Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Alles zum Thema Parteien in der BRD und der DDR

Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Kumpel » 30. Mai 2020, 19:11

Edelknabe hat geschrieben:Jörg mit dem hier:

"Verrat? Und Kumpel, in die 80er oder ware das bereits in die 70er Jahre hatte die UdSSR auch schon Unmengen an Getreidelieferungen aus den USA benötigt. Benötigt wie die Luft zum Atmen. Mißernten zusammen mit Mißwirtschaft waren wohl der Grund dafür.Ich bleibe dabei, Gorbatschow hat sein Land verkauft und wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege gilt der Mann doch im eigenen Land heute noch als Vaterlandsverräter?

Rainer Maria


Na ja Edelknabe, einen Mann hin zu hängen wenn es schief geht ist immer das Einfachste.
Als Gorbatschow dran kam hat das russische Volk aufgeatmet und Hoffnung geschöpft.
Gorbatschow hat ein überdehntes Imperium übernommen.
Das du Gorbatschow als Verräter siehst der deine kuschelige DDR verkauft hat ist klar.
Gorbatschow selbst sagte einmal zu dieser Anschuldigung , er hat die Ostblock Länder nicht verkauft , er hat diese Länder an sie selbst zurück gegeben.
Für so Herzchen wie dich natürlich nicht. [zunge]
Kumpel
 

Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2020, 22:35

Edelknabe hat geschrieben:Jörg mit dem hier:

"Verrat? Die Deutschen hatten gewählt, ihre Entscheidung war gefallen. Gorbatschow konnte gar nicht anders entscheiden."Textauszug ende

Was meinst du mit gewählt? Um als Ostdeutsche vor 89 auf die Strasse zu gehen oder dann diese Wahl zum Beitritt, war das 1990/91?

Rainer Maria


Die DDR Bürger hatten in 3/90 gewählt. Sie wollten mehrheitlich den Anschluss bzw. die Vereinigung.
Kohl und Gorbi trafen sich in 7/90 im Kaukasus. Da konnte es nur noch um Geld gehen. Und um die Nato-Mitgliedschaft.

Gorbi hatte gar keine Chance mehr, die DDR zu behalten. Auch finanziell nicht. Die Leute wären ihm weggerannt.

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon karnak » 31. Mai 2020, 04:39

augenzeuge hat geschrieben:
Die DDR Bürger hatten in 3/90 gewählt. Sie wollten mehrheitlich den Anschluss bzw. die Vereinigung.
Kohl und Gorbi trafen sich in 7/90 im Kaukasus. Da konnte es nur noch um Geld gehen. Und um die Nato-Mitgliedschaft.

Gorbi hatte gar keine Chance mehr, die DDR zu behalten. Auch finanziell nicht. Die Leute wären ihm weggerannt.

AZ

Genauso war die Situation. Und Verrat im ursächlichen Sinne würde bedeuten bei dem was wir für Sozialismus hielten wäre noch was zu retten gewesen und ohne Gorbatschow und seinen Verrat gäbe es uns heute noch. Das war es nun mal einfach nicht, wir waren am Ende, die Chance die wir hatten und damit die Chance uns zu verraten war schon vor vielen Jahren vertan, wir haben uns lange totkrank, nur noch auf ein Wunder hoffend, dass die andere Seite noch kranker werden könnte z.B., über die Zeit gerettet. Der Gorbatschow hat nur versucht etwas zu retten was eigentlich nicht mehr zu retten war, dass war seine Rolle als Führer des Ostblocks in der Geschichte und das konnte man von ihm auch erwarten, er musste und konnte damit nur scheitern, dass ist das was man heute erkennen müsste.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Edelknabe » 31. Mai 2020, 08:10

Karnak mit dem hier:

"Natürlich kann er das, allerdings muss er auch etwas, nämlich eventuelle Erwiderungen ertragen. Das Ergebnis des Ganzen wäre dann etwas was man Diskussion nennt. Und dabei zählen am Ende Fakten die man widerlegen kann oder nicht.Textauszug ende

Und das funktioniert Mann....oder eher nicht.Auch hier im Forum. Der Planet besser der Mensch drauf Karnak, der ist doch sinngemäß schon so verblödet, der dreht alles rum, auf Teufel komm raus.Erst kommt Diskussion bis zum abwinken,fruchtet da nix kommt Streiterei, passt Menschenkind der Streit auch nicht kommt die Verschwörungstheorie,und so liese sich das fortsetzen. Das Wort Vernunft, das muss dabei irgendwann ausgestorben sein.

Wenn ich nur noch auf mich selber horche so du und setz das mal fort, übertrag das mal, auf ne Gemeinschaft zum Bsp, was soll denn da noch rauskommen?

