Wahlen in der DDR

Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2020, 16:52

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Pauschal betrachtet. In der DDR gab es ja bis 1989 keine echte politische Wahl, nur eine vorgeschriebene Bestätigung. Jegliche Opposition wurde vom Schwert zerschlagen, bis es keine Kraft mehr hatte.
AZ


Keine Kraft mehr? Das ist auch sehr pauschal betrachtet...wenn ich so an die Tage im Oktober/November 1989 denke. Aber das ist eine andere Geschichte.


Nee. Die Kraft kam stets aus Moskau. Ohne großen Bruder, ohne Partei....war der Dienst kraftlos.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2020, 16:56

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Pauschal betrachtet. In der DDR gab es ja bis 1989 keine echte politische Wahl, nur eine vorgeschriebene Bestätigung. Jegliche Opposition wurde vom Schwert zerschlagen, bis es keine Kraft mehr hatte.
AZ


Keine Kraft mehr? Das ist auch sehr pauschal betrachtet...wenn ich so an die Tage im Oktober/November 1989 denke. Aber das ist eine andere Geschichte.


Nee. Die Kraft kam stets aus Moskau. Ohne großen Bruder, ohne Partei....war der Dienst kraftlos.

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Also im Oktober 1989 war schon noch Kraft da....
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2020, 17:00

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Pauschal betrachtet. In der DDR gab es ja bis 1989 keine echte politische Wahl, nur eine vorgeschriebene Bestätigung. Jegliche Opposition wurde vom Schwert zerschlagen, bis es keine Kraft mehr hatte.
AZ


Keine Kraft mehr? Das ist auch sehr pauschal betrachtet...wenn ich so an die Tage im Oktober/November 1989 denke. Aber das ist eine andere Geschichte.


Nee. Die Kraft kam stets aus Moskau. Ohne großen Bruder, ohne Partei....war der Dienst kraftlos.

AZ


Also im Oktober 1989 war schon noch Kraft da....


Ja, da brauchte die Partei noch das Schwert...bis das Volk marschierte. Dann erkannte die Partei, dass ihr Schwert machtlos war. [grin]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon HPA » 5. Oktober 2020, 17:41

Dann erkannte die Partei, dass ihr Schwert machtlos war


schartig, rostig, abgewetzt
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2021, 12:36

Stasi und die Menschenrechte - Recht auf freie Wahlen

In der 40-jährigen Geschichte der DDR konnte es die SED nicht ein einziges Mal zulassen, die Bevölkerung frei wählen zu lassen.

Wahlen als "Zettelfalten"

Manipulation der Wahlergebniss

Keine Chance für freie Wahlen

Mehr



Beispiele aus den Stasi-Unterlagen
Hermann Joseph Flade


Am 15. Oktober 1950 fanden in der DDR die ersten Volkskammerwahlen statt. Von vornherein stand fest, dass die SED zusammen mit den Abgeordneten der Massenorganisationen die absolute Mehrheit stellen sollte. Gegen diesen offensichtlichen Betrug empörte sich ein 18-jähriger Oberschüler aus dem sächsischen Städtchen Olbernhau. Mit einem Druckkasten stellte Hermann Joseph Flade ungefähr 200 Flugblätter her. Die verstreute er nachts heimlich auf Straßen und Plätzen.

Zunächst ging alles gut, doch am Vorabend der Wahl überraschte ihn eine Streife der Volkspolizei. Hermann Joseph Flade wehrte sich: Er zog ein Taschenmesser, und verletzte einen der Polizisten leicht. Zwei Tage später wurde er festgenommen. Die Stasi brachte ihn ins MfS-Untersuchungsgefängnis Dresden und verhaftete auch seine Eltern und seine Großmutter. Die Geheimpolizei initiierte einen öffentlichen Schauprozess gegen ihn. Am 10. Januar 1951 verhängte das Gericht das drakonische Urteil: Todesstrafe für Hermann Joseph Flade.

Bild

Unter dem Druck einer Protestwelle inner- und außerhalb der DDR sah sich die SED genötigt, das Todesurteil abzuändern.


