Am 2. Januar 1978 veröffentlichte „Der Spiegel“ das „Manifest des Bundes Demokratischer Kommunisten“, in dem oppositionelle SED-Mitglieder über den Machtapparat und das Leben von Spitzenfunktionären informieren.
Sie schrieben unter anderem:
Wir glauben nicht an Gottvater Marx, Jesus Engels oder gar den Heiligen Geist Lenins, an die fatalistische Gesetzmäßigkeit der Geschichte, sondern wir schätzen die "Klassiker des Marxismus-Leninismus" als bedeutsame Glieder einer langen Gedankenkette von Morus und Campanella über die französischen, englischen und deutschen Utopisten, die Aufklärung, die Klassik bis hin zu Bebel, Rosa Luxemburg und Liebknecht - welche beide in ihren in der DDR nicht gedruckten philosophischen Positionen eindeutig einen pluralistischen Kommunismus vertreten - bis hin zu Bloch, Harich, Havemann und Bahro.
Lebten Marx, Engels, Lenin heute, blickten sie voller Abscheu auf das dogmatisierte heidnische Götzenbild, was man von diesen bemerkens- und liebenswerten Persönlichkeiten übriggelassen hat, und sie befänden sich heute, wie gehabt, in der West-Emigration - bei den Eurokommunisten. Würden Marx/Engels ihr "Manifest" heute abfassen, würden sie wohl beginnen "Ein Gespenst geht um im östlichen Europa - das Gespenst des westeuropäischen Kommunismus".
Das ganze hochinteressante Dokument findet man hier:
http://www.chronik-der-mauer.de/index.p ... 848/page/0
Wer weiß, ob die Geschichte der DDR nicht ganz anders verlaufen wäre, hätte man sich diese Thesen zu eigen gemacht ?
" Der Interessierte "