Wahlen in der DDR

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 19. Juli 2013, 22:41

control hat geschrieben:Hausfreund benutze einfach ein anderes Shampooo...

OK. Darf ich Shampoo mit "Partei" übesetzen? [denken]
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 28. Juli 2013, 21:33

Hat auch mit den Wahlen zu tun, jedoch mit der Kommunalwahl vom 7. Mai 1989. Es dauert leider etwas länger, dafür ist es aber auch recht aufschlußreich. Hinterher darf der Beitrag gerne "zerissen" werden!

MfS, Dokumentenverwaltung, Nr.103590 Berlin, 19. 5. 1989
Mielke an Leiter der Diensteinheiten

VVS-Nr. 0008, MfS-Nr. 38/89


Maßnahmen zur Zurückweisung und Unterbindung von Aktivitäten feindlicher, oppositioneller und anderer negativer Kräfte zur Diskreditierung und Ergebnisse der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989

In Fortsetzung langfristig vorbereiteter und teilweise realisierter Störaktionen gegen die Vorbereitung und Durchführung der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 unternehmen gegenwärtig personelle Zusammenschlüsse, Gruppierungen und Gruppen, insbesondere in der Hauptstadt der DDR, Berlin, sowie auch in Leipzig, Dresden und Potsdam provokatorische Handlungen zur Diskreditierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen.
Auf der Grundlage von am Wahltag durchgeführten sogenannten flächendeckenden "Kontrollen" bzw. der "Überwachung" der Wahlhandlung und der Stimmenauszählung in Wahllokalen beabsichtigen innere Feinde den "Nachweis" einer angeblichen Fälschung von Wahlergebnissen in ausgewählten Wahlbezirken zu führen. Dabei ist ein stabsmäßig organisiertes und koordiniertes Vorgehen feindlicher, oppositioneller Kräfte und ihr abgestimmtes Zusammenwirken mit den in Westberlin akkkreditierten Korrespondenten zu erkennen.
So konnten bereits folgende Aktivitäten festgestellt werden:
-Öffentliche Verbrennung einer sogenannten "Öffentliche Stellungnahme zu den Kommunalwahlen 1989", unterzeichnet von 18 sogenannten kirchlichen Basisgruppen überwiegend aus der Hauptstadt der DDR, Berlin, sowie eines "Einspruchs gegen die Gültigkeit der Kommunalwahlen 1989 in Berlin", gerichtet an den Nationalrat der Nationalen Front der DDR.
Diese "Öffentliche Stellungnahme....",initiiert durch solche hinlänglich bekannten Inspiratoren/Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit und reqaktionäre kirchliche Amtsträger wie Werner FISCHER, Ulrikr POPPE und Franj-Herbert MI?LITZ sowie die Pfarrwe SIMON (Zionskirchengemeinde) und SCHNEIDER (Elisabethkirchengemeinde), soll an sogenannte kirchliche Basisgruppen in der DDR und an Vertreter westlicher Massenmediensowie an staatliche organe und gesellschaftliche Einrichtungen in der DDR übergeben werden.
-Vorsprachen von namentlich bekannten reaktionären kirchlichen Amtsträgern und anderen kirchlichen Kräften bei Oberbürgermeistern und Stellvertretern der Oberbürgermeister für Inneres bzw. Übersenden von an diese Funktionäre gerichteter Briefe durch den genannten Personenkreis.
-Postalischer Versand von durch Mitglieder sogenannter kirchlicher Basisgruppen verfaßten "Kontrollberichte" über angebliche Wahlmanipulationen in der Hauptstadt der DDR und in Potsdam an politisch negative Personen in der DDR.
Des weiteren ist beabsichtig, vor allen durch den operativ bekannten Pfarrer EPPELMANN und seinen Umgangskreis, durch Mitglieder der "Initiative Frieden und Menschenrechte" sowie der "Umweltbibliothek" und durch weitere feindliche, oppositionelle und andere negative Kräfte, Anzeigen beim Generalstaatsanwalt zu erstatten bzw. Eingaben an den Staatwsrat der DDR bzw. an örtliche Organe zu versenden.
Zur wirksamen Zurückweisung bzw. Unterbindung der festgestellten bzw. beabsichtigten provokativen rechtswidrigen Handlungen wurde zentralfolgende Verfahrensweise festgelegt:
1.Wird festgestellt, daß Personen die Ergebnisse der Kommunalwahlen in der Öffentlichkeit herabwürdigen, sind entsprechende Prüfungshandlungen einzuleiten. Im Fallle der Bestätigung einer Täterschaft ist in Abhängigkeit von der Persönlichkeit, den Bewggründen und der konkret verfolgten Zielstellung über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Die Einleitung strafprozessualer Maßnahmen ist dabei auf einen engen, offen feindlich handelnden Personenkreis zu beschränken, der in schwerwiegender Weise die strafrechtlichen Bestimmungen verletzt hat.
2.Sachlich gehaltene Eingaben, andere Schreiben oder Erklärungen zum Wahlergebnis an staatliche Organe sind den zuständigen örtlichen Wahlkommissionen zu übergeben. Die Sekretäre der Wahlkommissionen werden wie folgt antworten:
"Die Wahlkommission hat anhand der von den Wahlvorständen entsprechend § 39 Absatz 1 des Wahlgesetzes exakt gefertigten Niederschriften die ordnungsgemäße Durchführung der Wahlen geprüft, das Wahlergebnis festgestellt und veröffentlicht. Dem ist nichts hinzuzufügrn,"
Auf jeden Fall ist zu vermeiden, daß zur Sache selbst oder zu den angeblich Fakten argumentiert wird. Schreiben, die vorher den westlichen übermittelt worden sind, werden nicht bearbeitet.
3. Sachliche Anfragen von Bürgern, die sich auf das Wahlergebnis beziehen oder die Vorschläge für künftige Veränderungen des Wahlverfahrens unterbreiten, sind durch die zuständigen örtlichen Räte entgegenzunehmen und in individuellen Gesprächen direkt zu behandeln.
4. Anzeigen, die nach § 211 Strafgesetzbuch erstattet werden, sind ohne Kommentar entgegenzunehmen. Nach Ablauf der vorgesehenden Fristen für die Anzeigenbearbeitung ist von den jeweils zuständigen Organen zu antworten, daß keine Anhaltspunkte für den Verdacht einer Straftat vorliegen. Außerdem ist auf die offizielle Verlautbarung über die ordnungsgemäße Durchführung zu verweisen.
Beschwerden gegen die getroffenen Entscheidungen sind gemäß § 91 StPO zu bearbeiten und abschlägig zu entscheiden.