Bild

19 Tage später verkündete man in zweiter Instanz: 15 Jahre Zuchthaus.


Den vollständigen längeren Bericht, unteranderem mit dem Befehl 6/89, findet man hier:
https://www.demokratie-statt-diktatur.d ... en/#c16297

Über Joseph Flade habe ich auch 2016 schon berichtet:
Interessierter » 6. Nov 2016, 11:48
Schüler im Widerstand
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 17. Januar 2021, 14:23

Man erkennt, wie entwicklungsunfähig, kritikunfähig dieser selbsternannte humanistische Staat bereits am Anfang war. Den Richtern fehlte jedes normale Maß an Weitblick und Menschlichkeit.

Jetzt les ich grad, wer war denn damals dabei? [shocked]

„Die Gans latscht wie Pieck, schnattert wie Grotewohl und wird gerupft wie das deutsche Volk“.
[laugh]
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... GFfcafvH46

Hermann Flade befand sich bis 1960 in Haft, davon bis zum 18. Mai 1954 in Einzelhaft. Er war in den Zuchthäusern Bautzen, Torgau – wo er an Tuberkulose erkrankte – und Waldheim[7] inhaftiert. Seine Eltern waren unmittelbar nach seiner Verurteilung in den Westen geflohen. Ein Angebot der Stasi, er könne aus der Haft entlassen werden, wenn er seine Eltern zur Rückkehr in die DDR veranlasst, lehnte Flade ab. In der Haft begann Flade, angeregt durch den Kontakt mit einem inhaftierten Mathematikprofessor, sich mit Mathematik zu befassen. Am 5. Februar 1958 verpflichtete er sich zum Schein als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit, weil er hoffte, auf diese Weise seine Haftentlassung erreichen zu können. Die Staatssicherheit durchschaute Flades Täuschungsabsicht allerdings und brach die Zusammenarbeit ab. Erst Anfang November 1960 wurde Flade infolge einer Amnestie aus der Haft entlassen.


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Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Interessierter » 7. Februar 2021, 13:32

Die Stasi und die Wahlfälschung 1989

Am 7. Mai 1989 waren die Bürgerinnen und Bürger der DDR aufgerufen, anlässlich der Kommunalwahlen den Kandidaten der Nationalen Front ihre Stimme zu geben. Als "Schild und Schwert der Partei" beobachtete die Stasi sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit den Wahlen. Verhindern konnte sie das Desaster für die SED-Führung allerdings nicht:


Bild
Ein Kinderchor empfängt die Bürgerinnen und Bürger in einem Wahllokal.
Quelle: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_0507_POL_Wahlen_14


Erstmals gelang es Bürgerrechtlern, Manipulationen zu belegen. Die sich anschließenden Proteste wurden zu einem wichtigen Schritt auf dem Weg zum Ende der SED-Diktatur.

Zwei Broschüren dokumentieren anhand ausgewählter Schriftstücke der Stasi-Unterlagen-Behörde das Ereignis. Sie beleuchten die Rolle des MfS in den ehemaligen Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig sowie in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Die Akten geben Einblick in die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Kommunalwahlen im Mai 1989 durch die Stasi.

Bereits im Frühjahr 1989 registrierte die Stasi in den sächsischen und den drei Nordbezirken die wachsende Unzufriedenheit vieler Bürger. Vielerorts tauchten Flugblätter, Handzettel und Wandzeitungen auf, die zum Boykott der Wahlen aufriefen bzw. freie Wahlen forderten. Das MfS registrierte und dokumentierte all diese Aktion und ordnete "Disziplinierungsgespräche" und Verhaftungen an.

https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... hung-1989/

Die beiden Broschüren kann man im Link downloaden. Das Forum betreffend interessiert mich eigentlich auch wieso User wie beispielsweise beethoven, Merkur, andr.k, karnak und Edelknabe diesen Wahlbetrug nie bemerkt haben wollen und warum sie dagegen nicht lauthals protestiert haben? Wahlergebniss die oftmals nahe an den 100% lagen sind und bleiben in einer Demokratie völlig unrealistisch. [ich auch]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2021, 13:52

Naja, andere stellten die Frage, wie es denn sein kann, dass 99% die SED wählen, aber man ne Grenzsicherung bauen muss, als ob 90% abhauen wollten. [shocked]
Die mussten dann gehen....

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 14:36

Interessierter hat geschrieben:
Die beiden Broschüren kann man im Link downloaden. Das Forum betreffend interessiert mich eigentlich auch wieso User wie beispielsweise beethoven, Merkur, andr.k, karnak und Edelknabe diesen Wahlbetrug nie bemerkt haben wollen und warum sie dagegen nicht lauthals protestiert haben? Wahlergebniss die oftmals nahe an den 100% lagen sind und bleiben in einer Demokratie völlig unrealistisch.

