in der BRD abgeschafft wurde?


Das haben die Nazis aber bereits bis auf wenige Ausnahmen auch hinbekommen. Klebte nur ein anderes ideologisches Etikett drauf.
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 13. Juni 2014, 12:10

na klar doch HPA und unwertes Leben haben sie gleich auch noch entsorgt ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13699
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 12:17

jepp, nur nicht so plump wie bei den Nazis ...
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juni 2014, 12:19

Kristian,
das Wichtigste aber fehlt in Deiner Auflistung. Und wenn noch so viele Billiarden in die Subventionen geflossen sind oder wären, das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!
Da liegt der Hase begraben. Betriebe zu bewirtschaften und Kinder- Einrichtungen kann ich nicht nur per gesetzlicher Subventionen schön ausleben.
Jedes Ding muss sich irgendwann tragen.
Billige Mieten bringen verrottende Gebäude hervor.
Billige Gesundheitsfürsorge garantiert keine zeitgemäße Versorgung.
Schulbildung: Neben sehr guter Ausbildung immer nur Phrasen einstudieren überlebt sich und die Jugend wird rebellisch.

Das ganze DDR-Konstrukt, mit tausenden ehrlichen Menschen zu Beginn des Aufbaus, ist verraten worden. Nicht von der Arbeiterklasse, nein doch eher von einer aufstrebenden Nomenklatura, die keinen Widerspruch duldete und auch nicht vertrug. Eine Führungsriege, die es verstand nach unten zu treten und willfährige Gesinnungstreue in den Bezirken und Kreisen zu "dressieren", die nur noch abnickten und der Obrigkeit huldigten.
Der Untergang war vorprogrammiert, so nutzt es mir auch nicht, heute einzelne Wohltaten besonders hervorzuheben.

Wenn mir bei meinem Auto der Motor um die Ohren fliegt, werde ich auch nicht die Bereifung oder das Lenkrad loben.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon tom-jericho » 13. Juni 2014, 12:25

Thoth hat geschrieben:na klar doch HPA und unwertes Leben haben sie gleich auch noch entsorgt ......


Ich bin auch unwertes Leben, ja, und während der "Aktion T4" hätte ich in Bernburg oder den Außenstellen Schwerin, Rostock ... DIE GIFTSPRITZE bekommen.

Inzwischen gibt es aber in Schwerin (Sachsenberg) und Rostock (Gehlsdorf) dort zur Erinnerung an "T4" eine Gedenkstätte.

Habe mich dort persönlich bei den Ärzten dafür bedankt.

Ja, einige hier vergessen wirklich sehr schnell.
tom-jericho
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 12:27

nein doch eher von einer aufstrebenden Nomenklatura, die keinen Widerspruch duldete und auch nicht vertrug.


Sag ich doch: Feudalismus/Absolutismus reinsten Wassers, mit dem Unterschied, dass man Substanzwirtschaft betrieb
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon tom-jericho » 13. Juni 2014, 12:31

Kennt ihr noch unser Kinderheim?
Nein, nicht "Das Puppenheim von Pinnow".

Das südlich von Güstrow in Bellin im Schloß für die kleinen SWAPO-Kinder. [heart]

Ja und sie sind heute sogar stolz auf diese Zeit in der DDR.

Und wirklich erstaunlich, was dann aus ihnen später alles wurde. [freu]
tom-jericho
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 12:34

tom-jericho hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:na klar doch HPA und unwertes Leben haben sie gleich auch noch entsorgt ......


Ich bin auch unwertes Leben, ja, und während der "Aktion T4" hätte ich in Bernburg oder den Außenstellen Schwerin, Rostock ... DIE GIFTSPRITZE bekommen.

Inzwischen gibt es aber in Schwerin (Sachsenberg) und Rostock (Gehlsdorf) dort zur Erinnerung an "T4" eine Gedenkstätte.

Habe mich dort persönlich bei den Ärzten dafür bedankt.

Ja, einige hier vergessen wirklich sehr schnell.


Darum ging es mir gar nicht,es geht mir um die Andersdenkenden ,welche sich nicht von sozialen "Wohltaten" einlullen liesen

und: in Sachen Umgang mit Behinderten war die DDR auch kein Ruhmesblatt. Das überlies man nur zu gern den kirchlichen Einrichtungen. Weiter östlich sah es in den kommunistischen Traumparadisen noch viel schlimmer aus. Da wurde dieser Personenkreis einfach sich selber überlassen! Einer Giftspritze bedurfte es da gar nicht.Einfach verhungern lassen ging auch!
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 12:40

tom-jericho hat geschrieben:Kennt ihr noch unser Kinderheim?
Nein, nicht "Das Puppenheim von Pinnow".

Das südlich von Güstrow in Bellin im Schloß für die kleinen SWAPO-Kinder. [heart]

Ja und sie sind heute sogar stolz auf diese Zeit in der DDR.