Zur konsequenten Verwirklichung dieser zentralen Festlegungen sind folgende politisch-operative Aufgaben zu lösen:
1. Die Leiter aller operativen Diensteinheiten haben zu sichern, daß die gründliche operative Durchdringung feindlicher, oppositioneller und anderer negativer Personenkreise vor allem mit dem Ziel erfolgt, weitere beabsichtigte Aktivitäten zur Diskreditierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern. Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen sind operative Personenkontrollen durchzuführen bzw. diese Personen in operativen Vorgängen zu bearbeiten,
-In Verwirklichung der zentral getroffenen Festlegung alle sachlich gehaltenen Eingaben, anderen Schreiben oder Erklärungen zum Wahlergebis an die Sekretäre der Wahlkommissionen bzw. an die örtlichen Räte übergeben werden.
- den zuständigen Diensteinheiten des MfS alle Informationen zu Personen und sachverhalten übermittelt werden, die im Zusammenhang mit der Realisierung der zentralen Festlegungen bekannt werden und von sicherheitspolitischer Bedeutung sind.
2. Bei feststellung von Personen gemäß Ziffer 1 der zentralen Festlegungen sind durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten Vorschläge zur weiteren Bearbeitung mit der Hauptabteilung XX und der Hauptabteilung IX abzustimmen. Sofern die Einleitung eines Ermittelungsverfahrens geprüft wird, ist durch die Hauptabteilung IX bzw. die Abteilung IX der zuständigen Bezirksverwaltung eine gründliche strfrechtliche Einschätzung des vorliegenden Materials vorzunehmen.
Die einleitung eines Ermittelungsverfahrens hat nur nach Zustimmung des Leiters der Hauptabteilung IX zu erfolgen.
-3. Der Leiter der Hauptabteilung XX bzw. die Leiter der zuständigen operativen Diensteinheiten haben darauf Einfluß zu nehmen, daß durch den Staatssekretär für Kirchenfragen bzw. durch die Stellvertreter der Vorsitzenden der Räte der Bezirke und Kreise für Inneres und die Kirchenreferenten der örtlichen Räte provokative Aktivitäten kirchenleitender Amtsträger bzw. im kirchlichen Bereich tätiger Personenzu den Ergebnissen der Kommunalwahlen in geeigneter Form zurückgewiesen werden. Dabei ist zu vermeiden. daß zur Sache selbst oder zu den angebenen Fakten argumentiert wird. Eine Diskreditierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen ist in den Gesprächen nicht zuzulassen. Es ist darauf hinzuwirken, daß die in diesem Zusammenhang erforderlichen Auseinandersetzungen nicht zur Belastung des Staat-Kirche-Verhältnisses führe.
Sachlich gehaltene Eingaben, Schreiben oder Erklärungen sind ebenfalls an die Sekretäre der Wahlkommissionen bzw. an die örtlichen Räte zuübergeben.
4. Durch zweckmäßige politisch-operative Maßnahmen ist der Versand von Materialien, die geeignet sind, die Ergebnisse der Kommunalwahlen zu diskeditieren, zu unterbinden. Dazu sind durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten Entscheidungen über die Einbehaltung bzw. die differenzierte Weiterleitung zu treffen. Geeignete politisch-operative Maßnahmen sind einzuleiten zur Unterbindung des Aus-bzw. Einschleusens derartiger Materalien.
5.Die Leiter aller operativen Diensteinheiten haben zu sichern, daß über bekanntwerdende Pläne, Absichten und Maßnahmen zur Diskreditierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen sowie über die eingeleiteten politisch-operativen Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung derartiger Aktivitäten die Hauptabteilung XX unverzüglich informiert wird. Informationen über operativ besonders bedeutsame derartige Pläne, Absichten und Maßnahmen sind mir sofort zu übermitteln.
6. Die Leiter der zuständigen Hauptabteilungen/sebstständiger Abteilungen sowie der Bezirksverwaltungen haben zu sichern, daß die Leiter der staatlichen Organe und Einrichtungen in geeigneter Weise über die von ihnen bei der Durchsetzeung der zentral getroffenen Festlegungen zu lösenden Aufgaben mündlich informiert werden.
7.Die Leiter der Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen haben die 1. Sekretäre der Bezirksleitungen bzw. Kreisleitungen der SED über den wesentlichen Inhalt der zentral getroffenen Festlegungen mündlich zu informieren.
Zur Gewährleistung eines einheitlichen Vorgehens bei der Verwirklichung der zentral getroffenen Festlegungen werden auch durch den Generalstaatsanwalt der DDR sowie den Minister des Innern und Chef der DVP Orientierungen bzw. innerdienstliche Weisungen für ihre Verantwortungsbereiche herausgegeben bzw. erlassen.