Also ich habe ihn nicht " bemerkt" , wie denn auch, ich habe nicht nachgezählt und ich habe das Ganze nicht ernst genommen. Bin davon ausgegangen, dass das ein überwältigender Teil der Bevölkerung auch nicht tut, keinen Trödel haben wollte, also nicht in die Kabine geht und den Zettel einfach in den Kasten steckt, in dem Bewusstsein, dass sich mit der Wahl sowieso nichts grundsätzliches ändern wird. Einem Bewusstsein in dem ich übrigens auch heute lebe. [flash]
Um nun auf früher zurück zu kommen, dass Ganze war so organisiert, dass es mit Sicherheit gute 90% "Zustimmung" gab, soviel fälschen musste man eigentlich gar nicht. [flash] Nur damit Du Dir nicht zu viel zum Heldenmut Deiner Brüder und Schwestern vormachst.
Dass nun ein Merkur, andr.k oder Karnak und vielleicht auch ein Edelknabe Zustimmung gegeben hat, denen kannst Du das nun wirklich nicht belastend anrechnen, von denen sollte das doch erwartbar gewesen sein, von den Millionen Widerständlern die Du vermutest und die sich im Nachhinein dazu selbst befördert haben wohl schon eher. [hallo]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon zoll » 7. Februar 2021, 15:08

Karnak und Co, ihr musstet bei der Wahl doch gemerkt haben, dass es nur eine Wahl zwischen "Pest und Cholera" gab.
Oder standen auf dem Wahlzettel auch z. B. 15 Parteien, wie es in der Bundesrepublik üblich ist?
Aber auch hier war und ist nicht alles Sonnenschein. Soll ein Vorstand gewählt werden, so muss man auch die Wahl zwischen mehreren Alternativen haben.
Also die Aussage, ich habe nichts gemerkt und es hat mich nicht interessiert, weil sich doch nichts ändert, ist wirklich sehr leichtfertig.
Wenn es so gewesen wäre, hätte es 1989 nicht gegeben. Daraus folgere ich, diese desintessierten Bürger waren Nutznießer und stramme Parteigänger!
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 15:22

Vergiss das einfach mit dem 89, ob es Euch nun passt oder nicht, mit vollen Fleischtöpfen gäbe es die Diktatur heute noch.Die ursächlichen Zusammenhänge für den "Ausbruch des Umsturzes" waren ganz Andere, am Wenigsten die Klapserei einer fragwürdigen Wahl, dass ging dem Normalo Proleten im Wesentlichen am Arsch vorbei. Was immer ihr Salonrevolutionäre aus dem Westen Euch da zusammenreimt aus Eurem Unwissen über das Funktionieren von Diktaturen , immer vom hohen Ross der Demokratie aus für deren Inkraftsetzung ihr Null Anteil hattet, die Euch Eure Allierten verordnet haben, Euch fehlen die Erfahrungen zu 2 grundverschieden Systemen, habt aber trotzdem die große Klappe weil ihr meint, dass die Euch als Sieger der Geschichte zukommt, dass ist aber ein grundlegender Irrtum.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2021, 15:36

  mit vollen Fleischtöpfen gäbe es die Diktatur heute noch.


Ganz sicher nicht. Oder willst du hier erzählen, du hättest es dort bis heute ohne dem Reisetopf ausgehalten?

Die DDR ist nicht an leeren Fleischtöpfen gescheitert, sondern an nicht vorhandenen Töpfen.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 15:45

Den Reisetopf zähle ich natürlich zu dem Fleischtopf. Aber glaube mal nicht, dass Du eine relevante Mehrheit in einem Volk findest wenn ein König, Kaiser, Führer sich auf Dauer in ein Amt bringen lässt und von dort aus es hinbekommt das Volk auf einem Niveau leben leben zu lassen, dass es zufrieden mit ihrem Lebensstandard macht. Freie Wahlen oder nicht, also faktische Diktatur geht dem Volk dann so ziemlich am Arsch vorbei, ist das Letzte nach was es sich dringend sehnt, warum auch, dafür bekommt es nichts im Konsum. [flash]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon steffen52 » 7. Februar 2021, 16:04