Und wirklich erstaunlich, was dann aus ihnen später alles wurde. [freu]


Nun ja:http://www.az.com.na/kultur/was-wurde-aus-den-ddr-kindern.162114.php

Fr, 2013-01-11 02:00 — Allgemeine Zeitung

Ein Leben in zwei völlig verschiedenen Welten

"Kurz nach der Ankunft in Namibia waren viele von uns Kindern und Jugendlichen uns unsicher über unsere Zukunft und was diese uns bringen würde", sagte Lucia Engombe gegenüber der AZ.


"Die Ossis von Namibia" - dieser historisch fundierte und zugleich unteraltsame Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der so genannten DDR-Kinder aus Namibia. Wegen der militärischen Konfrontationen in Nord-Namibia und Angola verbrachten mehr als 400 schwarze Kriegswaisen sowie andere gezielt ausgewählte Kinder, teils von SWAPO-Funktionären, ihre Kindheit und Jugend zwischen 1979 und 1989 in der damaligen DDR. "Es sind einfach nur Kinder ausgesucht worden. Ich glaube auch nicht, dass die Eltern etwas dazu zu sagen hatten", beschreibt Albertina Heila, die selbst 1979 ins winterliche Mecklenburg gebracht wurde, die Lage.

Familiär entwurzelt brachte das Leben in der Fremde zunächst unzählige Entbehrungen und große Umstellungen mit sich, doch die namibischen Kinder arrangierten sich mit der Situation, fanden Freunde, gingen zur Schule, spielten und lachten. Eine der vielen Herausforderungen zu beginn ihrer Zeit war die Sprachbarriere sowie viele unbekannte Situationen, wie das Zähneputzen. In Lucia Engombes Buch "Kind Nr. 95" wurde es mit den folgenden Paragrafen des Kapitels "Das Schloss der Heimatlosen Kinder" perfekt beschrieben: "In der neuen Welt, in der wir lebten, gab es so viel das wir nicht kannten. Das hatte schon am ersten Abend mit den Schlafanzügen begonnen, die uns angezogen wurde. Und derer wir uns prompt wieder entledigten (...) Oder das Zähneputzen: 'Hm, schmeckt lecker, so süß!', meinten einige Kinder. 'Probier mal.' Tatsächlich, dachte ich und futterte begeistert Zahnpasta."

Neben der vermeintlichen humanitären Hilfe stand ein politisches Ziel für die Entsendung ins Exil im Vordergrund: eine völlig neue Elite für die namibische Befreiungsarmee SWAPO heranzubilden. Die DDR engagierte sich, da sie in der Ausbildung dieser namibischen Kinder einen Beitrag zur "Weltrevolution" sah. Die Entwurzelung und das "Verschleppen" von jungen Menschen in eine völlig fremde Umgebung war dabei nebensächlich - und es sollte sich elf Jahre später in umgekehrte Richtung, zurück in das den Kindern und Jugendlichen mittlerweile fremd gewordene Namibia, wiederholen.

Viele der Jugendliche und Kinder waren sich bei der Ankunft in ihrer Heimat nach Namibias Unabhängigkeit jedoch unsicher über ihre Zukunft, wie Lucia Engombe mitteilt. Viele der ehemaligen DDR-Kinder, darunter Engombe, sind der SWAPO heute jedoch dankbar, dass die Partei ihnen diese Möglichkeit damals gegeben hat.
Ein in Windhoek ansässiger Verein, der Freundeskreis Ex-DDR (FeD), wurde 2006 als Initiative ehemaliger namibischer "Ossis" rund um Patrick Hashingola und weiterer Wegbereiter gegründet und war in seiner Anfangszeit sehr aktiv. Die Amtssprache des Vereins ist das so genannte "Oshi-Deutsch", eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Oshivambo. Als soziales Netzwerk für ehemalige DDR-Kinder, deren Partner, Kinder, Freunde und ehemalige Lehrer gegründet, ist es ruhig geworden um den FeD. Was aus seinen Mitgliedern geworden ist bzw. welche Aktivitäten noch stattfinden, war aufgrund von Unerreichbarkeit leider nicht in Erfahrung zu bringen. Der Freundeskreis Ex-DDR scheint sanft entschlummert zu sein.

Deutlich wacher und aktiver geht es hingegen bei den vermeintlichen DDR-Kinder zu, die inzwischen seit zwei Jahren in der Windhoeker Innenstadt, vor allem rings um die Christuskirche, Geld von deutschen Touristen ergaunern. Dieses, so geben sie vor, sei für den Aufbau einer Ausstellung über ihre Geschichte bestimmt - die es jedoch niemals gab und auch in Zukunft nicht geben wird. Auch die Produktion eines Filmes oder das Erstellen eines Buches über die DDR-Kinder wurden als weitere Gründe vorgegaukelt. Die jungen Leute, einige von ihnen sprechen zwar Deustch, waren aber niemals in der damaligen DDR, sind den Windhoekern und auch der Polizei bekannt. Der AZ verrieten sie zuletzt, dass sie nun nicht mehr lügen, sondern den Touristen den wahren Grund ihrer Geldnot nennen wollen: Arbeits- und Mittellosigkeit. Ebenso wie die Stadtpolizei warnt jedoch Bischof Erich Hertel von der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche (DELK) Namibias davor, Geld zu geben: "Die sammeln immer noch mit dem Zettel, auf dem sie um Spenden für eine Ausstellung bitten." Auch jene Namibier, die in Kinderjahren tatsächlich in Ostdeutschland gelebt haben, distanzieren sich von ihren angeblichen DDR-Brüdern und -Schwestern: "Das ist eine große Lüge, um Touristen Geld abzunehmen", warnte der Chef des Freundeskreis Ex-DDR, Nixon Marcus, im AZ-Gespräch.