Mielke
Armeegeneral



Ich fand es lesenswert und wer will kann sich ja dazu seine eigenen Gedanken machen.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
PS: Beinahe hätte ich die Quelle vergessen: "Befehle und Lageberichte des MfS - Januar-November 1989!
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 29. Juli 2013, 20:46

Hallo Wosch!

Die liebevolle Darstellung von Geheimdienst-Dokumenten mag für Außenstehende einen gewissen erotisierenden Reiz haben, gewissermaßen wie die Wetterprognose für einen Urlaub, und sie gehören durchaus zu einer zeitgeschichtlichen Dokumentation hinzu.

Mir scheint es jedoch zweckmäßig, damit noch 10 bis 15 Jahre zu warten - dann sind diese ranzigen Papiere zur historischen "Wahrheit" geadelt und damit Kanon des schulischen Wissens und Zeitzeugen / Urlauber wie ich sind dann gottseidank verstorben.

Bist Du bei heutigen politischen Programmen / Prognosen / Erklärungen eigentlich genauso blauäugig?

mfG
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 30. Juli 2013, 14:57

Hausfreund hat geschrieben:Hallo Wosch!

Die liebevolle Darstellung von Geheimdienst-Dokumenten mag für Außenstehende einen gewissen erotisierenden Reiz haben, gewissermaßen wie die Wetterprognose für einen Urlaub, und sie gehören durchaus zu einer zeitgeschichtlichen Dokumentation hinzu.

Mir scheint es jedoch zweckmäßig, damit noch 10 bis 15 Jahre zu warten - dann sind diese ranzigen Papiere zur historischen "Wahrheit" geadelt und damit Kanon des schulischen Wissens und Zeitzeugen / Urlauber wie ich sind dann gottseidank verstorben.

Bist Du bei heutigen politischen Programmen / Prognosen / Erklärungen eigentlich genauso blauäugig?

mfG



War das Dein Dank dafür, daß ich mir die Arbeit gemacht hatte den Befehl vom "Mielke" in mühevoller Handarbeit für Dich und all die Anderen hier reinzustellen. Wenn Du schon zu dem "Befehl" als Solchen nichts zu sagen hast, will ich Dir (falls wir uns bis zu Deinem von Dir prognostizierten Ableben) zumindestens jetzt schon eine Gute Reise ins Jenseits wünschen und dort können wir uns dann ja über den Begriff "Blauäugigkeit" weiter austauschen,
Wosch aus Kassel mit der Augenfarbe "GRAUGRÜN". [zunge]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon pentium » 30. Juli 2013, 16:56

