Neun hat geschrieben:Ich bin da mal dem Link der Konrad Adenauer Stiftung gefolgt und fand diese Aussage:
Diesmal bewiesen die Zahlen, die republikweit von zahlreichen engagierten Bürgern ermittelt worden waren tatsächlich eindeutig, dass die Ergebnisse gefälscht waren. Die Differenz zu den offiziellen Angaben betrug in manchen Orten bis zu zehn Prozent. Allein in den vier kontrollierten Ost-Berliner Stadtbezirken Mitte, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Weißensee war sogar eine Tendenz von bis zu 20 Prozent Gegenstimmen zu erkennen. Irgendwo auf dem Weg zwischen den Wahllokalen, wo wir die Auszählung kontrolliert hatten und den zentralen Auszählungsstellen verschwanden dann die unerwünschten Zettel.
Man kommt nicht umhin festzustellen, dass die Fälschungen bei der Kommunalwahl im Mai 1989 einer der Auslöser für die Demonstrationen im Herbst waren. Ja, man kann wohl zu Recht sagen, sie waren der erste Spatenstich fürs Grab der SED!
Wenn ich nun die bis zu 20% belastbar festgestellte Stimmenoptimierung von der öffentlich bekanntgegeben 98,77% Zustimmung abziehe, dann hat die NF immer noch eine Zustimmung von 78,77% erhalten und selbst bei angenommenen
40% wäre es mit 58,77% noch ein klarer Sieg der NF geworden.
Wäre die weitere Entwicklung ohne diese übertriebene Ergebniskorrektur, die ja zumindest bei dieser Wahl selbst von der Staats- und Parteiführung so nicht gewollt war, also anders, oder zumindest langsamer verlaufen?
WIEDER hast Du da prinzipiell recht.Das ändert aber eben nichts an der Tatsache,dass man einen Wahlbetrug begangen hat.Dieser Vorwurf ist damit nicht vom Tisch zu wischen oder kann damit relativiert werden.Und das man trotz des Wahlbetruges immer noch 78,77%Zustimmung erreicht hat,hatte etwas damit zu tun,dass die von mir in letzter Zeit oft benannten MASSE diese Wahl gar nicht ernst genommen hat,ihr nicht SO wichtig war, aber auch kein Theater haben wollte,also hat sie ihren Zettel in die Urne geworfen und gut.
Und dann noch meine Meinung zu dieser Wahlbetrügerei,die es übrigens auch schon vorher gab,ich bringe gleich ein Beispiel an,ich glaube nicht,dass es einen offiziellen Auftrag von ganz oben dazu gab.Es war ganz einfach das Ergebnis des üblichen und dämlichen Spieles das in der DDR gespielt wurde,man wusste da unten ganz genau was man oben erwartete und ganz oben saßen Götter denen man jeden Wunsch erfüllen wollte/musste.Die da oben haben natürlich laut getönt,Genossen ihr müsst durch Eure gute politisch-ideologisch Überzeugungsarbeit dafür sorgen,dass unsere Bevölkerung von unserer ach so guten Politik überzeugt ist und entsprechend wählt und nicht etwa,notfalls müsst Ihr die Wahl fälschen.Und in diesen vom Altersstarrsinn und maßloser Selbstüberschätzung geschädigten Gehirnen war eben nur ein Wahlergebnis von 99%ein Gutes.Und so nahm das Unglück seinen Lauf,begründet auf Kadavergehorsam,vorauseilendem Gehorsam,man könnte auch Arschkriecherei dazu sagen.Solches Tun zeigt übrigens auch,dass man NICHTMAL da unten bei den Funktionären die Wahl so richtig ernst genommen hat.
Jetzt mein kleines Beispiel,geschehen lange vor dem bekanntgewordenen Wahlbetrug.Meine Mutter war regelmäßig als Wahlbeisitzerin im Einsatz.Nun wurde um jede abgegebene Stimme"gekämpft",kam ein Bürger nicht zur Wahl,kam unter anderem auf meine Mutter die zweifelhafte Aufgabe zu,mit der fliegenden Wahlurne loszumarschieren,letzte Überzeugungsarbeit zu leisten und die fehlende Stimme einzukassieren.Es war nun so,im Ort lebte eine offensichtlich geistig verwirrte Frau,sie litt unter Verfolgungswahn,lies niemanden ins Haus.Aber sie stand nun mal auch auf der Liste,musste also auch wählen.Das Ende des Wahltages rückte näher,die Zwischenergebnisse waren in regelmäßigen Abständen nach oben gemeldet,das Endergebnis aber noch nicht,es fehlte noch die Stimme einer Bürgerin.Es wurde also diskutiert,was ist zu tun.Es zeichnete sich ab,es muss einer mit der fliegenden Wahlurne zu der durchgedrehten Frau.Das wollte sich keiner antun,auch meine Mutter nicht,also hat sie gesagt,da machen wir gar kein Theater,sie hat den Zettel gefaltet und rinn in die Urne.Keiner der Beisitzer hat darin ein großes Problem gesehen,ein wesentlich größeres Problem hätte man in dem nach oben melden eines"mangelhaften"Wahlergebnis gesehen.Somit hat sich also auch ein Mitglied der Familie Karnak an den Wahlbetrügereien beteiligt.
Aber ich denke,mein kleines Beispiel zeigt den Sinn,wohl eher Unsinn bei diesen Wahlen und erklärt etwas die Zusammenhänge,hoffe ich zumindest.