Zwar rutschten, wie die DDR-Kinder berichten, auch einige von ihnen ab in Drogensumpf oder Prostitution, dies sei aber trotz widriger Umstände bei der Rückkehr nach Namibia und einer schwierigen Eingewöhnungszeit nur ein ganz geringer Anteil. Und das, obwohl ihr Weg ein sehr langer und ebenso steiniger gewesen sei. Nach der Wende nämlich, die fast zeitgleich mit der Unabhängigkeit Namibias zusammenfiel, endete die Unterstützung der DDR für Namibias Kinder - erneut wurde über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden; erneut wurden sie in einer Art Nacht-und-Nebel-Aktion in Flugzeuge verfrachtet und 10000 km über Kontinente geflogen; erneut wurden Verlust, Entwurzelung und Neueingewöhnen zu den Begleitern der DDR-Kinder.

Der als 18-Jähriger zurückgekehrte Patrick Hashingola gehörte zu den ersten 80 Kindern, die nach Deutschland geflogen wurden und auch zu den ersten, die zurück nach Namibia kamen: "Niemand hat uns erklärt, warum wir so plötzlich zurück mussten. Wir waren wie ein Spielball zwischen den Regierungen und scheinen als Menschen keine große Rolle gespielt zu haben." Und nichts wurde aus dem versprochenen Schulabschluss in Deutschland. Dennoch schafften es viele "Ossis", sich ein erfolgreiches Leben aufzubauen. Nixon Marcus wurde ein erfolgreicher Rechtsanwalt, Lucia Engombe arbeitet beim Deutschen Hörfunk der NBC (Namibia Broadcasting Corporation) und feierte unlängst mit ihrem Buch "Kind Nr. 95" große Erfolge, während Naita Hishoono beim Namibischen Institut für Demokratie (NID) landete. Andere gingen nach Deutschland zurück, wie beispielsweise Andreas Shiyoo, der lange Zeit als Sportredakteur für die AZ tätig war und nun seit 2007 in der Marketing- und Journalismusbranche tätig ist und mit seiner Familie in Hameln lebt. Nali Conrad ist eine der Bezirksvorsitzenden der Deutsch-Namibischen Gesellschaft (DNG) und engagiert sich somit weiterhin für Ex-DDR-Kinder in Deutschland. Das Kapitel "Die Ossis von Namibia" hat in der Realität viele Facetten - und wird uns in Zukunft noch weiter begleiten.

Jasmin Paul und Carla Rattay
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 13. Juni 2014, 13:39

Volker Zottmann hat geschrieben:Kristian,
das Wichtigste aber fehlt in Deiner Auflistung. ....das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!
Da liegt der Hase begraben. Betriebe zu bewirtschaften und Kinder- Einrichtungen kann ich nicht nur per gesetzlicher Subventionen schön ausleben.
Jedes Ding muss sich irgendwann tragen.
Billige Mieten bringen verrottende Gebäude hervor.
Billige Gesundheitsfürsorge garantiert keine zeitgemäße Versorgung.


Ja, hier muss ich dem Volker recht geben, genau das war der Punkt. Alles was er aufführt, war nur temporär machbar, nie dauerhaft. Ok, ich könnte beifügen, dass das mit der Genehmigung des Mannes für die Arbeit der Frau in der BRD nur auf dem Papier stand, praktisch keine Rolle spielte und das es in der DDR nicht um arbeiten wollte ging, sondern um musste ..... [grins]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84698
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:19

Volker Zottmann hat geschrieben:Kristian,
das Wichtigste aber fehlt in Deiner Auflistung. Und wenn noch so viele Billiarden in die Subventionen geflossen sind oder wären, das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!
Da liegt der Hase begraben. Betriebe zu bewirtschaften und Kinder- Einrichtungen kann ich nicht nur per gesetzlicher Subventionen schön ausleben.
Jedes Ding muss sich irgendwann tragen.
Billige Mieten bringen verrottende Gebäude hervor.
Billige Gesundheitsfürsorge garantiert keine zeitgemäße Versorgung.
Schulbildung: Neben sehr guter Ausbildung immer nur Phrasen einstudieren überlebt sich und die Jugend wird rebellisch.

Das ganze DDR-Konstrukt, mit tausenden ehrlichen Menschen zu Beginn des Aufbaus, ist verraten worden. Nicht von der Arbeiterklasse, nein doch eher von einer aufstrebenden Nomenklatura, die keinen Widerspruch duldete und auch nicht vertrug. Eine Führungsriege, die es verstand nach unten zu treten und willfährige Gesinnungstreue in den Bezirken und Kreisen zu "dressieren", die nur noch abnickten und der Obrigkeit huldigten.
Der Untergang war vorprogrammiert, so nutzt es mir auch nicht, heute einzelne Wohltaten besonders hervorzuheben.