Bundestag? Ich will ja nicht Klugscheißern, aber sind hier nicht die Wahlen in der DDR das Thema?

mfg
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 31. Juli 2013, 21:47

War vielleicht doch zu lang und anstrengend, daß mit dem Mielke seinem Befehl.
Und dann auch noch im falschen Thread, nein sowas!
Nun ist´s ja richtig plaziert, es darf also gelesen werden. Bitte liebe Leute, laßt mich nicht so hängen- ist ja echt deprimierend.
[peinlich] [peinlich] [hallo]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2013, 15:55

Das Demokratieverständnis der Genossen war schon sehr merkwürdig und die Registrierung der Bürger, welche die Kabine benutzten trifft wohl auch zu. In einem Wahlkreis in Wernigerode benutzten beispielsweise von 196 Wahlberechtigten nur 1 die Kabine.
Auch war es, wie hier richtig geschildert so, daß kein Bürger wußte bzw. aufgeklärt wurde wann ein Stimmzettel als ungültig galt.

Die Auffassung karnaks bezüglich des Grundes vom Wahlbetrug, vermag ich mich nicht anzuschließen. Wenn es im eigentlichen Sinne gar nichts zu wählen gibt, warum begeht man dann auch noch Wahlbetrug?

Oder wie erklärt es sich, daß die Stasi Maßnahmen zur Zurückweisung und Unterbindung von Aktivitäten feindlicher, oppositioneller und anderer negativer Kräfte zur Diskreditierung und Ergebnisse der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 verfassen muß, wie Wolfgangs Beitrag deutlich aufzeigt?

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Zicke » 9. Oktober 2013, 16:19

Interessierter hat geschrieben:Auch war es, wie hier richtig geschildert so, daß kein Bürger wußte bzw. aufgeklärt wurde wann ein Stimmzettel als ungültig galt.


weil der Bürger in der Brotsuppe zum Wahllokal geschwommen ist.

selten so ein Unfug gelesen. [mad]
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Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2013, 16:34

Zicke, dann wird es für Dich ja kein Problem sein Pentium und mir zu belegen, wo und was man in der DDR über ungültige Bestimmungen erfahren konnte.

Zitat Pentium:
http://www.verfassungen.de/de/ddr/wahlgesetz76.htm

ich habe das Gesetzblatt mehrfach gelesen. Über gültige oder ungültige Stimmen habe ich nichts gefunden?!

mfg
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Vielen Dank im Voraus.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 9. Oktober 2013, 16:38

Zicke hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Auch war es, wie hier richtig geschildert so, daß kein Bürger wußte bzw. aufgeklärt wurde wann ein Stimmzettel als ungültig galt.


weil der Bürger in der Brotsuppe zum Wahllokal geschwommen ist.

selten so ein Unfug gelesen. [mad]



Aber der von mir eingestellte Beitrag war kein "Unfug", oder??
Wie Du im Zusammenhang mit den "Wahlbetrügereien" auf die "Brotsuppe" gekommen bist [ich auch], war doch nicht etwa eine sachliche Antwort auf so ein ernstes Thema.
Brotsuppe kann übrigens sehr schmackhaft sein, bei uns kommen immer noch Rosinen rein, damals, im Osten, bekamen wir die immer aus Buxtehude, von den sogenannten "Klassenfeinden". [laugh]

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Zicke » 9. Oktober 2013, 16:45

Interessierter hat geschrieben:Vielen Dank im Voraus.


§ 35. (1) Der Wählberechtigte erhält die Stimmzettel, nachdem er sich durch Vorlage des Personaldokumentes zur Person ausgewiesen hat.

(2) Inhaber von Wahlscheinen erhalten die Stimmzettel nach Vorlage des Personaldokumentes und Abgabe des Wahlscheines.

(3) Zur Stimmabgabe berechtigen nur die vom Wahlvorstand ausgehändigten Stimmzettel.

(4) Der Wähler bereitet den Stimmzettel zur Stimmabgabe vor. Er hat das Recht, eine Wahlkabine zu benutzen. In der Wahlkabine darf sich gleichzeitig nur ein Wähler aufhalten.

(5) Jeder Wähler kann auf dem Stimmzettel Änderungen vornehmen.

§ 38. (1) Die Auszählung der Stimmen für die Wahl zu den verschiedenen Volksvertretungen ist getrennt vorzunehmen.

(2) Nach der Auszählung der insgesamt abgegebenen Stimmzettel wird die Zahl der gültigen Stimmen und der auf den Wahlvorschlag entfallenden Stimmen ermittelt. Über die Gültigkeit der Stimmen entscheidet der Wahlvorstand.