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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon pentium » 31. Mai 2020, 10:22

Interessante Entwicklung, erst die Mafia und jetzt Ersatzdokumente...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Interessierter » 31. Mai 2020, 10:36

pentium » 31. Mai 2020, 11:22
Interessante Entwicklung, erst die Mafia und jetzt Ersatzdokumente...


Nicht nur das! Es stellt sich mir auch die Frage was Nordkorea oder eine Offiziersschule in Russland und dem Überfall auf einen Briten mit dem Thema SED - Parteischulen zu tun haben? [flash]
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Interessierter » 21. Januar 2021, 12:46

SED-Parteischule in Marzahn

Bild

In den 1970er und 80er Jahren betrieb die DDR-Regierungspartei SED im Marzahner Stadtteil Biesdorf eine ganz besondere Schule: Die “Parteischule Franz Mehring”. Aber es waren nicht DDR-Bürger, die diese Schule besuchten, sondern die Genossen aus der BRD. Und dort natürlich Mitglieder der DDR-treuen “Deutschen Kommunistischen Partei” (DKP), die Nachfolge-Organisation der 1956 verbotenen KPD.
Im Juli 1969 beauftragte das Sekretariat des ZK der SED den Ministerrat der DDR, einen Beschluss über den Aufbau einer Parteischule zu fassen, ursprünglich als Außenstelle des Franz-Mehring-Institutes der Karl-Marx-Universität Leipzig. Noch im selben Jahr fand die Gründungsveranstaltung statt. Im März 1975 erhielt sie den Namen “Parteischule Franz Mehring”. Organisatorisch war sie als weitgehend selbständige Einrichtung der Sonderschule der SED in Kleinmachnow zugeordnet. Die politisch-ideologische Anleitung übernahm die Westabteilung des ZK der SED. Die Entsendung der Parteischüler erfolgte auf Vorschlag des Parteivorstandes der DKP.

“Die Zentrale Aufgabe an der Schule besteht darin, die Rolle der DDR allseitig und offensiv darzulegen und die Schüler mit den Grundfragen des Sozialismus an Hand des sozialistischen Aufbaus in der DDR und der Politik der SED auszurüsten.”

Eine Partei wie die DKP legt viel Wert auf die Ausbildung und Disziplinierung ihrer Mitglieder und besonders ihrer Kader. So bot die SED sozialistische Bruderhilfe an: In den Räumen einer ehemaligen “Irrenanstalt” auf dem Gelände des Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus wurde ein Internat eingerichtet, vorn an der Otto-Buchwitz-Straße (heute Blumberger Damm) die Parteischule. Das gesamte Areal war durch eine Mauer und Wachschutz gesichert – vor wem auch immer.

Es waren vor allem zwei Arten von DKP-Mitgliedern, die hier untergebracht wurden: Zum einen Funktionäre, die meist drei Monate hier lebten und eine theoretische Ausbildung in marxistisch-leninistischer Phiosophie, der politschen Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus, des Wissenschaftlichen Kommunismus, der Geschichte der Arbeiterbewegung und Informationen zu aktuellen politischen Entwicklungen in der BRD und der DDR erhielten.

Die anderen “Besucher” waren Wackelkandidaten, also Mitglieder, bei denen es Zweifel an der richtigen Gesinnung gab. Vor allem zu Zeiten der aufkeimenden Bürgerbewegungen gab es immer wieder auch DKP-Leute, die sich Gedanken machten, ob der dogmatische Weg wirklich der richtige ist. Sie wurden gleich für ein ganzes Jahr in der Parteischule einquartiert, immerhin mussten sie ja wesentlich intensiver bearbeitet werden. Und dass sie hier in der Höhle des Löwen nicht einfach raus spazieren konnten, war ihnen auch klar.
Mancher der hier geschulten Genossen hat sich nach der Rückkehr in die Bundesrepublik von der DKP abgewandt. In den 20 Jahren ihres Bestehens haben etwa viertausend Menschen die Parteischule besucht – manche für drei Monate, andere für ein ganzes Jahr.
Mit dem Umbruch in der DDR war die Parteischule eine der ersten Institutionen, die aufgelöst wurden. Schon im Dezember 1989 stellte sie ihren Betrieb ein.

https://www.berlinstreet.de/9096
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Nostalgiker » 21. Januar 2021, 17:58

Im eingestellten Beitrag sind einige wesentliche fachliche und inhaltliche Fehler enthalten.
................
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon augenzeuge » 21. Januar 2021, 19:30

Nostalgiker, es reicht nicht. Fehler müssen benannt werden! Das ist hier kein Ratespiel, so wie ich sehe was, und es sieht dumm aus.
AZ
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Nostalgiker » 21. Januar 2021, 20:34

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, es reicht nicht. Fehler müssen benannt werden! Das ist hier kein Ratespiel, so wie ich sehe was, und es sieht dumm aus.
AZ


Da ich ja zu blöd zum lesen bin wie eine Intelligenzbestie hier feststellte, kann ich dir die Fehler natürlich nicht benennen.
Aber du als ausgewiesener Experte für alles und nichts was die DDR betrifft hast sofort bemerkt das die Parteischule; richtig Parteihochschule der SED seit 1955 überhaupt nicht mehr in Kleinmachnow ansässig war, sondern in Berlin Mitte und nicht "Franz Mehring" hieß sondern "Karl Marx.