Wenn mir bei meinem Auto der Motor um die Ohren fliegt, werde ich auch nicht die Bereifung oder das Lenkrad loben.

Gruß Volker

Natürlich, all das bestreite ich doch gar nicht, ökonomisch war das natürlich unhaltbar und musste in die Pleite führen.Aber darum geht es doch in diesem Zusammenhang gar nicht.Es geht darum, das ALLES, ABER AUCH ALLES an Bemühen unbedingt eine negative Note haben muss.Wenn gar nichts mehr hilft dann muss die Geschichte mit den Nazis als Vergleich ran, so geschehen bei dem Vergleich hinsichtlich des KdF-Systems . Es geht darum, dass ich es als ab- nervend empfinde,dass JEDER SED-Funktionär zwingend ein Idiot gewesen sein muss,ausschließlich in verbrecherischer Absicht gehandelt haben muss,IMMER und nach strenger Analyse festgestellt wird, es ging IMMER nur darum die Unterdrückung des gesamten Volkes zu "tarnen", man fühlte sich in Wahrheit NUR dieser Aufgabe verpflichtet.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:22

HPA hat geschrieben:
Das haben die Nazis aber bereits bis auf wenige Ausnahmen auch hinbekommen. Klebte nur ein anderes ideologisches Etikett drauf.

Nimm es mir nicht übel, aber auf genau diesen Käse habe ich gewartet.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:25

augenzeuge hat geschrieben: und das es in der DDR nicht um arbeiten wollte ging, sondern um musste ..... [grins]
AZ

... und auf diesen auch. [wink]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:36

Volker Zottmann hat geschrieben: das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!

Dann hoffen wir doch einfach mal,dass das heute nicht so ist.Wie viele Milliarden Schulden hatte das Land heute noch mal? Ich erinnere Dich dran, sollte uns der ganze Mist um die Ohren fliegen.Welchen Hintergrund haben eigentlich heutige Sozialleistungen,die Rente mit 63? Ist es das gleiche Ansinnen wie bei denen der NSDAP und der SED, oder ist es heute anders? Zumindest für die, die in die heutigen "Funktionäre" so verliebt sind?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juni 2014, 15:40

Nein Kristian, nicht alle hier verdammen jeden Funktionär.
Es gab durchaus etliche, die NIE einen persönlichen Vorteil nahmen. Durchaus! Aber das System selbst war (anfangs offen stalinistisch) so gestaltet, dass der Denunziant oft das größere Gehör fand, als der Gescholtene. Meist war das Unrecht.
Und umso älter die DDR wurde, um so offener trat der Untertanengeist in den Vordergrund.
Beispiel:
Ich arbeitete bis 1985 noch im VEB.
Weil ein 1. Bezirkssekretär nach Berlin heroische Großtaten vermelden wollte, drückte der nach unten mittels seines Bezirkswirtschaftsrates durch, dass am Wochenende Zusatzschichten zu fahren seien. Deren Überproduktion wollte der weiter melden. Da das Halle so anordnete, wurde es so durchgezogen. Die Kollegen mussten Sonnabends/Samstag antanzen und arbeiten.
Niemand, weder beim Kreis, noch bei der bereits resignierten Betriebsleitung widersprach diesem Unsinn. Denn am Montag war nicht ein Gramm Material (Polytyrolgranulat) da, um auch nur einen einzigen neuen Schaumblock zu formen. Die Werktätigen lungerten bei vollem Lohn rum.
In den beginnenden 50er Jahren, hätte der Verantwortliche noch wegen Wirtschaftssabotage und Zersetzung der Arbeitsmoral vor Hilde Benjamin zum Schauprozess antreten müssen. Nicht so 1985, da verplemperten die Kollegen grundlos freie Tage, um in der Woche zu gammeln. Und der Verantwortliche ging im Harz, von seiner Jagdhütte aus auf Jagd und wähnte alles in bester (sozialistischer) Ordnung.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 13. Juni 2014, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juni 2014, 15:42

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben: das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!

Dann hoffen wir doch einfach mal,dass das heute nicht so ist.Wie viele Milliarden Schulden hatte das Land heute noch mal? Ich erinnere Dich dran, sollte uns der ganze Mist um die Ohren fliegen.Welchen Hintergrund haben eigentlich heutige Sozialleistungen,die Rente mit 63? Ist es das gleiche Ansinnen wie bei denen der NSDAP und der SED, oder ist es heute anders? Zumindest für die, die in die heutigen "Funktionäre" so verliebt sind?