(3) Nach der Feststellung der Anzahl der gültigen Stimmen für den Wahlvorschlag ermittelt der Wahlvorstand die Anzahl der für jeden Kandidaten abgegebenen Stimmen.


aus
http://www.verfassungen.de/de/ddr/wahlgesetz76.htm


meine Antwort bezog sich auf das nicht wissen.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2013, 16:56

Die Abbildung zeigt einen Stimmzettel für die Kommunalwahl im Mai 1989, hier zur Stadtbezirksversammlung im Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain. Er ist nach dem gleichen Muster aufgebaut, wie die Stimmzettel zu allen Wahlen in der DDR. Zur Wahl standen nicht einzelne Kandidaten oder bestimmte politische Parteien, sondern eine sogenannte "Einheitsliste": die "Liste der Nationalen Front". Zur Wahl standen dann nur noch Zustimmung oder Ablehnung dieses Vorschlags, also der gesamten Liste, ohne irgendwelche Veränderungen.

zettel.jpg


mfg
pentium
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 10. Oktober 2013, 09:49

Zitat Zicke:
Über die Gültigkeit der Stimmen entscheidet der Wahlvorstand.


Das beantwortet aber noch lange nicht die Frage: Wann ist ein Stimmzettel ungültig !

Da mußt Du auch nicht aus dem Wahlgesetz der DDR kopieren, in dem schon pentium keine Antwort gefunden hatte.

Es ist schon so ein Kreuz wenn Du andere User bezichtigst sie würden Unfug schreiben und selber keine Anwort hast. [wink]

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 10. Oktober 2013, 09:59

Interessierter hat geschrieben:
Über die Gültigkeit der Stimmen entscheidet der Wahlvorstand.

Das beantwortet aber noch lange nicht die Frage: Wann ist ein Stimmzettel ungültig !

Wenn er, nach Entscheid des Wahlvorstandes, nicht gültig ist. Punkt.
(Du vermutest sicher weitergehende bürokratische Feinheiten a la Bundesrepublik. Das verlief unter DDR Verhältnissen aber, nach meinen Erfahrungen, eher pragmatisch, nach Augenmaß oder auch Willkür.)
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon vs1400 » 10. Oktober 2013, 10:27

Interessierter hat geschrieben:Zitat Zicke:
Über die Gültigkeit der Stimmen entscheidet der Wahlvorstand.


Das beantwortet aber noch lange nicht die Frage: Wann ist ein Stimmzettel ungültig !

Da mußt Du auch nicht aus dem Wahlgesetz der DDR kopieren, in dem schon pentium keine Antwort gefunden hatte.

Es ist schon so ein Kreuz wenn Du andere User bezichtigst sie würden Unfug schreiben und selber keine Anwort hast. [wink]

" Der Interessierte "


"... wann wurde ein stimzettel ungültig? ..." wolltest du wohl eher fragen Wilfried,
gültig wurde er, indem er gefaltet in der urne landete.
ungültig, wenn man, egal was, darauf schrieb oder aber schlichtweg nicht zur wahl erschien, dass wurden dann alles nein gewertet.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Oktober 2013, 10:41

Hallo Tosten, das ist nicht richtig!
Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 10. Oktober 2013, 13:06

Volker Zottmann hat geschrieben:Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Guten Tag Volker!

Ich war mehrfach in der Situation eines Wahlhelfers. Es gab "fliegende Wahlurnen", gewissermaßen auf Wunsch bei Krankheit usw. Zweitens die bis zum Nachmittag nicht aufgetauchten Wahlberechtigten. "Suchen" und "Zuführen" klingt etwas nach Überfallkommando mit Maschinenpistolen etc. So kenne ich es nicht. Man fuhr zu der Meldeadresse, klingelte, stellte sich vor und fragte freundlich nach, ob der Bürger noch wählen möchte, ob es besondere Probleme gäbe ... in dieser Art. Aus heutiger Sicht beschämend, ich weiß, aber ohne Nötigung oder Erpressung!

Varianten
a) Erzählungen über allerlei Ärger mit Behörden, Wohnungsproblemen usw., wozu die zwei Wahlhelfer nur selten was Konstruktives tun konnten und in der Regel bloß rumstotterten. Manchmal kannte man sich vielleicht privat und konnte so noch ein "Dir zuliebe" erreichen - normalerweise aber nichts.
b) Nicht da. Möglicherweise (nicht nicht erinnerlich) wußte jemand die Adresse der Mutter, Freundin. Das war dann schon grenzwertig. Ein Wandern im Wald war zwar sachlich überflüssig, aber nervlich vielleicht das beste.
c) Die angenehmere Variante: Freundliche Absage ohne Diskussion; man kam schneller wieder zu seinem Kaffee.
Was dann hinter den Kulissen eventuell noch war, weiß ich nicht.