karnak hat geschrieben:Den Reisetopf zähle ich natürlich zu dem Fleischtopf. Aber glaube mal nicht, dass Du eine relevante Mehrheit in einem Volk findest wenn ein König, Kaiser, Führer sich auf Dauer in ein Amt bringen lässt und von dort aus es hinbekommt das Volk auf einem Niveau leben lässt, dass es zufrieden mit ihrem Lebensstandard macht. Freie Wahlen oder nicht, also faktische Diktatur geht dem Volk dann so ziemlich am Arsch vorbei, ist das Letzte nach was es sich dringend sehnt, warum auch, dafür bekommt es nichts im Konsum. [flash]

Bei Dir gibt es wohl auch noch den Konsum? [ich auch]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 7. Februar 2021, 16:22

Die Wahlen 1989 hätte keiner fälschen brauchen, auch kein Krenz als Oberfälscher.
Denn die korrekten Ergebnisse der Auszählung brachten wohl überall weit mehr als nur 90%.
Weil es eben keine Wahl, sondern nur ein Zettel in den Schlitz schieben war. Da gebe ich auch Karnak recht, dass die überwiegende Masse sich darum einen Scheiß gekümmert hat. Daran hat das resignierende Volk kaum noch einen Gedanken verschwendet.
Die Krux liegt doch da, dass es eben gar nie eine Wahl im wirklichen Sinne gab.
Und dieses Manko samt massiver Versorgungslücken und dem eingesperrten leben müssen, hat den Krug überlaufen lassen.
Da sind keine Fleischtöpfe, wie karnak meint die Ursache gewesen.
Nein, eher doch die in 40 Jahren immer bankrottere DDR und das stete Vorgelüge, wie gut es uns doch geht. Obwohl jeder sah, dass lange schon der Kaiser nackig war.

Gruß Volker
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 16:47

Und was ist das nun anderes als meine Fleischtöpfe [flash] ? Welche Wahl hätte man denn haben wollen um das politische und damit ökonomische System ändern zu können? Glaubst Du denn im Ernst sowas ist bisher jemals durch eine Wahl in der Menschheitsgeschichte gelungen? Das ging immer nur über den Sturz des Systems. Glaubst Du wirklich das heutige ökonomische und davon finanzierte politische System ließe sich durch eine Wahl beseitigen, in seinen Grundlagen verändern? Da wirst Du mit Sicherheit vorher rechtzeitig durch den Verfassungsschutz beobachtet. [flash]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2021, 17:15

karnak hat geschrieben:Glaubst Du wirklich das heutige ökonomische und davon finanzierte politische System ließe sich durch eine Wahl beseitigen, in seinen Grundlagen verändern?


Erstens, Parteien, die zur Wahl stehen, müssen unter dem Grundgesetz stehen. Das ist auch gut so.
Verändern kann sich dennoch sehr viel, und es hat sich auch viel geändert. [wink]

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Februar 2021, 17:34

Karnak mit dem hier:

"Vergiss das einfach mit dem 89, ob es Euch nun passt oder nicht, mit vollen Fleischtöpfen gäbe es die Diktatur heute noch.Die ursächlichen Zusammenhänge für den "Ausbruch des Umsturzes" waren ganz Andere, am Wenigsten die Klapserei einer fragwürdigen Wahl, dass ging dem Normalo Proleten im Wesentlichen am Arsch vorbei. Was immer ihr Salonrevolutionäre aus dem Westen Euch da zusammenreimt aus Eurem Unwissen über das Funktionieren von Diktaturen , immer vom hohen Ross der Demokratie aus für deren Inkraftsetzung ihr Null Anteil hattet, die Euch Eure Allierten verordnet haben, Euch fehlen die Erfahrungen zu 2 grundverschieden Systemen, habt aber trotzdem die große Klappe weil ihr meint, dass die Euch als Sieger der Geschichte zukommt, dass ist aber ein grundlegender Irrtum.Textauszug ende

Mensch Karnak du sprichst mir aus dem....also meinen Segen hast du schonmal mit dem Text.Weiter so Mann, halte ihnen den Spiegel vor.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Kumpel » 7. Februar 2021, 17:38

karnak hat geschrieben:Vergiss das einfach mit dem 89, ob es Euch nun passt oder nicht, mit vollen Fleischtöpfen gäbe es die Diktatur heute noch.