Das ist ebenso ein Schwachsinn. Die Rente wird immer sicher bleiben, aber nie mehr reichen. Die wirkliche Armut hat aber noch nicht begonnen!
Das wäre aber einen neuen Thread wert...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:51

Volker Zottmann hat geschrieben:Nein Kristian, nicht alle hier verdammen jeden Funktionär.
Es gab durchaus etliche, die NIE einen persönlichen Vorteil nahmen. Durchaus! Aber das System selbst war (anfangs offen stalinistisch) so gestaltet, dass der Denunziant oft das größere Gehör fand, als der Gescholtene. Meist war das Unrecht.
Und umso älter die DDR wurde, um so offener trat der Untertanengeist in den Vordergrund.
Beispiel:
Ich arbeitete bis 1985 noch im VEB.
Weil ein 1. Bezirkssekretär nach Berlin heroische Großtaten vermelden wollte, drückte der nach unten mittels seines Bezirkswirtschaftsrates durch, dass am Wochenende Zusatzschichten zu fahren seien. Deren Überproduktion wollte der weiter melden. Da das Halle so anordnete, wurde es so durchgezogen. Die Kollegen mussten Sonnabends/Samstag antanzen und arbeiten.
Niemand, weder beim Kreis, noch bei der bereits resignierten Betriebsleitung widersprach diesem Unsinn. Denn am Montag war nicht ein Gramm Material (Polytyrolgranulat) da, um auch nur einen einzigen neuen Schaumblock zu formen. Die Werktätigen lungerten bei vollem Lohn rum.
In den beginnenden 50er Jahren, hätte der Verantwortliche noch wegen Wirtschaftssabotage und Zersetzung der Arbeitsmoral vor Hilde Benjamin zum Schauprozess antreten müssen. Nicht so 1985, da verplemperten die Kollegen grundlos freie Tage, um in der Woche zu gammeln. Und der Verantwortliche ging im Harz, von seiner Jagdhütte aus auf Jagd und wähnte alles in bester (sozialistischer) Ordnung.

Gruß Volker

Auch das bestreite ich nicht und gebe Dir recht, aber das war eben nicht mein Thema, sondern die von mir beschriebene "Analyse", warum was so getan wurde wie es getan wurde. Und was die Jagdhütten und ähnliches angeht, natürlich, eine Frechheit um es freundlich auszudrücken, aber ist das nicht eher menschlich als systembedingt? Soll ich noch eine Auflistung aufmachen, mit "Frechheiten" die man sich heute leistet,"Volkseigentum" für sich und seine"Funktionäre" verbraucht? Ich glaube die damaligen Funktionäre drehen sich heute noch im Grabe um, ärgern sich, dass sie so "bescheiden"waren, mit ihrem "Villenviertel" in Wandlitz.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 15:59

Volker Zottmann hat geschrieben:

Das ist ebenso ein Schwachsinn. Die Rente wird immer sicher bleiben, aber nie mehr reichen. Die wirkliche Armut hat aber noch nicht begonnen!
Das wäre aber einen neuen Thread wert...

Gruß Volker

[flash] Na dann, brauchen wir uns ja keine Sorgen machen, durchleben den "schönen Tod".
Aber das war ja nicht meine Frage, ich wollte wissen, aus was für Gründen heute gewisse Sozialleistungen gestemmt werden, im Gegensatz zu den "hinterhältigen" Gründen der "Tarnung" der Unterdrückung damals?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 16:00

Na karnak ,das Geheul möchte ich hören, wenn sich Merkel und Co ein paar tausend ha einzäunen liesen um ganz privat auf Pirsch zu gehen oder sich auf Staatskosten eine Privatdatscha errichten liese.

Es geht doch gar nicht um Wandlitz.
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 16:07

HPA hat geschrieben:Na karnak ,das Geheul möchte ich hören, wenn sich Merkel und Co ein paar tausend ha einzäunen liesen um ganz privat auf Pirsch zu gehen oder sich auf Staatskosten eine Privatdatscha errichten liese.

Es geht doch gar nicht um Wandlitz.

Weiß ich, um was es MIR ging habe ich nun schon mehrmals kurz hintereinander erläutert.
Und Du hast recht, ein paar tausend ha lassen die sich nicht einzäunen, obwohl, so manch einer hätte wahrscheinlich sogar Verständnis dafür, wo die "führenden Genossen"doch so hart für uns arbeiten, da brauchen die einfach etwas Erholung [flash], aber sonst,ich brauche es Dir nicht zu sagen,das weißt Du alleine.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 13. Juni 2014, 16:52

karnak nur mal ein Beispiel: die "Datsche" des einstigen Berliner SED Fürsten Naumann (bis zu seinem Fall wegen notorischem Saufens) am Parsteiner See hat knapp 6,5 Millionen Mark an Baukosten verschlungen. Honeckers Haus in Drewitz soll 25 Millionen Mark gekostet haben
Die Liste liese sich beliebig fortsetzen. Und diese Tatsachen haben den gemeinen DDR Bürger völlig zu Recht auf die Palme gebracht. Da gibt es nichts zu beschönigen. Dein einstiger oberster Dienstherr hat es ja auch ordentlich krachen lassen.
HPA
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon tom-jericho » 13. Juni 2014, 17:05

HPA hat geschrieben:karnak nur mal ein Beispiel: die "Datsche" des einstigen Berliner SED Fürsten Naumann (bis zu seinem Fall wegen notorischem Saufens) am Parsteiner See hat knapp 6,5 Millionen Mark an Baukosten verschlungen. Honeckers Haus in Drewitz soll 25 Millionen Mark gekostet haben
Die Liste liese sich beliebig fortsetzen. Und diese Tatsachen haben den gemeinen DDR Bürger völlig zu Recht auf die Palme gebracht. Da gibt es nichts zu beschönigen. Dein einstiger oberster Dienstherr hat es ja auch ordentlich krachen lassen.