Den Akklamationscharakter der DDR-Wahlen kannte jeder und wer nicht auf Konfrontation war, hat sich pragmatisch genau darauf eingestellt und die Wahlen im Vorfeld als günstigen Hebel zur Durchsetzung persönlicher Interessen genutzt (Wahleingaben).
[hallo]
Assoziationen zur Wirksamkeit heutiger Wahlen verkneife ich mir, dafür sind die Randbedingungen zu unterschiedlich.
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 10. Oktober 2013, 13:30

Hausfreund hat geschrieben:
Ich war mehrfach in der Situation eines Wahlhelfers............................



Na da wird mir jetzt auch Einiges klar, frag mich aber nicht was-hab´s schon wieder vergessen, das Alter macht sich eben bemerkbar. [wink]
Aus Kassel, Wosch.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 10. Oktober 2013, 14:07

Wosch hat geschrieben:
Hausfreund hat geschrieben:Ich war mehrfach in der Situation eines Wahlhelfers............................

Na da wird mir jetzt auch Einiges klar, frag mich aber nicht was.

Doch, Wosch, ich wüßte schon ganz gerne, was Dir jetzt "klar" wird?
Und bitte Klartext, keine verschwurbelten Andeutungen. Bist doch sonst nicht so schüchtern.
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Oktober 2013, 14:29

Hausfreund hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Guten Tag Volker!

Ich war mehrfach in der Situation eines Wahlhelfers. Es gab "fliegende Wahlurnen", gewissermaßen auf Wunsch bei Krankheit usw. Zweitens die bis zum Nachmittag nicht aufgetauchten Wahlberechtigten. "Suchen" und "Zuführen" klingt etwas nach Überfallkommando mit Maschinenpistolen etc. So kenne ich es nicht. Man fuhr zu der Meldeadresse, klingelte, stellte sich vor und fragte freundlich nach, ob der Bürger noch wählen möchte, ob es besondere Probleme gäbe ... in dieser Art. Aus heutiger Sicht beschämend, ich weiß, aber ohne Nötigung oder Erpressung!

Varianten
a) Erzählungen über allerlei Ärger mit Behörden, Wohnungsproblemen usw., wozu die zwei Wahlhelfer nur selten was Konstruktives tun konnten und in der Regel bloß rumstotterten. Manchmal kannte man sich vielleicht privat und konnte so noch ein "Dir zuliebe" erreichen - normalerweise aber nichts.
b) Nicht da. Möglicherweise (nicht nicht erinnerlich) wußte jemand die Adresse der Mutter, Freundin. Das war dann schon grenzwertig. Ein Wandern im Wald war zwar sachlich überflüssig, aber nervlich vielleicht das beste.
c) Die angenehmere Variante: Freundliche Absage ohne Diskussion; man kam schneller wieder zu seinem Kaffee.
Was dann hinter den Kulissen eventuell noch war, weiß ich nicht.

Den Akklamationscharakter der DDR-Wahlen kannte jeder und wer nicht auf Konfrontation war, hat sich pragmatisch genau darauf eingestellt und die Wahlen im Vorfeld als günstigen Hebel zur Durchsetzung persönlicher Interessen genutzt (Wahleingaben).
[hallo]
Assoziationen zur Wirksamkeit heutiger Wahlen verkneife ich mir, dafür sind die Randbedingungen zu unterschiedlich.


@Hausfreund, immer schön meine Gänsefüßchen beachten!
Das "Suchkommando" waren 2 Personen ohne Maschinenpistole, aber mit besagter fliegender Wahlurne.
(Die konnte aber nicht wirklich fliegen, damit nicht erst komische Nachfragen kommen) [laugh]
Hier in meinem Nest fuhren die eben auch in den umwaldeten Ortsteil Alexisbad. Außer MdI- und MfS-Ferienheimen gab es eigentlich nur noch fünf, sechs Privathäuser. Und so ein Hausbewohner, der übrigens für "niedere" Arbeiten im MfS-Haus angestellt war, verkrümelte sich dann gewöhnlich bis nach 18 Uhr im Wald.
Seltsam mutete eben nur an, dass gerade dieser schlichtere Typ "zur Zeit im Ausland", wohl auf Krenz`ens Geheiß hin war.
So eine einzelne Stimme mehr oder weniger war total unbedeutend.
Gerade deshalb mein Dauerlacher über die dreisten Wahlfälschungen, denen sich die DDR freiwillig aussetzte und sich selbstverschuldet, selbst des Betruges überführte. Ich habe den Krenz ohnehin nie verstanden, denn dem ist nun alles im späteren Leben schief gegangen und der hat immer noch sein angeborenes Dauergrinsen...