Die These ist doch absoluter Nonsens.
Wenn es die vollen Fleischtöpfe gegeben hätte , dann hätte es diese Diktatur so nicht gegeben. So wird ein Schuh draus.
Dieses System war von Anfang an nicht in der Lage für volle Fleischtöpfe zu sorgen , weder materiell noch ideell.
Kannst dir mit dem Edelknaben die Hände reichen für den Traumtänzerreigen.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Ari@D187 » 7. Februar 2021, 18:06

karnak hat geschrieben:Vergiss das einfach mit dem 89, ob es Euch nun passt oder nicht, mit vollen Fleischtöpfen gäbe es die Diktatur heute noch.[...]

Oder wenn die Situation vor 1990 in der BRD bereits so gewesen wäre wie heute.

Im Durchschnittsdorf:
-> kein Supermarkt mehr
-> kein Bäcker mehr
-> keine Postfiliale mehr
-> keine Bankfiliale mehr
-> kein Metzger mehr
-> kein Friseur mehr

"Ihr" hattet wenigstens 'nen Konsum. [hallo]

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Februar 2021, 18:16

Irgendwo schonmal getextet. Es gab doch Menschenkinder im Staate DDR,deren Fleischtöpfe sinngemäß überquollen. Habe etliche davon alleine im Zuge der Feierabendarbeit im Leipziger Umland gut kennengelernt. Das diese damals 89 mit um den Ring zogen bewerte ich einmal mit unwahrscheinlich bis.....und wenn doch, dann bestimmt nicht um ihre Fleischtöpfe ner simplen Wiedervereinigung zu opfern.Wieder sinngemäß formuliert, also "Neu gebautes oder umgebautes Haus, tolle Karre unterm Carport, Boot auf dem Anhänger, Surfbrett in der Garage,Bar im Keller, Pool im Garten und...." hatten die schon.

Es fehlte denen vielleicht nur noch der Weltreisekram, mehr eigentlich nicht.Bestimmt noch nicht mal diese angebliche Freiheit, so leben zu können wie sie im ganz normalen sozialistischen Alltag doch lebten.Das kannst du übrigens gut mit heute vergleichen weil, der menschliche Sieger wird nie meckern noch nen Systemwechsel anstreben wollen.Der hält das fest was er sich erschaffen hat, und zwar richtig gut fest.

Und nee null Neid noch weil, ohne Handwerker der ihnen dann noch alles versüsste(in Takt hielt) war diese menschliche Klientel wieder arm dran....und das wusste der DDR Handwerker gut.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon pentium » 7. Februar 2021, 18:27

Edelknabe hat geschrieben:Irgendwo schonmal getextet. Es gab doch Menschenkinder im Staate DDR,deren Fleischtöpfe sinngemäß überquollen. Habe etliche davon alleine im Zuge der Feierabendarbeit im Leipziger Umland gut kennengelernt. Das diese damals 89 mit um den Ring zogen bewerte ich einmal mit unwahrscheinlich bis.....und wenn doch, dann bestimmt nicht um ihre Fleischtöpfe ner simplen Wiedervereinigung zu opfern.Wieder sinngemäß formuliert, also "Neu gebautes oder umgebautes Haus, tolle Karre unterm Carport, Boot auf dem Anhänger, Surfbrett in der Garage,Bar im Keller, Pool im Garten und...." hatten die schon.

Es fehlte denen vielleicht nur noch der Weltreisekram, mehr eigentlich nicht.Bestimmt noch nicht mal diese angebliche Freiheit, so leben zu können wie sie im ganz normalen sozialistischen Alltag doch lebten.Das kannst du übrigens gut mit heute vergleichen weil, der menschliche Sieger wird nie meckern noch nen Systemwechsel anstreben wollen.Der hält das fest was er sich erschaffen hat, und zwar richtig gut fest.

Und nee null Neid noch weil, ohne Handwerker der ihnen dann noch alles versüsste(in Takt hielt) war diese menschliche Klientel wieder arm dran....und das wusste der DDR Handwerker gut.

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Ist das eine moralische oder wirtschaftliche Einschätzung?
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Februar 2021, 18:39

Eigentlich Beides Pentium.Denn wenn du schon so direkt fragst, der Mensch ist nun mal so, der kommt zurecht, zumindest der Siegertyp.Das System in dem er lebt, dann wohl nicht mehr so wichtig.