Kennst du die Dienststelle Drewitz?
Die 25 Mille waren doch nicht nur für das Haus.

Vorher kommt mann doch durch ein Tor mit Wachgebäude, dahinter dann gleich Unterkunfts-und Versorgungsgebäude.

Seit Jahren sind nun schon schöne Ferienhäuser nach der Wende hinzugekommen.

Aber die Besitzer wechselten nach der wende einige male nach der Wende, so kann ich jetzt nicht sagen, was aktuell damit ist.

Interessiert mich aber auch nicht.
tom-jericho
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 13. Juni 2014, 17:08

HPA hat geschrieben:karnak nur mal ein Beispiel: die "Datsche" des einstigen Berliner SED Fürsten Naumann (bis zu seinem Fall wegen notorischem Saufens) am Parsteiner See hat knapp 6,5 Millionen Mark an Baukosten verschlungen. Honeckers Haus in Drewitz soll 25 Millionen Mark gekostet haben
Die Liste liese sich beliebig fortsetzen. Und diese Tatsachen haben den gemeinen DDR Bürger völlig zu Recht auf die Palme gebracht. Da gibt es nichts zu beschönigen. Dein einstiger oberster Dienstherr hat es ja auch ordentlich krachen lassen.

Sicher kann einen das auf die Palme bringen,NUR und nochmal und wenn es auch nichts mit meinem ursächlichen Anliegen zu tun hat, was meinst Du was mich heute alles auf die Palme bringt, die unverschämten Rentenregelungen für Regierungsmitglieder z.B.,die im Prinzip nach 10 Jahren harter Arbeit aus dem Schneider sind und ich dafür 45 Jahre aufbieten muss und dann bei Weiten nicht eine entsprechende Rente erreiche. Es gäbe noch einiges mehr an Beispielen, aber was soll ich mich dazu auslassen, Sozialneid wird einem sehr schnell unterstellt wenn man sich darüber empört. Wer an den Fleischtöpfen ganz vorne sitzt kommt nun mal am Ehesten an die besten Happen ran. [flash] Ich gönne es jedem.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25001
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 13. Juni 2014, 18:43

karnak hat geschrieben:Wer an den Fleischtöpfen ganz vorne sitzt kommt nun mal am Ehesten an die besten Happen ran. [flash] Ich gönne es jedem.


Ich sitze drauf. Nein, ich geb dir nichts ab..... [super]
Du darfst schon nach 45 Jahren in Rente.....warum ich nicht?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84698
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 13. Juni 2014, 20:41

karnak hat geschrieben:Das mit dem 1.8 Milliarden Subventionen wäre doch schon mal ein Beispiel.
-Das Bemühen und das in die Tat umsetzen für die Leute vernünftigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
- ein fast schon optimale Bereitstellung von Krippen und Kindergartenplätzen
- die Sicherstellung einer vernünftigen und gehaltvollen Schulspeisung
- Eine durchaus gelungene Schulbildung, zumindest was die Allgemeinbildung angeht
- eine breit gefächerte Schaffung von Freizeitbeschäftigung für Jugendliche unabhängig von der Zahlungsfähigkeit der Eltern
- eine durchaus gelungene Vorbereitung der Jugendlichen auf das Berufsleben.
- die Förderung und Unterstützung von jungen Familien, von denen sich keine Sorgen machen musste ob sie sich Kinder eigentlich leisten können
- die Sicherstellung der Pausenversorgung in sehr vielen Betrieben für einen minimalen Betrag
- die Sicherstellung einer medizinischen Versorgung flächendeckend über das ganze Land
- die Schaffung einer ziemlich gut funktionierenden Landwirtschaft, die trotz anfänglicher"Zwangskollektivierung" Erfolge zu verzeichnen hatte, dass Land in die
Lage versetzt hat, die Bevölkerung ziemlich gut zu ernähren.Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern im Ostblock und in vielen anderen Ländern der Welt,
- eine massive Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Landbevölkerung
- Das Durchsetzen eines hohen Grades bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau.In der DDR brauchte keine Frau die Genehmigung des Ehemannes laut
Gesetz,wenn sie einer Arbeit nachgehen wollte.Weist Du wann diese Regelung in der BRD abgeschafft wurde?
Es geht mir bei der ganzen Diskussion nicht darum, die DDR und ihre Funktionäre als die Edelmenschen in den Himmel zu heben, es geht mir auch nicht darum, dass für irgend etwas Danke gesagt werden muss.Wenn ich persönlich auch festhalten will, in dieser DDR hat man mich in die Lage versetzt ein vernünftiges Leben zu führen, man hat mir Bildung mitgegeben, mich dazu erzogen, dass ich im Leben meinen Mann stehen kann, beruflich und auch persönlich, ICH bin dafür durchaus dankbar. In der BRD lässt man mich auch gut leben, gar keine Frage, zu verdanken habe ich dem Land aber nichts, von der allumfassenden Freiheit mal abgesehen, sicher ein wichtiges Gut was ich durchaus genieße, aber dafür bekomme ich nichts im Konsum.ALLES was ich jetzt habe, habe ich mir selbst erarbeitet und auch erkämpft.
Es geht mir bei der Diskussion darum, dass natürlich das Land politisch eine Diktatur war,aber eben die Darstellung, alles, aber auch alles letztlich einen Hintergrund von Unterdrückung hatte, dass das die alleinige Aufgabenstellung und das Ziel eines jeden Funktionärs und jeder staatlichen Behörde war.Das man bei jedem Thema nur lange genug darüber nachdenken muss,dann findet man schon eine Begründung,dass das so war.Und Dummschwätzer die sich mit vollem Einsatz dieser Aufgabe widmen gibt es offensichtlich genug.