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 10. Oktober 2013, 16:54

Zitat Hausfreund:
Doch, Wosch, ich wüßte schon ganz gerne, was Dir jetzt "klar" wird?


[laugh] [laugh]
Interessierter
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 10. Oktober 2013, 19:41

Volker Zottmann hat geschrieben:Seltsam mutete eben nur an, dass gerade dieser schlichtere Typ "zur Zeit im Ausland", wohl auf Krenz`ens Geheiß hin war. So eine einzelne Stimme mehr oder weniger war total unbedeutend.

Mit einigen Variationen war es vermutlich überall ähnlich, Volker.

Die Fälschung der Ergebnisse der Kommunalwahl 1989 war übrigens schon am folgenden Montag nachmittag offenkundig. Naturgemäß waren von den Genossen viele als Wahlhelfer eingesetzt (Leute übrigens,die beruflich mit Zahlen zu tun hatten). Wir tauschten in der Versammlung am nächsten Tag unsere privat protokollierten Beobachtungen aus und verglichen mit der detaillierten Veröffentlich in der Bezirkszeitung. Die Stimmung dabei kannst Du Dir denken, die letzten Reste an Vertrauen verdampften.
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 10. Oktober 2013, 20:19

Interessierter hat geschrieben:Zitat Hausfreund:
Doch, Wosch, ich wüßte schon ganz gerne, was Dir jetzt "klar" wird?

[laugh] [laugh]

Alexie, Aphasie, Dyslexie, Paralexie?
OK, bleiben wir bei den Bildchen: [hallo]
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Wosch » 10. Oktober 2013, 20:26

Hausfreund hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:
Hausfreund hat geschrieben:Ich war mehrfach in der Situation eines Wahlhelfers............................

Na da wird mir jetzt auch Einiges klar, frag mich aber nicht was.

Doch, Wosch, ich wüßte schon ganz gerne, was Dir jetzt "klar" wird?
Und bitte Klartext, keine verschwurbelten Andeutungen. Bist doch sonst nicht so schüchtern.
[hallo]


Ich wüßte es ja selbst gerne was mir beim Lesen Deiner Zeilen miteinenmal so "Klar" war, aber wie schon gesagt "ich hab´s wieder vergessen. Vielleicht fällt´s mir ja irgendwann mal ein, etwa in 10 oder 15 Jahren und dann oben auf der Wolke, wo wir es dann gleich mit dem Thema "Blauäugigkeit" verbinden könnten, Du erinnerst Dich??
Daß Du mehrfach in der Situation eines "Wahlhelfer´s" gewesen warst spricht übrigens nicht gegen Dich, denn irgendwer "mußte" sich ja für die "Betrügereien" hergeben (ich meine natürlich die vor dem 18. März 1990) und das mit den "fliegenden" Wahlurnen hast Du gut beschrieben, die flogen so schnell, denen konnte man so gut wie nie entkommen und wenn doch, so wurde es doch hoffentlich fein säuberlich notiert, oder?

Alles Gute aus Kassel. [hallo]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon vs1400 » 10. Oktober 2013, 21:31

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Tosten, das ist nicht richtig!
Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Gruß Volker


was war falsch an meiner aussage Volker,
es wurde doch nach den stimmzettel gefragt und wie er ungültig werden konnte.

du warst mal oberwahlleiter, wie biste denn dazu gekommen? [shocked] [flash] [grin]
hm, kann mich noch erinnern, dass mein vater 2mal durch den abv+ wahlhelfer abgeholt wurde, um seiner pflicht nachzukommen.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Oktober 2013, 21:43

vs1400 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Tosten, das ist nicht richtig!
Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Gruß Volker


was war falsch an meiner aussage Volker,
es wurde doch nach den stimmzettel gefragt und wie er ungültig werden konnte.

du warst mal oberwahlleiter, wie biste denn dazu gekommen? [shocked] [flash] [grin]
hm, kann mich noch erinnern, dass mein vater 2mal durch den abv+ wahlhelfer abgeholt wurde, um seiner pflicht nachzukommen.

gruß vom Torsten [hallo]



Das hier Torsten ist falsch:
Zitat Torsten: ungültig, wenn man, egal was, darauf schrieb oder aber schlichtweg nicht zur wahl erschien, dass wurden dann alles nein gewertet.