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 18:56

augenzeuge hat geschrieben:
Erstens, Parteien, die zur Wahl stehen, müssen unter dem Grundgesetz stehen.

AZ

So ist das und das stellt sicher, dass die Grundlagen des ökonomischen Systems nicht durch Wahlen verändert werden können. Und das ist eine reine Feststellung, mehr nicht. Die ökonomischen Grundlagen wurden, vor dem Grundgesetz, noch nicht mal durch den Faschismus angetastet, hätten die das als Ziel ernsthaft und glaubhaft in ihrem Programm gehabt hätte man ihre Wahl verhindert, verlass Dich drauf. Mag für Dich und die Deinen ja bitter sein aber so ist die Welt seit langer Zeit in ihren Machtstrukturen verfestigt.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Februar 2021, 19:22

Ich wüsste nicht, warum das bitter sein soll. Das Grundgesetz ist eine Basis, die weltweit kaum besser sein kann.
Und was die Veränderungen betreffen, da ist mehr möglich, als du glaubst. Schau doch mal 30 Jahre zurück....

Aber wir waren bei den betrogenen Wählern der DDR. [grins]

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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 19:42

augenzeuge hat geschrieben:
Aber wir waren bei den betrogenen Wählern der DDR. [grins]

AZ

Was soll es dazu noch zu sagen geben, eine Diktatur braucht keine Wahl und vollzieht keine Wahl , sonst wäre es ja keine politische Diktatur. [flash]
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 7. Februar 2021, 20:31

augenzeuge hat geschrieben:Ich wüsste nicht, warum das bitter sein soll. Das Grundgesetz ist eine Basis, die weltweit kaum besser sein kann.
Und was die Veränderungen betreffen, da ist mehr möglich, als du glaubst. Schau doch mal 30 Jahre zurück....

Aber wir waren bei den betrogenen Wählern der DDR. [grins]

AZ


Klar doch Augenzeuge das du die von Gott gegeben Eigentumsverhältnisse, die festzementierte Teilung in Reich/Arm für gut befindest. Nach deinem getrübten Blick gibt es ja in Deutschland keinerlei Armut.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 7. Februar 2021, 20:37

Der Sinn und Zweck der Wahlen in der DDR war nicht eine "Veränderung" der politischen Landschaft sondern das die Bevölkerung durch ihre Ja Stimme bei der Wahl den Kandidaten der nationalen Front ihr Vertrauen ausspricht.
Falls es den Experten immer noch nicht aufgefallen ist stellten sich in der Wahl die verschiedenen Parteien in der DDR unter dem Dach der Nationalen Front der Wahl.

Hat ja von euch Experten auch keiner rumgemosert das sich die Pro BRD Parteien bei der letzten Volkskammerwahl unter den Dach der "Allianz für Deutschland" zusammenschloss damit der "Wahlsieg"; ganz demokratisch; gesichert war.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon Icke46 » 7. Februar 2021, 20:45

augenzeuge hat geschrieben:
(....)

Erstens, Parteien, die zur Wahl stehen, müssen unter dem Grundgesetz stehen. Das ist auch gut so.
Verändern kann sich dennoch sehr viel, und es hat sich auch viel geändert. [wink]

AZ


Das ist ja eine ganz neue Konstruktion, dass die Parteien unter dem Grundgesetz stehen müssen, klingt ja fast wie unterm Regenschirm [grins] .

Ich kenne eigentlich nur den Begriff „auf dem Boden des Grundgesetzes stehen“. Das hat für manche den Vorteil, dass sie nicht reingucken können, eben weil sie drauf stehen. Und dann gibt es ja noch das Bonmot von Hermann Höcherl, dass seine Beamten nicht „ständig mit dem Grundgesetz unterm Arm“ herumlaufen können.
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Re: Wahlen in der DDR

Beitragvon karnak » 7. Februar 2021, 20:48

[quote="Nostalgiker"]Der Sinn und Zweck der Wahlen in der DDR war nicht eine "Veränderung" der politischen Landschaft sondern das die Bevölkerung durch ihre Ja Stimme bei der Wahl den Kandidaten der nationalen Front ihr Vertrauen ausspricht.





Na gut, dann hätten wir es vielleicht besser Vertrauensbekundung nennen sollen. [flash]
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