Danke @Karnak für Deine "krampfhaften" Bemühungen mir auf meine Bitte nach den Beispielen über "ehrliche, den Bürgern zu Diensten bemüht gewesenen Genossen" zu antworten. Was Du hier im Großen und Ganzen aufgeführt hattest waren doch alles Vorgaben von höchster Stelle und sollten die Überlegenheit des von ihnen beherrschten "sozialistischen" gegenüber des "kapitalistischen" System´s dokumentieren, kein einziges Beispiel dafür bei, wie sich unter den "Dödeln" auch nur einer für seine Mitbürger eingesetzt hatte.
Die 1,8 Milliarden für den FDGB waren Subventionen (heißt im Klartext daß man sie von anderer Stelle abgezweigt hatte und sie damit an anderer Stelle gefehlt haben dürften) und man sollte nicht so tun als ob das Geld ein Geschenk von den Genossen war-die Arbeiter und Bauern der Republik hatten sie wohl eher selber "erwirtschaftet", oder irre ich mich da??
Dafür daß es da "bezahlbaren" Wohnraum gab, kann aber nicht vergessen machen daß an anderer Stelle die Wohnqualität zu einem großen Teil zu wünschen übrig ließ und die Bausubstanz der Altbauten erschreckend dem Verfall preisgegeben wurde. Daß man mancherorts erst an artgerechten Wohnraum kam wenn man vor Wahlen "geschickt" auf gewisse "Defizite" diesbezüglich hinwies, sagt doch aus wie es mit den "Vernünftigen bezahlbaren" Wohnraum wirklich aussah.
Krippen-Und Kindergartenplätze hatten den Zweck die Arbeitskraft der Frauen auf Gedeih und Verderb mit in das Sozialprodukt einzubinden und man sollte nicht so tun als ob Kindergärtenplätze in der anderen Hälfte von Deutschland ein Fremdwort waren.
Schulspeisung ist auch keine Erfindung irgendwelcher "Nicht-Betonköpfen" und hat es auch in der BRD gegeben. Über deren unterschiedlichen Qualitäten kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber dicke Kinder hat es im Westen wahrscheinlich mehr gegeben wie in der DDR.
Über die Allgemeinbildung könnte man trefflich streiten, aber wenn man danach etwas werden wollte mußte man dem Staat "DDR" erst mal vorgaukeln daß man ein Bürger war, der den Sozialismus als das "A und O" auf der Begehrtheitsskala" betrachtete.
Die "breit gefächerte Schaffung von Freizeitbeschäftigung für Jugendliche (das mit dem Unabhängigkeit von der Zahlungsfähigkeit der Eltern übersehe ich mal gefissentlich, denn angeblich gab es solche Fälle doch nur im dekadenten Westen) halte ich für ein Wunschbild Deinerseits und nur mal so am Rande: Die Jugendlichen schliefen auch in der BRD nicht nur an der Wand.
Wie sah denn die Vorbereitung auf das Arbeitsleben für Jugendliche in der DDR eigentlich aus? Abgesehen davon daß man sich für einige Berufe nur qualifizieren konnte wenn man sich mal "freiwillig" für ´ne gewisse Zeit irgendwohin verpflichtete, standen Einem alle Wege offen, oder gab es da Entscheidungen auf Anderer Ebene?
Kindergeld gab es auch im Westen und bei der Lohnsteuer wuden Kinder auch berücksichtigt !!!
Was die Pausenversorgung anbelangt hätte ich Dir gewünscht einmal in den Betriebskantinen von den "Ausbeuterkonzernen" der Edelkapitalisten Dein preiswertes, reichhaltiges und schmackhaftes Mittagessen selbst zusammenstellen gekonnt zu haben.
Wenn Du von der Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung sprichst, solltest Du die dabei teilweise recht mangelhafte Ausstattung dieser Versorgung aber nicht unter den Tisch kehren. Im Zusammenhang mit der Versorgung meiner Mutter, einer meiner Nichten und einer blinden Bekannten muß ich Dir widersprechen, Deren benötigte lebenswichtigen Medikamente ect. bekamen sie vom "Klassenfeind".
Die "ziemlich gut funktionierende" Landwirtschaft war nicht in der Lage, sinngemäß, außer Kraut und Rüben" so gut wie nichts in die Obst- und Gemüseläden zu bringen, die Schinken gingen in den Westen und nach allem Möglichen mußte man anstehen. War´s nicht so @Karnak??
Daß es woanders noch "schlimmer" war wertet doch die Mangelwirtschaft nicht auf und den Betroffenen gings mit dieser Einsicht auch keinen Deut besser.
Nach all den von Dir angeblich positven Beispielen dem Volke dienender Errungenschaften einiger dem Volke dienender "Dödel-Genossen" bin ich nun so schlau wie zuvor. In jedem Falle aber hat es mal wieder Spaß gemacht mit Dir zu schwätzen.