Den Oberwahlleiter gab doch wohl der Genosse Krenz!
Ich war nie in meinem DDR-Leben Wahlhelfer. Nicht einmal die Bitte dies zu übernehmen wurde an mich herangetragen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon vs1400 » 10. Oktober 2013, 22:09

Volker Zottmann hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Tosten, das ist nicht richtig!
Wer nicht zur Wahl auftauchte, wurde gesucht. Wurde er dennoch bis 18:00 seinem Wahlbüro nicht "zugeführt", weil er sich wie hier oft geschehen tags im Wald "versteckte", so wurde er als "zur Zeit im Ausland" geführt. Und schon stimmte wieder die Betrugsstatistik. Das war so zur letzten 1989er Wahl, und wer der Oberwahlleiter war, braucht ja nicht noch mal erwähnt zu werden.

Gruß Volker


was war falsch an meiner aussage Volker,
es wurde doch nach den stimmzettel gefragt und wie er ungültig werden konnte.

du warst mal oberwahlleiter, wie biste denn dazu gekommen? [shocked] [flash] [grin]
hm, kann mich noch erinnern, dass mein vater 2mal durch den abv+ wahlhelfer abgeholt wurde, um seiner pflicht nachzukommen.

gruß vom Torsten [hallo]



Das hier Torsten ist falsch:
Zitat Torsten: ungültig, wenn man, egal was, darauf schrieb oder aber schlichtweg nicht zur wahl erschien, dass wurden dann alles nein gewertet.

Den Oberwahlleiter gab doch wohl der Genosse Krenz!
Ich war nie in meinem DDR-Leben Wahlhelfer. Nicht einmal die Bitte dies zu übernehmen wurde an mich herangetragen.

Gruß Volker


jepp, stand ich wohl aufn schlauch Volker,
dachte jedoch auch das man parteimitglieder gern auch dazu "freiwillig" überzeugt hat. [wink]
egal,
meine mutter berichtete es mir halt anders.
bevor mein vater selber an die tür musste, lies er sich immer von ihr verneinen und sie waren dann halt der meinung es wurde ein nein.

gruß vom Torsten [hallo]
vs1400
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Hausfreund » 11. Oktober 2013, 03:46

Wosch hat geschrieben:Daß Du mehrfach in der Situation eines "Wahlhelfer´s" gewesen warst spricht übrigens nicht gegen Dich, denn irgendwer "mußte" sich ja für die "Betrügereien" hergeben (ich meine natürlich die vor dem 18. März 1990) und das mit den "fliegenden" Wahlurnen hast Du gut beschrieben, die flogen so schnell, denen konnte man so gut wie nie entkommen und wenn doch, so wurde es doch hoffentlich fein säuberlich notiert, oder?[/color]
Alles Gute aus Kassel. [hallo]

Danke für die Grüße Wosch!

Ich wische jetzt mal das Private ganz zur Seite, weil mir etwas aufgefallen ist.

Man hat die Wahlfälschungen seinerzeit prima dokumentieren können anhand von Notizen zu den öffentlichen Auszählungen in vielen Wahllokalen - im Vergleich mit der sehr detaillierten Veröffentlichung der Ergebnisse. (Das ging in den Zeitungen über mehrere Seiten und dort standen bei einer Großstadt mindesten die Ergebnisse der Stadtbezirke.) Durch den Zusammentrag dieser privater Aufzeichnungen konnte man also relativ sicher den Umfang der Wahlfälschung abschätzen.

Von der Bundestagswahl wissen wir, daß in einigen Fällen null AfD - Stimmen veröffentlicht wurden und daraufhin Bürger eine Nachkontrolle erzwangen - mit Korrektur natürlich. Das klappt aber nur bei Dörfern oder kleinen Städtchen. Sehen wir uns mal Weimar an: 70 Wahlbezirke mit rund 51.000 Wahlberechtigten. Ich finde aber nirgends differenzierte Ergebnisse von Weimar*), nur die Zusammenfassung. Wenn hier, spaßenshalber angenommen, von meinetwegen 1.800 AfD Stimmen 100 irgendwie verschusselt wurden - wie soll das der einzelne Bürger überhaupt mitkriegen??

mfG

*) Würde mich über einen Irrtum sehr freuen!
Hausfreund
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 11. Oktober 2013, 09:18

Wer wurde denn eigentlich Wahlhelfer in der DDR ? Wer suchte diese Personen aus ? Stimmt es, daß der Wahlvorstand meistens ein SED - Mitglied war und gab es auch bekannte Oppositionelle als Wahlhelfer?

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Zicke » 11. Oktober 2013, 10:45

Interessierter hat geschrieben:Wer wurde denn eigentlich Wahlhelfer in der DDR ?



http://www.zgtintern.de/ta/tagebuch/?p=6568
aus dem Thüringer Tagebuch
Ich wurde zum Wahlhelfer im Wahllokal “auserkoren”!

einfach lesen
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Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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