Das Franz Mehring Institut war, und das weißt du selbstverständlich auch, auch als FMI bekannt in die Karl-Marx-Universität als Institut integriert und besaß garantiert keine "Außenstelle in Berlin zumal das FMI eine universitäre Einrichtung und keine SED Einrichtung war.

Diese Parteischule "Franz Mehring" oder wie sie auch immer hieß, und das weißt du auch ganz genau Augenzeuge, war vornehmlich für die Schulung und Weiterbildung von DKP und SEW Mitgliedern vorgesehen. Dort liefen auch Vorbereitungskurse für Mitglieder der DKP und SEW die anschließend an die Parteihochschule der KPdSU in Moskau delegiert wurden.

Das alles weißt du Augenzeuge.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon augenzeuge » 21. Januar 2021, 22:02

Das alles weißt du Augenzeuge

Nein, woher auch. Das tangierte mich nie.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Nostalgiker » 21. Januar 2021, 22:33

Mich auch nicht, im Gegensatz zu einem besonders mutigem Widerständler gegen die DDR mußte ich nicht wie er eine dieser Parteischulen besuchen.
Das durften nur besonders gute Parteimitglieder.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Merkur » 22. Januar 2021, 09:38

Wie ich gelesen habe, enttarnte das MfS 1980 die Bundesbürger Alfred B. sowie Horst und Elfriede M. als Agenten des Verfassungsschutzes. Ihnen wurde Spionage gegen die Parteischule "Franz Mehring" zur Last gelegt.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Nostalgiker » 22. Januar 2021, 10:09

Diese "Schule" war im allgemeinen nicht bekannt, deren Existenz wurde nicht erwähnt.
Die Enttarnten waren bestimmt unter falscher Flagge segelnde SEW oder DKP Mitglieder.

Übrigens ist das Bild auch niedlich.
Die Schule, Anfang der 70er Jahre gegründet und dann sind auf dem Bild Menschen zu sehen welche eindeutig in der Art wie Anfang der 50er Jahre gekleidet sind.

Geschichtsfälschung kann durchaus peinliche sein.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon Interessierter » 22. Januar 2021, 12:23

Außenstelle des Franz-Mehring-Instituts in Berlin-Biesdorf

Die Außenstelle des Franz-Mehring-Instituts in Berlin-Biesdorf war eine Bildungsinstitution der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in Ost-Berlin. Sie wurde 1970 vom Ministerrat der DDR eingerichtet und diente dazu, Funktionäre der westdeutschen Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in Marxismus-Leninismus zu schulen. Organisatorisch gehörte die Außenstelle zum Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig, das für die Ausbildung von Lehrern für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium zuständig war.

In der DKP und der ihr nahestehenden Jugendorganisation Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) galt die Außenstelle des Franz-Mehring-Instituts als Parteischule. Jedes für eine hauptamtliche Tätigkeit vorgesehene Mitglied wurde nach Biesdorf delegiert, sofern es nicht zu der Minderheit zählte, die an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau studieren durfte.[1] 1989 gab es rund 500 hauptamtliche DKP-Funktionäre.[2] Von 1970 bis zu ihrer Schließung im Jahr 1989 besuchten mehrere hundert Parteimitglieder der DKP die Drei-, Sechs- und Zwölf-Monatskurse. Teilnehmer der Schulungen waren unter anderem Harald Werner,[3] Christian von Ditfurth,[4] Cordt Schnibben[5] und Manfred Dott.

Die Außenstelle war im vormals von der sowjetischen Roten Armee genutzten Teil der Gebäude des Wilhelm-Griesinger-Krankenhauses im Ortsteil Berlin-Biesdorf untergebracht. Die Parteischule und das Krankenhaus wurden durch einen Zaun voneinander getrennt. Heute werden Teile des Gebäudekomplexes vom Unfallkrankenhaus Berlin genutzt.
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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon augenzeuge » 22. Januar 2021, 16:42

Merkur hat geschrieben:Wie ich gelesen habe, enttarnte das MfS 1980 die Bundesbürger Alfred B. sowie Horst und Elfriede M. als Agenten des Verfassungsschutzes. Ihnen wurde Spionage gegen die Parteischule "Franz Mehring" zur Last gelegt.


Hatten die dort einen Job oder waren es Teilnehmer? Und was passierte mit ihnen?

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Re: Die SED-Parteischulen in der Ära Gorbatschow

Beitragvon augenzeuge » 23. Januar 2021, 17:30

Wie, jetzt sag nicht, das weißt du nicht? [denken]
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