Aus Kassel, Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 13. Juni 2014, 20:53

karnak hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:
Das haben die Nazis aber bereits bis auf wenige Ausnahmen auch hinbekommen. Klebte nur ein anderes ideologisches Etikett drauf.

Nimm es mir nicht übel, aber auf genau diesen Käse habe ich gewartet.


Aber hat er nicht gewissermaßen auch recht mit diesem "Käse", der @HPA??

Aus Kassekl, Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Sirius » 13. Juni 2014, 21:54

karnak hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:
Das haben die Nazis aber bereits bis auf wenige Ausnahmen auch hinbekommen. Klebte nur ein anderes ideologisches Etikett drauf.

Nimm es mir nicht übel, aber auf genau diesen Käse habe ich gewartet.


Das galt - bis auf die Anfangszeit - nicht für die DDR im Speziellen, richtig. Aber wenn Du den gesamten "sozialistischen/kommunistischen" Machtbereich von der Werra bis Wladiwostok und Mekong betrachtest, stimmt die Aussage schon. Wenn man im Rahmen der Zwangskollektivierung Millionen verhungern läßt, gleichzeitig Getreide ins Ausland exportiert, ist das sicher auch bewußte Vernichtung von (Klassen-)Feinden und kein angenehmer Tod. Oder nehme die zahlreichen Gulags. Da hat man "Klassenfeinde" unter Mao, Stalin, Lenin und Pol Pot auch systematisch "vernichtet". Und das ging nach dieser "Hochphase" später auch in geringerem Ausmaß weiter. Ich möchte nicht wissen, wieviele und auf welche Weise noch heute Personen in nordkoreanischen Straflagern ums Leben kommen. Das ist sicher nicht alles nur westliche Propaganda, wir leben schließlich im "Informationszeitalter".

Wenn Du die katholische Kirche bewertest, pickst Du Dir ja auch nicht nur die katholische Kirche in Andorra heraus und sagst, so schlimm war die katholische Kirche dort ja gar nicht, es gab nur zwei Tote. Du betrachtest, was sie insgesamt in ihrem gesamten Machtbereich getan hat, bewertest diese Weltanschauung insgesamt.
Zuletzt geändert von Sirius am 13. Juni 2014, 22:24, insgesamt 5-mal geändert.
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Sirius » 13. Juni 2014, 22:02

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben: das Entscheidende ist doch, dass die Nachhaltigkeit nie mit Subventionen gesichert werden kann!

Dann hoffen wir doch einfach mal,dass das heute nicht so ist.Wie viele Milliarden Schulden hatte das Land heute noch mal? Ich erinnere Dich dran, sollte uns der ganze Mist um die Ohren fliegen.Welchen Hintergrund haben eigentlich heutige Sozialleistungen,die Rente mit 63? Ist es das gleiche Ansinnen wie bei denen der NSDAP und der SED, oder ist es heute anders? Zumindest für die, die in die heutigen "Funktionäre" so verliebt sind?

Ja, auch das jetzige System kann sich eines Tages als nicht mehr als nachhaltig erweisen. Aber, es hat schon mal mindestens 25 Jahre länger gehalten. Was die Rente mit 63 betrifft, dann sind auch die Linkspopu... ähh Sozialdemokraten einfallsreich, wenn es um den Machterhalt geht. Ja, es geht JEDEM System immer um den Machterhalt. Egal, ob Monarchie, Diktatur oder Republik. Es kommt aber eben auch auf die Methoden an. Und da gibt es schon größere Unterschiede. Ob ich nicht mehr als Briefträger arbeiten darf, oder mich in einem Lager zu Tode arbeiten muss, ist schon ein Unterschied - insbesondere wenn man selbst betroffen ist.
Zuletzt geändert von Sirius am 13. Juni 2014, 22:14, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 13. Juni 2014, 22:09

Sirius hat geschrieben:Was die Rente mit 63 betrifft, dann sind auch die Linkspopu... ähh Sozialdemokraten einfallsreich, wenn es um den Machterhalt geht.


Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, die Rente mit 63 dürfte es nie geben, wenn ich erkenne, dass die folgenden Generationen das ausbaden müssen.
Und wenn ich höre, was jene dafür doch geleistet haben....dann sage ich, die Jungen heute leisten mehr. So einen Streß in Schule und Job hatten wir nicht, als wir angefangen haben.

Beide, sowohl CDU und SPD haben hier volkspolitisch versagt.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84698
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

VorherigeNächste

Zurück zu Wahlen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast